Stubaier Höhenweg
38km 5 Tage 4205hm
Der Stubaier Höhenweg ist sehr bekannt unter den Wanderern. Auf ihm kann man die Bergwelt rund um das Stubaital
innerhalb einer Woche durchwandern. Auf dem Weg liegen die Hütten in gut zu wandernden Abständen unterhalb der
großartigen Gletscherkulisse und der bekannten Gipfel, wie z.B. der Wilde Freiger, dem Zuckerhütl und dem
Habicht. Wunderschöne Bergseen laden in dieser Kulisse zum verweilen ein. Die Wege erfordern an einigen Stellen
die Trittsicherheit. Durch Seile wird zusätzliche Sicherheit geboten. Auch muss mit Schneefeldern zu allen
Jahreszeiten gerechnet werden.
Im August des superwarmen Sommer 2003 wanderten wir auf dem Stubaier Höhenweg. Unser Startpunkt war die
Dresdener Hütte. Von hier ging es über das Beiljoch zur Sulzenau Hütte, der Nürnberger Hütte und weiter an den
Feuersteinen vorbei zur Bremer Hütte im Gschnitztal. Von dort wanderten wir zur Innsbrucker Hütte und stiegen
über die Elferhütte nach Neustift in das Stubaital ab.
6km 3h 365hm 480hm mittel
Am Morgen waren wir pünktlich um 8 Uhr in Neustift angekommen, um den Bus nach (1) Mutternberg 1721m zur
Seilbahnstation zu bekommen. Nur viel dieser aus und so mussten wir eine Stunde warten. Also fuhren wir mit dem
nächsten Bus quer durch das Stubaital zum Talschluss. Hier angekommen nahmen wir die Seilbahn und fuhren bis zur
Mittelstation. An der (2) Dresdener Hütte 2308m machten wir unsere Ausrüstung fertig und nach einem Gruppenfoto
begannen wir mit dem Aufstieg zum (3) Beiljoch 2672m. Der Weg zieht sich steil in Serpentinen durch eine
Steinwüste nach oben. Am Beiljoch wurden in früheren Jahren viele mannshohe Steinmännchen errichtet, die mit dem
Sulzenauferner im Hintergrund ein tolles Foto abgeben. Von hier kann man den Gletscher in seiner ganzen Schönheit
bewundern, der sich den Hang hinunter in das Tal schiebt. Dahinter trohnt das Zuckerhütl, der höchste Berg der
Stubaier Alpen. Nach einer Pause machten wir uns an den Abstieg zur (4) Sulzenauhütte 2191m. Der Weg dorthin
verläuft unterhalb des großen Trögler und ist an einigen Stellen verseilt bzw. etwas ausgesetzt. Eine andere
Route führt über den Gipfel des Trögler und kann auch für den Übergang genutzt werden. Bei der großen Hitze
schmolzen die Gletscher stark ab und alle Bäche waren randvoll mit Schmelzwasser. Kurz vor der Hütte kommt man an
die Blaue Lacke, einem kleinen See. Hier machten wir noch einmal eine Pause, bevor wir zur Hütte weiter wanderten.
Auf der Hütte angekommen, bezogen wir unser Lager. Eine kleine Gruppe machte sich noch auf den Weg zur (5)
Sulzenaualm 1854m. Hier schnitzt der Wirt alles alleine und jeder Stuhl hat sein eigenes Gesicht. Schon das Tor
zu öffnen ist interessant und der Hüttenstempel befindet sich bei einer Figur als Zunge im geöffneten Mund. Nach
einer Pause stiegen wir wieder auf zur Sulzenauhütte. Beim Aufstieg konnten wir den gewaltigen Wasserfall
bewundern.
Am Abend genossen wir nach einem anstrengenden Tag den Hüttenzauber bei einem Marillenbrand, bevor wir zur
Nachtruhe gingen.
Bildergalerie:
1) Mutternberg 1721m- 2) Dresdener Hütte 2308m
- 3) Beiljoch 2672m
- 4) Sulzenauhütte 2191m
- 5) Sulzenaualm 1854m
6km 3,5h 455hm 350hm mittel
Heute hatten wir nur eine kurze Tour geplant. Wir wollten zur (4) Nürnberger Hütte 2278m wandern. Hinter der (1) Sulzenauhütte 2191m stiegen wir ein kurzes Stück ab. Dabei beobachteten wir einige Murmeltiere. Dann ging es steil nach oben zum (2) Grünausee 2328m. Dieser liegt vor der großen Kulisse des Wilden Freiger und dem Grünauferner. An dem See legten wir eine längere Pause ein, um das Panorama auf uns wirken zu lassen und ein Bad im kühlen Nass zu nehmen. Für den Übergang zur Nürnberger Hütte wählten wir die Route über die (3) Mairspitze 2780m. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem weiteren kleinen See vorbei, in dem Steinmännchen platziert waren. Hier begann der Aufstieg zur Spitze. Am Gipfelkreuz angekommen, konnten wir den Blick auf die umliegenden Berge und das Stubaital genießen. Die Maierspitze gehört mit zu den schönsten Aussichtsbergen des Tales. Im Anschluss kletterten wir über die Felsblöcke hinunter bis zur Nürnberger Hütte. Hier konnten wir duschen und anschließend auf der sonnigen Terrasse ausspannen.
Bildergalerie:
1) Sulzenauhütte 2191m- 2) Grünausee 2328m
- 3) Mairspitze 2780m
- 4) Nürnberger Hütte 2278m
7km 3,5h 465hm 350hm mittel
Wieder eine kurze Etappe, die uns zur (3) Bremer Hütte 2411m führte. Von der (1) Nürnberger Hütte 2278m verlief
der Weg erst etwas abwärts in das Tal, bevor wir den ersten Anstieg zum unteren Grübl bewältigen mussten.
Dort angekommen konnten wir ein mit Wollgras übersätes Tal bewundern. Überall blühte das Wollgras und zwischen
drin schlängelte sich ein Bach durch die Wiesen. Nach einer Pause ging es weiter zum Zollhaus, welches am (2)
Simmingjöchl 2700m steht. Hier legten wir unsere Rucksäcke ab und gingen auf dem Grat weiter in Richtung des
Simmingferner Unterhalb des Gletschers gab es ein Gletscherauge mit einer gewaltigen Eishöhle, die man aber nicht
begehen kann. Zurück am Zollhaus machten wir uns auf den letzten Abschnitt des Tages und stiegen zur Bremer Hütte
ab. Der Weg zog sich lang hin und bald war auch schon die Hütte unterhalb der Wetterspitze zu sehen. Die Hütte
hat eine sehr schöne Lage. Hoch über dem Gschnitztal hat man von hier eine Sicht auf das Kirchdach, den Habicht
und die Tribulaun, die markanten Gipfel des Tales.
Am Abend machten wir einen Probeabstieg am 30m hohen Kamin, den wir am nächsten Tag auf dem Weg zur Innsbrucker
Hütte mit Gepäck bewältigen mussten und gingen im dahinter liegenden Lautersee baden, bevor wir die Spezialitäten
der Hütte zum Abendessen probierten. Diese sind auf jeden Fall empfehlenswert, wie auch der Marillenbrand, den
uns der Wirt am Abend anbot. Übrigens die erste Hütte, auf der ich bargeldlos bezahlen konnte.
Bildergalerie:
1) Nürnberger Hütte 2278m- 2) Simmingjöchl 2700m
- 3) Bremer Hütte 2411m
10km 6h 200hm 270hm mittel
Der vierte Tag war nun etwas anstrengender. Zuerst musste der 30m hohe Kamin durchstiegen werden und dann geht es
über 3 Jöchl im stetigen Auf und Ab über dem Gschnitztal zur (3) Innsbrucker Hütte 2369m. Die Wege sind an
einigen Stellen verseilt und Trittsicherheit ist auf jedem Fall notwendig. Einige Wanderer der Gruppe nutzten den
Service der Hütte und ließen die Rucksäcke transportieren. Diese lagen dann am Abend an der Innsbrucker Hütte
neben dem Lift.
Wir starteten am frühen Morgen. Am Kamin angekommen gab es einen kleinen Stau, da vor uns viele Kinder in der
Gruppe waren und verständlicher Weise die Sicherung etwas aufwendiger war. Als wir unten am Fuße des Kamin
angekommen waren, konnten wir sehen, dass ein Steinbock den ganzen Abstieg aus unmittelbarer Nähe beobachtet
hatte. Er lag auf einem Felsblock nur wenige Meter neben der Abstiegsroute. Nun ging es weiter zum ersten
Aufstieg, der es gleich in sich hatte. An einigen Stellen war der Weg verseilt. Oben angekommen, hatte man gleich
den weiten Weg zur (2) Pramarnspitze 2511m vor Augen. Der Weg schlängelt sich erst ein Mal talabwärts. Dann ging
es wieder lang hinauf zur Pramarnspitze, von der man aber noch einmal einen guten Blick über das Gschnitztal hat.
Noch einmal ging es abwärts und wieder Bergauf, bis wir an eine Senke kamen. Hier wartete eine große Herde
Steinböcke, die sich von den Wanderern nicht stören lies. Wir beobachteten die Steinböcke eine Weile und kamen
dann zur letzten Scharte des Tages mit einem Steinmännchen, von wo wir die Innsbrucker Hütte schon sehen konnten.
Wir waren es noch ca. 45min zur Hütte und dann hatten wir die Tagestour geschafft. Die Hütte war sehr voll. Hier
sind natürlich viele Kletterer unterwegs, die am Morgen auf den Habicht wollten. Wir ließen den Abend auf der
Terrasse ausklingen und konnten den aufziehenden Vollmond begrüßen.
Bildergalerie:
1) Bremer Hütte 22411m- 2) Pramarnspitze 2511m
- 3) Innsbrucker Hütte 2369m
9km 3,5h 450hm 820hm mittel
Nun brach unser letzter Tag an. Heute stiegen wir nun nach (4) Neustift 993m ab. Wir wählten den Weg über die (2)
Karalm 1747m und wollten dann zur (3) Elferhütte 2004m aufsteigen.
Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns am Morgen an den Abstieg. Zuerst ging es weit hinunter zur Karalm in
das Pinnistal. Von hier gibt es auch die Möglichkeit durch das Pinnistal nach Neustift weiter zu wandern, aber der
Weg ist eindeutig der weitere. Allerdings kann auch ein Hüttentaxi ab der Pinnisalm für die Rückfahrt genommen
werden. Wir stiegen von der Karalm auf dem Panoramaweg in Richtung der Elfertürme auf und wanderten weiter bis
zur Elferhütte. Hier angekommen stärkten wir uns mit einem Kaiserschmarren und fuhren dann mit dem Lift nach
Neustift. Hier standen unsere Autos auf dem Parkplatz und nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, machten wir
uns auf die lange Heimfahrt.
Wir haben auf der Tour die wunderschöne Gletscherlandschaft bei traumhaftem Wetter durchwandert. So bleiben viele
schöne Erinnerungen an diese Tour. Aber der Sommer hat den Gletschern sehr geschadet. Es ist viel Eis abgetaut
und die Folgen konnten wir auf den Touren der folgenden Jahre sehen.
Bildergalerie:
1) Innsbrucker Hütte 2369m- 2) Karalm 1747m
- 3) Elferhütte 2004m
- 4) Neustift 993m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.