Årefjällsloppet
75km 5 Tage 2963Hm
Da es im hohen Norden noch schneesicher ist, suchten wir für diesen Winter wieder ein Gebiet für eine Skitour aus, in dem wir eine Tour von Hütte zu Hütte gehen konnten. Die Wahl fiel schnell auf das große schwedische Skigebiet um Åre, welches mit den Loipen und den Hotels ideal für unser Vorhaben war. Allerdings war die Buchung der Fjällhotels etwas schwierig, weil eine Mindestaufenthaltsdauer von zwei Tagen verlangt wurde. Lediglich das Fjällhotell in Trillevallen akzeptierte die Buchung einer Übernachtung, da die Ferienzeit zu Ende ging. Auch für die Anreise plante ich verschiedene Varianten. Zum Schluss zeigte sich aber, dass die Anreise über Trondheim die schnellste war. Nur mit den Flügen von Berlin waren wir dorthin nicht so flexibel. Das zeigte sich dann bei unserer Anreise auch.
Durch das Södra Årefjällen (südliche Bergland von Åre), schlängeln sich die Loipen durch sehr schöne Wälder, über offene Berghänge mit atemberaubender Aussicht, über gefrorene Sümpfe und Seen. Ab Mitte Oktober werden im Vålådalen die Loipen zum Langlaufen präpariert. Eine der bekanntesten Loipen ist die Årefjällsloppet. Mit ca. 100 Kilometer wurde diese von Edsåsdalen über Trillevallen bis in das Vålådalen markiert. Im Winter gibt es im Weltcup-Zeitplan nun drei im Fernsehen übertragene Rennen, die an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden. Die Ski Classics sind der Langstrecken-Weltcup, der im Januar in Mitteleuropa startete und sich im Laufe des Winters mit dem Vasaloppet als Endstation schrittweise den nördlichen Breitengraden näherte.
Wir planten unsere Tour mit dem Start in Undersåker, wo die Loipe 2 km vom Bahnhof entfernt startet. Von dort liefen wir nach Edsåsdalen und folgten der Loipe weiter nach Trillevallen und in das Vålådalen. Der Ort ist ein Teil der schwedischen Sportgeschichte. Mehrere Generationen schwedischer Sportler trainierten bei der Touristenstation. Das Naturschutzgebiet bei Vålådalen besteht seit 1988. Im Reservat gibt es alles von Urwäldern in der Nähe der Berge und ausgedehnten Kalbsbergen bis hin zu Jämtlands ganz eigenen Pyramiden.
10,9km 3h 295hm 20hm leicht
Wir waren am Vortag zu später Zeit in Trondheim angereist und hatten eine günstige Übernachtung am Flughafen buchen können. Leider hatte es unser Gepäck (Rucksäcke und Ski) nicht bis dorthin geschafft. Nach der Ankunft hatten wir noch lange am Flughafen mit dem Service die Varianten durchgespielt, wie wir in der nächsten Zeit an unser Gepäck kommen. Verbindliche Aussagen hatte es bedauerlicherweise nicht gegeben. Uns blieb nichts weiter übrig, als erst einmal in das Hotel einzuchecken. Um Mitternacht überlegten wir nun lange, was die beste Variante für uns wäre. Da wir alle Unterkünfte gebucht hatten und auch die Bahntickets bereits gekauft waren, entschlossen wir uns nach Schweden weiterzufahren. Am Morgen gab es ein sehr gutes Frühstück im Hotel, welches unsere Laune wieder besser werden ließ. Dann gingen wir zur S-Bahn und fuhren die eine Station nach Hell. Zum Glück kontrollierte die Schaffnerin unsere Tickets und teilte uns mit, dass der Zug dann dort hält, denn die Station ist eine Bedarfshaltestelle. Na da hatten wir noch einmal Glück gehabt, denn hätte die Bahn nicht gehalten, wäre auch unser Zug weg gewesen. In Hell stiegen wir um und fuhren mit der norwegischen Bahn nach Storlien, ein kleiner Ort an der Grenze zwischen Schweden und Norwegen. Dort stiegen wir in einen Zug der schwedischen Bahn um und fuhren über Åre weiter nach Undersåker. Ein kleiner unscheinbarer Ort, der aber eine sehr große Gebietsfläche hat und am Bahnhof hauptsächlich Wanderer aussteigen.
Vom Bahnhof in (1) Undersåker 240m wanderten wir zunächst an der Straße entlang. Zum Glück hatte neben der Straße ein Motorschlitten den Schnee planiert, denn auf der Straße war ein Gehen bei dem vielen Verkehr und der nur schmal geräumten Straße recht schwierig. Wir überquerten den Fluss Indalsälven und gingen 2 Km in Richtung Süden. Zuerst passierten wir die Kreuzung dar Straße nach Edsåsdalen und dann etwas später den Fluss Henån. Kurz hinter der Brücke bog dann die (2) Årefjällsloppet 325m ab. Für die Nutzung der Loipe muss ein Loipenpass erworben werden. Uns wurde von den Betreibern aber bestätigt, dass die für diesen Streckenabschnitt nicht notwendig ist. Da wir keine Skier hatten, konnten wir aber auf der planierten Fläche der Loipe bequem gehen. Aber wehe, man verließ den Bereich, dann stand man knietief im Schnee. Das Wetter passte. Zum Glück gab es keinen Schnee und in kurzen Phasen war sogar die Sonne zu sehen. So wanderten wir auf leicht ansteigenden Weg nach Edsåsdalen. Zwei Stunden später standen wir dann am (2) Abzweig 495m zum Hotel. Noch einmal querten wir den Fluss Henån und stiegen zum Schluss den Hügel hinauf zum (4) Köja Fjällhotell 520m.
Im Hotel bekamen wir zwei kleine Zweibettzimmer mit Blick auf die Bergkette. Das Hotel hatte ein Schwimmbad und eine Sauna. Die nutzten wir am Nachmittag und ruhten uns danach etwas aus. Am Abend gab es ein sehr gutes 3-Gang-Menü. Besonders der Lava-Cake zum Dessert schmeckte sehr gut. Am Kaminfeuer überlegten wir uns die Optionen für den nächsten Tag. Noch hofften wir, dass das Gepäck am Mittag im Hotel ankommen würde.
Bildergalerie:
1) Undersåker 240m- 2) Årefjällsloppet 325m
- 3) Abzweig Köja 495m
- 4) Köja Fjällhotell 520m
12,0 3,0h 373hm 362hm mittel
Am Morgen sahen wir, dass es in der Nacht geschneit hatte. Damit war der Schnee etwas weicher unter den Skiern und es sollte besser rutschen. Wir frühstückten ordentlich und versuchten herauszubekommen, wie es um unser Gepäck stand. Die Tracker zeigten, dass es noch in Trondheim lag. Der Hüttenwirt rief dann dort freundlicherweise an und konnte klären, dass wir alles am Nachmittag erhalten sollten. Um die Zeit zu überbrücken, empfahl er uns, gegenüber im Sportladen Skier auszuleihen. Außerdem holte er eine Kiste unter dem Tisch hervor, in der Sachen lagen, die die Gäste im Hotel liegengelassen hatten. Darin fanden wir Handschuhe und Mützen.
Der Verleih hatte genügend Cross-Country-Ski im Angebot. Schnell wurden die richtigen Größen herausgesucht und die Route für den Tag geklärt. Er empfahl uns die Renfjällsrundan. Diese ist eine der beliebtesten Touren in der Region. Begangen werden kann sie von Langläufern und Winterwanderern um die schöne Aussicht und die guten Speisen in der kleinen Bergstation Vita Renen zu genießen. Die Hütte liegt am Südhang des Renfjället, der 986m hoch ist.
Wir packten alles zusammen und machten uns auf den Weg zur Loipe. Gleich hinter dem (1) Köja Fjällhotell 520m fuhren wir die Piste in Richtung des Flusses Henån hinunter. Am Eingang des Loipensystems stand wieder der Hinweis zur Nutzung eines Loipenpasses. Schranken fanden wir auf unserem Weg an diesem Tag aber nicht. Wir liefen etwas oberhalb des Flusses in der Loipe in Richtung nach (2) Edsåsdalen 509m. Vom Fuße des Ravinliften führte der Weg entlang des Hügels Kilan bergauf. Wir folgen den Schildern auf dem Weg 123. Alternativ kann man den Lift der Skipiste für die Auffahrt nutzen. Die Gebühr ist in Ihrer Loipenkarte enthalten.
Wir zweigten etwas oberhalb an den Ferienhäusern nach links ab. Der Weg verlief von dort in leicht ansteigendem Berggelände. Nach etwa drei Kilometern erreichten wir die kleine Bergstation (3) Vita Renen 780m. Übersetzt heißt die Hütte zum weißen Rentier. Hier kehrten wir ein und machten eine Pause. Auf der Hütte wurden kleine Speisen angeboten. Wir entschieden uns für eine Suppe. Sogar ein kleines Bier mit dem Etikett der Hütte wurde am Tresen verkauft. Der Himmel lockerte etwas auf. Wir hatten einen schönen Blick auf die Gipfel des südlichen Årefjälls.
Nach der Pause fuhren wir auf der Loipe in Richtung Osten und folgten der Hochspannungsleitung. Dort bogen wir am (4) Abzweig nach Köja 650m. Nun begann eine lange leichte Abfahrt in Richtung unseres Hotels. Zum Schluss gelangten wir an die Straße, wo wir die Ski abschnallen mussten. Die letzten Meter zum Köja Fjällhotell gingen wir dann zu Fuß. Im Hotel waren am Nachmittag endlich unsere Rucksäcke und Skier angekommen. Was für eine große Freude. Im Anschluss nutzten wir wieder die Sauna zur Entspannung. Am Abend gab es ein 3-Gang-Menü, welches wir uns schmecken ließen und danach ließen wir den Tag vor dem Kamin ausklingen.
Bildergalerie:
1) Köja Fjällhotell 520m- 2) Edsåsdalen 509m
- 3) Vita Renen 790m
- 4) Abzweig nach Edsasdalen 653m
16,5km 6h 480hm 296hm mittel
Am Morgen genossen wir noch einmal das Frühstück und den tollen Blick auf die Berge. Heute konnten wir nun endlich mit unseren Skiern in die Loipe steigen. Aber zuerst kauften wir noch einen Loipenpass, damit es keinen Ärger bei eventuellen Kontrollen gibt. Wir stiegen den Hügel hinter dem (1) Köja Fjällhotell 520m ein Stück zur Loipe hinunter, befestigten die Skier und fuhren dann los.
Zuerst mussten wir zum Fluss Henån hinunter und dort eine Brücke queren. Diese hing unter der Schneelast ordentlich durch. Aber wir kamen unbeschadet darüber, die Brücke hielt. Dann stiegen wir durch den Wald in einem großen Bogen bergauf. Zuerst erreichten wir den Snöfenbacken. Vor uns bogen sich einige Birken über den Weg, unter denen wir aber mühelos hindurchgehen konnten. Als nächstes kamen wir zur kleinen Hütte (2) Sönnestvallen 745m, die nicht bewirtschaftet wird. Von dort gingen wir weiter etwas steiler hinauf zu den Häusern in (3) Grofjällsstugan 862m. Kurz danach erreichten wir auch den höchsten Punkt der Tour, der etwas unterhalb des Grofjället lag. Dort trafen wir auch wieder auf die Årefjällsloppet. Nun ging es in einer breiten Spur in Richtung des Valliste, der sich vor uns erhob. Hier kamen uns auch gleich einige Skiläufer entgegen. Nach etwa 1,5 Kilometern verließen wir die Loipe schon wieder.
Von der Årefjällsloppet zweigten wir ab und konnten nun auf einer längeren Abfahrt 2 Kilometer in kurzer Zeit hinter uns bringen. In (4) Ytterstvallen 678m gab es eine kleine Hütte, in der Waffeln über einem offenen Feuer gebacken wurden. Die Hütte hatte nur am Wochenende geöffnet. Also passte alles für uns. Aber leider konnte man hier nur mit schwedischen Kronen bezahlen, die wir leider nicht getauscht hatten, oder mit „Swish“, einer Art schwedisches Paypal, das wir nicht hatten. Somit mussten wir auf unsere Essensreserven zurückgreifen. Schade, wir hatten uns den ganzen Tag darauf gefreut. Wir setzten uns auf eine Bank und schauten über das Tal auf die Gipfel des Södra Årefjällen.
Von Ytterstvallen wählten wir den etwas längeren Weg, der etwas weiter unterhalb des Valliste entlangführte. Im einem stetigen auf und ab kamen wir dann nach 8 Kilometern nach Trillevallen. Wir hielten uns weiter in Richtung des Liftes, der ausgeschildert war. Direkt am Lift bogen wir zu unserem (5) Trillevallens Högfjällshotell 666m ab und querten die Straße.
Im Hotel gab es eine kleine Bar, an der wir erst einmal einen Imbiss nahmen. Es gab einen Krabbentoast. Danach bezogen wir unser Zimmer und gingen in die Herren-Sauna. Aber Achtung, es gibt 3 Saunen: Herren, Damen, Familien, da muss man schon aufpassen, dass die richitge gewählt wird! Es war gut, die Muskeln zu entspannen. Am Abend wurde ein 2-Gang-Menü angeboten, welches in unserem Zimmerpreis enthalten war. Auch in diesem Hotel wurde wieder ein lokales Bier angeboten, welches wir probierten. Dann spielten wir eine Runde Billard an der Bar und hatten viel Spaß dabei. Es war ein langer, aber auch sehr schöner Tag gewesen. Das Wetter war sehr gut und wir hatten tolle Aussichten auf unserer Tour gehabt. Am nächsten Tag lag aber die längste Etappe der Tour an und zu dieser wollten wir ausgeschlafen sein.
Bildergalerie:
1) Köja Fjällhotell 520m- 2) Sönnestvallen 745m
- 3) Grofjällsstugan 862m
- 4) Ytterstvallen 678m
- 5) Trillevallens Fjällshotell 666m
25,0km 7,0h 369hm 417hm mittel
Als die Sonne am Morgen aufging, nahm ich sofort den Fotoapparat in die Hand. Durch den Frost lag ein Schleier über der Landschaft und die Sonne versuchte dort durchzuscheinen. Wir waren sehr früh aufgestanden und stärkten uns für die lange Tagesetappe.
Vom (1) Trillevallens Fjällshotell 666m starteten wir in die Loipe und gingen dieses Mal den oberen Weg am Valliste entlang, die auch gleichzeitig der Årefjällsloppet entsprach. Die Loipen waren alle frisch gespurt und wir waren die ersten, die darin an diesem Tage entlangfuhren. Zur rechten Seite waren die Liftanlagen und das Bergrestaurant von Trillevallen zu sehen. Wir gingen zurück bis (2) Ytterstvallen 678m. In einem leichten Aufstieg ging es dann weiter hinauf durch einen Birkenwald und über Moorland zum Björkdungsvängen. Dann bogen wir links nach Ludumyrarna ab. In Ytterstvallen bot sich uns ein sehr schönes Panorama. Die Wolken hingen tief über dem Ottsjö-See und dahinter schauten die Gipfel des Vålådalen durch. Ein tolles Panorama. Von Ytterstvallen ging es dann erst einmal ein Stück bergab. Danach begann ein längerer Anstieg, der uns hinauf zum Högåsen führte.
Von dort fuhren wir immer bergab durch das Sprängsdalen nach Ottsjö. Aber Vorsicht, es müssen Straßen überquert werden, die geräumt sind und zum Teil aus der Loipe nicht eingesehen werden können. Am (3) Ottsjö Fjällhotell 550m wollten wir die Mittagspause einlegen. Leider wird das Gebäude tagsüber als Vorschule genutzt. Um die Ecke gab es aber einen kleinen Supermarkt, wo wir ein paar Sandwiche erstehen konnten. Nach der Pause stiegen wir zum See hinunter und suchten den Übergang in das Vålådalen. Auf dem Eis war ordentlich Betrieb. Dort war provisorisch ein kleiner Flughafen entstanden.
Ottsjö Fjällflygläger existiert seit 1961 und hat sich im Laufe der Jahre von Holzflugzeugen mit Skiern zu den heutigen Kunststoffflugzeugen mit Rädern entwickelt. Der Club hat Mitglieder aus etwa 30 Flugclubs in Schweden. Normalerweise fliegen sie in Ottsjö in der 11. und 12. Woche. Die Flüge rund um Ottsjö gelten als sicher, aber bei sehr starkem Wind und Schneestürmen kann es schnell schwierig werden in diesem Gebiet zu fliegen. Wir schauten uns die Starts der Segelflugzeuge an und waren erstaunt, auf welch kurzer Strecke hier gestartet wurde. Ein Einweiser erklärte uns dann, dass die Loipe nicht mehr gibt. Wir konnten uns aber mit dem GPS orientieren und sahen auch bereits den Ausstieg auf dem anderen Ufer, der noch erstaunlich weit weg war. Auf dem See gab es recht wenig Schnee. Zum Teil mussten wir über das blanke Eis laufen. Diese knackte ordentlich und es gab auch schon mal den einen oder anderen lauten Knall hinter uns.
Auf der gegenüberliegenden Uferseite stand ein Gebäude, an dem wir uns orientieren konnten. Dort begann auch wieder der Weg, aber er war nicht gespurt, sondern ordentlich von Motorschlitten zerwühlt worden. Mit den Skiern lief es darauf nicht sehr gut und unsere Laune fing an zu sinken. Wir mussten uns aber 3 Kilometer lang darüber quälen, bis kurz vor der (5) Vålågarden Fjällstation 560m die Loipe wieder präpariert war. An der Station wollten wir nun eine Kaffeepause machen, aber leider war am Montag Ruhetag. Obwohl eine Bedienung im Laden war, konnten wir nichts erwerben. Aber vor dem Haus stand eine Gondel, in der wir sitzen konnten und noch einmal einen Riegel zur Stärkung aßen. Dann ging es auf die letzten Kilometer des Tages. Die Loipe führte oberhalb des Ortes weiter und blieb immer etwas parallel zur Straße. In einem stetigen bergauf und -ab fuhren wir an einer Hochspannungsleitung entlang, bis wir die (6) Vålådalens Fjällstation 600m erreichten. Der Ort ist von einem großen Loipennetz umgeben. Diese waren vor der Station alle ausgeschildert. Vålådalen ist sowohl ein Dorf als auch der Name eines Naturschutzgebietes. Das Dorf liegt am Fuße des Ottfjället im Westen von Jämtland, in einer bewaldeten Senke, die auf allen Seiten von Bergen umgeben ist.
Im Hotel wurden wir freundlich empfangen. Man erklärte uns, dass wir ein Zimmer in einem Nebengebäude etwa 500m weiter gebucht hätten. Wir konnten aber den Mitarbeiter überreden, die Zimmer in das Hauptgebäude zu tauschen, denn ehrlich gesagt wollten wir heute nach den 25 Kilometern nicht mehr weiterlaufen. Am Abend gab es ein sehr gutes Buffet. Im Anschluss setzten wir uns auch hier an den Kamin und natürlich hatte auch dieses Hotel sein eigenes Bier, welches wir probierten.
Bildergalerie:
1) Trillevallens Fjällshotell 666m- 2) Ytterstvallen 678m
- 3) Ottsjö Fjällhotell 550m
- 4) Ottsjö-See 500m
- 5) Vålågarden Fjällstation 560m
- 6) Vålådalens Fjällstation 600m
10,5km 3,0h 155hm 156hm mittel
Für den letzten Tag entschieden wir uns beim Frühstück für eine kürzere Tour, um am Nachmittag die Sauna nutzen zu können. Bei der Durchsicht der Loipenbeschreibungen kamen wir auf die Lahti-Loipe. Diese wird als entspannte Tour ausgewiesen, mit schöner Aussicht auf das Lillstensdalsfjället. Die Tour begann an der (1) Fjällstation in Vålådalen 600m. Die Loipe ging weiter durch einen wunderschönen Birkenwald. Danach überquerten wir den Nulltjärnsbacken und fuhren über einen Moorabschnitt in Richtung Buråsen. Dann schlängelt sich der Weg durch den alten Wald in Richtung (2) Nulltjärnsbäcken 600m. Vor dem See passierten wir die 5km Marke, die in Form einer Mütze am Wegrand aufgestellt wurde. Ein kleiner Pfad bog von der Loipe ab und führte uns an das Ufer. Dort machten wir eine Pause und genossen das Bergpanorama.
Nach der Pause stapften wir zurück in die Loipe und fuhren weiter in Richtung Kyrksten und bogen rechts auf die Loipe zur Fjällstation ab. Nun folgte eine 4km gut präparierte Strecke in sehr schöner Berglandschaft, die mit einem leichten Anstieg vor dem morgendlichen Startpunkt endet. Vor der Hütte setzten wir uns in die Sonne und tranken etwas. Danach beschlossen wir das Waffelbuffet auszuprobieren. Jeder konnte sich selbst seine Waffeln backen und mit einigen Zutaten belegen. Auch Getränke wie Tee und Kaffee waren in dem Angebot enthalten. Die Waffeln schmeckten bei der Aussicht noch viel besser. Im Anschluss gingen wir zum Naturum, welches in unmittelbarer Nähe der Hütte stand. Das Haus beinhaltet eine Ausstellung und einen Erlebnisraum. In dem Erlebnisraum ist eine multimediale Ausstellung, in der der Wechsel der Jahreszeiten und die unterschiedlichen Geräusche der Natur während vier Jahreszeiten am Berg dargestellt wird. Ein Quellbach plätschert laut, die Auerhühner spielen und die Mücken summen. Alle Vögel in den Bergen singen und etwas knackt und zerbricht zwischen den Baumstämmen. Wenn dann der Wintersturm grimmig heult, spürt man fast, wie sich die Kälte im Raum ausbreitet. Im Obergeschoss des Hauses wird die Geschichte von Vålådalen von der Zeit dargestellt, als das Schmelzwasser der Eiszeit die Landschaft prägte, bis zu den ersten Touristen, die im frühen 20. Jahrhundert in die Gegend kamen. Durch ein Fernglas kann man hoch zu den Pyramiden schauen, die als die spektakulärste Sehenswürdigkeit dieser Gegend gelten. Diese durch die Erosion des Inlandeises perfekt geformten Pyramiden erinnern etwas an Ägypten.
Um 16 Uhr öffnete dann die Sauna. Wir gingen hinüber in das separate Gebäude. Dort konnten wir uns umziehen und in den Saunabereich für die Männer gehen. Zur Abkühlung gab es einen Weg nach draußen in den Schnee. Dort standen auch zwei heiße Whirlpools, die wir nutzen konnten. Was für eine Kulisse. Im Saunagebäude gab es einen runden Raum mit Bänken, in dem ein Feuer angezündet werden konnte. Das Holz lag vor der Hütte. Wir gingen aber nach zwei Gängen wieder zurück in das Hauptgebäude. Am Abend gab es ein sehr leckeres Menü. Wir ließen nach dem Essen traditionell den Abend am Kamin ausklingen. Am nächsten Tag mussten wir sehr früh unsere Rückreise antreten, denn nach Trondheim gab es am Tag nur zwei Zugverbindungen, eine frühe und eine späte.
Bildergalerie:
1) Vålådalens Fjällstation 600m- 2) Nulltjärnarna See 600m
Am Morgen standen wir sehr früh auf und packten gleich unsere Sachen. Die Hüttenwirtin ermöglichte uns bereits um 7 Uhr zu frühstücken. Somit mussten wir nicht hungrig in das Taxi steigen, welches uns um 7:45 Uhr abholte und zum Bahnhof nach Undersåker brachte. Die Bahnverbindung war sehr gut. Bereits um 11 Uhr standen wir am Bahnhof in Trondheim. Da unser Flug erst am späten Nachmittag startete, hatten wir noch etwas Zeit uns die Stadt anzuschauen. Das Gepäck und auch die Skier konnten wir am Bahnhof in Schließfächern verstauen.
Trondheim
Die Stadt liegt In Mittelnorwegen am gleichnamigen Trondheimer Fjord und an der Mündung des Flusses Nidelva. Sie ist die drittgrößte Stadt des Landes. Gegründet wurde sie im Jahr 997 und war lange Zeit die Hauptstadt des norwegischen Reiches und auch Sitz des Erzbischofs. Ein großer Teil der Einwohner sind Studenten, die an der technischen und naturwissenschaftlichen Universität, der größten Hochschule in Norwegen.
Wir starteten unseren Rundgang am Bahnhof. Direkt davor liegt der kleine Stadthafen, von dem wir in Richtung des Marktplatzes gingen. Der Marktplatz war das Zentrum der neuen Innenstadt, die im 17. Jahrhundert geschaffen wurde. Hier treffen zwei Hauptachsen aufeinander. Die breiten Straßen sollten die Innenstadt in Viertel teilen und damit einen neuen verheerenden Brand wie im Jahre 1681 verhindern. Im Jahre 1920 wurde in der Mitte des Markts eine 17 Meter hohe Säule mit einer überlebensgroßen Statue des Stadtgründers und Wikingerkönigs Olav I Trygvason aufgestellt. Sie bildet zusammen mit der Pflasterung des Platzes eine riesige Sonnenuhr. Die Pflasterung hat zusätzlich die Form einer Kompassrose und erinnert damit an die Navigationskunst der Wikinger.
Am Marktplatz befindet sich auch der Palast Stiftsgården, er ist die offizielle königliche Residenz in Trondheim. Der hölzerne Palast wurde in den 1770er Jahren als Privathaus gebaut. Er enthält rund 140 Zimmer und ist Skandinaviens größtes Holzpalais. Das Gebäude wurde im Jahr 1800 vom Staat erworben. Es ist eines der wichtigsten Gebäude in der norwegischen Architekturgeschichte, und wurde in der Übergangszeit zwischen Rokoko und Klassizismus erbaut. Auch bei Staatsbesuchen wird Stiftsgården weiterhin genutzt. Gegenüber steht eine Statue von dem Eisschnellläufer Hjalmar Andersen. Er war der einzige dreifache Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 1952.
Der Nidaros-Dom gehört zu den bedeutendsten Gebäuden im Land, da es das einzigste religiöse Gebäude in Norwegen ist, das im gotischen Stil errichtet wurde. Der Grundstein zur Krönungskirche der norwegischen Könige wurde 1152 gelegt, obwohl schon vorher über dem Grab des heiligen Olav eine kleine Kirche stand. Das Hauptschiff wurde um 1230 im Stile der englischen Gotik erbaut. Zwischen den Jahren 1818 und 1906 diente der Nidaros-Dom als Krönungsstätte der norwegischen Könige. Auch die Westfassade und die beiden Haupttürme wurden nach englischen Vorbildern begonnen. Doch der Dombau wurde 1320 eingestellt, er war bis auf die Türme und die Hauptfassade vollendet. Danach begann der Zerfall des Doms durch Brände, Reformation und plündernde Schwedentruppen, so dass der Dom immer mehr zu Ruine verkam. Es dauerte fasst 100 Jahr, den Dom wieder aufzubauen. Einen großen Anteil daran hatte Gabriel Kielland, der die Glasfenster für den Dom herstellte.
Unweit des Domes überquerten wir den Fluss Nidelva über die Gamle Bybroen. Diese wurde bereits 1685 im Auftrag des norwegischen König errichtet und verbindet den Stadtteil Bakklandet mit dem auf der Halbinsel liegenden Stadtkern. Bakklandet ist der schönste Stadtteil in Trondheim. Hier befinden sich sehr schöne bunte Holzhäuser, die einst von Händlern und Arbeitern bewohnt wurden. Heute befinden sich in den kleinen eingeschossigen Häusern zahlreiche Cafes, Boutiquen und die alten Speicherhäuser der Stadt.
Von der Gamle Bybroen führte eine kleine steile Straße hinauf zur Kristiansten Festning. Hier gibt es den ersten Fahrradlift der Welt, der seit 1993 in Betrieb ist. Der in Trondheim Sykkelheisen Trampe genannte Lift ist 130 m lang. Der Radfahrer stellt einen Fuß auf einen kleinen Keil und streckt das Bein kräftig durch. Der Keil hängt an einem Umlaufseil und schiebt ihn bergauf. Im Winter ist das System aber außer Betrieb und abgedeckt. Oben auf dem Berg angekommen, standen wir vor dem großen Eingangstor der Festung, welches mit einigen Kanonen gesichert wurde. Die Festung wurde nach einem großen Stadtbrand in Trondheim 1681 errichten und sollte Angriffe aus Richtung Osten abzuwehren. Als Verbindung zu den Kasernen in der Innenstadt diente die Gamle Bybroen Brücke. Im Jahr 1718 konnte die Besatzung der Festung die Stadt vor der Eroberung durch die Schweden beschützen. Weit sichtbar ist der der weiße vierstöckiger Turm mit seinen Schießscharten.
Am Nachmittag setzten wir uns dann in die S-Bahn und fuhren zum Flughafen. Unser Flug ging pünktlich und auch der Umstieg in Amsterdam klappte. Gegen Mitternacht kamen wir in Berlin an. Auch das Gepäck erreichte den Zielflughafen.
Hier endete nun unsere Reise nach Jämtland in Schweden. Wir haben viel erlebt. Unsere Skitour führte uns in eine sehr schöne Landschaft mit super gespurten Loipen. Das Wetter war sehr gut und die Hütten bzw. Berghotels boten uns einen guten Luxus. Das Essen schmeckte uns überall und die Sauna nach der Ankunft ließ uns entspannen.
Bildergalerie:
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.