Durchquerung Triglav Nationalpark
79km 7 Tage 7040hm
Die Julischen Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen, die sich auf die slowenischen Gebiete Ober-
und Innerkrain und die italienische Region Friaul-Julisch Venetien aufteilen. Der Triglav Nationalpark liegt im
nordwestlichen Teil Sloweniens. Er grenzt direkt an Italien und befindet sich nur unweit der österreichischen
Grenze, im östlichen Teil der Julischen Alpen. Das Gebiet wurde bereits 1924 zum Nationalpark erklärt und ist
damit einer der Ältesten in Europa. Der Gipfel des Triglav (Übersetzung: "Der Dreiköpfige") ist mit 2864m gleichzeitig
auch der höchste Berg in Slowenien. Über 400 Zweitausender sind im Triglav Nationalpark vereint. Für jeden Slowenen
ist es ein großes Ziel den höchsten Gipfel des Landes zu ersteigen.
Smaragdgrüne Bergflüsse drängen tosend durch die zerklüftete Karstlandschaft der Julischen Alpen, unberührte Wälder
mit unergründlich tiefem Rauschen heißen hier den Wanderer willkommen. Mit ihrer charakteristischen blaugrünen Farbe
gilt die Soca als einer der schönsten Flüsse Europas. Ihr Flusslauf ist von kleineren und größeren Wasserfällen, von
Stromschnellen und engen Felsschluchten sowie von zahlreichen Trögen und Kolken geprägt. Die Soca und ihre Nebenflüsse
sind ein Paradies für begeisterte Naturliebhaber.
Wir waren bereits im Jahr 2013 zum Triglav
aufgestiegen. Zurück am Wocheiner See hatte ich mir vorgenommen hier noch einmal herzukommen und eine Tour von Planica
bis zu diesem See zu gehen. 2020 war es dann soweit. Die Tour startete an den Skischanzen in Planica, wo wir mit der
Zipline über den Schanzentisch in das Tal rutschten. Über den Vršic-Pass und dem Karster Felsplateau Kriški podi
erreichten wir den Ort Trenta. Hier fließt die Soca, der wir einige Kilometer folgten. Hinter dem Ort Soca bogen
wir in das Lepenatal ab und wandern über die Komna Hütte, die wir bereits bei unserer ersten Tour besucht hatten.
Von dort gingen wir zur Kosijev Hütte am Vogarju und stiegen hinunter zum Wocheiner See.
3,8km 1h 170hm 0hm leicht
In Villach wartete ein Kleinbus auf uns und brachte uns über Treviso in Italien zu den Skiflugschanzen in Planica.
Die kürzer Weg über den Wurzenpass war zu diesem Zeitpunkt für deutsche Staatsbürger nicht gestattet. An den Schanzen
stiegen wir aus und gingen zum Planica Haus. Hier waren alle Tische belegt und es gab nur ein Getränkeangebot. In
dem Haus befindet sich das Skicenter. Hier waren bestimmt schon viele bekannte Skispringer am Check-in. Von der Hütte
gingen wir hinauf zu den Schanzen. Das ist schon ein großartiger Anblick. Von der kleinsten Schanze, bis hinauf
zur Skiflugschanze war ein großer Höhenunterschied zu erkennen. Es war in Slowenien Feiertag und viele Einwohner
nutzten den Tag für einen Ausflug zu den Schanzen. Ein Anziehungspunkt war die Zipline, die von der Flugschanze
hinunter in das Tal führt. Wie wir erfuhren, hatte das Land in den letzten Wochen Gutscheine verteilt und die wurden
nun eingelöst. Auch wir entschieden uns für die Zipline und bekamen zum Glück noch einen der letzten Zeitschlitze
an diesem Tag. Wir gingen etwas Essen. Direkt neben der Flugschanze war ein Restaurant, von dem wir auf die Zipline
schauen konnten. Immer wieder kamen Männer und Frauen die Zipline heruntergefahren. Ich bestellte mir eine Suppe
mit Buchweizen, die in einem gebackenen Brot serviert wurde. Diese ließ ich mir schmecken und dann war langes Warten
angesagt.
Dann waren wir an der Reihe. Wir wurden mit einem Gurt, Helm und Rucksack ausgerüstet, in dem das Rollensystem eingepackt
wurde. Dieses mussten wir zur Schanze mit hinaufnehmen. Dann gingen wir zum Sessellift und fuhren bis zur Skiflugschanze
nach oben. Vom Lift stiegen wir den Turm hinauf und dann sahen wir von der Schanze hinunter in das Tal. Huiii, das
waren schon einige Meter Höhenunterschied. Einer nach dem Anderen wurde in das Seil eingehängt und in das Tal abgelassen.
Dann kam ich dran. Es gab noch einmal eine kurze Einweisung und schon hing ich im Seil und beschleunigte auf 90 Kilometer
pro Stunde. Am Ende wurde ich dann stark abgebremst und die Fahrt war schon wieder zu Ende. Geblieben ist ein toller
Eindruck von der Schanze und der Umgebung. Man muss es einfach einmal gemacht haben.
Nachdem ich die Ausrüstung zurückgegeben hatte, nahmen wir die Rücksäcke und wanderten von der (1) Sprungschanzen
940m in Richtung der Berge. Gleich hinter den Schanzen kam ein größerer Flusslauf den Berg hinunter, der aber leer
war. Dort stand auch das Eingangsschild des Nationalparkes Triglav. Wir wanderten den ausgeschilderten Weg weiter
und sahen auch schon bald die (2) Tamar Hütte (Planinski dom Tamar) 1110m. Der Hüttenwirt hatte uns gebeten, erst
später aufzusteigen, wenn die Ausflugsgäste am Abstieg sind. Als wir ankamen, war die Hütte leer und wir konnten
von der Terrasse aus das tolle Alpenpanorama genießen. Die Hütte steht vor einem großen Talkessel, in dem sich die
Berge mehrere hundert Meter hoch auftürmen. Wir bekamen am Abend Suppen angeboten, konnten den Hüttenwirt aber überreden
auch noch ein paar Cevapcici zu servieren. Zum Abschluss bot uns der Wirt einen regionalen Schnaps an. Der wurde mit
dem Liebstöckel Gewürz angesetzt. Na ja, mein Fall war der Schnaps nicht. Aber dann wurde der Blaubeerschnaps (Borovnicevec)
bestellt. Dieser wird in Slowenien traditionell zubereitet. Die Blaubeeren werden in den Wäldern gesammelt, danach
in einen Obstbranntwein eingelegt und im Anschluss gesüßt. Der süß-saure Geschmack und der angenehme Geruch der
Blaubeeren wird noch durch das langwierige Mischen der Zutaten und das darauffolgende Reifen des Branntweins verbessert.
Wir entschieden uns bei diesem zu bleiben. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende und Abend sahen wir einen sternenklaren
Himmel mit Milchstraße und Sternschnuppen.
Bildergalerie:
1) Planica Haus 940m- 2) Tamar Hütte 1110m
12,7km 6,5h 1063hm 554hm mittel
Am zweiten Tag schien die Sonne. Noch lag die Hütte im Schatten, aber die Gipfel im Talkessel wurden von der Sonne
bereits angestrahlt. Auf der Terrasse der Hütte wurde das Frühstück serviert. Nicht das gewohnte Frühstück der
Alpenvereinshütten in Österreich oder Deutschland. Hier gab es Spiegeleier mit Schinken und selbstgebackenen Weißbrot.
Das ließen wir uns schmecken.
Der Weg führte uns von der (1) Tamar Hütte 653m erst einmal in den Talkessel hinein. Zur linken Seite konnten wir
einen Wasserfall erkennen, der den Berg herunterstürzte. Wir bogen kurz nach dem Wasserfall ebenfalls nach links
ab und begannen zwischen den Felsen in einer Rinne hinauf zu steigen. Dabei mussten wir über Felsblöcke klettern.
Nach ca. 100 Höhenmeter bog der Weg scharf nach links ab und stieg dann stetig weiter bergan an. Wir kletterten
diesen nun hinauf und kamen nach 2,5 Stunden am (2) Slatnica-Scharte 1815m an. Hier konnte zwischen zwei Wegen
gewählt werden. Wir entschieden uns für den Panoramaweg. Von dort hatten wir eine gute Sicht in das Tal und konnten
sogar die Schanzen in Planica noch einmal sehen. Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir den (3) Vratca Sattel
1807m. Von dort konnten wir die Passstraße zum Vršic-Pass erkennen. Wir stiegen über einen sehr schottrigen Weg
in vielen kurzen Serpentinen zur Straße hinunter. An der Weggabelung bogen wir nach links ab und kamen dann zur
(4) Erjavceva Hütte 1685m (Erjavceva koca na Vršicu). Dort machten wir eine längere Mittagspause und schauten dem
Trubel an der Straße zu. Auf dem Parkplatz hatten es sich einige Schafe bequem gemacht. Sie suchten den Schatten
hinter den Autos und manch ein Schaf nutzte auch die Gelegenheit sich den Rücken ordentlich am Kotflügel des Autos
zu schuppern. Wir stiegen dann den Weg hinunter zur (5) Tonkina Hütte 1400m (Tonkina koca na Vršicu). Der Weg
führte an der Straße entlang. Es gab immer wieder Abkürzungen zwischen den Kehren. Wir verpassten aber einen Abzweig
und kamen etwas weiter unterhalb der Hütte an. Dort gab es eine Ausschilderung des Alpe-Adria-Trails. Der folgten
wir und standen schon kurze Zeit später an der Hütte. Wir machten hier noch einmal eine Pause unter dem weit
aufgespannten Sonnensegel und konnten sehen, welche Speisen hier serviert wurden. Wir hätten hier die Mittagspause
einlegen sollen, aber wer konnte das schon wissen. Dann stiegen wir über den Alpe-Adria-Trail hinauf zum Vršic-Pass.
Der Weg zog sich in langen Serpentinen mit einer sehr leichten Steigung vor den Wänden des Prisojnik entlang.
Bald sahen wir das Heidnische Mädchen (Ajdovska deklica). Dieses Bildnis wurde von der Natur an der Felswand des
Prisojnik geformt. Der Sage nach, hatte dieses Mädchen einem Jungen vorhergesagt, dass er den letzten Gamsbock
mit den goldenen Hörnern (Zlatorog) erlegen wird. Diese Vorhersage hatte die anderen Heidnischen Frauen verärgert
und sie verwandelten das Mädchen in einen Felsen. Auf unserem Weg hinauf zum (6) Postarski Dom 1690m konnten wir
das Bildnis aus verschiedenen Blickwinkeln sehen. Auf der Hütte machten wir dann eine längere Pause und blickten
in das Tal der Suha Pišnica hinunter. Dann gingen wir die letzten Meter zur (7) Ticarjev Hütte 1620m (Ticarjev dom na Vršicu)
hinunter. Die Hütte liegt direkt über dem Vršic-Pass. Hier ist im Sommer viel los, denn der Pass ist der höchste
Straßenpass in den Östlichen Julischen Alpen. In der Hütte waren die Bäder alle neu renoviert. Im Keller gab es
eine Dusche. Am Abend konnten wir das Essen von der Speisekarte wählen. Wieder dominierten die Suppen im Angebot.
Wir blieben noch eine Weile sitzen und planten den nächsten Tag. Ein Teil der Gruppe wollte in Richtung Triglav
gehen und wir in das Trentatal absteigen. Leider war etwas Regen angesagt worden, der bei beiden Varianten etwas
schwierigere Wegbedingungen sorgen sollte.
Bildergalerie:
1) Tamar Hütte 653m- 2) Slatnica-Scharte 1815m
- 3) Vratca Sattel 1807m
- 4) Erjavceva Hütte 1685m
- 5) Tonkina Hütte 1400m
- 6) Postarski Hütte 1690m
- 7) Ticarjev Hütte 1620m
11.8km 5,5h 148hm 1113hm mittel
Am Morgen war der Himmel mit Wolken verhangen. Schade, denn wir freuten uns auf die Wandertour hinunter zur Soca-Quelle.
Zum Frühstück hatten wir eine große Auswahl. Jeder bestellte sich sein Menü und war neugierig, was serviert wurde.
Es schmeckte allen und wir machten uns im Anschluss bereit für die Wanderung.
Vor der (1) Ticarjev Hütte 1620m trennte sich die Gruppe. Einige Wanderer/-innen wollten zum Triglav aufsteigen
und wählten den Weg über die Pogacnikov dom. Wir standen am Vršic-Pass und suchten den Weg in das Tal. Hier zweigten
zwei Wege ab, aber diese waren nicht zur Quelle ausgeschildert. Wir schauten uns die Wanderkarte genauer an und stellten
schnell fest, dass wir die Straße etwas weiter hinuntergehen mussten. Nach zwei Kehren sahen wir das Schild des
Alpe-Adria-Trails und gingen auf diesem gut ausgebauten Weg weiter. Der Weg führte durch den Wald. Neben uns hörten
wir bereits das Rauschen der Limarica. Der Fluss tritt unter dem Vršic-Pass zu Tage und vereint sich mit mehreren
kleinen Bächlein, die von den Hängen der Mojstrovka und des Pristank hinunterfließen. Sie fließt dann steil bergab
durch das Tal Strma Frata in Richtung der Soca-Quelle und im unteren Teil parallel zur Soca, in die sie an der
Vršic-Straße mündet. Nach etwa einer Stunde erreichten wir einen kleinen ausgebauten Platz, an dem wir eine kurze
Rast machten. Über unseren Köpfen hatte sich im Felsen eine Pioniereinheit der K&K Armee verewigt. Sie hat 1915
den Weg in das Tal gebaut. Leider fing es nun an zu regnen. Der Weg wurde steiler und führte über die Großalm
(velika planina) in das Soca-Tal. An der (2) Hütte der Soca-Quelle 900m machten wir eine kurze Pause und stiegen
dann zur (3) Quelle 968m den Berg hinauf. Der Weg ging steil bergauf. Es waren erste kleinere Wasserfälle zu sehen.
Dann begann eine Kletterpassage, die mit Seilen abgesichert war. Da an diesem Tage viele Wanderer die Quelle sehen
wollten, galt es sich anzustellen und dem Treiben zuzuschauen. Gerade die letzten Meter zur Quelle sind sehr ausgesetzt
und man kommt nur schwer aneinander vorbei. Die Quelle selbst befindet sich in einer Höhle.
Zurück an der Hütte bestellten wir uns einen Kuchen und Kaffee. Dann starteten wir auf den zweiten Abschnitt des Tages.
Zuerst wanderten wir auf der Straße wieder nach Osten und folgten der Ausschilderung des Alpe-Adria-Trails. Dieser
führte uns weg von der Straße und etwas oberhalb der Soca entlang. Nach ca. 45 Minuten verließen wir den Weg und
wanderten auf der Straße zum Vršic-Pass einige Kehren wieder bergauf, bis wir zum (4) Denkmal von Dr. Julius Kugy
832m kamen. Die Bronzefigur ist dem Erschließen der Julischen Alpen gewidmet. Er blickt in Richtung des mächtigen
Gipfels Jalovec, der Dr. Kugy ganz besonders am Herzen lag. Vom Denkmal stiegen wir in Richtung der Straße ab und
folgten dem Flusslauf der Soca. An einer Brücke sahen wir die Ausschilderung zur Mlinaricaschlucht. Die malerische
Schlucht und die zwischen hohen überhängenden Wänden gefangenen Tröge der Mlinarica stellen ein bedeutendes Naturdenkmal
des Nationalparks Triglav dar. Im unteren Lauf hat der Bach Mlinarica die 700 m langen, schwer zugänglichen Tröge
der Mlinarica eingekerbt, die bis zu 80 m tief und mancherorts lediglich 1 m breit sind. Im Innenbereich der Tröge
befinden sich mehrere Wasserfälle und Gumpen. Nach mehreren Felsstürzen ist die Schlucht nicht mehr begehbar. Von
einer Aussichtsplattform kann man etwas in die Schlucht hineinschauen.
Zurück an der Soca querten wir eine Brücke und mussten weiter an der Straße nach Trenta gehen. Vor einer Brücke
wechselten wir die Seite des Flusses und nun ging es weiter in einem stetigen bergauf und -ab immer am Fluss entlang.
Zum Schluss gab es noch einmal einen steilen Anstieg. Vom höchsten Punkt mussten wir danach auf einem sehr rutschigen
Boden über viele Wurzeln zum Fluss hinabsteigen. Eine Brücke führte hinüber nach (5) Trenta 656m. Diesem Weg folgten
wir und standen bald am Nationalparkhaus wo wir in unsere Zimmer eincheckten. Wir hatten großes Glück, dass wir
überhaupt eine Unterkunft gefunden hatten. Der Ort war über Wochen komplett ausgebucht. Wie wir nun erfuhren, hat
leider auch das einzige Restaurant im Ort am Montag Ruhetag. Gegenüber hatte aber ein kleiner Supermarkt geöffnet,
in dem wir für den Abend ein paar Spezialitäten der Region einkauften. Das Abendessen fand dann auf dem Balkon
unseres Quartieres statt. Nach einem stärkeren regen zog der Himmel am Abend auf und wir konnten gut die Berge
in der untergehenden Sonne sehen.
Bildergalerie:
1) Ticarjev Hütte 1620m- 2) Hütte Soca-Quelle 900m
- 3) Soca-Quelle 886m
- 4) Denkmal 832m
- 5) Trenta 656m
19,2km 5,5h 298hm 278hm mittel
Am Morgen wollten wir schauen, ob nicht doch das Restaurant am Trenta Haus geöffnet hat. Ansonsten bestand die
Möglichkeit im kleinen Supermarkt etwas zu kaufen. Wir hatten Glück, es gab ein Frühstücksangebot und wir machten
es uns auf der Terrasse bequem. Allerdings dauerte es etwas, bis alles serviert wurde. Das Frühstück war aber sehr
gut und es gab zum Abschluss sogar noch eine kleine Nachspeise. Da wir eine lange Tour an diesem Tag hatten, war
uns doch etwas Zeit verloren gegangen und wir hofften, dass uns die angesagten Gewitter am Nachmittag nicht so
schnell einholten.
Vom (1) Trenta Haus 656m mussten wir im Ort etwas weiter zurückgehen und bogen hinter der Brücke der Krajcarica
nach links ab. Von dort führte ein Weg zur Soca hinunter. Auf der gegenüberliegenden Seite kamen wir auf den
Alpe-Adria-Trail und wanderten nun an der Soca entlang. Der Weg ging zuerst bergauf. Der Weg führte etwas von der
Soca weg und auf dem höchsten Punkt des Anstieges hatten wir noch einmal einen Blick nach Trenta und den dahinter
liegenden Bergen, wie z.B. der Triglav. Leider war es etwas bewölkt und die Gipfel waren nicht klar zu erkennen.
Nach einer halben Stunde überquerten wir die Soca an der Bundesstraße auf der Höhe des Kamp Triglav. Nun blieben
wir größten Teil auf der linken Seite der Soca und wanderten in einem stetigen Berg auf und ab immer am Fluss entlang.
Da es einige Abbrüche gab, mussten wir mehrere Male auf neu gebauten Wegen etwas weiter vom Fluss durch die Wälder
gehen. Dann wurden wir über eine Brücke die Seite wechseln. Hier sahen wir erste tiefere Einschnitte in den Felsen,
durch die die Soca strömte. Nach kurzer Strecke konnten wir wieder zurückwechseln und wanderten weiter. Nach ca.
3 Stunden kamen wir dann zum (2) Kamp Korita 500m. Vor dem Kamp gab es einen sehr schönen Blick auf die kleinen
Soca-Tröge (Mala korita Soce). Im Kamp konnten wir eine kurze Pause einlegen und etwas trinken. Dann wanderten wir
weiter und hinter der nächsten Biegung kamen wir an ein historisches Haus, welches im Stil der Architektur des Tales
gebaut wurde.
Nun wurden die Wege immer rutschiger. Ein Schild wies auf die Gefahren hin und die sollten nicht unterschätzt werden.
Teilweise waren auch Sicherungen an den Felswänden vorhanden. Wir hatten sehr schöne Blicke auf die Klamm, die sich
unter uns in den Felsen befand. Dann fiel der Weg wieder ab und kurz vor dem Ort (3) Soca 450m wechselten wir an die
Straße. Dort führte der Weg direkt an den Leitplanken bis in den Ort. Dort waren viele Menschen unterwegs und badeten
in einige Trögen der Soca, die zugänglich waren. Wir fanden eine kleine Pension, die etwas zu Essen anbot und machten
dort eine Pause.
Nach unsrem Essen wanderten wir nun in das Lepena Tal hinein. Auf der Karte konnten wir einen Weg rechts an der
Lepenjica erkennen. Der Durchgang war aber gesperrt. Somit nahmen wir den Fahrweg, auf dem die Hütte auch ausgeschildert
war. Leider zog der Himmel immer weiter zu und uns war klar, dass wir nicht rocken zur Hütte kamen. Nach 45 Minuten
kamen wir an den Abzweig zum (4) Sunikov Wasserfall 520m. Wir entschieden uns diesen zu besuchen und gingen auf dem
absolut rutschigen Weg zu der Brücke. Der Wasserfall ist nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem sehenswert. Auf
der gegenüberliegenden Seite der Lepenjica war der Weg zur Hütte ausgeschildert. Der Wag war aber so rutschig und
das Gewitter schon laut zu hören. Deshalb gingen wir zurück auf die Straße. Nun fing es kräftig an zu regnen und
wir stapften den Berg zur (5) Dr.Klementa Juga Hütte 700m (Dom dr. Klementa Juga v Lepeni) hinauf. Das dauerte noch
eine Weile. Hinter jeder Biegung erhofften wir die Hütte, aber diese lag weiter hinten im Tal.
Auf der Hütte wurden wir sehr nett empfangen. Wir machten es uns auf der Terrasse bequem. Bald wurde es auch leerer
und wir konnten die Sachen aufhängen. Die Hüttenwirtin bot uns am Abend gefüllte Paprikaschoten an. Das erste und
auch das letzte Mal, dass wir nicht Suppe essen mussten. Wir wurden zum Schlafen in ein etwas weiter unterhalb
liegenden Gebäudes gebracht. Dort konnten wir die Sachen in einem freien Zimmer zum Trocknen aufhängen und duschen.
Den Abend ließen wir dann bei einem der berühmten Blaubeerschnäpse ausklingen.
Bildergalerie:
1) Trenta 656m- 2) Kamp Korita 500m
- 3) Soca 450m
- 4) Sunikov Wasserfall 520m
- 5) Dr.Klementa Juga Hütte 700m
13,5km 5,5h 1193hm 358hm mittel
Die Sonne schien und wir konnten am Morgen auf der Terrasse der Hütte frühstücken. Die Sachen waren getrocknet und
für den Tag konnten wir die Regensachen ganz nach unten im Rucksack packen. Gleich zu Beginn der Tour hatten wir
einen steilen Anstieg zu bewältigen. Wir sahen schon an der Hütte die vielen Slowenen vorbeigehen, die zum bekannten
Krn-See (Krnsko Jezero), dem größte Hochgebirgssee des Landes, wanderten.
Wir stiegen direkt an der (1) Dr.Klementa Juga Hütte 700m in den Weg ein und begannen mit dem 800 Höhenmetern, die
zur nächsten Hütte zu bewältigen waren. Der Weg zog sich in vielen Serpentinen nach oben. An einigen Stellen war
der Weg dabei auch recht steil. Durch die Bäume hatten wir immer wieder einen sehr schönen Blick in das Lepena Tal.
Nach ca. zwei Stunden erreichten wir dann die Bergstation von der Materialseilbahn der Hütte. Von dort wanderten
wir auf einem Fahrweg weiter. Nicht unweit der Hütte gab es einen Stamm, an dem die Schneehöhen der letzten 30 Jahre
angezeigt wurden. Schon erstaunlich wie unterschiedlich die Schneehöhen im April waren. Dann zweigte der Weg zum
(2) Krnsee Haus 1390m (Planinski dom pri Krnskih jezerih). An der Hütte machten wir eine längere Pause. Der Außenbereich
füllte sich immer mehr mit Bergwanderern. Die ersten stießen schon mit einem kleinen Schnaps auf das Erreichen der
Hütte an. Wir aßen eine Kleinigkeit und starteten dann auf die zweite Etappe des Tages.
Zuerst orientierten wir uns an der Ausschilderung zum Krn-See. Nach einem kurzen Wegstück durch den Wald kamen wir
zur Alm Duplje. Dort zweigten wir dann zum (3) Bogatinsattel 1802m ab, der noch in weiter Ferne lag. Der Weg stieg
nun wieder an. Hinter uns konnten wir den Gipfel des Krn sehen, der sich markant von den anderen Bergen abhob.
Nachdem wir den nächsten Anstieg geschafft hatten, standen wir vor den Ruinen der verfallenen Kaserne Cesare Battista.
Im Ersten Weltkrieg war diese ein wichtiger Stützpunk für die österreichische Armee. Nach einem weiteren Anstieg
gelangten wir in ein hügliges Gelände, welches wir durchwanderten. Überall waren alte militärische Stellungen zu
sehen. Dann kam der letzte kurze Anstieg. Vorbei an einem alten Zollhaus erreichten wir den Bogatinsattel. Am Sattel
standen sogar ein paar Edelweiß, die ich schon lange nicht mehr in den Alpen gesehen hatte. Von dort konnten wir bereits
unser Tagesziel erkennen. Von nun an ging der Weg bergab. Er zog sich weit an den Hängen des Srednji Vrh entlang.
Nach ca. einer Stunde erreichten wir die (4) Bogatin Hütte 1513m (Planinska Koca pod Bogatinom). Diese war erst
auf den letzten Metern zu sehen, weil sie in einem Talkessel liegt. Im Ersten Weltkrieg war das Haus als ein Lazarett
hinter der Front errichtet worden. Wir tranken etwas und gingen dann zum (5) Komna Haus 1520m (Dom na Komni)
hinauf.
Das Komna Haus liegt hoch oben über dem Wocheiner See. Man hat von der Terrasse der Hütte einen sehr schönen Blick
auf den See. Wir bekamen Zimmer mit Seeblick und warteten nun auf unsere Wanderer, die den Weg über den Triglav
genommen hatten. Sie hatten den Gipfel am Morgen erreicht und wanderten im Anschluss den weiten Weg durch das 7-Seen-Tal
hinunter zum Komna Haus. Am Abend war die Gruppe dann wieder vereint und es gab viel zu erzählen.
Bildergalerie:
1) Dr.Klementa Juga Hütte 700m- 2) Krnsee Haus 1390m
- 3) Bogatinsattel 1802m
- 4) Bogatin Hütte 1513m
- 5) Komna Haus 1520m
12,6km 5,5h 435hm 895hm mittel
Am Morgen schien die Sonne in unsere Fenster. Der See lag unter den Wolken und die Gipfel rund um den See schauten
heraus. Wir hatten einen traumhaften Blick auf das Panorama. Auch auf dieser Hütte gab es das klassische Frühstück.
Nach den langen Etappen der Vortage wollten wir es an diesem Tag etwas langsamer angehen und die Aussichten auf den
See genießen.
Vom (1) Komna Haus 1520m gingen wir auf dem Via Alpina in Richtung des Sieben-Seen-Tals. Der Weg führte in einem
stetigen auf und ab durch einen Wald. Nach etwa einer Stunde kamen wir an einen Aussichtspunkt, von dem wir einen
sehr schönen Blick über den gesamten Wocheiner See hatten. Nun mussten wir noch einmal ein kurzes Stück aufsteigen,
dann begann der lange Abstieg zum (2) Schwarzsee (Crno Jezero)1300m. Dieser liegt zwischen den Felsen. Wir machten hier
eine kurze Trinkpause. Im Anschluss wanderten wir um den See herum. Der Weg war nicht sehr gut begehbar und enthielt
einige Kletterstellen. An der gegenüberliegenden Seite des Sees bog der Weg nach links ab und ging nun steil den
Berg nach oben. Diesen gingen wir nun hinauf und kamen nach einer Stunde zur (3) Bregarjev Hütte 1615m (Bregarjevo
zavetišce na planini Viševnik). Diese lag auf einer Alm, mit einem sehr schönen Blick in die umliegenden Berge.
Wir setzten uns vor die Hütte und tranken etwas. Danach wanderten wir weiter zur (4) Bergseehütte 1460m (Koca na
Planini pri Jezeru). Der Weg ging nun Berg ab. Und nach weiteren 45 Minuten kamen wir zur Hütte. Diese war sehr
gut besucht, verständlich bei dieser Lage. Wir bekamen einen freien Tisch mit Blick auf den See und machten hier
die Mittagspause.
Nach der Pause wanderten wir nun weiter zu unserer letzten Hütte der Tour. Der Weg war in zwei Richtungen ausgeschildert. Eine Route führte über den Vodicni vrh. Wir wählten aber die Route außen herum. Irgendwann nahmen wir einen falschen Abzweig und landeten an der Straße, die wir nun weiter hinauf gehen mussten. Nach 1,5 Kilometern konnten wir diese wieder verlassen und über die Planina (Alm) Zgornji Vogar weiter zur Hütte gehen. Auf der (5) Kosijev Hütte am Vogarju 1056m bekamen wir unsere Zimmer und nutzten dann die restliche Zeit zur Erholung. Etwas weiter hinter der Hütte gab es einen Aussichtspunkt auf den Wocheiner See, der rege besucht wurde. Am Abend gab es denn den letzten Hüttenabend. Natürlich wieder mit Suppe. Wir ließen den Tag ausklingen. Für den nächsten Tag war nur noch der kurze Abstieg zu bewältigen. Alle freuten sich auf das Bad im Wocheiner See.
Bildergalerie:
1) Komna Haus 1520m- 2) Schwarzsee 1300m
- 3) Bregarjev Hütte 1615m
- 4) Bergseehütte 1460m
- 5) Kosijev Hütte am Vogarju 1056m
5,3km 2h 8hm 527hm mittel
Auf der Hütte hatten wir sehr gut geschlafen. Am Morgen schien die Sonne und wir machten es uns zum Frühstück auf
der Terrasse bequem. Der Hüttenwirt hatte ein kleines Buffet aufgebaut, an dem wir uns bedienen konnten. Da wir
nur noch einen kurzen Abstieg vor uns hatten, ließen wir uns Zeit beim Essen. Dann freuten sich alle auf den
Wocheiner See.
Von der (1) Kosijev Hütte am Vogarju 1056m wanderten wir den ausgeschilderten Waldweg, der rechts von der Hütte
begann, bergab. Zuerst war der Weg recht eben und führte zu einem Eisenbahnerdenkmal, von dem wir einen sehr schönen
Ausblick über den Wocheiner See nach Ribzev Laz mit seiner Kirche und der markanten Brücke hatten.
Nun wurde der Weg steiniger. Auf etwas rutschigem Untergrund stiegen wir steil den Berg hinunter. Nach etwa
einer halben Stunde gab es einen Abzweig zum See, aber der Weg war noch steiler und führte über nasses Wurzelwerk.
Deshalb entschieden wir uns auf dem breiteren Weg hinunter zum Fahrweg abzusteigen. Als wir aus dem Wald heraustraten,
konnten wir über die Wiesen nach Stara Fuzina und zu den Gipfeln des Triglavgebirge schauen. Auf der Fahrstraße
gingen wir nun weiter zum See. Kurz vor der Mautstelle bog ein kleiner Pfad über die Wiesen zum See ab. Auf diesem
gingen wir weiter und kamen bald am Ufer des Wocheiner See an. Wir stürzten uns sofort in das kühlende Nass und
genossen die Aussicht auf die umliegenden Berge. Wir saßen auf Steinblöcken im Wasser und genossen einfach den
Ausblick und beobachteten das Treiben am Wasser.
Nach einer langen Pause gingen wir dann weiter nach (2) Ribzev Laz 536m. Dort gab es ein Restaurant an einem großen
Felsen, welches mit einem großen Sonnensegel überspannt wurde. Hier saßen wir bequem und aßen Pizza. Danach gingen
wir zu unserem Quartier, welches weiter innerhalb des Ortes lag. Dort wurden wir nett empfangen. Wir teilten die
Zimmer auf und gingen dann noch einmal zum See. Am Abend hatten wir im Restaurant Forelle bestellt und verbrachten
den Abend dort. Die Forelle wurde nach einem speziellen regionalen Rezept gekocht. Dazu gehören Rosmarinkartoffeln,
Mangold und Mandeln. Die Forellen schmeckten wirklich sehr gut. Den Abend ließen wir an einer kleinen Bar mit einem
Bier aus einer lokalen Brauerei ausklingen. Bei sternenklarem Himmel gingen wir dann zurück zu unserem Quartier.
Bildergalerie:
1) Kosijev Hütte am Vogarju 1056m- 2) Ribzev Laz 536m
Wir hatten für die Heimreise einen Flug von Ljubljana gebucht und fuhren am nächsten Tag mit dem Bus vom Wocheiner
See in die Hauptstadt von Slowenien. Die Fahrt dauerte 1:45 Stunden. Der Bus fuhr einige Ortschaften an und so
konnten wir auch Bled mit seiner bekannten Insel sehen. Der Bus hielt direkt am Bahnhof in Ljubljana. Wir hatten
ein Hostel direkt an der Ljubljanica gebucht und gingen direkt dorthin, um unsere Rucksäcke abzugeben. Dann erkundeten
wir die Stadt. Der alte Stadtkern befindet sich direkt am Fluss. Am bekanntesten sind die berühmten Drei-Brücken,
die Burg, die Drachenbrücke mit den Drachenskulpturen, dem Hauptmarkt mit der dazugehörigen Markthalle, der
Franziskanerkirche am Prešeren-Platz und dem Rathaus mit dem davor stehenden Francesco-Robba-Brunnen. Am Abend
fanden wir eine Pizzeria am Fluss, die noch genügend Plätze für uns hatte. Im Anschluss nach dem Essen erkundeten
wir die Stadt noch einmal und schauten uns die beleuchtete Burg und die Brücken an. Den Abend ließen wir bei einem
Cocktail ausklingen. Am nächsten Tag hatten wir am Vormittag noch etwas Zeit und fuhren zur Burg hinauf. Von dort
hatten wir einen sehr schönen Blick auf das Zentrum. Leider war der Triglav nicht zu sehen, dort zogen sich bereits
die Wolken zusammen.
Nun endete unsere Reise nach Slowenien. Wir hatten den Nationalpark von Norden her nach Süden durchwandert. Begonnen
hatte unsere Wanderung in Planica mit der Zipline, dann sind wir über den Vršic-Pass in das Trentatal abgestiegen
und der Soce auf dem Alpe-Adria-Trail gefolgt. Von Soce ging es dann durch das Lepenatal zum Komna Haus oberhalb
des Wocheiner Sees. Über die Kosijev Hütte am Vogarjuv stiegen wir dann zum See ab. Eine Wanderung vorbei an den
schönsten Orten im Triglav-Nationalpark endete hier.
Bildergalerie:
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.