Piringebirge
(Bulgarien Teil 2)
43km 4 Tage 4250hm
Das Piringebirge ist ein Hochgebirge mit stark alpinem Charakter im Südwesten Bulgariens in der Provinz Blagoevgrad. Es liegt an der zur Region Makedonien in Nordostgriechenland und ist flächenmäßig der größte Nationalpark in Bulgarien. Der Name des Gebirges leitet sich vom obersten Gott Perun aus der slawischen Mythologie ab. Der Pirin-Nationalpark wurde 1983 in die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Prägend sind dort besonders die kegel- und pyramidenförmigen Gipfel des Vihren und Kutelo, wobei der Vihren mit 2914m der höchste Berg ist. Im nördlichen Teil besteht das Gebirge überwiegend aus kristallinem Kalkstein und Marmor. Weiterhin findet man Granit und Schiefer im Gebirge. Im Piringebirge befinden 176 Seen, die aus der Eiszeit stammen und überwiegend Trichterseen sind. Teilweise leben in den Seen Forellen. Das Piringebirge ist zu über 60 Prozent mit Wäldern bedeckt. Neben 500 Jahre alten Schwarzkiefern befindet sich hier auch Bulgariens ältester Baum, eine auf ca. 1.300 Jahre geschätzte Bajkuschewa-Panzerkiefer. Ein Fünftel der in Bulgarien auf der Roten Liste der gefährdeten Arten befindlichen Pflanzen sind im Nationalpark anzutreffen.
Geplant war im Piringebirge eine kleine Rundtour, auf der wir den schönsten Teil des Gebirges mit den vielen Seen sehen wollten. Der Bus brachte uns hinauf zur Vihrenhütte. Von dort bestiegen wir den Gipfel des Muratov, der gegenüber des Vihren lag, der mit 2914m der höchste Berg des Piringebirges ist und dessen Nordflanke bildet. Vom Muratov stiegen wir bis zur Sinanitza Hütte ab und wanderten von dort über die Ebene zur Spano Pole Hütte. Am nächsten Tag führte uns der Weg vorbei an den Chairska Seen zur Tevno Ezero Hütte. Am letzten Tag der Wandertour gingen wir durch eine sehr schöne Seenlandschaft zur Bezbog Hütte. Dabei kamen wir am Popovo See vorbei, der der größte und tiefste See im Gebirge ist. Ein Sessellift brachte und hinunter in das Tal. Den letzten Tag verbrachten wir in Melnik und bestaunten dort die vielen Erdpyramiden und das Kloster Roschen.
Vom Hotel im Rilagebirge wurden wir gegen Mittag von einem Bus abgeholt. Dieser fuhr uns in das Piringebirge zu unserer zweiten Tour in Bulgarien. Wir hatten mit dem Unternehmen vereinbart, dass wir die bekannten Thermalbäder in Banya besuchen konnten, um dort am Nachmittag eine Ruhepause einzulegen. Das Unternehmen suchte das kleine Thermalbad Regnum in Banya aus, weil dieses nicht so überlaufen ist. Wir konnten uns hier in dem warmen Wasser entspannen und im Whirlpool eine kleine Massage nehmen. Das tat nach den Tagen im Rilagebirge sehr gut. Nach dem Besuch fuhren wir weiter in Richtung Bansko und dann den Berg hinauf bis zur Vihren Hütte. Dort kamen wir am Abend an und bezogen unser Zimmer. Die Hütte bot wieder einen guten Komfort. Die Betten waren bezogen, aber die Toiletten waren vor der Hütte und in der Nacht sollte es recht kalt werden.
Zu Abend aßen wir in der Hütte. Die Speisekarte war ähnlich dem Essen im Rilagebirge. Aber dieses Mal gab es auch ein Kotelett. Dieses bestellten wir und waren über die Größe der Portion überrascht. Der Hüttenwirt packte dann für das Foto ein extra großes Messer auf den Tisch. Nach dem Essen besprachen wir bei einem Bier die Tour des nächsten Tages, denn es war gutes Wetter angesagt worden und das wollten wir ausnutzen. Deshalb wollten wir früh aufstehen, um am nächsten Tag für die lange Tour genügend Zeit zu haben.
Bildergalerie:
15km 8h 962hm 908hm mittel
Das Wetter war am Morgen sehr sonnig, aber die Temperaturen waren bereits gefallen. Wir waren früh aufgestanden und wollten nach einem kurzen Frühstück starten. Leider hat der Hüttenwirt verschlafen und wir verloren eine Stunde. Also wurde schnell gegessen und dann gepackt.
Vor der (1) Vihren Hütte 1975m führte der Weg sofort steil den Berg hinauf. Vor uns sahen wir den Gipfel des Vihren, der in der Sonne hell leuchtete. Nach einer ersten Stufe kamen wir in ein Platteau, welches wir entlang des Flusses Banderiza überquerten. Dann begann der nächste Aufstieg in Richtung der (3) Banderishka Porta 2501m. Auf halber Höhe kamen wir an den (2) Muratov See 2229m, der in dieser Landschaft ein sehr schönes Fotomotiv bot. Nach einer kurzen Pause stiegen wir dann in felsigen Gelände zur Banderishka Porta auf. Dort legten wir unsere Rucksäcke ab und wanderten weiter zum Gipfel des (4) Muratov 2669m. Bald begann eine Felsblockkletterei. Markierungen waren nicht mehr sichtbar und wir benötigten einige Zeit, um den richtigen Weg zu finden. Der Gipfel ist felsig und hat die Form einer vierkantigen Pyramide. Wir hatten einen sehr schönen Rundblick auf die Landschaft des Nationalparks.
Direkt vor uns lag der Vihren. Um uns herum waren viele Seen zu sehen. Nach einer kurzen Pause stiegen wir wieder hinunter zur Scharte. Von dort gingen wir auf der rechten Seite des Hochplatteau hinüber zur (5) Sinanishka Porta 2428m. Der Weg zog sich ordentlich in die Länge. Auf der Scharte angekommen, öffnete sich der Blick hinunter zum See, mit der daneben liegenden Hütte. Wir stiegen hinunter zur (5) Sinanishka Porta 2428m. Der Hüttenwirt sprach leider nur bulgarisch, aber mit Händen und Füßen erklärt konnten wir schnell Getränke bestellen und klar machen, dass wir hier nicht übernachten werden. Zum Mittag gab es dann noch eine Hühnersuppe, die auf allen Hütten angeboten wurde. Nachdem wir uns gestärkt hatten, stiegen wir wieder zur Sinanishka Porta Porta auf. Nun wanderten wir weiter hinunter auf die Hochebene Spano Pole (schlafendes Feld). Diese überquerten wir, bis wir zur (7) Spano Pole Hütte 2050m kamen. Die Hütte besteht aus einem Haupthaus und kleinen Hütten, die vor dem Haus in einer Reihe aufgestellt waren. Die Dächer waren wie Fliegenpilze bemalt und leuchteten weit in die Landschaft hinein. Wir bekamen Zimmer im Haupthaus und richtigen bezogenen Betten. Dann gingen wir zum Abendessen. Die Speisekarte enthielt die üblichen Gerichte, aus denen wir einige auswählten. Der Kamin war beheizt, sodass keiner frieren musste. Außerdem heizte der Hüttenwirt einen nostalgischen Badeofen in einer Hütte vor dem Haus an. Nacheinander konnten wir alle Duschen gehen. Wir verbrachten hier einen schönen Abend und gingen dann zu Bett.
Bildergalerie:
1) Vihren Hütte 1975m- 2) Muratov See 2229m
- 3) Banderishka Porta 2501m
- 4) Muratov 2669m
- 5) Sinanishka Porta 2428m
- 6) Sinanitza Hütte 2209m
- 7) Spano Pole Hütte 2050m
10,7km 4,5h 636hm 132hm mittel
Am Morgen war der Himmel recht bedeckt. So richtig war nicht zu sehen, wie das Wetter werden sollte. In der Vorhersage wurde sogar von Schneefall gesprochen. Auf der (1) Spano Pole Hütte 2050m wurde ein gutes Frühstück bereitet und wir ließen es uns schmecken. Dann packten wir die Sachen zusammen und machten uns auf den Weg. Zuerst folgten wir ein kurzes Stück dem Fahrweg und bogen dann in ein Waldstück ein. In einem leichten auf und ab wanderten wir durch Wälder und über Wiesen. Plötzlich kam ein weißer Hund aus einem Wald und legte sich auf einen Hügel und beobachtete uns. Wie sich etwas später herausstellte, hütete er eine Schafherde, die wir dann sehen konnten. Am (2) Abzweig 1994m oberhalb vom Fluss Bashtliitsa bogen wir falsch ab und wanderten in einen Wald hinein. Den Fehler erkannten wir recht schnell und gingen wieder zurück und den Fluss weiter aufwärts. Der Weg führte dann hinauf zum (3) Chairska See 2355m. Das Wetter schlug langsam um und es begann zu schneien. Wir wanderten weiter am See entlang und stiegen dann zur (4) Chairska Porta 2430m auf. Der Aufstieg zog sich etwas in die Länge. Von der Scharte hatten wir einen sehr schönen Blick in das gegenüberliegende Tal mit dem Valygarski See. Von der Scharte führte der Weg auf einem Grat weiter in Richtung der (5) Mozgovishka Porta 2513m, die wir bereits sehen konnten. Zuerst wanderten wir durch Bergkiefern hindurch und kamen dann in Geröll und felsiges Gelände. Der Weg zur Scharte war nur leicht ansteigend. Hinter der Scharte stiegen wir zuerst noch einmal ein kurzes Stück ab, um dann zum Tevno Ezero aufzusteigen.
Vor dem See öffnete sich eine größere Hochebene und wir konnten am Ende des Sees bereits die (6) Tevno Ezero Hütte 2523m mit ihrem roten Dach sehen. Über eine Wiese wanderten wir durch eine Gruppe von Pferden hindurch, die dort weideten und etwas neugierig waren. Es begann noch einmal kurz zu regnen, dann kam aber die Sonne heraus. Wir wärmten uns erst einmal in der Hütte auf und aßen eine Kleinigkeit. Der Hüttenwirt machte uns sehr gute Omeletts. Wir waren von der Einrichtung der Küche erstaunt, aber sie war funktinell gestaltet. Dann ruhten wir uns etwas aus und erkundeten die Landschaft um die Hütte herum. Die Hütte ist eigentlich nicht bewartet. Der Hüttenwirt kommt nur am Wochenende hinauf und bei Voranmeldung von Gruppen.
Am Abend machten wir es uns in der Hütte gemütlich. Wir probierten einige Speisen aus der Karte und waren überrascht, dass sogar ein frischer Schopska Salat angeboten wurde, den der Hüttenwirt mit großen Tomaten, Gurken und Schafskäse anrichtete. Danach probierten wir den selbstgemachten Rakija. Rakija ist ein traditioneller bulgarischer Obstbrand, der ursprünglich aus der Türkei stammt und sich im 17. Jahrhundert in Bulgarien verbreitet. Am Abend merkten wir schon, wie sich das Wetter noch einmal änderte und es richtig kalt wurde. Die Toilette befand sich an einem Bach, etwas unterhalb der Hütte. Der Weg dorthin war leicht abschüssig und uneben. Im Dunkeln wurde es immer schwieriger, dorthin zu kommen. Dafür konnten wir einen klaren Sternenhimmel sehen, der beeindruckend war.
Bildergalerie:
1) Spano Pole Hütte 2050m- 2) Abzweig 1994m
- 3) Chairska See 2355m
- 4) Chairska Porta 2430m
- 5) Mozgovishka Porta 2513m
- 6) Tevno Ezero Hütte 2523m
11,1km 6,5h 411hm 705hm mittel
Als wir am Morgen aus dem Fenster schauten, war die Landschaft rund um die Hütte gefroren. Die Sonne ging auf und wir hatten Minusgrade. Zum Glück hatte der Hüttenwirt eine kleine Heizung am Aufgang zum Schlafraum über Nacht aufgestellt. Es war warm genug gewesen. Die morgendliche Wäsche viel an dem gefrorenen Waschtrog aus.
Zum Frühstück gab es wieder die bekannten zwei frittierte Weißbrotscheiben mit einem großen Stück Weichkäse und Blaubeermarmelade. Dazu wurde ein Kaffee gekocht. Wir hatten einen noch recht langen Weg vor uns und das Wetter war trotz des klaren Himmels etwas unbeständig angesagt worden. Wir packten in der Kälte vor der (1) Tevno Ezero Hütte 2523m die Rucksäcke und wanderten, nachdem wir uns vom Hüttenwirt verabschiedet hatten los. Der Weg führte am See vorbei zur (2) Mozgovishka Porta 2513m. Auf der Wiese standen die Pferde und ließen sich etwas streicheln. Nach wenigen Minuten waren wir an der Scharte angekommen und stiegen auf dem steilen Abstiegsweg hinunter in das Tal. Vorbei an den Prevalsko Seen kamen wir zum (3) Abzweig 2187m der hinauf zu den (4) Valygarski Seen 2279m führte. Zuerst machten wir aber hier eine Pause und ruhten uns etwas aus. Dann begann der lange Aufstieg, der uns vorbei an den Valygarski Seen zum (5) Dzhangalska Porta 2478m führte. Um die Seen herum gab es einige Kletterstellen, die über größeres Blockwerk führten. Hinter dem See ging es steil hinauf zur Scharte. Der Weg verlief über etwas Geröll. Oben auf der Scharte angekommen, hatten wir noch einmal einen sehr schönen Blick über das Tal mit seinen Seen. Zur linken Seite erhob sich der Gipfel des Dzhangal, der von vielen Wandern bestiegen wird.
Zur anderen Seite der Scharte konnten wir hinunter zu dem Popovi-See schauen. Der Gletschersee und seine Umgebung gehören zu den beliebtesten Orten für den Wanderer im Pirin-Nationalpark. Der Popovo See ist der flächen- und volumenmäßig größte von Piringebirge und auch der tiefste im Massiv. Wir stiegen von der Scharte hinunter zum Banski See, der über 100 Höhenmeter tiefer liegt, als der Popov See. Dort befand sich der (6) Abzweig 2199m, der hinauf zu unserem Endpunkt der Tour führte. Wir stiegen den Berg weiter hinauf und wählten dann einen Weg, der etwas unterhalb der Gipfel an den Berghängen entlang führte. Dieser war zwar etwas weiter, führte aber überwiegend auf gleicher Höhe um die Berge herum. Von dort hatten wir sehr schöne Blicke hinunter in das Tal nach Bukovo und hinüber bis zu den Gipfeln der Rhodopen. Dann kamen wir zum Bezbog See und zur (7) Bezbog Hütte 2230m, die etwas abseits des Sees steht. Wir kehrten in die Hütte ein uns bestellten uns Getränke. Im Anschluss fuhren wir mit dem Lift hinunter in das Tal. In einem kleinen Restaurant aßen wir etwas und warteten auf den Bus, der uns nach Melnik in ein Hotel brachte, wo wir uns duschen und ausruhen konnten. Am Abend gingen wir im Hotel essen und konnten nach den Tagen in einer größeren Speisekarte etwas aussuchen. Zum Schluss entschieden wir uns unter anderem für ein Schaschlik. Aus den großen Fenstern heraus konnten wir auf Melnik schauen und erahnen, was für eine Kulisse uns am nächsten Tag erwarten wird.
Hier endete nun unsere Wandertour im Piringebirge. In drei Tagen waren wir in einem Rundweg durch den schönsten Teil des Gebirges gewandert. Der große Wetterumschwung hatte eine ordentliche Kälte gebracht, für die wir zum Glück gut gerüstet waren. Wir haben eine sehr schöne Landschaft sehen können, die mit vielen Seen durchsetzt war und viele Panoramablicke bereithielt. Trotz der Kälte haben wir auf den Hütten nicht gefroren und wurden hier gut versorgt.
Bildergalerie:
1) Tevno Ezero Hütte 2523m- 2) Mozgovishka Porta 2513m
- 3) Abzweig Valygarski See 2187m
- 4) Valygarski See 2279m
- 5) Dzhangalska Porta 2478m
- 6) Abzweig Hütte 2199m
- 7) Bezbog Hütte 2230m
5,8km 3h 331hm 164hm mittel
Melnik ist die kleinste Stadt Bulgariens mit etwa 160 Einwohnern. Benannt wurde der Ort nach dem dunkelrote Melnik-Wein benannt, der in der Umgebung angebaut wird. Neben dem Wein ist die Stadt für die Sandsteinpyramiden bekannt. Alle Gebäude der Stadt stehen unter Denkmalschutz. Im Laufe der Geschichte gab es in Melnik 70 Kirchen und in der Umgebung vier Klöster. Davon sind nur noch 3 Kirchen und ein Kloster übrig geblieben.
Am Morgen schien die Sonne. Aus dem Fenster konnten wirMelnik und die hinter dem Ort liegenden Erdpyramiden sehen. Ein sehr schöner Anblick bot sich auch beim Frühstück. Nun endlich gab es ein Frühstück, welches mehr als ein Brot mit Marmelade und Schafskäse bot. Wir ließen es uns schmecken. Vor der Abreise nach Sofia wollten wir uns unbedingt die Erdpyramiden und das Kloster Roschen anschauen. Zum Kloster gab es einen Wanderweg, der unmittelbar durch die Landschaft der Erdpyramiden führte. In kleiner Formation hatten wir so etwas schon einmal auf der Hufeisentour in Südtirol sehen können. Aber das, was uns hier erwartete, war damit nicht vergleichbar.
Zum letzten Mal packten wir auf der Reise am Morgen unsere Rucksäcke. Aber wir mussten sie auf der Wanderung nicht tragen. Der Bus fuhr bis nach Roschen und sollte uns dort am Mittag wieder abholen. Zuerst gingen wir durch den historischen Stadtkern von (1) Melnik 340m, der durch ein breites trockenes Flussbett geprägt wird. Am Ortsrand zweigte der Wanderweg in das Flussbett ab und wir gingen weiter den (2) Erdpyramiden 625m entgegen. Bald türmten sich die ersten großen Spitzen neben uns auf. Wir folgten dem Weg bis wir vor großen Sandwänden standen und stiegen dann zum ersten Hügel hinauf. Von dort konnten wir die vielen Erdpyramiden und die kleine Stadt im Tal sehen. Nach einer Fotopause gingen wir weiter zum höchsten (3) Aussichtspunkt 675m in den Hügeln. Noch einmal hatten wir einen sehr schönen Blick und konnten bereits das (4) Kloster Roschen 599m in der Nähe erkennen. Wir wanderten weiter in die Richtung und mussten noch eine am Berg befestigte Brücke überqueren. Über eine Wiese kamen wir dann zum Kloster.
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Das Kloster Roschen ist das größte Kloster in der Gegend des Piringebirges und liegt abgelegen auf einer Höhe von 585m oberhalb des Ortes, ist eines der schönsten Klöster des Landes. Die Klosterbauten sind einer mittelalterlichen Festung nachempfunden. Wir besichtigten das Kloster und schauten und den Innenhofes an. Dieser war von den Wohngebäuden mit zwei- und dreigeschossiger Umgangsgalerien umgeben. In den Gebäuden befinden sich auch die Mönchszellen. Das Kloster wird heute noch von Mönchen genutzt. Es gab viele Weinreben, die für die Besucher viel Schatten spendeten. In der Mitte des unregelmäßigen Sechsecks, welches die Wohngebäude bildeten, befand sich die Klosterkirche. Diese als eine dreischiffige Basilika mit drei Kuppeln erbaut wurde. In der Kirche gab es einige wertvolle Ikonen zu sehen. Außerdem ist das Kloster für seine gut erhaltenen Wand- und Glasmalereien berühmt. Der größte Teil der Fresken stammt aus dem Jahr 1732.
Vom Kloster wanderten wir nach der Besichtigung hinunter nach (5) Roschen 509m. Dabei kamen wir an der Kyrill & Methodius Kirche vorbei. Vor der Kirche befindet sich das Grab von dem Revolutionär Yane Ivanov Sandanski. Er unterstützte die Jungtürken und war Mitglied in der osmanischen Volksföderative Partei. Unter seiner Leitung wurde im ersten Balkankrieg am 17. Oktober 1912 die Stadt Melnik erobert. Damit endete die Jahrhunderte andauernde osmanische Herrschaft über der Stadt. Ihm zu Ehren wurde die bulgarische Stadt Sweti Wratsch in Sandanski umbenannt.
In Roschen probierten wir Abschluss in einem Restaurant noch einmal den bulgarischen Joghurt. Wir haben ihn auf unserer Wandertour oft zum Dessert oder als Zwischenmahlzeit gegessen. Er wurde mit Honig oder Blaubeeren serviert. In Bulgarien genießt der Joghurt den Status eines Kulturguts, denn nirgendwo schmeckt der Joghurt so gut wie dort im "Joghurtdreieck" im türkisch-bulgarisch-griechischem Grenzgebiet. Das liegt am Bacillus Bulgaricus, der für die Herstellung verwendet wird. Historiker vermuten den Ursprung des Bacillus Bulgaricus auf zentralasiatisches Nomadenvolk, welches aus Schafs- und Ziegen-Hirten bestand. Diese waren auf das Hauptnahrungsmittel Milch angewiesen und fanden Wege, um die Milch haltbar zu machen.
Dann brachte uns ein Bus zurück zum Flughafen in Sofia. Von dort flogen wir mit den vielen Eindrucken von zwei Wandertouren in den bulgarischen Gebirgen zurück nach Berlin.
Bildergalerie:
1) Melnik 340m- 2) Erdpyramiden 625m
- 3) Aussichtspunkt 675m
- 4) Kloster Roschen 599m
- 5) Roschen 509m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.