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Rundtour Schneekoppe

Tour CZ3: Juni 2016

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Das Riesengebirge erstreckte sich entlang der Grenze zwischen Tschechien und Polen und ist der bekannteste Teil der Sudeten. Der höchste Berg ist mit 1602m die Schneekoppe, die von beiden Ländern mit einer Seilbahn, bzw. Lift zu erreichen ist. Das Gebirge hat einen subalpinen Charakter, der bereits in der Eiszeit geformt wurde. Steile felsige Flanken, Gletscherseen und Gletscherabschliffe prägen das Mittelgebirge. Špindleruv Mlýn (Spindlermühlen) und Pec pod Snežkou (Petzer) in Tschechien und Karpacz (Krummhübel) in Polen sind die bekanntesten Orte.
Die Tour hatte ich herausgesucht, um die Landschaft an der Schneekoppe im Sommer kennenzulernen. Bei unseren Riesentouren waren wir bereits auf Skiern an den Bauden vorbeigekommen und hatten die Landschaft im Schnee erkundet. Deshalb wählten wir ein Wochenende im Juni und machten uns an einem Freitagnachmittag auf in das Riesengebirge. Dabei sollte auch endlich die Schneekoppe bestiegen werden, deren Gipfel ich immer nur aus der Ferne gesehen hatte.
Von Pec wollten wir über die Hütten des Plateaus unter der Schneekoppe wandern und dabei auf der Wiesenbaude das selbstgebraute Bier und die Forellen aus eigener Zucht probieren. Ein Abstecher zur kleinen Teichbaude auf der polnischen Seite war dabei mit eingeplant.

1. Tag: Aufstieg zur Bouda pod Snežkou

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Wir nutzten den ersten Tag nur zur Anreise, damit wir am Sonnabend schon am Morgen mit der Tour beginnen konnten. Strategisch lag für uns die Untere Schneekoppenbaude am besten, denn sie lag direkt am Aufstiegsweg zur Schneekoppe und war von Pec in kurzer Zeit zu erreichen. Den Aufstieg konnten wir auch in der Dämmerung bewältigen.
In Berlin erwischten wir alle Staus der Stadt und ein Starkregen sorgte in der Folge für weitere Verzögerungen. Selbst auf der polnischen Autobahn standen wir in einem längeren Stau und unsere Ankunftszeit verschob sich immer weiter in die späten Abendstunden. In (1) Pec 769m besorgten wir uns noch an einem Geldautomaten tschechische Kronen und fuhren dann mit dem Auto über den Parkplatz Nummer 3 zu den Seilbahnen hinauf. Dort gab es einen privaten Parkplatz für die Baude, wo wir das Auto abstellen konnten.
Schnell zogen wir uns um und wanderten vorbei an der Talstation der Seilbahn bergauf. Dabei hielten wir uns immer an dem Fluss Upa, der mit lautem Getöse über die künstlich angelegten Kaskaden bergab strömte. Ein paar wenige Fotos waren noch möglich, dann brach die Dunkelheit herein. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir die (2) Bouda pod Snezkou 950m. In der Hütte erwartete uns zu dieser fortgeschrittenen Zeit der Koch und nahm unsere Essenbestellungen an. Ob Forelle oder Kaninchenkeule, alles war noch verfügbar. Nach der anstrengenden Anreise konnten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.


  • 1) Pec pod Snezkou 769m
  • 2) Bouda pod Snezkou 950m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zur Wiesenbaude (Lucni Bouda)

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Am zweiten Tag wollten wir nun den Gipfel der Schneekoppe erwandern. Immerhin ist sie die größte Erhebung in Tschechien. Im Gegensatz zu den Alpen ist es keine alpine Herausforderung, aber gerade am Wochenende gibt es sehr viele Wanderer an diesem Grenzgipfel, die von polnischen und tschechischen Seite hier herauf kommen.
Wir frühstückten in der (1) Bouda pod Snezkou 950m und sahen bereits am Fenster die ersten Wanderer an der Hütte vorbeiziehen. Im Anschluss an unser Frühstück gesellten wir uns dazu. Ein kurzer Abschnitt führte uns an das Talende und dann begann auch schon der Aufstieg. Der Weg war mit Steinen gepflastert und lief sich recht gut. Bis zum Plateau hinauf konnten wir im schattigen Wald gehen. Nach einer Stunde standen wir bereits am (2) Schlesischen Haus (Dom Slaski) 1400m. Hier trafen wir auf die Wanderer, die aus Karpacz mit dem Sessellift aufgefahren waren und nun die letzten Meter zum Gipfel hinauf wanderten. Dazwischen befanden sich immer wieder Läufer mit einer Startnummer. Wir konnten nur herausfinden, dass es sich dabei um Teilnehmer eines Ultralaufes handelte. Von der anderen Seite kamen Lastenträger den Weg hinauf. Auch hier gab es eine Meisterschaft und die Teilnehmer befanden sich kurz vor dem Ziel. Wir hatten diese Lastenträger in der Hohen Tatra gesehen und man konnte sich nur schwer vorstellen, wie man solch ein Gewicht den Berg hinaufgetragen bekommt.
Auf der (3) Schneekoppe 1602m machten wir eine Pause und beobachteten das Treiben. Das Restaurant hatte leider geschlossen. Es ist schon erstaunlich, dass sich solch ein Lokal bei diesen Menschenmengen nicht rechnet. Vielleicht gibt es aber auch einen anderen Grund. Für den Abstieg nahmen wir den Weg um den Berg herum und nicht den steilen Aufstiegsweg. Sehr schnell waren wir wieder am Schlesischen Haus und kehrten dort ein. Draußen zogen sich die Wolken zusammen und wir warteten den kurzen Schauer ab. Dann wanderten wir auf dem Grenzkamm weiter in Richtung Spindlerpass und kamen an einem Abzweig Richtung Karpacz. Dieser Ausschilderung folgten wir, bis wir zur (4) Hampelbaude (Schronisko Strzecha Akademicka) 1258m kamen. Unser Ziel lag aber noch etwas weiter im Talkessel. Vorbei an der Baude stiegen wir durch einen Lärchenwald zur (5) Kleinen Teichbaude (Schronisko Samotnia) 1195m ab. Diese liegt in einem Talkessel am Kleinen Teich (Maly Staw) und bietet ein schönes Panorama. Hier machten wir unsere Mittagspause. Leider war es sehr schwierig die Gerichte zu übersetzen, dadurch war es schon etwas glücklich, wenn man auch das bekam, was man sich bei der Bestellung vorgestellt hatte. Und es konnte nur in Zloty bezahlt werden. Es gab ein neues elektronisches System, welches das bezahlten mit Kreditkarte vereinfachte. Hier holte uns dann ein stärkerer Schauer ein und wir warteten in der Hütte den Regen ab. Dann wanderten wir wieder zurück auf die Hochebene und zweigten nun in Richtung der Wiesenbaude ab. Dabei durchquerten wir das Hochmoor. Hierbei handelt sich um einen Rest der arktischen Tundra, die während der Eiszeiten in Mitteleuropa vorherrschte. Gleichzeitig bestand jedoch eine Verbindung zum alpinen Grasland der Alpen. Es existieren hier Pflanzenarten nebeneinander, die sonst mehrere tausend Kilometer voneinander getrennt sind. Nach einem weiteren Kilometer passierten wir wieder die Grenze nach Tschechien und kamen zur (6) Wiesenbaude (Lucní Bouda) 1410m. Hier hatten wir unsere Zimmer mit Blick auf die Schneekoppe vorreserviert.
In der Hütte gibt es einen großen Saal, wo wir speisen konnten. Die Hütte bietet viele Spezialitäten an und ein selbstgebrautes Bier. Das Wasser dafür soll aus der Quelle der Bile Labe kommen, die sich direkt vor dem Haus befindet. Am Abend spielten wir noch Billard und Tischfußball, bis wir müde wurden und zu Bett gingen.


  • 1) Bouda pod Snezkou 950m
  • 2) Dom Slaski 1400m
  • 3) Schneekoppe 1602m
  • 4) Schronisko Akademicka 1258m
  • 5) Schronisko Samotnia 1195m
  • 6) Lucní Boude 1410m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Abstieg nach Pec pod Snezkou (Petzer)

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Am Morgen konnten wir einen sehr schönen Sonnenaufgang direkt neben der zu sehen. Unser Zimmer lag mit Blick zur Schneekoppe und die ersten Sonnenstrahlen kitzelten uns wach. Auch wenn es noch sehr früh am Morgen war, mussten wir das Foto machen.
Auf der (1) Wiesenbaude 1410m gab es ein sehr gutes Frühstücksbuffet mit den bekannten Hörnchen. Draußen vor der Hütte regnete es sehr stark. Wir überlegten bereits, ob wir den Abstieg verschieben sollten. Als wir mit dem Essen fertig waren, kam die Sonne heraus und wir packten die Rucksäcke. Vor der Hütte wurde noch ein Gruppenfoto gemacht. Dann stiegen wir zum zur Anhöhe auf dem Hochwiesenberg auf. Am Übergang stand eine Kapelle und überall auf dem Kamm waren betonierte Unterstände aus dem Krieg zu sehen. Nun begannen wir mit dem Abstieg in Richtung Pec. Vor uns entstand am Weg der Eindruck, dass dort eine steile Kante wäre. Wir stellten ein Foto nach, was zeige sollte, wie wir dort ins straucheln geraten.
Bald konnten wir unter uns die (3) Výrovka Baude (Geierkucke) 1260m erkennen. Nach zwanzig Minuten erreichten wir die Baude und bogen an der Wegkreuzung nach links ab. Den Fahrweg weiter hinunter gehend erreichten wir nach einer weiteren halben Stunde die (3) Richtrovy Boudy 1106m. Hier machten wir eine kurze Rast. Hinter der Baude zweigte der Weg zur Seilbahn ab. Endlich waren wir wieder auf Waldwegen und hatten den Asphalt hinter uns gelassen. Der Weg führte um den Berg herum und fiel weiter ab, bis wir an der Straße standen, die von Modry Dul nach (4) Pec pod Snezkou 830m hinab führte. An der Straße stand vor einem Haus die Skulptur des Rübezahl, die wir natürlich fotografieren mussten. Etwas weiter fanden wir einen unmarkierten Weg, der in das Tal führte. Auf diesem konnten wir zur Talstation der Seilbahn abkürzen und kamen direkt neben unserem Auto aus dem Wald heraus.
Eine zwar kurze, aber landschaftlich schöne Tour ging zu Ende. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und konnten einen Teil des Riesengebirges mit dem höchsten Berg von Tschechien erwandern. Alleine die große Anzahl der Wanderer muss man bei der Tour akzeptieren, denn wer will nicht den höchsten Berg des Landes besteigen.


  • 1) Lucní Bouda 1410m
  • 2) Vosecká Bouda 1260m
  • 3) Richtrovy Boudy 1206m
  • 4) Pec pod Snezkou 830m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Tschechien
  Tschechien / Trutnov
Fernwanderwege
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Bergtour / leicht


Informationen zur Einstufung:
  • Es gibt auf dem Weg in kürzeren Abständen Bauden zur Einkehr.
  • Wege überwiegend Fahrwege und unkritisch. Abschnitt auf dem Grenzweg vor dem Spindlerpass sehr schmal und zum Abschluss mit steiler Abfahrt.
  • Länge der Tagesetappen beachten.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Von Berlin fuhren wir die A13 nach Dresden und von dort weiter auf der Autobahn A4 Richtung vorbei an Bautzen bis nach Görlitz. Nach dem überqueren der deutsch-tschechischen Grenze von der Autobahn abfahren und weiter der Ausschilderung nach Jelenia Góra auf der E65 folgen. Dort rechts abbiegen Richtung Janské Lázne und weiter nach Kowary auf der Straße 367 fahren. Von dort zur Grenze nach Mala Upa über die Straße 368 hinauf fahren. Danach rechts abbiegen in Richtung Velká Upa und bis nach Pec pod Snezkou hinunter fahren.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

In Pec pod Snezkou haben wir uns für den Parkplatz im Zentrum entschieden. Der kostet pro Tag ca. 5 EUR. Mit einer Gästekarte kann man dort noch einige Prozente als Nachlass bekommen.

   Kosten für Maut

In Tschechien besteht auf Autobahnen eine Mautpflicht. Bei unserer Anreise sind keine Mautgebühren angefallen.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  2087
  • Kompasskarte:  2088
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Keine.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
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Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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