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Chiemgautour

Tour DE5: Oktober 2012

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Für den Herbst war in diesem Jahr eine Tour in den Chiemgauer Alpen geplant. Ausgewählt hatte ich dafür die Chiemgautour, die vom Deutschen Alpenverein in einem Flyer angeboten wird. In der letzten Zeit wurde dieses Gebiet in den Medien sehr beworben und dabei das schöne Wandergebiet, die Hütten und die gute Küche angepriesen.
Die Chiemgauer Alpen befinden sich im Voralpenberge. Sie ziehen sich von Bad Reichenhall bis nach Rosenheim. Im Süden reichen die Chiemgauer Alpen bis zu den Loferer Steinbergen und dem Kaisergebirge. Die höchste Erhebung ist das Sonntagshorn. Bekannte Gebirgszüge sind Hochries, Kampenwand, Geigelstein, Rauschberg und Hochgern. Eine geologische Besonderheit ist der Eiskeller im Hochriesgebiet, wo aufgrund niedrigen Klimas Pflanzen gedeihen, die normalerweise in viel höheren Gebieten anzutreffen sind.
Unsere Hüttentour führte von Hohenaschau über die Riesenhütte zum Spitzsteinhaus. Von dort über Sachrang zur Priener Hütte. Am letzten Tag wanderten wir vom Geigelstein bis zur Kampenwand. Hier nutzten wir für den Abstieg nach Hohenaschau die Seilbahn. Leider war das Wetter sehr wechselhaft. Die viel gepriesenen Panoramablicke konnten wir bei den tiefhängenden Wolken nicht genießen und der Regen der letzten Tage ließ die Tour an manchen Stellen zu einer "Schlammschlacht" werden. Aber dies hielt uns nicht von der Wanderung ab. Wir machten uns bei Sonnenschein in Hohenaschau auf den Weg.

1. Tag: Aufstieg zur Riesenhütte

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Gegen Mittag kamen wir nach langer Fahrt in Hohenaschau auf dem Parkplatz an der Festhalle an und packten unsere Ausrüstung für die nächsten Tage zusammen. Ein kurzer Blick auf die Karte zeigte uns den entlang am Schlossberg zur Hofalm. Bei Sonnenschein machten wir uns dann auf den Weg.
Vom (1) Parkplatz 615m gelangten wir auf die Schlossbergstraße und konnten gleich ein erstes Hinweisschild zur (2) Hofalm 970m erkennen. Vorbei an der ehemaligen Schmiede durchwanderten wir ein paar Gassen des Ortes, bis wir an das Kohlenbarrenhaus gelangten. Hier begann der steile Aufstiegsweg, der für den Winter nicht empfohlen wird. Zu dieser Jahreszeit sollten die Wanderwege von Frasdorf (Wanderparkplatz) ausgenutzt werden. Der Weg geht nun stark ansteigend durch einen Laubwald, wo es bei Nässe sehr rutschig werden kann. Bald erreichten wir eine Stelle, an der ein größerer Felsabrutsch den Weg versperrte. Eine neue Markierung zeigte die Umgehung an. Beim Aufstieg konnten wir zum Chiemsee und zur Kampenwand hinübersehen. Nach einem weiteren Abzweig wurde der Weg gemütlicher und führte über eine Wiese zur Hofalm, wo in der Saison Almspezialitäten angeboten werden. Hier machten wir eine kurze Pause und probierten einige Spezialitäten.
Von der Alm folgten wir dann der Forststraße zur Frasdorfer Hütte. Diese liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Von der Hütte führt die Straße weiter hinauf zur (3) Riesenhütte 1345m. Leider fing es langsam an zu regnen und die Wolken kamen immer tiefer hinunter. Am Schluss verließen wir den Wald und hatten eine kurze Steigung vor uns, bevor wir die Riesenhütte am Anfang einer Hochfläche ankamen.
Die Hütte zeigt sich als sehr Kinderfreundlich. Überall waren Spielecken eingerichtet und eine Gruppe hatte dieses Angebot mit ihren Kindern gebucht. Wir bekamen ein eigenes Lager für unsere Gruppe und richteten uns ein. Am Abend wurden verschiedene Gerichte angeboten, die auch von den klassischen Hüttenangeboten abwichen, aber auch ein guter Schweinebraten wurde angeboten. Für den Nachtisch überredeten uns die Wirtsleute zu einer großen Pfanne Kaiserschmarren, den wir uns zum Abschluss schmecken ließen. Am Abend regnete es nun immer mehr und für den nächsten Tag war wechselhaftes Wetter angesagt.


  • 1) Hohenaschau 615m
  • 2) Hofalm 970m
  • 3) Riesenhütte 1345m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zum Spitzsteinhaus

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Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns, dass die Wolken sehr tief hingen. Durch den Regen der vergangenen Nacht lag viel Feuchtigkeit in den Bergen und die Wege waren sehr nass. Von der (1) Riesenhütte 1345m starten wir am Morgen zuerst in Richtung Hochrieshütte. Der Weg führt zunächst über die Hochfläche vorbei an den Riesenalmen und einer Kapelle. Anschließend wandelt sich der Weg in einen felsigen, breiten Steig. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir die Bergwachthütte, wo das große Aufräumen stattfand und die Hütte für den Winter vorbereitet wurde. Kurz hinter der Hütte zweigte der Weg auf einen steilen Wiesenhang zum Kamm ab. Dieser war sehr aufgeweicht und forderte schon einiges Geschick ab, um auf den Beinen zu bleiben. Schließlich kamen wir am Gipfel des (2) Predigtstuhl 1494m an, der etwas versteckt hinter einigen Bäumen lag. Die Aussicht konnten wir leider nicht genießen, da wir weiterhin in den Wolken wanderten. Im Anschluss ging es auf recht schmalem Pfad eine Gratwanderung entlang, die bei guter Sicht bestimmt recht beeindruckende Ausblicke zulässt. Der Weg wechselte immer wieder von der Gratkannte an den Hang und zurück. Die Kante war mit einem Stacheldrahtzaun gesichert, der bei diesem Matsch auf den Wegen für uns eher gefährlich wurde. Man musste aufpassen, dass man nicht in ihn hineinrutschte. Nach einem kurzen Aufstieg über ein paar Felsen erreichten wir das Gipfelkreuz des (3) Klausenberg 1554m. Leider wieder keine Sicht und nach einem kurzen Gipfelfoto stiegen wir über die felsigen Kuppen zur nicht mehr bewirtschafteten Klausenhütte ab. Hier machten wir unsere Mittagsrast und konnten einigen Wanderern den Weg weisen, die ebenfalls zum Gipfel des Klausenbergs wollten. Nach der Pause gingen wir westlich am Zinnenberg vorbei, über die weiten Almwiesen der Feichtenalm und hinauf zum Kamm des (4) Brandelbergs 1564m. Weiter wandern wir unterhalb des Gipfels vorbei und kamen über einen Sattel weiter bergab. Auf der gegenüberliegenden Seite über recht felsiges Gelände stiegen wir wieder bergauf, wo der Wanderweg dann unterhalb des Spitzsteins an seiner Ostflanke vorbei zur Aueralm verlief. Immer wieder waren die Wege mit Seilen gesichert, aber bei dem Nebel konnte man nicht genau erkennen, wie weit es neben uns hinunter ging. Zum Schluss kamen wir in ein kleines Waldgebiet. Hier wurde es auf den vielen Steinen und Wurzeln noch einmal richtig rutschig. Auf diesem Stück bekam dann auch die letzte Wanderhose ihre Schmutzstellen. Vor uns war dann schon bald die Alm zu erkennen. Hinter der Aueralm stiegen wir auf breitem Fahrweg bergab in Richtung des (5) Spitzsteinhauses 1252m.
Auf der Hütte erwartete uns ein leckeres Essen. Alleine die Flädlesuppe war ein Hingucker und schmeckte sehr gut. Danach ruhten wir uns von dem anstrengenden Tag aus und freuten uns auf das Abendessen. Im Anschluss wurde ein Spieleabend eingelegt, bevor wir ins Bett gingen.


  • 1) Riesenhütte 1345m
  • 2) Predigtstuhl 1494m
  • 3) Klausenberg 1554m
  • 4) Brandelberg 1564m
  • 5) Spitzsteinhaus 1252m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zum Priener Hütte

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Am Morgen war leider keine Wetterbesserung. Über Nacht hatte es wieder geregnet und die Wolken hingen weiter sehr tief. Damit hatte sich die Besteigung des Spitzsteines erledigt. Wir planten etwas um und wollten einen Abstecher zur Burgeralm machen, die eine Käserei beinhaltet und uns empfohlen wurde. Von dem (1) Spitzsteinhaus 1252m geht es anschließend über Wiesen und durch Wald zur Mesneralm. Gleich hinter der Hütte begann das große Rutschen auf der stark aufgeweichten Wiese. Zum Glück gab es im Wald einige kleine Wege, die etwas trittsicherer waren. Weiter steil hinab zu einem Almenweg, welcher in eine Fahrstraße mündete, die links nach (2) Sachrang 738m führte. Im Tal überquerten wir die Bundesstraße nahe der alten Sprungschanze und folgten der Ausschilderung zur Wildbichler Alm. Es wurde schnelle sehr steil und innerhalb von 30 Minuten hatten wir dreihundert Höhenmeter geschafft. Nun standen wir auf einem Fahrweg, der in Richtung Wandberg führte. Wir nahmen die Variante um den Wandberg herum um standen nach 1,5 Stunden dann an der Burgeralm Hütte. Die Burgerhütte liegt etwas unterhalb des (3) Wandberghütte 1350m. Von der Terrasse der Hütte soll man bei gutem Wetter sogar bis zum Großglockner schauen können. Die Käserei bietet viele Spezialitäten an, die wir bei einer zünftigen Brotzeit probierten. Frische Buttermilch und Jogurt konnte dazu bestellt werden. Die Wirtin hatte etwas Zeit und erzählte uns viel von dem Almbetrieb.
Nach der Rast stiegen wir dann zur (4) Priener Hütte 1411m auf. Der Weg dorthin ist noch einmal abwechslungsreich und führt über schmale Pfade und Weiden den Berg hinauf. Unterhalb der Hütte gibt es noch einen kleinen Teich, den Mitwanderer für ein Bad nutzten. Von hier waren es nur noch wenige Meter zur Hütte. Diese ist sehr groß und bietet auch für den Winterbetrieb den entsprechenden Komfort, wie z.B. warmes Wasser in den Waschräumen. Nach dem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir zum Abendessen. Am Nachbartisch saßen zwei kleine Wandergruppen, die wir auch die anderen Tage gesehen hatten. Bei einem Gespräch stellte sich heraus, dass beide auch Informationen von der Internetseite für die Tourenplanung genutzt hatten. Das freute mich natürlich besonders, wenn man in den Bergen solch ein Feedback bekommt.


  • 1) Spitzsteinhaus 1252m
  • 2) Sachrang 738m
  • 3) Wandberghütte 1350m
  • 4) Priener Hütte 1411m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Kampenwand/Abstieg

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Am letzten Tag durchwanderten wir das Naturschutzgebiet am Geigelstein. Leider war am Morgen wieder alle in den Wolken, aber das gute Wetter sollte kommen und der Regen fernbleiben. Nach dem guten Frühstücksbuffet packten wir schnell die Sachen und machten uns auf den Weg. Ein recht langer Tagesabschnitt wartete auf uns und die danach verdiente Sauna am Chiemsee zum Ausspannen.
Von der (1) Priener Hütte 1411m gingen wir in Richtung der kleinen Bergwachthütte. An dieser vorbei führt der Weg in einem weiten Bogen über die Hänge des (2) Geigelstein 1813m bis in den Sattel unterhalb des Gipfels. Auf dem Weg konnten wir das erste Mal die Berggipfel des wilden Kaisers erkennen. Nach weiteren 10 Minuten standen wir am Gipfelkreuz, dem höchsten Punkt der gesamten Tour. Leider war wieder alles in den Wolken. Uns blieb nur ein Foto mit dem Gipfelkreuz. Da nicht alle mit hinaufgekommen waren, stiegen wir auf gleichem Wege wieder ab. Alternativ kann aber auch der Abstiegsweg über den Grat genommen werden. Aber Vorsicht, am Gipfel ist nichts ausgeschildert und es führen mehrere Wege bergab. Schnell standen wir wieder in der Senke und wanderten gemütlich ohne größere Steigungen um den Berg herum, bis wir über die Hochfläche der Roßalm zum (3) Weitlahnerkopf 1615m kamen. Am Gipfel des Weitlahnerkopfes beginnt ein kleiner Steig, der über eine mit Drahtseilen gesicherte Stelle steil hinunterführt. Diesen kletterten wir hinunter und wanderten nun auf Waldpfaden immer am Hang entlang. Unter uns waren die Almen am Dalsensattel zu sehen und gegenüber konnten wir zum ersten Mal die Kampenwand ausmachen. Am (4) Dalsensattel 1050m angekommen, legten wir unsere Mittagspause ein und konnten bereits unseren nächsten Aufstiegsweg am gegenüberliegenden Hang ausmachen, der zum Abschluss der Tour zu überwinden ist. Vom Sattel ging es nun zum letzten Anstieg. Immerhin waren es noch einmal 400 Höhenmeter, die wir überwinden mussten. Erst auf breitem Weg, danach auf kleinen Pfaden mit einigen kleinen Kletterstellen stiegen wir in Richtung der Kampenwand hinauf. Nach über 1 Stunde Aufstieg konnten wir dann die Gipfel der Kampenwand sehen.
An der (5) Kampenbahn 1467m angekommen, kehrten wir im Berggasthaus Sonnenalm ein und genossen die Sonne, die nun endgültig aus den Wolken hervorgekommen war. Mit der Seilbahn (ca. 10,50 €) fuhren wir dann das letzte Stück hinunter nach (6) Hohenaschau 615m und liefen noch das kurze Stück zu unseren Autos an der Festhalle. Hier endete unsere 4-tägige Chiemgautour.


  • 1) Priener Hütte 1411m
  • 2) Geigelstein 1813m
  • 3) Weitlahnerkopf 1615m
  • 4) Dalsensattel 1050m
  • 5) Kampenbahn 1467m
  • 6) Hohenaschau 615m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Deutschland
  Deutschland / Bayern
Fernwanderwege
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Hochtour / mittel


Informationen zur Einstufung:
  • Am zweiten Tag gibt es schmale Pfade über den Sattel, die Trittsicherheit erfordern.
  • Sehr steiler Abstieg vom Weitlahnerkopf zum Dalsensattel.
  • Beim Aufstieg zur Kampenwand vereinzelte Drahtseilsicherungen.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anreise erfolgte von Berlin nach München auf der A9 und weiter mit dem Auto über die Bundesautobahn um München herum zur A8. Dort weiter bis zur Ausfahrt Frasdorf. Von hier geht es südlich über Aschau nach Hohenaschau.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Hier ist der Parkplatz an der Festhalle kostenlos. Alternativ kann der Ausschilderung zur Kampenwandbahn gefolgt und der kostenpflichtige Parkplatz an der Seilbahntalstation genutzt werden. Der Tagessatz war zum Zeitpunkt unserer Tour bei 1,50 EUR.

   Kosten für Maut

Bei unserer Anreise sind keine Mautgebühren angefallen.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  10
  • Alpenverein:  17
Bestiegende Gipfel
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Die Riesenhütte ist zur Zeit geschlossen.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
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Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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