Watzmannumrundung
48km 4 Tage 6220hm
Bei einer Tour im Vorjahr fand ich auf einer Hütte den Flyer mit einer Watzmanntour am Königssee. Dort bin ich 1993 zum ersten Mal gewesen und war von der Kulisse begeistert. Natürlich wollte ich auch hier eine Tour machen. Nun habe ich die Tour an dem viert höchsten Berg Deutschlands etwas erweitert und möchte sie auf den folgenden Seiten vorstellen. Wer einmal am Königssee war, der ist fasziniert von dieser traumhaften Landschaft. Dieser strahlende tiefblaue See, der vor den hellen Kalkalpen des "Steinernen Meeres" und des Watzmann liegt. Genau diese Ausblicke sollten uns auf der Tour erwarten. Wir erklommen das Watzmannhaus, stiegen wieder in das Wimbachtal ab, durchwanderten eine Klamm und dann führte uns der Weg in das Steinerne Meer hinauf. Die Abstiegsroute ging vorbei am Kärlingerhaus und hinunter zum Königssee, wo uns das Schiff wieder zum Ausgangspunkt brachte.
11km 4,5h 1330hm 0hm mittel
Gegen Mittag kamen wir am (1) Königssee 600m an und stellten die Autos auf dem bewachten Parkplatz ab am Königsseee
ab. Hier trafen wir auch weitere Mitwanderinnen und so ging es zu sechst, nach einem Foto am Königssee, gleich weiter
zur berühmten Bobbahn. Hier stiegen wir in unsere Tour ein und ließen auch gleich den Trubel des Königssees
hinter uns. Steil ging es auf schmalen Wegen durch die Wälder hinauf. Vorbei an der (2) Klingeralm 936m kamen wir
zur bewirtschafteten (3) Kühroint-Hütte 1420m. Leider hatte sich der Himmel sehr zugezogen und so blieben uns die
Aussichten auf den See verwehrt. Die Hütte war in dichte Wolken gehüllt und kaum zu erkennen. Angekommen machen wir
eine Paus und kosteten natürlich die Milchprodukte. Vor der Hütte stand eine Gedenkkapelle für die Bergopfer. Diese
Gedenkstätte wurde durch Spenden ermöglicht und 1999 eingeweiht.
Von der Kühroint-Hütte ging es zunächst recht bequem zur (4) Falzalm 1600m weiter. Über die steilen Hänge des
Falzkopfes erreichen wir auf dem Falzsteig (mit Seilsicherungen versehen und etwas ausgesetzt), dann über viele
Serpentinen das (5) Watzmannhaus 1930m. Auf dem Weg dorthin hatte es angefangen zu regnen und ein Gewitter zog auf.
Wir konnten einen Blitzeinschlag in der Nähe hören und hatten zum Glück die Hütte bald erreicht.
Auf der Hütte konnten wir dann unser Lager beziehen und den Abend bei einem Glas Bier ausklingen lassen.
Bildergalerie:
1) Königssee 600m- 2) Klingeralm 936m
- 3) Kühroint-Hütte 1420m
- 4) Falzalm 1600m
- 5) Watzmannhaus 1930m
14km 6h 725hm 1330hm mittel
Am Morgen hatten wir ein traumhaftes Wetter und konnten die Kulisse der Berchtesgardener Alpen und des Watzmann
genießen. Erst einmal wurden Fotos gemacht, denn für den Vormittag waren noch einmal Regenschauer angesagt und
die Wolken konnten wir auch schon sehen. Nach dem Frühstück stiegen wir zuerst hinab in das Wimbachtal.
Unser Übernachtungsziel war die (6) Wimbachgrießhütte 1327m. Diese ist keine Alpenvereinhütte, sondern gehört
den Naturfreunden. Zuerst gingen wir wieder hinab zur (2) Falzalm auf 1600m. Auf dem Weg waren viele
Alpensalamander unterwegs und man musste gut aufpassen, um keinen zu treten. An der Falzalm bogen wir ab zur
(3) Mitterkaseralm 1408m und ginen weiter in Richtung Wimbachbrücke und hinunter weiter zur (4) Wimbachklamm.
Dieses Naturschauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die Klamm lässt sich nur in eine Richtung
durchwandern. Der Eintritt kostete 1 €.
Auf einem bequemen, sehr flachen Weg bummelten wir nun im Tal entlang, leider bei stärkeren Regengüssen. Zuerst
erreichten wir das (5) Wimbachschloss 937m, welches uns noch einmal zu einer Pause einlud. Wir sahen, wie der
Schotter des Gries hier immer weiter talwärts zieht und die Natur zu einem ständigen Überlebenskampf zwingt.
Über allem begleitete uns die großartige Kulisse von Hochkalter- und Watzmannstock.
Die Wimbachgrießhütte liegt kurz vor dem Ende des Tals und war recht gemütlich, aber sehr voll.
Bildergalerie:
1) Watzmannhaus 1930m- 2) Falzalm 1600m
- 3) Mitterkaseralm 1408m
- 4) Wimbachklamm 650m
- 5) Wimbachschloss 937m
- 6) Wimbachgrießhütte 1327m
16km 7h 1060hm 200hm mittel
Nach der etwas anstrengenden Tour des Vortages, wollten wir heute in das "Steinerne Meer" einsteigen. Unser erstes Ziel war das (5) Riemannhaus 2177m. Der Weg begann steil ansteigend und führt uns hinauf bis zur verfallenen (2) Trischübelam. Von hier konnten wir noch einmal das Wimbachgrießtal mit dem vielen Schotter sehen. An den Bergen hielten sich leichte Nebelschwaden, was ein toller Blickfang war. Dann ging es wieder hinunter zur Quelle unterm Graskopf, um dann durch die Hundstodgrube zum (3) Hundstodgatterl 2188m hinaufzusteigen. Danach schlängelte sich der Weg unter den Ostabbrüchen des Hundstods durch, bis der Blick nach Süden wieder frei wird. Die (4) Ingolstädter Hütte 2119m kam langsam in Sicht. Es lag noch sehr viel Schnee auf dem Plateau. So war der Auf- und Abstieg recht beschwerlich und kostete entsprechend Zeit. Am Nachmittag hatten wir die Hütte erreicht und konnten bei herrlichem Sonnenschein die Schneelandschaft betrachten und fotografieren. Nun hatten wir noch die Strecke zum Riemannhaus vor uns. Der Weg ging im stetigen auf und ab über das "Steinerne Meer" in Richtung Maria Alm. Durch die Schneemassen war nicht immer die Markierung zu sehen und so mussten wir doch öfter queren, um die Spuren zu finden. Bald konnten wir die markanten Felsen am Riemannhaus sehen. Am Abend erreichten wir die Hütte, die mit einem Ausbildungslager gut gefüllt war. Die Hütte liegt traumhaft. Wir konnten von der Terrasse den Großglockner mit den hohen Tauern sehen. Am Abend saßen wir noch lange auf der Terrasse und betrachteten das Lichtermeer von Maria Alm und Saalfelden. Auf der Hütte gab es einen der besten Marillenbrände, den wir bei diesem Ausblick genossen.
Bildergalerie:
1) Wimbachgrießhütte 1327m- 2) Trischübelam 1800m
- 3) Hundstodgatterl 2188m
- 4) Ingolstädter Hütte 2119m
- 5) Riemannhaus 2177m
17km 5h 0hm 1575hm mittel
Heute ist nun unser letzter Tag der Wanderung angebrochen. Wir nehmen Abschied vom "Steinernen Meer" und stiegen
über die Hochfläche hinab zum (2) Kärlingerhaus 1630m, welches malerisch am Ufer des Funtensee liegt. Dabei
ging es vorbei an den tafelförmigen Hochflächenerhebungen des Rotwandls. Da am Abend das Endspiel der
Europameisterschaft im Fußball anstand, machten wir erst einmal eine Aufnahme der Gamaschen, die wir passend in
den Nationalfarben angezogen hatten, was für ein Zufall. Angekommen am Kärlingerhaus machten wir noch einmal
Pause und genossen die Landschaft. In den Prospekten wurde nicht zu viel versprochen, ein lohnendes Ziel.
Der Weg führt uns langsam fallend über die Karstfläche, bis wir am Beginn der "Saugasse" stehen, einem schmal
eingeschnittenen Graben. Dort leitet uns ein gut ausgebauter Weg in flachen Serpentinen einfach hinunter in den
Talgrund. Atemberaubend sind die Felswände, die uns den Abstieg entlang begleiten. Am Ende der "Saugasse"
tauchen wir in einen Märchenwald mit uralten Baumriesen ein, die uns auf dem Weg zum Königssee nach (3) St.
Bartholomä 603m begleiten. Von hier hatten wir einen wunderschönen Blick über den See und konnten die vielen
kleinen Boote fahren sehen.
Angekommen in St. Bartholomä konnten wir uns noch einmal stärken, bevor wir das Schiff nahmen und den Rest des
Weges über den See auf unsere Tour in den Bergen zurückblicken konnten. Die Fahrt kostet 6,60 €. Alle waren nach
dem langen Abstieg geschafft, aber die Bergkulisse entschädigte noch einmal für alles. Danach treten wir die
Heimreise an.
Spontan hielten wir in einem kleinen Ort an der Autobahn an und schauten dort auf dem Dorfplatz
das Endspiel der Europameisterschaft, welches leider verloren ging. Weit nach Mitternacht waren wir wieder in
Berlin.
Bildergalerie:
1) Riemannhaus 2177m- 2) Kärlingerhaus 1630m
- 3) St.Bartholomä 603m
- 4) Schönau 600m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.