Überschreitung Hochkönig
36km 4 Tage 4359hm
Der Hochkönig liegt am Rande der Berchtesgardener Alpen und ist im Westen direkt mit dem Steinernen Meer verbunden.
Umsäumt wird das Massiv von einigen grünen Almen. Im Tal sind die Ortschaften sehr bekannt. Bischofshofen durch
die bekannten Sprungschanzen und Werfen durch die weit sichtbare Burg. Gegenüber im Tennengebirge gibt es die
imposante Eisriesenwelt, die wir vor vielen Jahren besucht hatten und begeistert waren. Weitere Urlaubsorte am
Fuße des Hochkönig sind Dienten und Mühlbach.
Wir stellten das Auto in Bischofshofen ab, weil der Bus von Mühlbach dort am Bahnhof endete. Mit dem Hüttentaxi
fuhren wir zur Dielalm auf. Hier begann unsere Wanderung zur Ostpreußenhütte. Am nächsten Tag wanderten wir bei
geringer Sicht auf den Gipfel zum Matrashaus. Von dort stiegen wir zum Arthurhaus ab und erholten uns in der
Sauna. Am letzten Tag wanderten wir auf dem Salzburger Almenweg bis zur Erichhütte und traten vom Parkplatz der
Hütte die Heimreise an.
6km 2h 665hm 36hm mittel
Am frühen Nachmittag erreichten wir (1) Bischofshofen 545m. Von der Touristeninformation hatte ich erfahren,
dass wir am Bahnhof in den umliegenden Straßen kostenlos parken könnten. Wir hatten Glück und fanden sofort eine
freie Parklücke in unmittelbarer Nähe des Bahnhofsvorplatzes. Dort wartete bereits unser vorbestelltes Hüttentaxi
auf uns. Dieses brachte uns über Werfen hinauf zur (2) Dielalm 1014m. Die Fahrt dauerte ungefähr 20 Minuten und
kostete pro Person 10 €. Die Kosten waren etwas höher, weil eine Abgabe für das Land Salzburg mit verrechnet wurde.
Auf der Alm angekommen, machten wir noch eine Pause und konnten in das Tal hinunter schauen. Überall gab es Tiere.
Kleine Kätzchen konnte man sich zum Streicheln nehmen. Für die Ziegen gab es ein Kletterparadies. Kinder fühlten
sich hier sichtbar wohl und waren überall auf Erkundungstour.
Als wir mit dem Aufstieg begannen, zogen Wolken auf und uns war klar, dass wir nicht trocken auf der Hütte ankommen
würden. Hinter der Alm begann der Weg steil anzusteigen. Er führte durch den Wald hinauf zur (4) Blienteckalm 1428m.
Die Wege waren hier sehr matschig. Überall waren Kühe und Pferde unterwegs. An der Alm holte uns dann auch der Regen
ein. Hier hatten wir schon über die Hälfte des Weges geschafft. Wir mussten nur noch den nächsten Hügel hinauf
wandern und standen nach einer Kurve vor der (5) Ostpreußenhütte 1628m.
Die Hüttenwirtin erwartete uns bereits. Wir waren nur zu fünft auf der Hütte und konnten uns ein Lager aussuchen.
Sogar eine warme Dusche stand allen zur Verfügung. Nachdem sich alle geduscht hatten, trafen wir uns zum Abendessen.
Aufgrund der wenigen Wanderer hatte der Wirt eine Gemüsepfanne mit Rindergulasch gekocht. Dafür gab es einen Nachschlag,
bis alle satt waren. Zum Abschluss probierten wir noch den Zirbenschnapps, den die Wirtin empfohlen hatte.
Eine gute Wahl.
Bildergalerie:
1) Bischofshofen 545m- 2) Dielam 1014m
- 3) Abzweig Schwarzkogel 1400m
- 4) Blienteckalm 1428m
- 5) Ostpreußenhütte 1628m
8km 5,5h 1380hm 76hm schwer
In der Nacht hatte es weiter geregnet und die Temperaturen waren etwas gesunken. Als wir am Morgen vor der Hütte
standen, waren wir in den Wolken und die Sicht war sehr gering. Die Hüttenwirte sahen den Aufstieg bei diesem Wetter
als nicht machbar an. Sie empfahlen uns aber, dass wir bis zum Floßkogel aufsteigen sollten und bei Wetterbesserung
dann weiter zu gehen. Bis dorthin war der Weg markiert und gut sichtbar.
Aber zuerst stand ein gutes Frühstück auf dem Tisch, welches wir uns schmecken ließen. Dann wurde gepackt und alles
für die bevorstehende Etappe vorbereitet. Die Hüttenwirtin versprach uns die Zimmer frei zuhalten, falls wir
umkehren mussten.
Hinter der (1) Ostpreußenhütte 1628m begann der Pfad steil anzusteigen. Diesem folgten wir. An einem Weidezaun
war eine größere Treppe angebracht, die wir übersteigen mussten. Bei Nässe und großen Füßen galt es sich gut
festzuhalten. Ab und zu rissen die Wolken auf und vor uns konnten wir immer wieder die nächsten Passagen sehen.
Wir stiegen zum (2) Totenkreuz am Floßkogel 2400m auf. Dieses erreichten wir nach fasst 3 Stunden Gehzeit.
Das Wetter hatte sich nicht gebessert, aber wir wollten weitergehen und schauen, wie schwer die Orientierung am
Berg würde Der Weg führte über eine kleine Ebene. Hier fanden wir eine Senke, in der wir geschützt pausieren
konnten. Nun begann der lange Weg über die Felsen und Schneefelder. Bei Sichtweiten unter 50 Meter suchten wir
immer wieder nach den Markierungen. Wir fanden die Stangen und Steinmänchen meist recht gut, musste aber einige
Male das GPS-Gerät zur Hilfe nehmen. Dann öffneten sich kurz die Wolken und konnten das (3) Matrashaus 2941m
direkt über uns erkennen. Bis dorthin mussten wir noch ein paar Leitern überwinden, dann kamen wir auf der Hütte
an.
Wir bekamen ein großes Lager zugewiesen. Die Sachen konnten wir im Gastraum trocknen. Aber so richtig warm wurde
es in der Hütte nicht. Zum Glück gab es genügend Decken für die Nacht.
Bildergalerie:
1) Ostpreußenhütte 1628m- 2) Kreuz am Floßkogel 2400m
- 3) Matrashaus 2941m
10,5km 6h 107hm 1516hm schwer
In der Nacht hatte es gestürmt und geschneit. Die Wolken hingen immer noch sehr tief. Wir hatten für den Tag den
Abstieg zur Mitterfeldalm geplant. Im Tal fand an diesem Tag die musikalische Almenwanderung statt. Auf allen
Hütten wurde musiziert. Es waren viele Besucher angekündigt worden. Aber erst einmal mussten wir den langen
Abstieg bewältigen.
Der Schnee war vor der Hütte nicht liegen geblieben. Die Sachen und Schuhe waren noch etwas feucht, da die Räume
nicht beheizt wurden. Wir gingen um das (1) Matrashaus 2941m herum zum Abstiegsweg. Dort mussten wir wieder die
Leitern heruntersteigen. Unten angekommen sahen wir bald die Ausschilderungen zur Alm. Wieder mussten wir über
große Schneefelder gehen und einige kleine Felspassagen durchsteigen. An einer steilen Passage konnten wir auf
dem Schneefeld herunter rutschen. Der Weg war gut mit Stangen markiert und wir hatten keine Probleme mit der
Orientierung. Die Wolken rissen zum ersten Mal auf und wir konnten das Plateau mit dem Gletscher der übergossenen
Alm erkennen. Der Weg fing nun an etwas steiler abzufallen. Immer wieder waren verseilte Abschnitte im Schartensteig
zu überwinden. Vor uns konnten wir die markante Torsäule und unseren Abstiegsweg erkennen, der sich am Fuße des Berges
vorbeischlängelte. Nach dem Berg standen erste Büsche am Wegesrand, der sich unterhalb der Vierrinnenköpfe
entlangzog. Inmitten der vielen Alpenrosen und bunt blühenden Wegen wanderten wir weiter. Immer wieder mussten
wir Geröllfelder überwinden, die durch die Wassermassen im Frühjahr entstanden sind. Oberhalb konnten wir Gämsen
erkennen. Als wir über eine kleine Bergkuppe kamen, konnten wir bereits die (2) Mitterfeldalm 1669m sehen. Auf
der Alm gab es ein reges Treiben. Die Sonne kam heraus und die Gäste saßen vor der Almhütte. Die Musiker zogen es
vor in der Hütte zu bleiben. Nach fünf Stunden Abstieg legten wir eine etwas längere Pause ein und probierten die
Gerichte.
Zum Abschluss hatten wir einen kurzen Abschnitt vor uns und wanderten auf dem Fahrweg hinunter zum (3) Arthurhaus
1503m. Dort standen Reisebusse auf dem Parkplatz und eine Alphornbläser verabschiedete die Gäste. Wir checkten
im Arthurhaus ein. Es waren Einzelzimmer mit einem Zustellbett, aber immer mehr Platz als im Lager einer Hütte.
Zuerst probierten wir die Sauna und den Whirlpool aus. Danach gab es ein gutes Menü mit Salatbuffet. Zum Abschluss
rönten wir noch unseren Kegelmeister, den wir im Kellert auf der Kegelbahn ermittelten.
Bildergalerie:
1) Matrashaus 2941m- 2) Mitterfeldalalm 1669m
- 3) Arthurhaus 1503m
12km 3h 211hm 368hm mittel
Für den letzten Tag war nun endlich besseres Wetter angesagt worden. Wir hatten am Abend das Auto aus Bischofshofen
umgesetzt und wollten den Salzburger Almenweg entlang wandern. Dieser Abschnitt gehört zum Via Alpina.
Das Frühstücksbuffet war wirklich sehr gut. Unter anderem gab es Eier zum selbst kochen. Dies führte zur Diskussion
darüber, wie lange Eier in dieser Höhe kochen würden. Zum Glück gab es eine Beschreibung. Nun die Auflösung, es
waren nur 5 Minuten.
Vom (1) Arthurhaus 1503m wanderten wir auf leicht abfallendem Weg zur Windrauchegg Alm. Dort wurde der Weg schmaler
und matschiger. Weiter wanderten wir bergab und konnten bald den Gegenanstieg zu den (2) Vier Hütten 1542m sehen.
Diesen stiegen wir hinauf und konnten bald die erste Hütte, Schartenhütte sehen.In unmittelbarer Nähe standen
auch die Molterauhütte und die Brandstädthütte. Nun führte der Weg in leichtem auf und ab weiter. Unter uns konnten
wir die Stegmoosalm sehen. Wir wanderten immer um die Berge herum und sahen bald vor uns auf einem kleinen Hügel
eine Menschengruppe. Bei einer Bergmesse wurde ein Kreuz eingeweiht. Als wir näher kamen, konnten wir die dahinter
liegende (3) Erichhütte 1545m erkennen.
Langsam lichteten sich die Wolken und wir konnten die ersten Gipfel erkennen. Wir genossen noch kurz den Ausblick
und stiegen dann zum (4) Parkplatz der Erichhütte 1342m ab. Hier endete unsere Tour am Hochkönig. Wir hatten in
vier Tagen den Hochkönig überschritten und ihn auf Almenwegen umwandert. Leider blieb uns die grandiose Aussicht
in den dichten Wolken verwehrt.
Bildergalerie:
1) Arthurhaus 1503m- 2) Vier Hütten 1542m
- 3) Erichhütte 1545m
- 4) Parkplatz Erichhütte 1342m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.