Durch das Lechquellengebirge
43km 4 Tage 4295hm
Der Lech ist einer der letzten echten Wildflüsse Tirols. Bei dieser Tour finden wir eine sehr schöne Natur und
abwechslungsreiche Wegabschnitte innerhalb der Lechtaler Kalkalpen. An vielen Stellen können wir die Ausblicke
in die umliegenden Gebirgsgruppen, wie das Verwall und das Rätikon genießen.
Für den Juli hatte ich eine Schnuppertour geplant. Da bot sich das Lechquellengebirge mit den vermeintlich
einfachen Wanderwegen an. Diese wurde in den Tourenbeschreibungen als eine Genusstour, die nicht allzu
anspruchsvoll und anstrengend ist, eingestuft.
Geplant war der Aufstieg zur Biberacher Hütte. Von dort sollte es über die Göppinger und Freiburger Hütte zur
Ravensburger Hütte gehen. Dann wollten wir in die Lechtaler Alpen zur Stuttgarter Hütte weiter laufen und
von dort nach Lech absteigen.
Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir mussten vor Ort neu planen. Also
entschieden wir uns für die Ravensburger Hütte. Diese war ohne große Umstände zu erreichen und lag in der
Hüttenrunde, die wir nun entgegengesetzt der ursprünglichen Planung durchführten.
Trotzdem hatten wir dann gutes Wetter und den Mut die Übergänge zu den Hütten zu nutzen. So konnten wir eine
5tägige Hüttentour in einer wunderschönen Landschaft durchführen und viele Eindrücke mit nach Hause nehmen.
2km 1h 160hm 40hm leicht
Bei der Ankunft in (1) Lech 1447m hingen die Wolken sehr tief und es regnete. In den höheren Lagen war zu erkennen,
dass es sogar schneite. Auch die Biberacher Hütte riet uns von einem Aufstieg ab. Somit mussten wir die Tour umplanen.
Da für die nächsten Tage gutes Wetter angesagt war, wollten wir aber schon einmal in die Berge, um am nächsten Tag
in unsere Hüttentour einsteigen zu können.
Wir fuhren am Nachmittag mit dem Bus in das Zugertal und weiter hinauf bis zum (2) Spullersee 1830m. Von hier hatten
wir noch eine Stunde Fußmarsch auf dem Fahrweg zur (3) Ravensburger Hütte 1948m. Der Regen fing an nachzulassen und
so hatten wir gute Hoffnung für die Wetterbesserung am nächsten Tag.
Die Hütte war recht leer und einigen Wanderern ging es wie uns. Auch sie hatten die Hütte ausgewählt und warteten
auf die angekündigte Wetterbesserung. Ein Übergang auf andere Hütten war an diesem Tag nicht möglich gewesen.
Bildergalerie:
1) Lech 1447m- 2) Spullersee 1830m
- 3) Ravensburger Hütte 1948m
13km 4,5h 620hm 680hm mittel
Der Blick am Morgen aus dem Fenster entschädigte sofort für den Vortag. Strahlender Sonnenschein in einer
wunderschönen Landschaft in Richtung des Spullersee. Wir frühstückten und starteten auf unsere Tagesabschnitt zur
(5) Freiburger Hütte 1931m.
Aber erst einmal begann unsere Tour mit Hindernissen. Auf dem Weg wurden Kühe für den Wechsel der Weiden
zusammengetrieben. So war es schwierig zwischen den Kühen hindurch zukommen, ohne sie auseinander zutreiben. Am (2)
Spullersee 1830m angekommen, umrundeten wir diesen und begannen mit dem Aufstieg zum (3) Gehrengrat 2443m. Vor uns
waren noch ein paar Wanderer unterwegs. Doch irgendwie haben alle den Abzweig verpasst und so begann die Suche
nach dem Weg. Diesen fand jeder auf seine Weise (oder auch nicht) und auch wir mussten eine längere Strecke quer
über die Wiesen laufen, um den Aufstiegsweg zum Grat zu finden. Oben angekommen hatten wir einen guten Blick
zurück auf den Stausee und die Ravensburger Hütte. Weiter ging es über den verschneiten Gehrengrat und nach einem
kurzen Abstieg in das (4) Steinerne Meer. In dieser schroff gestalteten Landschaft kletterten wir über die
geschliffenen Steine bis zum Schafjöchl 2060m. Von hier stiegen wir zur Freiburger Hütte ab.
Die Hütte liegt oberhalb des Formarinsees vor der Kulisse der Roten Wand.
Nach Süden entfaltet sich das Rätikon mit seinen markanten Felsformationen. Diese Tour stand im August auf unserem
Tourenplan und mit dem Fernglass konnten wir schon einem Teil des Verlaufes des Nördlichen Höhenweges folgen.
Bildergalerie:
1) Ravensburger Hütte 1948m- 2) Spullersee 1830m
- 3) Gehrengrat 2443m
- 4) Steinerne Meer 2130m
- 5) Freiburger Hütte 1931m
13km 5h 625hm 310hm mittel
Wieder standen wir bei traumhaftem Wetter auf. Von der (1) Freiburger Hütte 1931m hatten wir gleich wieder das
Panorama des Rätikon vor uns. Den Kaffee tranken wir hinter der Hütte auf einer Bank am Formarinsee und
genossen den Blick auf den See mit dem sich darin spiegelnden Felsen.
Dann starteten wir auf eine lange Tour zur (6) Göppinger Hütte 2245m. Erst einmal wanderten wir um den
Formarinsee herum bis zur (2) Formarinalpe 1871m und begannen mit dem Aufstieg zum (3) Unteren Johannesjoch
2055m. Dieser Weg war an einigen Stellen sehr ausgesetzt und etwas abgerutscht. So war Trittsicherheit
gefordert. Dann kamen wir auf ein Plato, welches dem Steinernen Meer des Vortages glich. Von hier hatten wir
einen Blick zum Säntis, der sich unterhalb des Gipfels in Wolken gehüllt hatte und so einen majestätischen
Eindruck vermittelte. Hinter dem Plato begann der Aufstieg zur (4) Scharte 2381m unterhalb der Schwarzen Wand.
Wir gingen auf dem Steinmayerweg über einige Schneefelder an den steilen Hängen, die vor uns bereits von
einigen Steinböcken begangen wurden. Oben angekommen, sahen wir das Johannestal, welches wir auf gleicher Höhe
am Rande Johanneswanne querten. Nun führte uns der Weg hinauf zur (5) Ostschulter des östlichen Johanneskopfes
2408m. Von der Scharte konnten wir die Göppinger Hütte in der kargen Landschaft sehen. Die Felsen vor der Hütte
waren in früheren Zeiten von Gletschern glatt geschliffen worden.
Für den Abstieg wählten wir ein Schneefeld, auf dem wir "hinunterschlittern" konnten. An der Hütte wurden wir
schon von Wanderern erwartet, die wir an den Vortagen auf den vorherigen Hütten getroffen hatten. Sie wählten
den Weg durch das Tal und waren vor uns eingetroffen.
Die Göppinger Hütte hat uns sehr gefallen. Die Speisekarte enthielt hausgemachte kulinarische Spezialitäten,
die sehr zu empfehlen sind.
Bildergalerie:
1) Freiburger Hütte 1931m- 2) Kartellboden 2000m
- 3) Unteres Johannesjoch 2055m
- 4) Scharte 2381m
- 5) Ostschulter Johanneskopf 2408m
- 6) Göppinger Hütte 2245m
10km 4h 345hm 745hm mittel
Heute stand der Übergang zur Biberacher Hütte auf dem Plan. Schon beim Anziehen der Wandersachen begann es zu
regnen und das Wetter blieb leider den gesamten Tag so schlecht. Zuerst stiegen wir in Richtung (2) Obere
Alpschellaalpe 1682m ab. Es ging durch felsiges Gelände im fortwährenden Auf und Ab zur Alpe. Weiter ging es
den Weg in Richtung (3) Untere Alpschellaalpe 1440m. Bei diesem Wetter erwies sich der Abstieg als recht
schwierig, denn durch den Regen waren die Böden sehr aufgeweicht und damit rutschig. Im Tal angekommen, mussten
wir feststellen, dass eine Brücke fehlte. Mit etwas Glück fanden wir Tal einwärts eine Stelle, die für den
Übergang halbwegs geeignet war.
Dann stiegen wir weiter zur Litehütte 1836m auf. Der Weg ging führte uns vorbei an mehreren Bächen und über
verseilte Wege mit einigen Auf- und Abstiegen. An der Litehütte angekommen, kam uns ein Hund zu Hilfe und
führte uns auf dem Függeleweg zur Biberacher Hütte. Er wusste auch, dass der Eingang für nasse Wanderer an der
Hinterfront liegt und lieferte uns dort ab. Die Hütte war recht leer, aber sehr gemütlich.
Bildergalerie:
1) Göppinger Hütte 2245m- 2) Obere Alpschellaalpe 1682m
- 3) Untere Alpschellaalpe 1440m
- 4) Biberacher Hütte 1846m
5km 2h 0hm 740hm leicht
Das Wetter hatte sich wieder gebessert. Wir stiegen heute den Fahrweg nach Landsteg ab. Der Abstieg war
schnell geschafft. Unten angekommen, wollten wir nicht an der Straße auf den Bus warten und so liefen wir noch
etwas im Tal an der Bregenzerach entlang nach Unterboden, wo wir dann in den Bus einstiegen. Mit dem Bus fuhren
zurück nach Lech, wo unser Auto wohlbehütet im Parkhaus auf uns wartete.
In Lech angekommen nahmen wir uns ein Quartier und ließen den Abend in der Bodenalpe, die kurz vor dem
Ortseingang liegt, ausklingen. Die Alpe ist ein begehrtes Restaurant und wir hatten Glück, dass wir einen Platz
bekamen.
Am nächsten Tag wanderten wir bei einer Tagestour zur Stuttgarter Hütte, die in den Lechtaler Alpen liegt. Eine
wundervolle Wanderung mit vielen Aussichten auf das Lechquellengebirge. So hatten wir doch noch alle geplanten
Hüttenziele erreicht.
Bildergalerie:
1) Biberacher Hütte 1846m- 2) Landsteg 1100m
- 3) Lech 1447m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.