Lechtaler Höhenweg I
69km 5 Tage 6550hm
Die Lechtaler Alpen sind die flächengrößten Gebirge der nördlichen Kalkalpen. Sogar einen Dreitausender
verzeichnet die Gebirgsgruppe für sich. Entlang des Höhenweges finden wir elf Hütten, die für eine Hüttentour
gewählt werden können und die Tour recht flexibel gestalten lassen. Der Höhenweg ist sehr abwechslungsreich, mit
einem ständigen auf und ab läuft man von Scharte zu Scharte und Jöchl zu Jöchl. An einigen Stellen ist der Weg
zur Sicherung verseilt, obwohl man denen nicht immer vertrauen kann.
Da wir nur fünf Tage für die Tour frei nehmen konnten, wählten wir das Stück zwischen der Ulmer Hütte und dem
Württemberger Haus, mit der Option eventuell die Steinseehütte am letzten Tag mit aufzusuchen. Die Stuttgarter
Hütte mussten wir somit auslassen. Für die Tage war leider viel Regen angesagt, aber wir wollten es trotzdem
versuchen. Das Wetter war sehr durchwachsen. Auf den Hütten hatten wir aber immer die Möglichkeit unsere Sachen
zu trocknen. Mir hat die Tour sehr gefallen und die letzten Hütten des Höhenweges werde ich in den nächsten
Jahren mit in die Tourenplanung aufnehmen.
11km 5,5h 950hm 300hm mittel
Nachdem wir unser Auto in (1) St. Anton 1284m abgestellt hatten, fuhren wir mit dem Bus zur (2) Rauze Alp 1620m
auf den Arlberger Pass. Hier begann unsere Tour mit dem Aufstieg zur (3) Ulmer Hütte 2279m. Der Einstieg war
schwer zu finden. Nachdem wir etwas quer über die Wiese gelaufen waren, konnten wir den oberen Weg finden. Dieser
Weg hatte auch die entsprechenden Markierungen. Dann ging es weiter durch die Wiesen hinauf zur Ulmer Hütte. Die
Hütte präsentiert sich als ausgemachte Skihütte, da sie am Rande eines großen Skigebietes liegt.
Nach einer Mittagspause machten wir uns wieder auf den Weg. Zunächst stiegen wir auf das (4) Valfagehrjoch 2543m
hinauf. Das Wetter zog sehr zu und so war in den Wolken der Weg recht schwer zu finden. Auch an Ausschilderungen
mangelte es an einigen Stellen, da Bauarbeiten auf den Wegen stattfanden. Wieder auf dem Lechtaler Höhenweg
gingen wir weiter zur (5) Leutkircher Hütte 2251m. Diese kam bald in Sicht und wir machten uns bei aufkommenden
Regen an den Abstieg. Da wir die Hütte in der Nähe glaubten, verzichteten wir auf das Überziehen der Regenhosen.
Dies erwies sich als ein Fehler. Der Wind wurde stärker und wir waren recht schnell durchnässt. Auf der Hütte
angekommen, hatten wir zum Glück viel Platz zum Aufhängen der Sachen im Vorraum.
Am Abend fielen wir dann Müde in unser Lager.
Bildergalerie:
1) St. Anton 1284m- 2) Rauze Alp 1620m
- 3) Ulmer Hütte 2279m
- 4) Valfagehrjoch 2543m
- 5) Leutkircher Hütte 2251m
18km 6h 680hm 550hm schwer
Heute ging es weiter in Richtung der Ansbacher Hütte. Bei etwas Regen wanderten wir zum zuerst zum (3) Kaiserjochhaus 2310m. Hinter der (1) Leutkircher Hütte 2251m stiegen wir in Richtung des Hirschpleiskopes auf. Dann wanderten wir weiter zum (2) Schindlesattel 2471m. Hier begann der Abstieg zum Kaiserjoch. Auf der Hütte angekommen gab es einen Kaiserschmarren zur Stärkung. Auf den hatten wir uns auf dem Weg schon gefreut. Nachdem wir uns auf der Hütte aufgewärmt hatten und der Regen etwas nachließ, wanderten wir weiter zur (4) Kridlonscharte 2371m. Beim Aufstieg hatte ich etwas Pech. An einer verseilten Stelle gab das Seil nach und ich fiel rückwärts auf einen scharfkantigen Felsen. Dabei riss die neue Regenjacke auf und meine gute Laune war etwas eingeschränkt. Weiter führte uns der Weg zum (5) Hinterseejoch 2482m. Über den Th.-Haas-Weg gelangten wir an das (6) Alperschonjoch 2301m. An Joch teilt sich der Weg. Man kann die Route über die Samsspitze wählen oder außen herum über das (7) Flarschjoch 2464m gehen. Bei der schlechten Sicht entschieden wir uns für die letztere Variante. Vom Joch ging es nur noch ein kurzes Stück um den Berg, als plötzlich die Hütte vor uns auftauchte. Man konnte die (8) Ansbacher Hütte 2376m vorab nicht sehen. Die Hütte war sehr gemütlich und wir verbrachten einen Abend mit Wanderern, die wir am Tage auf der Tour kennen gelernt hatten. Draußen fing es leicht an zu schneien, aber das Wetter sollte an den nächsten Tagen besser werden.
Bildergalerie:
1) Leutkircher Hütte 2251m- 2) Schindlesattel 2471m
- 3) Kaiserjochhaus 2310m
- 4) Kridlonscharte 2371m
- 5) Hinterseejoch 2482m
- 6) Alperschonjoch 2301m
- 7) Flarschjoch 2464m
- 8) Ansbacher Hütte 2376m
20km 6h 1000hm 1130hm mittel
Am Morgen war das Wetter nun wirklich besser und auf der Terrasse der (1) Ansbacher Hütte 2376m lag etwas Schnee,
bei Temperaturen um -6°C. Wir starteten nun in etwas größerer Gruppe zur (6) Memminger Hütte 2242m. Zuerst liefen
wir zurück zum (2) Flarschjoch 2464m. Von hier ging es oberhalb des Tales an den Hängen des Berges herum zum (3)
Winterjoch 2528m und weiter zur (4) Grießlscharte 2632m. Von der Scharte machten wir uns an den Abstieg in das (5)
Parseiertal 1600m. Der Weg am Abstieg war so aufgeweicht, dass wir nicht auf ihm stehen konnten. So mussten wir
ein Stück über die Wiesen laufen. Dabei war gute Ausrüstung gefragt, denn es war alles nass und glatt. Im Tal
angekommen starteten wir nach einer kurzen Pause mit den gleichen Problemen zur Memminger Hütte. Auch dieser Weg
im Gegenanstieg war rutschig und erforderte großen Krafteinsatz, um ihn hinauf zu kommen. Vor der Hütte und an
den Hängen der umliegenden Berge konnten wir Gemsem und Steinböcke sehen. Die Steinböcke wurden hier ausgewildert
und kamen am Abend immer wieder zu der Stelle.
Die Hütte ist ein Stützpunkt des Weitwanderweges E5. Hier werden größere Gruppen auf dem Weg nach Meran geführt,
wobei Transportmittel mit zur Hilfe genommen und auch die Rucksäcke mit den Materialseilbahnen hoch geschafft
werden. So sind die Auffassungen vom Bergwandern nicht bei allen Gästen gleich.
Am Abend wurde die Sicht klarer und wir konnte vor der Hütte das Panorama genießen. Die Steinböcke bereiteten
sich bereits für die Nacht vor und wir bezogen unser Lager im Dach der Hütte.
Bildergalerie:
1) Ansbacher Hütte 2376m- 2) Flarschjoch 2464m
- 3) Winterjoch 2528m
- 4) Grießlscharte 2632m
- 5) Parseiertal 1600m
- 6) Memminger Hütte 2242m
8km 4h 250hm 270hm mittel
Wir hatten am Abend beschlossen, die Tour zu verkürzen und die Etappe zur Steinseehütte auszulassen. Die Tage
waren bei dem Wetter doch recht anstrengend gewesen. So gab es heute nur den kurzen Weg zum Württemberger Haus.
Dort wollten wir uns am Nachmittag ausruhen.
So stapften wir am Morgen los. Von der (1) Memminger Hütte 2242m ging es vorbei am See und weiter den Aufstieg
zur (2) Seescharte 2705m hinauf. Der Aufstieg war total vereist und wir krochen fasst auf allen "vieren" hinauf.
Von der Scharte hatten wir einen wunderschönen Blick in die umliegenden Täler. Dann ging es weiter auf dem
Wanderweg zum Gipfelkreuz des (3) Großbergkopfes 2612m. Nach einer Pause machten wir uns dann auf den Weg zur
Großbergspitze, an der der Abstieg zum (4) Württemberger Haus 2220m begann, welches wir von hier schon sehen
konnten.
Die Hütte ist recht klein und verfügt nur über wenige Lager. Am Abend saßen wir hier sehr gemütlich in kleiner
Runde. Darunter Wanderer, die den Fernwanderweg E5 mit Varianten liefen und so die großen Hütten vermieden.
Bildergalerie:
1) Memminger Hütte 2242m- 2) Seescharte 2705m
- 3) Großbergkopfes 2612m
- 4) Württemberger Haus 2220m
12km 3,5h 0hm 1420hm mittel
Der letzte Tag ist angebrochen. Wir stiegen vom (1) Württemberger Haus 2220m nach Zams ab. Der Weg führte uns
immer am Bach, der immer gewaltiger wurde, entlang bis hinunter in das Inntal. Wir kamen oberhalb von (2) Zams
800m an und konnten weit in das Oberinntal hineinschauen. Dann machten wir uns an den steilen Abstieg in den Ort.
An einem übertunnelten Abschnitt konnten wir die Autobahn überqueren und nach Zams zum Marktplatz laufen. Von
hier fuhren die Busse in Richtung Landeck. Dort stiegen wir noch einmal in den Bus nach (3) St. Anton 1284m um.
In St. Anton angekommen machten wir uns startklar für die lange Heimfahrt. Vorher schauten wir aber noch einmal
mit dem Fernglas auf den Verlauf des Lechtaler Höhenweges und konnten einige der Hütten entdecken.
Bildergalerie:
1) Württemberger Haus 2220m- 2) Zams 800m
- 3) St. Anton 1284m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.