Durchquerung des Verwall
63km 5 Tage 7285hm
Die Verwallgruppe liegt in den Zentralen Ostalpen und bildet ein Dreieck zwischen Bludenz, Landeck und dem Silvretta-Stausee im Süden. Das Wandergebiet ist nicht allzu sehr überlaufen, da die hohen Gipfel fehlen. Obwohl es auch davon einige Ziele, wie z. B. den Hohen Riffler, gibt. Im Verwall befinden sich gut ausgebaute und markierte Höhenwege und eine Vielzahl schön gelegener Hütten. Diese Höhenwege sind wohl mit zu den Schönsten in den Alpen überhaupt zu zählen. Unsere Route führte uns 5 Tage kreuz und quer durch das Verwall. Dabei starteten wir an der Friedrichshafener Hütte. Der Weg führte uns dann über die Heilbronner Hütte und Konstanzer Hütte über das Kuchenjöchl (höchster Punkt der Tour) zur Darmstädter Hütte. Zum Schluss wanderten wir noch zur Niederelbe Hütte und der Edmund-Graf-Hütte, bevor wir wieder in das Paznauntal abstiegen. Die Edmund-Graf-Hütte gefiel mir dabei mit ihrer Lage am Besten, obwohl alle Hütten ihren Reiz hatten. Die Tour war als einfach eingestuft, obwohl schon einige Anstiege zu bewältigen sind. Nur der Übergang zur Darmstädter Hütte ist an der Scharte verseilt. Die Gehzeit betrug täglich zwischen 4 und 6 Stunden. Am Ende der Tour fuhren wir mit dem Bus von Kappel zum Startpunkt (Parkplatz Mathon) zurück.
16km 6h 1245hm 310hm leicht
Ein Teil der Gruppe war schon am Abend des Vortages angereist und hatte eine Nacht auf der (2) Friedrichshafener
Hütte 2138m verbracht. Von hier hatten wir einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Gebirgsgruppen. Die
Silvretta und das Samnaun lagen quasi gegenüber. Die Tage vorher hatte es geschneit und so waren die gegenüber
liegenden Gipfel mit "Puderzucker" überzogen worden. Am Morgen kam dann der Rest der Mannschaft vom Parkplatz in
(1) Mathon 1540m aufgestiegen. Sie waren die Nacht von Berlin durchgefahren.
Über den Friedrichshafener Höhenweg gingen wir von der Friedrichshafener Hütte weiter zur (4) Heilbronner Hütte
2308m. Der höchste Punkt wird an diesem Tag das (3) Muttenjoch 2620m sein. Der Weg hier hinauf gestaltete sich
als recht anstrengend, da in den letzten Tagen einige kleine Lawinen abgegangen waren, die wir nun auf unserem
Weg überwinden mussten. Erstaunlicher Weise waren wir so ziemlich die einzigen Wanderer, die Gamaschen dabei
hatten. Mit soviel Schnee hatte niemand der entgegen kommenden Wanderer gerechnet.
An der Heilbronner Hütte angekommen, staunten wir über die Vielzahl der Gäste. Die Hütte ist eine klassische
Route für eine Querung der Alpen durch die Mountainbiker. Wir hatten den ganzen Tag viel Sonnenschein, der sich
in seiner Wirkung durch den Schnee verstärkt. Leider mussten wir feststellen, dass unsere Reserven an Schutzcreme
begrenzt waren. Das sollte sich in den nächsten Tagen noch als großer Mangel herausstellen.
Bildergalerie:
1) Mathon 1540m- 2) Friedrichshafener Hütte 2138m
- 3) Muttenjoch 2620m
- 4) Heilbronner Hütte 2308m
17km 6,5h 1400hm 1040hm mittel
Wir starteten am frühen Morgen von der (1) Heilbronner Hütte 2308m, da wir heute eine lange Tagesetappe vor uns hatten. Der Weg zur (2) Konstanzer Hütte 1688m führt durch das Schönverwalltal. Beim Abstieg zur Hütte hat der Weg am Anfang im Schönverwalltal einige kleinere steile und geröllige Abschnitte. Ansonsten ist er auf einem Fahrweg leicht begehbar. An der Hütte legten wir erst einmal eine Mittagspause ein und versuchten leider erfolglos Sonnenschutzcreme aufzutreiben. Nach dem Mittag starteten wir nun zum (3) Kuchenjöchl 2730m, dem höchsten Punkt unserer Tour. Der Aufstieg zieht sich lang am Berg hin, aber oben angekommen hat man einen super Blick in alle Richtungen. Der Abstieg gestaltete sich etwas schwierig, da recht viel Schnee auf der anderen Seite am Abstieg lag und so die Seile kaum benutzt werden konnten. Nicht immer fanden wir die direkte Wegführung. Irritiert waren wir von entgegenkommenden Wanderer mit Turnschuhen. Am Fuße der Kuchenspitze angekommen, läuft man einen großen Bogen im Tal, da sich der Weg am Rande des Großen Kuchenferners (Gletscher) entlang zieht. Auf der (4) Darmstädter Hütte 2364m angekommen wurden wir vom Wirt mit einem Obstler begrüßt. Die Hütte war sehr gemütlich und so verbrachten wir hier einen schönen Abend.
Bildergalerie:
1) Heilbronner Hütte 2308m- 2) Konstanzer Hütte 1688m
- 3) Kuchenjöchl 2730m
- 4) Darmstädter Hütte 2364m
10km 4h 600hm 700hm mittel
Für den Übergang zur (4) Niederelbe Hütte 2300m gibt es zwei Möglichkeiten. Aufgrund der Witterung können wir den
Advokatenweg über die Kieler Wetterhütte nicht gehen. So blieb der Weg über das (3) Seßlandjoch 2749m übrig.
Zuerst führt der Weg zum (2) Kartellboden 2000m bergab. Beim Aufstieg zum Joch konnten wir eine große Herde mit
Steinböcken beobachten. Diese wurden vor längerer Zeit hier ausgesetzt und sind sesshaft geworden. Wir mussten
sehr vorsichtig sein, denn plötzlich trat ein Steinbock einen größeren Stein los, der relativ schnell in unsere
Richtung flog.
Auf der Scharte angekommen, machten wir noch einmal eine Pause. Hier war es doch recht kalt und so stiegen wir
zur Hütte ab. Der nahe Gipfel reizte somit niemand. Beim Abstieg fing es an zu regnen und so waren wir froh, dass
wir unserem Ziel schon sehr nahe waren. Auf der Hütte feierten ein paar Jäger ihre Jagderfolge. Vor der Hütte
hing das erlegte Murmeltier, welches ein Kilo Murmeltierfett bringen sollte. Das Fett hilft gegen alles und essen
kann man es bei Magenverstimmungen auch. Naja, ich kenne da zum Glück noch andere Mittel.
Am Abend wurden die Spiele herausgeholt und pünktlich zur Hüttenruhe waren alle im Bett.
Bildergalerie:
1) Darmstädter Hütte 2364m- 2) Kartellboden 2000m
- 3) Seßlandjoch 2749m
- 4) Niederelbe Hütte 2300m
10km 4h 700hm 600hm mittel
Heute schien wieder die Sonne und wir machten uns auf den Weg zur (5) Edmund-Graf-Hütte 2408m. Wir steigen erst
einmal bis zur (2) Oberen Seßladalpe 2193m ab und gelangen hier auf den Kieler Höhenweg. Weiter geht es durch das
Skigebiet von Kappl, bis wir zur (3) Schmalzgrubenscharte 2687m, dem höchsten Punkt des Tages, aufsteigen. Dort
angekommen, hatten wir wieder einmal einen tollen Blick in die umliegenden Bergketten, vor allem die Lechtaler
Alpen waren zum Greifen nahe. Dort war ich ein paar Wochen vorher auf dem Lechtaler Höhenweg gewandert. Einige
Hütten waren zu erkennen.
Nun stiegen wir zum (4) Schmalzgrubensee 2550m auf dem Riffler Weg ab. Am See angekommen machte wir eine lange
Pause und badeten. Danach ließen wir uns in der Sonne trocknen. Dann ging es auf den letzten Abschnitt des Tages
Zur Edmund Graf Hütte ging es recht steil abwärts. Der Weg war durch ein Seil gesichert. Auf der Hütte angekommen
probierten wir erst einmal das Ruderboot auf dem See aus. Wer hatte bloß diesen Einfall? Gegen Abend landete
sogar ein Hubschrauber an der Hütte. So etwas hatte ich auch noch nicht erlebt und so machte ich schnell ein Foto,
wobei mich der Luftstrom fasst wegwedelte. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend, den Letzten auf dieser Tour.
Bildergalerie:
1) Niederelbe Hütte 2300m- 2) Oberen Seßladalpe 2193m
- 3) Schmalzgrubenscharte 2687m
- 4) Schmalzgrubensee 2550m
- 5) Edmund-Graf-Hütte 2408m
10km 5h 300hm 1400hm mittel
Heute treten wir die Rücktour an. Nach einer zu kurzen Nacht wurde langsam alles zum Abmarsch vorbereitet. Wir
gingen zu zweit vor und wollten die Autos vom Parkplatz in (5) Mathon 1540m holen. Der Rest der Gruppe stieg
etwas später ab.
Zuerst einmal mussten wir von der (1) Edmund Graf Hütte (2408m) zum (2) Kappler Joch 2678m aufsteigen. Der
Abstieg erfolgt dann über die (3) Blankasseen 2405 m und weiter nach (4) Kappl, welches 1258 m hoch gelegen ist.
In Kappl gab es ein paar Probleme mit dem Bus, da an diesem Tag Schulbeginn war. Kurzerhand nahm uns der Schulbus
mit. Irgendwie passten wir hier noch rein.und der Busfahrer ließ uns dann genau am Parkplatz raus. Von dort
fuhren wir mit den Autos zurück zum Ortsteil Oberdorf und luden den Rest der Gruppe ein. Dann verabschiedeten wir
uns. Ich blieb noch zwei Tage in Ischgl und unternahm eine Tour in der
Silvretta, die ihre eigenen Reize hat. Zuerst versuchte ich
in Ischgl Sonnencreme zu kaufen, denn das Wetter sollte die nächsten Tage sonnig bleiben. Im Laden hörte ich dann,
dass es Sonnencreme nur im Winter gibt…
Bildergalerie:
1) Edmund-Graf-Hütte 2408m- 2) Kappler Joch 2678m
- 3) Blankaseen 2405m
- 4) Kappl 1258m
- 5) Mathon 1540m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.