Silvrettadurchquerung
45km 4 Tage 3910hm
Im August unternahmen wir bei super Wetter eine wunderschöne Wanderung durch das Verwall. Im Anschluss gingen wir
zu zweit noch weiter durch die Silvretta, nach dem es einen Ruhetag gegeben hatte. Man soll es nicht glauben, aber
in Ischgl eine Unterkunft in einem Hotel im August zu finden, ist schwierig. Alle sind auf Winter eingestellt und
haben schon geschlossen.
Die Silvretta ist eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen, an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. 20 Gipfel reihen sich hier aneinander, die die 3000er Marke überschreiten. Ein bekannter Gipfel ist die Dreiländerspitze, an der die Bundesländer Tirol (Österreich), Vorarlberg (Österreich) und Graubünden (Kanton Schweiz) zusammentreffen. Vor allem auf der Nordseite in Österreich sowie in der Schweiz nördlich des Flüelapasses gibt es eine Vielzahl größerer und kleinerer Gletscher. Deshalb wird dieses Gebiet auch „Die Blaue Silvretta“ genannt. Fast alle bewirtschafteten Hütten befinden sich im österreichischen Anteil der Silvretta. Deshalb ist dieser Teil bei den Bergsteigern bekannter.
Die Hüttentour führte uns durch die raue Landschaft der Silvretta, die mit vielen Gletschern imponiert. Die
Wandertour führte uns zur Heidelberger Hütte und der Jamtalhütte, die beide ihren Reiz haben und an Orten mit
schönen Blicken in die Bergwelt liegen. Die Wiesbadener Hütte liegt unterhalb des Piz Buin und zieht viele
Bergsteiger zu Hochgebirgstouren an.
Auf der Tour geht es in langen Tagesabschnitten von Hütte zu Hütte. An den Übergängen hatten wir wunderschöne
Aussichten auf die umliegenden Gipfel und Täler. Verlängert werden kann die Tour noch über die Saarbrücker und
Tübinger Hütte, leider hatten wir dafür nicht genug Zeit.
12km 4,5h 600hm 0hm leicht
Nach einem Ruhetag in Ischgl machten wir uns auf den Weg zur (3) Heidelberger Hütte 2264m. Die einzige Hütte des
deutschen Alpenvereins, die in der Schweiz liegt. Zuerst nahmen wir die Silvrettabahn in Ischgl und
fuhren mit dieser bis zur Mittelstation. Das Auto hatten wir zuvor in der Garage der Seilbahn abgestellt. Wie in
vielen Skigebieten üblich, war das Parken gratis. An der Mittelstation angekommen begannen wir den langen
Aufstieg zur Hütte. Bald kam auch die (2) Bodenalpe 1848m in Sicht. Hier machten wir eine Pause und stärkten uns,
bevor wir auf die zweite Etappe der Tour starteten.
Nach über einer Stunde sahen wir dann das Zollhaus, den Grenzpunkt zur Schweiz, der aber nicht besetzt war. Nun
zog sich der Weg weiter bis zur lang sichtbaren Heidelberger Hütte. Die Hütte ist recht groß, aber sehr
gemütlich. Wir nahmen am Nachmittag noch etwas zu lesen mit und ruhten uns auf einer Wiese im Sonnenschein
hinter der Hütte aus. Die Landschaft und die Ruhe in dieser Gegend waren beeindruckend.
Bildergalerie:
1) Pardatschalpe 1665m- 2) Bodenalpe 1846m
- 3) Heidelberger Hütte 2264m
12km 5h 680hm 780hm mittel
Am zweiten Tag sollte es nun zur Jamtalhütte gehen. Zuerst wanderten wir von der (1) Heidelberger Hütte 2264m
durch das innere Fimbertal (Val Fenga) mit seinen schönen Wiesen und den vielen Murmeltieren. Wir hatten den
Eindruck, dass sie sehr überrascht waren, als sie Wanderer sahen. Weiter stiegen wir nun zum (2) Kronenjoch
2974m auf. Hier führt der Weg auf einem kurzen Stück auf den Resten eines Gletschers entlang. In großen Teilen
kann man aber auch schon neben dem Gletscher aufsteigen. Eine Ausrüstung ist nicht notwendig. Am Kronenjoch
angekommen schaut man hinunter in das von Gletschern glatt geschliffene Tal. Eine beeindruckende karge
Landschaft. Hier überquerten wir wieder die Grenze nach Österreich. Damit endete unser kurzer Aufenthalt in der
Schweiz. Weiter geht es zum (3) Finarzerstein 2476m, der ein einem wirklich idyllischen Ort direkt am
Fulschölbach liegt. Hier machten wir eine längere Pause und genossen die Landschaft.
Nun ging es das letzte Stück immer am Bach entlang zur (4) Jamtalhütte 2165m. Diese wurde sehr harmonisch in die
Landschaft eingefügt und ist ein super Fotomotiv mit dem dahinter liegendem Jamtalferner. Die Hütte war 1999
durch Lawinen stark beschädigt und wurde in kürzester Zeit wieder instand gesetzt. Heute ist sie ein
Ausbildungsstützpunkt der Sektion Schwaben und dementsprechend ausgestattet.
Bildergalerie:
1) Heidelberger Hütte 2264m- 2) Kronjoch 2974m
- 3) Finarzerstein 2476m
- 4) Jamtalhütte 2165m
14km 6h 850hm 570hm mittel
Von der (1) Jamtalhütte 2165m steigen wir zunächst hinunter zum Jambach, bevor wir im Gegenstück steil zur (2)
Getschnerscharte 2839m aufsteigen. Nach fast zwei Stunden Weg ist die Jamtalhütte immer noch tief unter uns zu
sehen. Eine schöne Aussicht hat man auf dem Weg über die vielen Gletscher und Gipfel. Von der Scharte ist die
Beilerhöhe und der Silvrettastausee schon zum greifen nahe. Wir schwenken aber unterhalb der Scharte im Bieltal
in Richtung (4) Radsattel 2652m, dem Übergang zur (5) Wiesbadener Hütte 2443m. Beim Abstieg von der Scharte
kam ich leider ins rutschen und mein neu erworbener Wanderstock zerbrach. (Auf Nachfrage bei Leki wurde mir
mitgeteilt, dass auch das Körpergewicht beim Kauf berücksichtigt werden muss. Schade, dass der Verkäufer in
Ischgl dies nicht wusste.)
Im Tal kamen wir am (3) Radsee 2477m vorbei, der zu einem Bad bei der Wärme einlud. Vom Bad erfrischt ging es
den steilen Anstieg hinauf zum Sattel. Langsam kam der Ochsentaler Gletscher mit dem Piz Buin in Sicht und
langsam zog sich der Weg um die Wiesenhügel herum zur Wiesbadener Hütte. Von weitem konnten wir die vielen
Bergsteiger sehen, die sich für ihre Touren im Gletschergebiet eingefunden hatten. Aber der Hüttenwirt hatte mit
den vielen Leuten Erfahrung und so kam keine Hektik auf. Am Abend konnten wir von der Terrasse die grandiose
Gletscherwelt betrachten.
Bildergalerie:
1) Jamtalhütte 2165m- 2) Getschnerscharte 2839m
- 3) Beiltal/Radsee 2477m
- 4) Radsattel 2477m
- 5) Wiesbadener Hütte 2443m
7km 2h 0hm 430hm leicht
Heute endete nun eine lange Hüttentour. Wir Frühstückten am Morgen bei wunderschönem Ausblick auf die
umliegenden Gipfel und Gletscher. Die (1) Wiesbadener Hütte 2443m war schon recht leer, denn die meisten
Wanderer waren schon bei Morgendämmerung auf ihre Touren gestartet.
Der Abstieg ist leicht und nach 1,5 Stunden hat man schon den (2) Silvrettastausee 2030 erreicht. Unterwegs
schauten wir immer wieder zurück zu den Gletschern und dem gewaltigen Piz Buin, der mit seinem kleinen Bruder
die Gletscher einrahmt. Links um den Stausee ging es dann zur (3) Bielerhöhe 2037m, wo wir in den großen Strom
der Touristen eintauchten.
Zurück nach Ischgl ging es dann mit dem Bus, der direkt an der Staumauer abfuhr. Hier musste man noch einmal
einen Mautzuschlag bezahlen. Nach der Silvretta-Hochalpenstraße gng es dann durch das Paznauntal, wo links das
Verwall und rechts die Silvretta thronten. Beide Gebirgsgruppen hatte ich nun durchquert.
Bildergalerie:
1) Wiesbadener Hütte 2443m- 2) Silvrettastausee 2030m
- 3) Bielerhöhe 2037m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.