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Rund um das Rätikon

Tour CH1: August 2008

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Die Rätikonkette liegt im Dreiländereck Liechtenstein-Österreich-Schweiz. Der Gebirgszug ist geprägt durch eine imposante, meist felsig-schroffe Bergkulisse, die von sanfteren, gletschergeformten Landschaften umschlossen wird. Abseits von den großen Ballungszentren öffnet sich hier ein für mitteleuropäische Begriffe unermesslicher Erholungsraum, ein Gebiet mit weitgehend intakt belassener, gebirgig rauer Natur. Wandern im Rätikongebiet hat Tradition. Früher wurden die alten Hohlwege und Bergpfade von der Bevölkerung als einzige Erschließung im Gebirge genutzt, vorab von Bauern, Älplern und angesichts der nahen Landesgrenze auch von Schmugglern. Wer sich im steilen Gelände bewegen wollte, musste zu Fuß gehen. Die heutigen Wanderrouten decken sich oft mit den alten Verbindungswegen.
Auf unserer Umrundung wanderten wir auf dem nördlichen und südlichen Rätikonhöhenweg und überschritten dabei immer wieder die Landesgrenzen. Wir starteten am Douglassee und übernachteten am ersten Tag auf der Lindauer Hütte. Weiter über die Tillisunahütte, wo wir in die Schweiz überwechselten und zur Garschina Hütte weiter wanderten. Dann im Süden des Rätikon liefen wir vorbei unterhalb der Schesaplana zur Schesaplana Hütte. Am vorletzten Tag machten wir einen Abstecher nach Lichtenstein und sahen einen schönen Sonnenuntergang an der Mannheimer Hütte mit der Schesaplana in der vergletscherten Landschaft. Am letzten Tag bestiegen wir dann den Gipfel und stiegen über die Totalphütte zum Douglassee ab.

1. Tag: Aufstieg zur Lindauer Hütte

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Mit der Lünerseebahn fuhren wir an den Stausee (Hin - u. Rückfahrt 8,50€). Hier starteten wir unsere Bergtour. Ein Teil der Gruppe war schon einen Tag vorher angereist und wartete morgens bei strahlendem Sonnenschein auf die "Nachtschwärmer", die von Berlin anreisten. Da für den Nachmittag aufkommende Wolken angesagt waren, ging die erste Gruppe recht früh los, um das gute Wetter auszunutzen.
Von der Bergstation bzw. der (2) Douglasshütte 1976m führte der Weg am linken Seeufer und an der Lünersee Alpe vorbei und zweigt anschließend nach links in den "Rätikon Höhenweg Nord" ab. An der Lünerseealpe war die erste Pause nach kürzester Zeit angesagt, denn bei dem verlockenden Angebot an frischer Buttermilch und Joghurt mit hausgemachter Marmelade kam keiner vorbei. Nach einer kleinen Stärkung wanderten wir weiter und stiegen am Verabach zum (3) Verjoch 2330m auf. Gleich dahinter ging es wieder hinab zum (4) Schweizer Tor 2187m. Es sieht wirklich aus wie ein großes Tor, durch das man auf die Südseite des Rätikons bzw. auf die Schweizer Seite erblicken kann. Wieder aufwärts gelangen wir zum (5) Öfapaß 2291m. Vor uns sahen wir nun im Talschluss die (7) Lindauer Hütte 1744m stehen. Kurz vor der Hütte queren wir die (6) obere Soraalpe, wo wir zu einer Pause einkehrten und den Sodakäse probierten. Hier warteten wir auf die restlichen Mitglieder der Gruppe, die nach und nach eintrafen. Gemeinsam ging es dann die letzten Meter zur Lindauer Hütte, wo wir nach einem guten Abendessen den Tag gemütlich ausklingen ließen.


  • 1) Lünerseebahn 1565m
  • 2) Douglasshütte 1976m
  • 3) Verjoch 2330m
  • 4) Schweizer Tor 2187m
  • 5) Öfapaß 2291m
  • 6) Obere Soraalpe 1739m
  • 7) Lindauer Hütte 1744m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zur Garschinahütte

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Das Wetter hatte sich zugezogen und für den Nachmittag war sogar Regen angesagt. Wir marschierten wir am Morgen los, um die (3) Tilisunahütte 2208m noch vor dem Mittag zu erreichen. Der morgendliche Einstieg führt durch den märchenhaften Porzalenga Wald. Wenig später sind dann bereits körperliche Kräfte gefragt; denn der Weg windet sich steil über den Bilkengrat hinauf. Aus der Vogelperspektive erschien die (1) Lindauer Hütte 1744m inmitten des großen Waldes bald sehr klein. Oben auf der Wasserscheide, der (2) Schwarzen Scharte 2336m öffnet sich der Ausblick über den Tilisuna See, die weite, flache Tilisuna-Alpe und hinüber zur Sulzfluh 2818m. Auf einem kurzen Abstieg entlang der östlich abfallenden Bergflanke erreichten wir die Tilisunahütte. Hier machten wir eine lange Mittagspause, denn bei dem aufziehenden Regen wollte keiner so richtig weiter wandern.
Nach einer Pause gingen wir weiter zum (4) Tilisunafürkele 2230m, wo wir die Grenze zur Schweiz überschritten und dann zum "Rätikon Höhenweg Süd" abstiegen. In einem leichten Auf und Ab verläuft der Weg nun an der Sulzfluh auf der Südseite vorbei zur (5) Carschinahütte 2221m. Dabei durchquerten wir eine Felsformation, die einem "Steinernen Meer" gleicht.
Die Hütte war rekonstruiert und hatte einen sehr "urigen" Charakter. Beim Essen empfiehlt sich eine Halbpension. Die Wirtsleute kommen gleich mit dem Topf an den Tisch und es wird immer noch einmal nachgereicht, so sollte jeder satt werden. Die Lager waren in den Türmen untergebracht und so lagen alle im Halbkreis aufgereiht.


  • 1) Lindauer Hütte 1744m
  • 2) Schwarzen Scharte 2336m
  • 3) Tilisunahütte 2208m
  • 4) Tilisunafürkele 2230m
  • 5) Carschinahütte 2221m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zur Schesaplanahütte

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Der heutige Abschnitt gehörte zu den längsten der Rätikontour, dafür fehlten größere Auf- und Abstiege. Über Nacht hatte es leicht geschneit und es war eine bezaubernde Winterlandschaft entstanden, die durch die aufkommende Morgensonne interessant glitzerte. So starteten wir in Richtung der (3) Schesaplanahütte 1908m.
Der Weg schlängelt sich entlang dem südlichen Bergfuß der Drusenfluh zuerst flach zwischen den Gesteinsbrocken eines enormen Bergsturzgebietes hindurch. Gemäß dem Routenprofil erfolgt von der (1) Carschinahütte 2221m nun ein kurzer Abstieg bis unterhalb des Schweizertors 2139m. Im Geröll direkt unter dem Schweizertor beginnt jetzt der einzige nennenswerte Aufstieg des Tages zum (2) Gafalljoch 2239m. In den Wänden der Kirchlispitzen 2561m tummelten sich Kletterer in ihrem Element. Nördlich hinter dem Gafalljoch wurde der Lünersee sichtbar. Hier legten wir eine Pause ein und genossen die Aussicht. Weiter erfolgte der Abstieg auf der gleichen Seite der Wasserscheide in Richtung Westen hin über die weiten Weiden der Alp Vals bis zur Schesaplanahütte.
Auf der Hütte angekommen, bezogen wir unsere Lager. Am Abend wurde ausgiebig auf der Terrasse gespeist und dabei ein prächtiger Sonnenuntergang beobachtet. Für den nächsten Tag planten wir den Aufstieg in Richtung Mannheimer Hütte. Ein Teil der Gruppe wollte die Pfälzer Hütte mit in die Tagesplanung aufnehmen.


  • 1) Carschinahütte 2221m
  • 2) Gafalljoch 2239m
  • 3) Schesaplanahütte 1908m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Mannheimer Hütte

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Nach den langen Touren der Vortage sollte heute für einen Teil der Gruppe nur die kurze Route zum Übergang zur Mannheimer Hütte bewältigt werden. Die anderen zwei Wanderer machten sich am frühen Morgen auf den Weg zur Pfälzer Hütte. Dazu stiegen wir von der (1) Schesaplana Hütte 1908m über das (2) Salarueljoch 2246m auf den Liechtensteiner Höhenweg empor. Hier zweigte der Weg in Richtung der (6) Mannheimer Hütte 2679m ab. Wir stiegen zum (3) Hochjoch 2353m auf. Vom Joch konnten wir die (4) Pfälzer Hütte 2108m schon sehen, hatten aber auch den Blick über die gesamte Kette des Rätikon bis zur Garschinahüttte. Dann machten wir uns auf dem Weg um das Tal herum und zur Mittagszeit kamen wir an der Pfälzer Hütte an. Die Hütte ist die einzige Alpenvereinshütte in Lichtenstein. Von hier hatten wir einen prächtigen Blick in das Tal zum Nenziger Himmel.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zurück zum Hochjoch und stiegen unterhalb an des Slarueljoch in den Aufstiegsweg zum (5) Schafslochsattel 2713m ein. Der Weg hatte es dann in sich. Gleich ging es steil nach oben. An vielen Stellen waren Seile zur Unterstützung gespannt. Im oberen Teil war der Weg neu gestaltet und im Felsen eingehauen. Trittsicherheit ist hier ein muss.
Am Schaflochsattel konnten wir dann die Mannheimer Hütte und den Brandner Gletscher sehen. Der Gletscher konnte auf der neuen Route von den Schafköpfen zur Hütte mit gutem Schuhwerk, also ohne Steigeisen begangen werden. Der Rest des Weges ist sehr flach, hat keine Spalten und ist gut mit Stangen markiert. Für den Nachmittag bot sich noch eine kleine Tour auf den nahe liegenden Gipfel der Mannheimer Hütte an und so wurde der Wildberg 2788m ( 45min Gehzeit) das Ziel einiger Mitwanderer.
Am Abend gab es dann ein beeindruckendes Lichtspiel an den umliegenden Berggipfeln und der Schesaplana, welches wir lange beobachteten. Die Schesaplana war unser Ziel des nächsten Tages.


  • 1) Schesaplanahütte 1908m
  • 2) Salarueljoch 2246m
  • 3) Hochjoch 2353m
  • 4) Pfälzer Hütte 2108m
  • 5) Schafslochsattel 2713m
  • 6) Mannheimer Hütte 2679m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Abstieg zum Lünersee

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Nun brach der letzte Tag der Tour an. Wir starteten morgens und stiegen zur (2) Schesaplana 2965m auf, dem höchsten Berg im Rätikon. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zum Gipfel und querten den Brandnergletscher, der nur noch wenige Gletscherspalten aufweist und mit Stangen markiert ist. Weiter ging es über einige Felsen in Richtung Aufstiegsweg. Von hier hatten wir noch einmal viele Aussichtspunkte in Richtung der Schesaplanahütte.
Am Gipfel angekommen, konnten wir die Aussicht auf das Rätikon und das Brandnertal genießen. Sogar der Ortler war als gewaltiges Massiv am Horizont zu sehen. Am Gipfelkreuz kreisten viele Dohlen um die Gipfelbesteiger. Nach einer ausgiebigen Pause stiegen wir zur (3) Totalphütte 2385m über den Südwandsteig ab. Auf der Hütte angekommen, konnten wir noch einmal das Panorama des Rätikon genießen und hervorragend essen, bevor wir zum (4) Lünerstausee 1976m abstiegen. Ein kleiner Teil der Gruppe entschied sich auf der Totalphütte zu übernachten. Unsere Karten der Seilbahn hatten noch Gültigkeit und so fuhren wir mit der Seilbahn zum Parkplatz, wo unsere Autos standen.


  • 1) Mannheimer Hütte 2674m
  • 2) Schesaplana 2965m
  • 3) Totalphütte 2385m
  • 4) Lünerstausee 1976m
  • 5) Parkplatz 1566m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Schweiz
  Schweiz / Graubünden
Fernwanderwege
Tourenplan
Skizze zum Tourenverlauf
Skizze zum Tourenverlauf
Höhenprofil
Höhenprofil zum Tourenverlauf

Für diese Tour stehen keine GPX-Dateien zum Download bereit.
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Hochtour / mittel


Informationen zur Einstufung:
  • Trittsicherheit auf einem Teil der Wegstrecke gefordert.
  • Lange Tagesetappen am dritten und vierten Tag.
  • Verseilte Stellen an den Übergängen und am Schafsjochsattel.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anfahrt erfolgt über den Fernpass und weiter auf der Inntalautobahn über Landeck und durch den Arlbergtunnel bis Bludenz, Ausfahrt Bludenz-Bürs Richtung Brandnertal.
Oder auf der A7/ A96 Richtung Bregenz und über die A14 Rheintal- und Walgauautobahn, Ausfahrt Nr. 58 ins Brandnertal. Weiter von der Autobahnabfahrt über Brand zum Talschluss.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Die Autos wurden auf dem Parkplatz an der Seilbahnstation der Lünerseebahn abgestellt, welcher gebührenfrei war.

   Kosten für Maut

Die Inntalautobahn und der Arlbergtunnel sind mautpflichtig. Die Tunneldurchfahrt kostete 10,00 ?.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  21
  • Kompasskarte:  32
Bestiegende Gipfel
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
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Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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