Rundtour auf der Steinplatte
34km 3 Tage 2273hm
Der Feiertag des 3. Oktober bot wieder ein verlängertes Wochenende, welches wir für eine Abschlusstour in den Alpen
nutzten. Die Wahl war auf das Gebiet an der Steinplatte in Tirol gefallen. Das Bergmassiv der Steinplatte gehört
zu den Chiemgauer Alpen an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Drei Bundesländer treffen hier aufeinander,
Bayern, Tirol und Salzburg. Nach Süden bricht der Berg in markanten Felswänden ab. Bekannt ist das Gebiet durch
die vielen Liftanlagen, die für den Ski- und Wandertourismus auf der flacheren Nordseite gebaut wurden und die uns
am ersten Tag auf unserem Weg immer wieder begegneten. Im Jahr 2008 wurde auf der Steinplatte einen urzeitlichen
Erlebnispark, der Triassic Park errichtet. Der Park soll Europas einziges Urmeer, das Tethysmeer bzw. seine spätere
Rückbildungsbucht, die Paratethys, nachbilden. Teil der Anlage ist eine auf 1600 m Höhe liegende Aussichtsplattform,
die an der Spitze knapp 70 Meter über dem Abgrund schwebt. Dorthin bringt die Wanderer eine Gondelbahn direkt von
Waidring in das Wandergebiet zwischen Tirol und Bayern. Das Hochplateau bietet viele Wander- und Spazierwege sowie
traumhafte Ausblicke auf die Bergwelt Tirols. Außerdem gibt es sehr gut angelegte Wege für Mountainbiketouren,
Klettertouren und Klettersteige.
Wir nahmen die Seilbahn in Waidring und fuhren zur Bergstation am Gasthaus Kammerkör hinauf. Nach der Gipfelbesteigung
wanderten wir zur Winklmoosalm und übernachteten dort auf der Traunsteiner Hütte. Am nächsten Tag wanderten wir
über die Hindenburghütte zum Straubinger Haus und stiegen am letzten Tag über die Brennhütte zum Parkplatz Steinplatte
ab. Auf dem Parkplatz wurden wir von einem Hüttentaxi abgeholt und zur Seilbahn in Waidring zurückgebracht. Von
dort fuhren wir in ein Hotel nach Fieberbrunn, wo wir uns im Wellnessbereich von der Wandertour erholen konnten,
bevor wir die Heimreise antraten.
3,1km 4h 243hm 725hm leicht
Bei unserer Ankunft sahen wir bereits die Wolken am Gipfel der Steinplatte hängen. Kein gutes Zeichen, denn es
war unbeständiges Wetter angesagt worden. Wir stiegen in (1) Waidring 777m in die Seilbahn und fuhren mit einem
Ticket für Mountainbiker hinauf zur (2) Bergstation Steinplatte 1775m mit dem Panoramarestaurant Kammerkör. Dort
machten wir eine Mittagspause. Draußen hatte es angefangen zu schneien. Wanderer bauten schon einen kleinen Schneemann.
Als es aufhörte zu schneien, gingen wir zur Aussichtsplattform. Die Wolken lockerten auf und wir hatten einen sehr
schönen Blick über das Tal. Dann stiegen wir zum Gipfel auf. Vorbei an einigen Sauriern des Triassic Parkes wanderten
wir, nicht allzu steil, nach oben. Am (3) Gipfel Steinplatte 1869m angekommen, waren wir mitten in den Wolken. Wir
hatten den Abstieg über den Wieslochsteig zur Stallenalm geplant. Bei Nässe und der geringen Sicht gingen wir aber
vorsichtshalber den Rundweg des Triassic Parkes weiter und stiegen über die Kammerköralm zur (4) Mösernalm 1385m ab.
Dort wärmten wir uns bei einer Tasse heiße Schokolade auf. Das Wetter wurde immer besser. Die Sonne kam hinter den
Wolken hervor. Wir wanderten um den Scheibelberg herum. Dahinter begann ein Weg über ein Hochmoor, welcher mit Holzbohlen
befestigt war. Von dort hatten wir einen sehr schönen Blick zur Winklmoosalm, welche mit herbstlich gefärbten Bäumen
geschmückt war. Der Weg fiel leicht ab und endete unterhalb der Alm auf der Fahrstraße. Von dort waren es noch 10
Minuten bis zur (5) Traunsteiner Hütte 1166m.
Auf der Hütte war nur noch ein Ehepaar zur Übernachtung geblieben. Leider wurden wir hier nicht sehr freundlich
von der Hüttenwirtin empfangen. Wir bezogen unsere Lager und konnten am Abend zwischen zwei Gerichten wählen. Im
Internet war darauf verwiesen worden, dass ausschließlich eine Halbpension am Abend gereicht wird. Diese wurde aber
nicht angeboten. Wir haben lieber keine Fragen gestellt.
Für den nächsten Tag war am frühen Nachmittag viel Regen angesagt worden. Deshalb baten wir die Hüttenwirtin um
ein früheres Frühstück vor 8 Uhr. Zu unserem Glück kam sie unserer Bitte nach. In der Hoffnung, dass das Wetter
besser als angesagt wird, gingen wir zu Bett.
Bildergalerie:
1) Waidring 777m- 2) Bergstation Steinplatte 1775m
- 3) Gipfel Steinplatte 1869m
- 4) Mösernalm 1385m
- 5) Traunsteiner Hütte 1166m
15km 5,5h 618hm 256hm mittel
Wir standen am frühen Morgen auf. Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir eine bereifte Winklmoosalm im Sonnenschein,
begrenzt von Gipfeln, die etwas mit Schnee berieselt waren. Die Hüttenwirtin hatte uns das Frühstück auf die Tische
gestellt. Sie selbst war zum Einkauf in das Tal gefahren. Wir beeilten uns mit dem Essen, um schnellstmöglich auf
unsere zweite Etappe zu starten.
Von der (1) Traunsteiner Hütte 1166m wanderten wir zuerst bis zum Berggasthaus Winklmoosalm. Dort stand eine Ausschilderung
(Weg 18) für unsere Wanderziele. Dieser folgten wir und wanderten den Fahrweg, der von der Alm wegführte. Bald
stieg der Weg leicht bergan und weiter an einer kleinen Schlucht entlang. Nach einer Stunde endete dieser in einen
kleinen Steig, der etwas steiler den Berg hinaufführte. Unter uns rauschte ein kleiner Bach. Der Steig endete an
der Eibenstockhütte. Dort gab es einen kleinen Wasserfall. Von der Hütte führte der Steig etwas ausgesetzt immer
im Wald entlang und forderte auf einem kurzen Abschnitt etwas Trittsicherheit. Immer wieder konnten wir durch die
Bäume die Winklmoosalm sehen. Der Weg endete nach einer weiteren Stunde unterhalb der (2) Oberen Hemmersuppenalm
1246m. Über einen Wiesenpfad erreichten wir die Hütten der Alm, die aber nicht bewirtschaftet waren. Links oben
konnten wir die Annakapelle sehen, zu der wir hinauf wanderten. Von dort ging es weiter auf asphaltierten Wegen
in einer halben Stunde zur (3) Hindenburghütte 1206m. Schon wenige Minuten vor der Hütte hatten wir einen sehr
schönen Blick auf den Chiemsee und der Insel Herrenchiemsee. Zur linken Seite konnten wir die Gipfel der Chiemgauer
Alpen sehen. Auf der Hütte legten wir unsere Mittagspause ein und probierten die angebotene Brez´nsuppe. Die Hütte
war recht musikalisch eingerichtet. Überall waren Musikinstrumente ausgestellt und auch auf den Toiletten gab es
"Ausstellungsstücke".
Wir mussten uns nun etwas beeilen, denn für den Nachmittag war der Regen angesagt worden. Zuerst gingen wir den
Weg einen kurzen Abschnitt zurück und bogen in an der Alm auf den Weg 152 in den Schaarwandwald ab. Der Weg war
in einem kurzen Wegstück mit Holzbohlen zur Überbrückung eines Hochmoores befestigt worden. Im Anschluss begann
der Aufstieg zur Hütte. Wir stiegen zügig hinauf. Etwas weiter oben konnten wir bereits eine kleine Kapelle erkennen.
Gleich dahinter befand sich das (4) Straubinger Haus 1558m mit einem sehr schönen Blick zum Kalkstein und dem
Kaisergebirge.
Nach unserer Ankunft fing es bald auch an zu regnen. Auf der Hütte hatten wir Bettenlager gebucht, die sehr komfortabel
waren. Wir ruhten uns etwas aus. Am Abend wurden wir mit einer Halbpension verwöhnt. Am nächsten Tag sollte es weiter
regnen. Wir hofften, dass es am Vormittag etwas weniger werden würde und wir ein Zeitfenster für den Abstieg zum
Parkplatz bekommen.
Bildergalerie:
1) Traunsteiner Hütte 1166m- 2) Obere Hemmersuppenalm 1246m
- 3) Hindenburghütte 1206m
- 4) Straubinger Haus 1558m
6,9km 2h 121hm 310hm mittel
Es hatte, entsprechend der Wettervorhersage, die ganze Nacht geregnet. Wir hatten uns ein Hüttentaxi zum Parkplatz
bestellt und warteten nun darauf, dass der Regen etwas nachließ. Zum Frühstück gab es ein kleines Buffet. Wir ließen
uns etwas Zeit und zogen dann unsere Regensachen an. Wir hatten Glück, der Regen wurde etwas weniger. Vom (1)
Straubinger Haus 1558m wanderten wir auf dem Fahrweg zur Eggenalm. Dort wandelte sich der Weg in einen kleinen
Steig, der an einigen Stellen wehr ausgesetzt wurde und wenige Meter auch mit Seilen gesichert war. In einem leichten
Auf und Ab wanderten wir bis zur Durchkaseralm. Hier hingen die Wolken sehr tief, als wir auf den Fahrweg kamen.
Hinter der Alm fanden wir einen Abzweig zur (2) Brennhütte 1413m. In der Hoffnung, dass diese geöffnet ist, stiegen
wir den schmalen Steig hinab. Die Hütte war trotz Regen geöffnet, weil sich eine Gruppe zum Frühstück angemeldet
hatte. So bekam ich auch hier einen Stempel. Auf dem Fahrweg stiegen wir nun zum (3) Parkplatz Steinplatte 1376m
hinunter. Dort wartete unser Hüttentaxi und brachte uns zurück zur Seilbahn in Waidring, wo wir unsere Autos geparkt
hatten.
Wir hatten zwei Tage in einer sehr schönen herbstlichen Landschaft verbracht. Obwohl einige Lifte am Anfang der
Tour auf der Alm standen, empfanden wir diese als nicht allzu störend. Da hatten wir schon schlimmere Skigebiete
durchwandern müssen. Die Tour war nicht sehr anstrengende und die Hütte waren sehr komfortabel eingerichtet. Wir
fuhren weiter nach Fieberbrunn und verbrachten noch eine Nacht in einem Wellnesshotel, welches wir günstig mit
Halbpension buchen konnten. Ein sehr schöner Abschluss für unser Wanderjahr.
Bildergalerie:
1) Straubinger Haus 1558m- 2) Brennhütte 1413m
- 3) Parkplatz Steinplatte 1376m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.