Aufstieg zum Großglockner
             
32km
             
4 Tage
                  
3995hm
                        
             Für den Juli 2007 beschlossen wir den Großglockner zu besteigen. Sieben Wanderrer
             und -innen wollten über die fünf Hütten auf einer kleinen Glocknerrunde laufen, auf
             der höchsten Hütte von Österreich übernachten und den Gipfel erstürmen. Von dort sind
             die Hohen Tauern, der Großvenediger, die Zillertaler Alpen  und die Dolomiten zu sehen.
             Wir hatten im August 2004 vom 
             Großvenediger den Großglockner in der aufgehenden Sonne
             gesehen, jetzt hatten wir die Möglichkeit ihn zu besteigen.
             Was wir nicht wussten, geplant war die Gipfelbesteigung am 07.07.07 und wir sollten noch
             eine kleine Überraschung erleben.
             Da wir nicht die Bergerfahrung haben, die für eine Gipfelbesteigung erforderlich ist, nahmen
             wir uns Bergführer aus Karls. Zu beachten ist, dass die Bergführer nur vier Bergsteiger mit an
             ihr Seil nehmen. Dementsprechend ist auch die Staffelung bei den Preisen. Es passieren leider
             immer wieder Unfälle an den heiklen Stellen und auch wir wurden überrascht, als eine Gruppe
             die Scharte zwischen dem Klein- und Großglockner blockierte.
             Für den Aufstieg wird eine Gletscherausrüstung mit Gurten und Steigeisen gefordert. Dies sollte bei der
             Tourenplanung berücksichtigt werden. Alle Ausrüstungsgegenstände konnten bei den Bergführern mit
             ausgeliehen werden und war im Preis inklusive.
            
              
4km
                 
1,5h
                  
545hm
                   
0hm
                     
leicht
                        
Nach einer langen Autofahrt kamen wir gegen Mittag am (1) Lucknerhaus 1918m an. Wir waren mitten in der Nacht in Berlin gestartet und hatten in Matrei noch einmal ausgiebig gefrühstückt. So wurde auf dem Parkplatz alles schnell zusammen gepackt und mit dem Aufstieg zur (2) Glorerhütte 2642m am Bergertörl begonnen. Das Wetter war wechselhaft. Das Ziel unserer Tour, den Gipfel des Großglockner, konnten wir leider nicht sehen. Beim Aufstieg verschlechterte sich das Wetter zusehends und kurz vor der Hütte begann es zu schneien und zu stürmen. Geplant war eine Besteigung eines kleinen Gipfels in der Nähe der Hütte, aber dies war leider nicht mehr möglich. Also verbrachten wir die weiteren Stunden auf der Hütte und lernten schon unseren Bergführer Toni kennen, den Hüttenwirt der Glorerhütte. Nach einem lustigen Hüttenabend gingen alle früh zu Bett, denn am nächsten Tag sollte es zur höchsten Hütte der Österreichischen Alpen gehen.
Bildergalerie:







       
                         
1) Lucknerhaus 1918 m- 2) Glorerhütte 2642 m
 
                     
              
8km
                 
5h
                  
1100hm
                   
120hm
                     
schwer
                        
             Am zweiten Tag wurden wir früh geweckt. Auch der Schornstein einer Hütte muss gefegt werden
             und der Schornsteinfeger steht in Kals früh auf. Nach dem Frühstück warteten wir auf den zweiten
             Bergführer, der den Rest der Ausrüstung mitbrachte. Dann starteten wir von der (1) Glorerhütte 2462m
             auf den ersten Abschnitt des Tages, der uns zur (2) Salmhütte 2644m führte. Wir nahmen den
             Luckner Weg. Dieser ist recht anspruchsvoll und sollte bei schlechtem Wetter gemieden werden. Wir
             hatten noch etwas mehr Schnee bekommen, aber die Bergführer empfahlen trotzdem den Weg. Die Hütte
             ist lange zu sehen, da der Weg einen großen Bogen um das Leitertal macht. Auf der Hütte angekommen,
             stärkten wir uns für den zweiten Abschnitt, dem Aufstieg zur (3) Erzherzog Johann Hütte 3454m oder
             auch Adlersruhe genannt. An der alten Salmhütte brachen aber die Bergführer den Aufstieg ab.
             Es hat angefangen zu stürmen und jeder Schritt wurde beschwerlich. So gingen wir wieder auf die
             Salmhütte zurück.
             Auf der Hütte angekommen, wurden Alternativen betrachtet. Wir entschieden aber abzuwarten, da der Tag
             noch lang war und der Wetterbericht eine Besserung angesagt hatte. Plötzlich wurde die Hütte voller.
             Zwei Hochzeitsgesellschaften strömten herein. Selbst der Pfarrer hatte die Anstrengungen auf sich genommen.
             Das Datum hatte ich bei der Tourenplanung nicht berücksichtigt. Der 07.07.07 war natürlich ein Datum,
             wo keiner den Hochzeitstag vergessen sollte. So wollten sich ein Paar das Ja-Wort am Gipfel geben. Das
             zweite Paar hatte am Nachmittag den Swarowski Pavillon an der Franz Josef Höhe gemietet. Ein sportlicher
             Tag für beide Gesellschaften.
             Nach zwei Stunden legte sich der Sturm und so konnten wir mit dem Aufstieg beginnen. Ab der Salmhütte geht
             der Steig unterhalb des Schwerteckes, vorbei bis zum stark zurück gegangenen Hohenwartkees. An dessen linker
             Seite steigt man an den Seilsicherungen direkt auf die Hohenwartscharte. Nun geht es über den oberen Rand
             des äußeren Hofmannkeeses zum felsigen Salmkamp und nach ca. 3 Stunden
             waren wir auf der Adlersruhe angekommen. Die Hütte war recht gut gefüllt, der Großglockner ist eben ein
             beliebtes Ziel. Auf der Hütte gibt es kein Wasser. Nur zum trinken kann man etwas kaufen. Also Sparprogramm
             beim waschen. Am Abend waren alle doch recht geschafft und am Morgen sollte es früh rausgehen. Also wurde
             der Abend nicht mehr lang.
               
Bildergalerie:







       
                         
1) Glorerhütte 2642m- 2) Salmhütte 2644m
 - 3) Erzherzog Johann Hütte 3454m
 
                     
              
20km
                 
8h
                  
550hm
                   
1680hm
                     
schwer
                        
             Am 07.07.07 war dann gegen 4 Uhr gemeinschaftliches Wecken. Nach einem kurzen Frühstück wurden die Steigeisen
             angelegt und auf ging es, zum Gipfel des Großglockner. Die Sicht war leider recht schlecht. Schnell waren wir
             in den Wolken verschwunden. Beim Aufstieg werden die Trittsicherheit, die Schwindelfreiheit und ein sicherer
             Umgang mit dem Seil vom Bergführer gefordert. Hinter der Hütte geht es hinauf zum "Bahnhof".  Weiter stiegen
             wir in Serpentinen das "Glocknerleitl" empor und erreicht das "Sattele". Den Sicherungsstangen (ca. alle 15m)
             folgend kletterten wir  über den Grat weiter bis zum Gipfel des Kleinglockners. Es folgte nun ein kurzer
             Abstieg in die Glocknerscharte. Diese war durch eine Gruppe mit Bergsteigern blockiert, die dort umfangreiche
             Sicherungsmaßnahmen, zur Verwunderung unserer Bergführer, vornahmen. Nach einer Weile des Wartens wurde
             entschieden an der Gruppe auf der Scharte vorbeizugehen. Von dort kletterten wir den steilen Felsaufschwung dank
             der Steigeisen hinauf und erreicht dann direkt den Gipfel.
             Wir konnten gerade so das Gipfelkreuz erkennen. Nach einer kurzen Fotopause machten wir uns an den Abstieg,
             wo immer noch Sicherungsmaßnahmen an der Glocknerscharte vorgenommen wurden. Also wieder vorbei und schon ging
             es zurück zur Hütte. Das war nun der Moment auf dem höchsten Berg Österreichs. Lange hatte ich die Tour geplant
             und nach so kurzer Zeit war es dann auch schon wieder vorbei. Dafür hatten wir eine super Aussicht an der Hütte
             und so wurden die umliegenden Gebirgsgruppen und Gipfel ausgemacht. Der Großvenediger war zum Greifen nahe.
             Hier hatten wir 3 Jahre zuvor einen Sonnenaufgang am Gipfel erlebt und den Großglockner in der aufgehenden
             Sonne fotografiert.
             Nach einer Pause und einem zweiten Frühstück machten wir uns an den Abstieg zur Stüdlhütte. Etwas Kletterei
             ist es noch einmal bis auf den Gletscher, aber was ist das schon gegen den Gipfel. Zum Mittag kamen wir dann
             auf dem Stüdlhaus an und verabschiedeten hier unsere Bergführer, die uns professionell auf den Gipfel geführt
             hatten.
             Ach ja, von den zwei Hochzeiten am Gipfel haben wir nichts mitbekommen, zu groß war das Gedränge am
             Gipfelkreuz. 
             
             Als wir auf dem (1) Stüdlhütte 2802m von einem Bergführer erfuhren, dass es auf dem Lucknerhaus ein
             Matratzenlager inklusive einer Sauna gibt, gab es für die Gruppe kein halten mehr. Umgehend wurde
             der Abstieg auf den Nachmittag gelegt. Auch das gute Essen des Stüdlhütte konnte da keinen mehr vom
             Abstieg abhalten. Ein Teil der Gruppe stieg am Nachmittag auf  einen der umliegenden Gipfel der
             Stüdlhütte um noch einmal das gesamte Panorama zu genießen. Dann ging es zur (2) Lucknerhütte 2241m.
             Hier genossen wir die Sonnenterasse und den Blick zum Großglockner. Langsam wurde die Sicht besser und
             wir konnten zum ersten Mal den Gipfel des Großglockner erkennen.
             Der Rest des Weges war leicht bis zum (3) Lucknerhaus 1918m. Dort hatten wir Glück  und das Matratzenlager
             war frei. Schnell fanden sich alle in der Sauna ein, wo jeder nach dem anstrengenden Tag entspannen konnte.
             Den Abend ließen wir auf der Terrasse des Lucknerhauses ausklingen. Immer wieder schauten wir zum Großglockner
             und im Dunkeln waren die Lichter der Adlersruhe zu erkennen. Im Gegensatz zur Hütte gab es hier keine
             Hüttenruhe und so wurde der Abend noch lang.
             Am nächsten Morgen konnten wir in Ruhe packen und nach einem tollen Frühstück brachen wir zur Heimfahrt auf.
                 
Bildergalerie:















       
                         
1) Erzherzog Johann Hütte 3454m- 2) Großglockner 3798m
 - 3) Stüdlhütte 2802m
 
                       
1) Stüdlhaus 2802m- 2) Lucknerhütte 2241m
 - 3) Lucknerhaus 1918m
 
                     Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.

                 
			     
          

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 5 Tage
             
 2004
                 
