Tauernhöhenweg II
49km 5 Tage 5729hm
Im Jahr 2016 sind wir bereits auf dem Tauernhöhenweg
vom Naßfeld in Sportgastein bis zum Hannoverhaus gewandert und haben dabei das Zittelhaus bestiegen. Dabei mussten
wir bei einem Schneesturm einen weiteren Tag auf dem Zittelhaus in 3100m Höhe verweilen und konnten unser Tourenziel
im Maltatal nicht erreichen. Im Jahr darauf wollten wir den Höhenweg nun zu Ende wandern.
Der Nationalpark Hohe Tauern ist ein lohnenswertes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. So stand es in einem Prospekt,
den ich vor einigen Jahren in einer Hütte mitgenommen hatte. Darin wurde der Tauernhöhenweg beschrieben. Allerdings
wird für die Begehung des Höhenweges gute Kondition und Bergerfahrung gefordert. Die Hohen Tauern sind mit 1836
Quadratkilometern Fläche der größte Nationalpark in den Alpen. Dem Wanderer zeigt sich hier eine wunderschöne
Landschaft. Geprägt wird diese durch tosende Wasserfälle, die mächtigen Eisgipfel des
Großvenediger und
Großglockner, sowie
die vielen Bergseen und die großen Gletscher. Viele Tiere und Pflanzenarten sind hier heimisch, die an anderen Orten
bereits ausgestorben sind. Bartgeier und Steinadler wurden in dem letzten Jahrzehnt weiter angesiedelt. Tafeln
zeigen vieler Ort die Markierungen der Flügel, damit Wanderer die Sichtungen der Verwaltung des Nationalparks
melden können.
Wir starten am Gößkarspeicher und stiegen am ersten Tag zur Gießener Hütte auf. Am zweiten Tag gingen wir über
die Mallnitzer Scharte zum Artur-von-Schmidt-Haus und stiegen nach Mallnitz ab. Von dort nahmen wir ein Hüttentaxi
zur Ankogelbahn. Die Seilbahn brachte uns am Abend zum Hannoverhaus. Vom Hannoverhaus wandern wir am Ankogel
entlang zur Osnabrücker Hütte und stiegen von dort zur Kölnbreinsperre ab. Hier übernachteten wir im Berghotel
Malta. Von dort geht es vorbei am Großen Hafner und über die Kattowitzer Hütte hinunter in das Maltatal.
3,3km 1,5h 618hm 0hm leicht
Wir hatten bei der Anreise aus Berlin eine Zwischenübernachtung eingelegt und erreichten das Maltatal am frühen
Nachmittag. Unser erstes Ziel war dort der Fallbach Wasserfall, an dem es einen Wasserspielpark gibt. Hier trafen
wir uns auf dem Parkplatz und fuhren dann gemeinsam den Gößgraben hinauf zum (1) Parkplatz 1650m, der etwas
unterhalb des (2) Gößkarspeichers 1707m liegt. Die Straße war befestigt und sehr schmal. Ausweichstellen waren
überall vorhanden. Auf den 16 Kilometer Länge mussten 700 Höhenmeter überwunden werden. Immer wieder mussten
Querrinnen durchfahren werden und einige standen unter Wasser. Im unteren Teil der Straße versperrte uns Weidevieh
die Durchfahrt. Deshalb war einigen "Verhandlungsgeschick" notwendig um den Weg frei zu bekommen. Schließlich
erreichten wir den Parkplatz nach 45 Minuten. Dort angekommen machte sich die Wandergruppe startklar zum Aufstieg.
Wir setzten noch ein Auto zur Mautstelle der Maltahochalmstraße um, damit wir die Möglichkeit der Rückholung der
Fahrzeuge am Abreisetag hatten. Ein Taxiunternehmen, welches diesen Transfer übernommen hätte, hatte ich im Internet
nicht finden können. Auf Anfragen wurde nicht reagiert. Ich denke, dass das Problem die Straße durch das Tal war,
die nur ungern befahren wird.
Knappe 1,5 Stunden später standen wir wieder am Parkplatz und nun begann auch für den Rest der Gruppe die Wandertour.
Zuerst stiegen wir zur Staumauer hinauf. Hier bot sich uns ein sehr schönes Bergpanorama. Von der Mauer gingen wir
zurück auf den Fahrweg und folgten diesem bis zu einem Abzweig, den wir nach ca. 30 Minuten erreichten. Über den
Weg konnten wir an einem steilen Hang den Fahrweg etwas abkürzen. Dieser war gut ausgebaut und führte durch bewaldete
Abschnitte. Weitere 30 Minuten später trafen wir wieder auf den Fahrweg und folgten diesem etwas unterhalb auf
einem Pfad. Kurz vor der Hütte wechselten wir auf die Straße und nach wenigen Kehren standen wir an der (3) Gießener
Hütte 2202m, von wo wir einen sehr schönen Blick auf die umliegenden Gipfel hatten. Überall stürzten Wasserfällen
den Berg hinunter. Über diese wollten wir am nächsten Tag auf unserer Tour nach Mallnitz steigen. Von der Hütte
sind einige 3000er erreichbar. Darunter fallen die Hochalmspitze und das Säuleck. Die Hochalmspitze ist die höchste
Erhebung der Ankogelgruppe und wird auch "Tauernkönigin" oder "Tauernfürstin" genannt. Vor der Hütte stand ein
Hubschrauber der sich dann auf den Rückflug machte. Die Crew hatte Klettersteige an den Felsen gesichert.
Der Hüttenwirt hatte uns ein Lager für die ganze Gruppe gegeben. Wir hatten genügend Platz und richteten uns etwas
ein. Am Abend wurde es dann aber etwas kompliziert, als wir das Abendessen bestellen wollten. Der Wirt hätte die
Bestellung der Halbpension bei der Reservierung der Plätze erwartet, hatte aber nicht explizit nachgefragt. Das
war für uns kein Problem. Nur war es auf einmal schwierig 13 Gerichte zustande zu bekommen. Irgendwie klappte es
dann doch und jeder hatte im Laufe des Abends ein Essen bekommen. Vor der Hütte kam noch einmal die Sonne zum
Vorschein und ließ die Gipfel etwas glühen. Wir besprachen die Tour des nächsten Tages und gingen dann zu Bett,
denn der Tagesabschnitt sollte etwas länger werden.
Bildergalerie:
1) Parkplatz 1650m- 2) Gößkarspeicher 1707m
- 3) Gießener Hütte 2202m
13km 6h 492hm 1250hm schwer
Am Morgen gab es ein kleines Frühstücksbuffet. Hier wurde nicht nach kleinem oder großem Frühstück unterschieden.
Es stand einfach alles auf einem Servierwagen. Hatten wir so auch noch nicht gesehen. Für den Nachmittag waren
Gewitter angesagt worden, deshalb mussten wir früh starten. Da auch die letzte Fahrt der Ankogelbahn nicht genau
ermittelt werden konnte mussten wir die angegebenen Gehzeiten unbedingt einhalten.
Wir wanderten zuerst um die (1) Gießener Hütte herum und kamen dann auf den Weg nach Mallnitz. Schnell waren wir
im Hang, auf dem die Sonne schon am Morgen schien und begannen über die ersten Wasserfälle zu steigen. Dafür war
an einem Wasserlauf ein Seil angebracht, welches bei der Querung behilflich war. Der Weg war gut ausgebaut und
unser erstes Ziel kam schnell näher. Nach 45 Minuten kamen wir zu einem Abzweig und stiegen dort weiter hinauf.
Der Weg führte nun in felsiges Gelände. Es begann eine leichte Blockkletterei. Erste Schneefelder tauchten wir
uns auf, die wir dann als Ausweich nutzten und weiter bis auf die Höhe der (2) Mallnitzer Scharte 2673m aufstiegen.
Zum Schluss mussten wir auf einem verseilten Pfad in die Scharte queren. Dann hatten wir einen sehr schönen Blick
in das Dösnertal. Unter uns lag der Dösner See mit der Hütte. Vor uns baute sich ein großes Blockwerk auf dem Dosner
Blockgletscher auf und es sollte etwas dauern, bis wir dieses durchstiegen hatten. Der Blockgletscher im Talschluss
des Dösentals bei Mallnitz zählt zu den größten seiner Art. Was auf den ersten Blick wie ein Schuttfeld aussieht,
entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Schutt-Eis-Strom, der wie ein Gletscher zum Tal fließt. Wir suchten uns
den Weg und wichen auf die Schneefelder aus. Zum größten Teil mussten wir aber die Kletterpassagen überwinden. Dann
kamen wir an den Dösner See, umwanderten diesen auf der gesamten Länge und standen schließlich an dem (3) Arthur-
von-Schmid-Haus 2281m. Wir hatten viel Zeit verloren und konnten keine große Pause machen. Auf der Hütte erfuhren
wir nun, dass die Seilbahn nur bis 16 Uhr fuhr und konnten immer noch kein Taxi erreichen. Der Handyempfang war
erst weiter im unteren Teil auf dem Abstiegsweg gegeben. Vor uns baute sich ein Gewitter auf. Wir begannen mit
dem Abstieg in das Dösnertal und gingen dabei weiter auf dem Blockgletscherweg. Gleich hinter der Hütte wartete
wieder ein Wasserfall auf uns, der in Kaskaden hinunter stürzte. Bald kamen wir auf ein Plateau, wo die alte Dösner
Hütte stand. Dahinter wurde es wieder steiler und unter uns lag die Konradlacke mit der gleichnamigen Hütte, die
wir dann nach kurzer Zeit erreichten. Nun führte ein Fahrweg weiter hinunter in das Tal. Das Taxi hatten wir erreicht.
Wir sollten die Seilbahn noch schaffen. Angeblich soll Leonardo da Vinci mit venezianischen Holzhändlern diese Säge
erfunden haben. Das Sägeblatt bewegte sich senkrecht auf und ab, wie bei einer Gattersäge. Angetrieben wurde das
System mit einem Wasserrad, welches unterhalb der Säge angebracht war.
Dann erreichten wir den (4) Wanderparkplatz Dösner Tal 1450m im Dösnertal. Es hatte angefangen zu regnen und das
Taxi befand sich bereits auf der Rückfahrt. Die erste Gruppe war schon an der Seilbahn abgesetzt worden. Dann fuhren
auch wir über Mallnitz zur Ankogelbahn und konnten die letzte Gondel erreichen. Unterwegs stiegen wir noch einmal
um und kamen dann an der Bergstation an. Die Fahrt hatte 18€ gekostet. Dafür wurden aber auch über 1000 Höhenmeter
überwunden. Von der Seilbahn konnten wir zum (5) Hannoverhaus 2565m unter uns sehen. Der Abstieg dauerte nur wenige
Minuten. Der Hüttenwirt wartete bereits auf uns und konnte sich auch an unseren Besuch im letzten Jahr erinnern.
Das eine Gruppe einschneit, kommt sooft nicht vor. Wir bekamen jeder eine Bestellnummer, die wir uns merken mussten
und dann konnten wir es uns in der Hütte gemütlich machen.
Erst einmal wurde geduscht und das war schon ein Erlebnis. Bei einigen Wanderern hatte das erste Münzstück nur für
30 Sekunden gehalten. Dadurch kam es schon zu ungünstigen Situationen,, wenn kein zweites Münzstück zur Hand war.
Aber zum Schluss waren alle geduscht und konnten am Abend über die Situationen lachen. Zum Abendessen gab es ein
3-Gänge-Menü, bei dem zum Abschluss einen Erdbeerknödel serviert wurde, der sehr gut schmeckte. Dann besprachen
wir den nächsten Tag. Wir würden nun auf dem Tauernhöhenweg weiter gehen.
Bildergalerie:
1) Gießener Hütte 2202m- 2) Mallnitzer Scharte 2673m
- 3) Arthur von Schmid Haus 2275m
- 4) Parkplatz Dösner Tal 1450m
- 5) Hannover Haus 2565m
16,9km 6h 397hm 1012hm mittel
Natürlich konnten wir in den Betten gut schlafen. Am Morgen gab es ein sehr gutes Buffet und wir nahmen uns etwas
Zeit für unser Frühstück. Dann packten wir die Rucksäcke und machten vor der Hütte noch ein Gruppenfoto und dann
starteten wir direkt an der Hütte auf dem Tauernhöhenweg. Diesen waren wir im Jahr davor noch ein Stück gelaufen
und dann in das Tal abgestiegen. Somit kannten wir den ersten Abschnitt bereits.
Direkt am (1) Hannoverhaus 2565m stiegen wir am Ausgang des Skikellers kurz auf den Hang hinunter und folgten dann
der markierten Wegspur. Diese stieg langsam etwas an, bis wir auf den Wegverlauf des Tauernhöhenweges kamen, der
von der Seilbahn unterhalb der Gipfel entlang führte. Nun wurde er etwas breiter und verlief in Richtung des Ankogels.
Der Abzweig war schnell in Sicht. Ab dort begann nun ein stetiges Auf und Ab. An einigen Stellen gab es Blockklettereien,
oder es mussten Querrinnen durchstiegen werden, die durch das Schmelzwasser ausgewaschen wurden. Dann gab es ein
kurzes verseiltes Stück, welches schnell überwunden war. Dann kamen wir an den Abzweig des Celler Weges, der zur
gleichnamigen Hütte führte, dem wir im letzten Jahr gefolgt waren. Wir gingen aber auf dem Höhenweg weiter, der
ab dem Abzweig auch als Osnabrücker Weg bezeichnet wurde und stiegen nun zur (2) Großelendscharte 2334m auf.
Vorbei am namenlosen See begannen wir mit dem steilen Anstieg. Dann zog sich der Weg vorbei an vereisten Seen
zur Scharte. Dort angekommen, konnten wir in das Tal hineinschauen und bereits am Talboden die (3) Osnabrücker
Hütte 2026m erkennen, zu der wir nun absteigen wollten. Unter uns war aber noch eine große verschneite Ebene, zu
der als nächsten hinunter geklettert werden musste. Der Weg stieg von der Scharte noch einmal kurz nach links an,
dann ging es steil durch das Geröll nach unten. Über den Schnee und das Blockwerk war der Weg mit Stangen und
Steinmänchen markiert. Zum Schluss kamen wir auf eine Wiese, die mit vielen gut gefüllten Bachläufen durchzogen
war. Nicht überall gab es genügend Steine im Wasser, damit wir auch trockenen Fußes diese überwinden konnten.
Also mussten wir geeignete Stellen aussuchen und legte auch schon mal noch einen großen Stein mit in die Spur.
Am Ende gab es einen großen Wasserfall des Fallbaches. Wir kletterten etwas weiter links über die Wiesen hinunter.
Auf dem Weg machten wir viele Fotos, denn der Wasserfall war gewaltig und donnerte tosend in das Tal. Im Auslauf
kamen wir zur Hütte und machten es uns dort gemütlich. Von der Terrasse hatten wir einen sehr schönen Blick zur
Hochalmspitze und der darunter hängenden Gletscher. Auf der Hütte stärkten wir uns und genossen das Panorama.
Aus der Hütte heraus führte ein Weg abseits des Fahrweges in das Tal zum bereits sichtbaren Stausee. Wir nutzten
diesen und liefen durch Wiesen und kleinen Kiefern in die Richtung. Nach etwa einer halben Stunde bog auch dieser
Weg kurz vor dem Beginn des Sees auf die Straße ab. Also mussten auch wir dorthin wechseln und oberhalb des (4)
Kölnbrein Hauptspeicher 1920m weiter gehen. Dieser Weg zog sich weit um den See. Viele Kurven führten in die
Ausbuchtungen des Tales. Plötzlich stand eine große Gruppe Ziegen vor uns im Schatten und turnten auf den Felsen
herum. Ein Bild, welches man eher im Zoo vermutet. Dann kamen wir zum Einschnitt des Kleinelendtal. Hier kam wieder
tosend ein Fluss aus den Bergen herunter und stürzte in den Stausee. Etwas weiter kamen wir zum Abzweig der (5)
Jagasteighütte 1981m. Auch wenn es ein paar Höhenmeter zu ersteigen gab, wählten wir den Weg dorthin und waren
überrascht, welchen tollen Ausblick wir auf den Stausee hatten. Der Hüttenwirt versorgte uns mit kühlen Getränken
und gab Auskunft über die Entstehung der Kölnbreinsperre. Nachdem wir uns ausgeruht hatten, stiegen wir zum Stausee
ab und gingen den letzten Abschnitt bis zum (6) Berghotel Malta 1933m. Hier wurden wir sehr nett empfangen. Auf
der Terrasse bestellten wir uns ein Bier und schauten über den Stausee. Leider hatte sich über uns eine große
Regenwolke gesammelt und wir mussten in das Hotel umziehen. Dann bezogen wir die Zimmer und entspannten uns in
der Sauna. Am Abend wurde ein Menü gereicht. Mit einem großen Salatbuffet und Lammkeulen wurden wir verwöhnt.
Wir ließen den Abend mit dem Blick aus den großen Panoramafenstern, der über den See bis zu den Gipfeln schweifte,
ausklingen.
Bildergalerie:
1) Hannoverhaus 2565m- 2) Großelendscharte 2334m
- 3) Osnabrücker Hütte 2026m
- 4) Kölnbrein Hauptspeicher 1920m
- 5) Jagasteighütte 1981m
- 6) Berggasthof Malta 1933m
5,5km 3,5h 472hm 82hm mittel
Nach zwei anstrengenden Tagen stand für den vorletzten Tag nur der Aufstieg zur Kattowitzer Hütte auf dem Plan.
Das Wetter war sehr instabil angesagt worden. Für den Nachmittag bot sich der Aufstieg zum Großen Hafner an,
allerdings war dies bei drohender Gewittergefahr nicht möglich. Wir hatten gut geschlafen und auch das Frühstück
war im Berghotel sehr gut. Es war wirklich alles am Buffet vorhanden und wenn noch etwas fehlte, konnten wir dieses
nachbestellen. Nur mussten wir das Frühstück auch den Berg hinauf tragen. Deshalb mussten wir uns etwas zurück
halten.
Gleich hinter dem (1) Berghotel Malta 1933m begann der Aufstiegsweg. Und gleich wurde es rutschig und sehr steinig.
Wir mussten über Wurzel und Blockwerk klettern. Durch das Latschegestrüpp bahnten wir uns den Weg talauswärts und
mussten auf unsere Trittsicherheit im steilen Gelände achten. Der Steig wurde nach der Sektion Salzgitter benannt,
die die Hütte betreibt. Nach etwa einer Stunde erreichten wir über einige Kehren den sumpfigen Boden des Krumpenkars,
welches sich auf 2000 Meter Höhe befand. Dieses durchschritten wir und sprangen über den Krumpenbach. Im Anschluss
gingen wir ostwärts den Hang hinauf und in eine blockige Halde am Fuße der Marschneid, eines vom Hafner herunter
führenden Grates. Hier legten wir an einem Wegabzweig eine Pause ein und stärkten uns etwas. Weiter stiegen wir
über das Blockwerk und später in Serpentinen über eine Scharte am (2) Gamsleitenkopf 2346m auf die andere Seite
des Grates, wo der Weg wieder eben wird, und durch mit Latschen bewachsene Hänge zur (3) Kattowitzer Hütte 2321m
führte. Diese war schon weit von der Scharte zu sehen. Als wir sie gegen Mittag erreichten, war die Hütte gut besucht.
Ein Teil der Gruppe entschied sich für einen Aufstiegsversuch zum Gr0ßen Hafner. Aber es kamen etwas später dunkle
Wolken über die Gipfel und der Versuch musste abgebrochen werden. Am späten Nachmittag braute sich dann ein kräftiges
Gewitter zusammen, welches auch noch in der Nacht für einige Blitze sorgte.
Wir zogen uns in die Hütte zurück. Der Hüttenwirt präsentierte am Abend seine Speisekarte, die auch regionale
Kärntener Gerichte beinhaltete. Es war für jeden etwas dabei und die Essen wurden in der Küche zubereitet. Wir
planten in der Zeit unseren Abstieg und die Rückholung der Fahrzeuge. Dann kam das Essen und zum Abschluss gab es
hausgemachte Schnäpse. Dabei erzählte uns das Ehepaar, wie aufwendig es ist, die Hütte zu bewirtschaften und wie
die dies logistisch planten. Hut ab, für Außenstehende ist dieser Aufwand oft nicht sichtbar. Alles wird zu Beginn
der Hüttensaison auf den Berg geflogen. Was dann fehlt, wird mit einem kleinen Allradfahrzeug bis unterhalb der
Hütte gebracht und die restlichen Höhenmeter hinaufgetragen.
Bildergalerie:
1) Berggasthof Malta 1933m- 2) Gamsleitenkopf 2346m
- 3) Kattowitzer Hütte 2321m
9,9km 3,5h 0hm 1401hm mittel
In der Nacht hatte es weiter geregnet und auch das Gewitter war erst am frühen Morgen weiter gezogen. Draußen war
es sehr nass. Für unseren langen Abstiegsweg war die keine gute Voraussetzung. Wir standen sehr früh auf, damit
wir den Abstieg und die lange Heimreise schaffen konnten. Der Hüttenwirt hatte uns ein kleines Frühstück gerichtet.
Es gab selbstgebackenes Brot und ein Stück Kuchen.
Wir hatten bereits eine kleine Gruppe voraus geschickt, denn es waren noch die Autos vom Gößkarspeicher abzuholen.
Dann machte sich die zweite Gruppe auf den Weg. Gleich hinter der Hütte stiegen wir über eine Wiese steil hinunter.
Der Weg war zum Glück nicht allzu rutschig. Nach 45 Minuten kamen wir auf einen Fahrweg und konnten nun etwas auf
dem festen Untergrund besser gehen. Bis zu dieser Stelle konnte der Hüttenwirt mit einen Allradfahrzeug hinauf fahren.
Hier gab es einen großen Holzstapel. Jeder Wanderer wurde gebeten Holz mit zur Hütte hinauf zu tragen und es lag
noch ein großer Stapel dort. Wir gingen nun den Fahrweg weiter bis zur (2) Oberen Maralm 1814m. Von dort wanderten
wir weiter die Straße hinunter und kamen dann an einen Abzweig mit der Ausschilderung zur (3) Gmündener Hütte 1186m.
Der Weg wurde sofort steiler und war aufgrund der Nässe sehr rutschig. Wir stiegen auf dem schmalen Pfad in der
Wiese bergab. Hohe Konzentration und Trittsicherheit war erforderlich, damit man nicht ins Rutschen kam. Dann kamen
wir in ein Waldstück. Aber auch hier wurde es nicht besser, denn erst vor kurzer Zeit waren hier Bäume gefällt
worden. Der Weg war etwas aufgerissen und überall lagen kleine Äste und Zapfen, die immer wieder in Bewegung kamen,
wenn wir falsch auftraten. Wir waren froh, als wir 1 Stunde später an der Maltahochalmstraße ankamen. Wir bogen
nach links ab und kamen zur Gmündener Hütte, die leider am Montage Ruhetag hatte. Ohne Pause mussten wir uns nun
die Straße weiter entlang wandern.
An der Hochbrücke konnten wir dann wieder auf einen Wanderweg abzweigen. Hier beginnt der Naturerlebnisweg "Malteiner
Wasserspiele". Dieser Weg beinhaltet 18 Haltepunkte, an denen die naturkundlichen, kulturhistorischen und geologischen
Besonderheiten ausführlich und verständlich auf Schautafeln vorgestellt werden. Immer wieder stürzten Wasserfällen
die Felsen hinunter und auch die Malta selbst hatte ihren Wasserlauf in eine Klamm verlegt. Dann standen wir am
Melnikfall. Dieser fällt über mehrere Felsstufen rund 300m in die Tiefe und ist einer der zahlreichen Wasserfälle,
die dem Maltatal seinen besonderen Reiz verleihen. Etwas weiter öffnete sich die Hochstegklamm. Darüber spannte
sich eine Brücke, die Renker-Ruhe benannt wurde. Sie erinnert an den Schweizer Schriftsteller "Dr. Gustav Renker",
der dem Maltatal den Namen "Tal der stürzenden Wasser" gab. Die letzten beiden Kurven legten wir auf der Straße
zurück und kamen dann zur (4) Faller Hütte 911m, die an der Mautstation der Hochalmstraße steht. Die Wirtin war
sehr nett und brachte uns sofort Erfrischungsgetränke. Dann empfahl sie uns die Gulaschsuppe des Hauses, die nach
solche einem langen und anstrengendem Abstieg besonders schmeckte.
Hier endete nun unserer Tour am Ende des Tauernhöhenweges. Wir waren den Tauernhöhenweg zu Ende gelaufen und hatten
einen weiteren sehr interessanten Abschnitt der Ostalpen kennen gelernt. Besonders beeindruckten uns die vielen
Wasserfälle, vor allem im letzten Abschnitt des Maltatals. Wir hatten uns auf dieser Tour sogar den Luxus eines
Berghotels geleistet und konnten dort in der Sauna bei einem sehr schönen Blick auf den Stausee entspannen. Trotzdem
war diese Tour anstrengend und erforderte viel Trittsicherheit.
Bildergalerie:
1) Kattowitzer Hütte 2321m- 2) Obere Maralm 1814m
- 3) Gmündener Hütte 1186m
- 4) Fallerhütte 911m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.