Lasörling Höhenweg
46km 4 Tage 5827hm
Im Jahr 2004 wanderten wir auf dem Venediger Höhenweg und schauten an diesen Tagen immer wieder auf die Lasörlinggruppe. Dieser Höhenrücken wurde in früheren Jahren durch die Almenwirtschaft geprägt. Entlang des Höhenweges entstanden vor über 30 Jahren Hütten, die überwiegend an den Seen gebaut wurden. Von den Almenwiesen führt der Lasörling Höhenweg durch Lärchenwälder und geht zum Schluss in alpines Gelände über. Von den höher gelegenen Aussichtspunkten kann man auf die vergletscherten Gipfel des Großvenediger und Großglockner schauen.
Die Tour führte uns 4 Tage lang über die Höhenwege des Lasörling. Wir steigerten uns auf der Tour langsam und konnten die vielen Fassetten des alpinen Wanderns erleben. Aber nicht nur die Landschaft forderten uns, denn das Wetter erlebte einen Umschwung. Wir begannen im Sonnenschein und hatten am letzten Tag der Tour ungefähr 10 cm Neuschnee vor der Hütte.
Vom Parkplatz in Ströden fuhren wir mit dem Hüttentaxi zur Wetterkreuzhütte und wanderten zur Zupalseehütte. Am zweiten Tag gingen wir über die Lasörlinghütte zur Berger-See-Hütte. Für den dritten Tag war die schwierigste Etappe geplant. Über die Michltalscharte wandern wir zur Neuen Reichenberger Hütte, die mit 2586m auch gleich
unsere höchste Hütte der Tour war. Abgestiegen sind wir zum Berggasthof Prebel, wo mehrere Wasserfälle an den Berghängen hinunter stürzten. Vom Berggasthof erreichten wir in wenigen Minuten den Parkplatz Ströden und konnten direkt am Ende der Tour mit dem Auto unserer Heimreise antreten.
4km 2h 468hm 228hm mittel
Kurz nachdem wir das Auto auf dem (1) Parkplatz in Ströden abgestellt hatten, stand auch schon das Hüttentaxi
zur (2) Wetterkreuzhütte 2106m bereit. Das Taxi brachte uns , durch das Virgental zurück, zu unserem Ausgangspunkt.
Einen sehr steilen Fahrweg bergauf hatte der Fahrer dabei zu überwinden. Als uns dann noch ein Traktor entgegenkam,
der mit Baumstämmen beladen war, hielten wir die Luft an. Das Taxi stand auf der Kante der Straße und alle hofften
nur, dass es nicht wegrutscht.
An der Wetterkreuzhütte erwarteten uns die blühenden Almenwiesen. Die Alpenrosen standen bereits in voller Blüte.
Wir entschieden uns noch den Gipfel des (3) Legerle 2574m zu besteigen. Leider hingen die Wolken sehr tief und
damit war klar, dass wir die Gipfel des Großglockner und Großvenediger nicht sehen werden.
Zuerst wanderten wir auf dem Fahrweg vorbei an den vielen Kühen. Uns fiel sofort auf, dass die Kühe auf uns zu
kamen. Dies wiederholte sich die nächsten Tage des Öfteren. Wahrscheinlich haben die Wirtsleute ähnliche Rucksäcke,
wenn Salz gegeben wird. Der Fahrweg endete am Aufstiegsweg zum Legerle. Auf dem ersten Sattel stand ein Holzkreuz,
an dem wir dein kleines Gipfelfoto machten. Wir überschritten im Anschluss den Gipfel, der mit zwei Steinmännchen
markiert war. Von dort sahen wir bereits die (4) Zupalseehütten 2346m. Nach einer weiteren 30 Minuten standen wir
vor der Hütte. Im See spiegelte sich die Hütte und bot ein tolles Fotomotiv. Bei Sonnenschein ein sehr schönes
Fotomotiv.
Der Hüttenwirt empfing uns auf der Terrasse. Wir waren die einzigen Gäste und konnten uns auf den Zimmern aufteilen.
Am Abend machten wir es uns in der Gaststube bequem und ließen uns bei einer Halbpension verwöhnen. Im Anschluss
probierten wir den Marillenschnaps. Dann machte sich die Müdigkeit bemerkbar. Wir waren sehr früh in Berlin
losgefahren. Zum Glück hatte das Wetter gehalten. Für den Nachmittag waren Regenschauer angesagt worden. Deshalb
wollten wir am nächsten Morgen sehr früh starten und dass sollte unser Glück sein.
Bildergalerie:
1) Ströden 1409m- 2) Wetterkreuzhütte 2106m
- 3) Legerle 2574m
- 4) Zupalseehütte 2346m
19,9km 7,5h 948hm 1108hm mittel
Am Morgen wurden wir von der Sonne in unseren Betten geweckt. Aber eine Sicht auf die Gipfel der Großvenedigergruppe
blieb uns trotzdem verwehrt. Zu viele Wolken stiegen aus dem Tal auf. Das Frühstück war sehr gut. Sogar selbst
gemachte Marmelade stand auf dem Tisch. Wir wollten früh losgehen und mussten uns deshalb beeilen.
Pünktlich waren alle vor der (1) Zupalseehütte 2346m startklar. Wir wanderten auf der Zupalalm zu einer kleinen
Anhöhe. Der Weg war mit Blumen gesäumt und bot ein tolles Panorama. Hinter der Zupalalm tat sich vor uns ein
kleines Tal auf. Gegenüber konnten wir die Merschenalm erkennen, die aber noch geschlossen war. Wir wechselten
auf den Weg, der oberhalb der Alm um das Tal am Steinkassee herumführte. Hier gab es eine größere Murmeltierkolonie,
die aber Wanderer gewöhnt war und sich nur langsam zu ihren Löchern bewegte.In einem stetigen Auf und Ab waren wir
bald oberhalb der Merschenalm angekommen und begannen mit dem Aufstieg zur bereits sichtbaren (2) Merschenhöhe
2499m. Von der Scharte hatten wir den ersten Blick zum Lasörling, der aber in Wolken eingehüllt war. Der Weg fiel
gleich hinter der Scharte auf eine bewachsene Ebene steil ab. Diese überquerten wir und nach einem kurzen
Gegenanstieg standen wir vor der (3) Lasörlinghütte 2298m. Hier legten wir eine längere Mittagspause ein. Auch
wenn es noch nicht Mittag war, waren die Knödelangebote schon sehr verlockend.
Beim Bezahlen erkundigte sich der Hüttenwirt nach unserem weiteren Weg. Als er uns mitteilte, dass der Weg über
das Bergertörl aufgrund der Schneelage noch nicht begangen werden konnte, waren wir sehr überrascht. Die einzige
Alternative war der Abstieg in das Tal. Damit verbunden war auch ein Umweg von ca. 8 Kilometer. Aber eine andere
Wahl hatten wir nicht.
Von der Lasörlinghütte stiegen wir entlang des Versogungsliftes bis zum Fahrweg ab. Auf diesem gingen wir weiter
bis zur unbewirtschafteten Raineralm. Hinter der Alm bog der Weg nach links ab. Sehr steil wanderten wir an einem
Weidezaun bergauf. Dann wendete er sich in einen Wald hinein und stieg weiter leicht an. Bald sahen wir die (4)
Klatzachalm 1947m vor uns, die ebenfalls privat betrieben wird. Wir hatten vorerst den höchsten Punkt erreicht.
Aber bis zur (5) Berger Alm 1840m war es noch ein weiter Weg. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir den
Fahrweg. Von dieser Wegkreuzung gibt es einen Weg über den Berger Kogel. Der Weg wird etwas kürzer sein, der
Aufstieg ist aber länger. An der ausgeschilderten Marcher Alm vorbei erreichten wir die Berger Alm und freuten
uns auf die Kaltgetränke. Aber leider war die Alm geschlossen. Wir rasteten auf dem Balkon, der zugänglich war
und starteten zur letzten Etappe des Tages. Gleich hinter der Alm begann der recht steile Anstieg zum (6)
Wetterkreuz 2148m. Von dort hatten wir einen schönen Bundumblick. Vor uns sahen wir den Lasörling. Der Weg zog
sich nun an den Berghängen entlang und verlor an Höhe. Zum Schluss mussten wir noch ein paar wenige Höhenmeter
überwinden und standen an der (7) Berger-See-Hütte 2181m.
Diese liegt malerisch in einem Talkessel vor dem Lasörling am gleichnamigen See. Das Wetter hatte sich gut
gehalten, aber nach unserer Ankunft fing es an zu regnen und wir mussten uns in die Hütte verziehen. Wir bekamen
zwei Zimmer mit ausreichend Platz zugewiesen. Auf unseren Betten lag ein kleiner Willkommensgruß.
Am Abend bot die Hüttenwirtin ein sehr gutes Abendessen an. Zu empfehlen ist die Halbpension.
Ein langer Tag ging für uns zu Ende. Leider war für den nächsten Tag viel Regen angesagt und wir hatten einige
Anstiege zu überwinden. In Osttirol werden zur Sonnenwende die Herz-Jesus-Feuer in der Nacht angezündet. Nachdem
wir noch kurz ein Feuer auf dem Berger Kogel sehen konnten, gingen wir zu Bett.
Bildergalerie:
1) Zupalseehütte 2346m- 2) Merschenhöhe 2499m
- 3) Lasörlinghütte 2298m
- 4) Klatzachalm 1947m
- 5) Berger Alm 1840m
- 6) Wetterkreuz 2148m
- 7) Berger-See-Hütte 2181m
11,8km 6h 1095hm 690hm mittel
Am Morgen mussten wir leider feststellen, dass es immer noch regnete. Keine guten Vorzeichen für diesen Tag.
Dies trübte etwas die Stimmung beim Frühstück. Allen war bewusst, dass wir den kürzesten Weg zu nächsten Hütte
nehmen mussten. Damit fiel unsere Pause auf der Lasnitzenhütte aus. Die Hüttenwirtin empfahl uns den Muhs-Panoramaweg.
Dieser war zwar etwas länger, aber es entfiel der anstrengende Anstieg zum Gipfel des Muhs. Der Panoramaweg war
neu angelegt und der alte Weg wurde nicht mehr gepflegt.
Hinter der (1) Berger-See-Hütte 2181m hielten wir uns gleich links. Bei einem leichten Anstieg wanderten wir zur
(2) Zopatnitzenalm 2375m. Es hatte zwar kurzzeitig aufgehört zu regnen, aber die Wolken hingen weiterhin tief.
Trotzdem konnten wir schon unseren Aufstiegsweg zur Michlscharte auf der gegenüberliegenden Seite des Tales erkenn.
Wir wanderten weiter den Berg abwärts, bis wir am Talschluss ankamen. Dort verzweigte sich der Weg. Den Lasörling-
Höhenweg konnten wir nicht weiter gehen, denn es lag noch viel Schnee auf den Gipfeln, über die der Weg führte.
Wir wanderten nun weiter Tal auswärts in Richtung der Lasnitzenhütte. Dort sollte eine Brücke über den Bach sein.
Wir fanden zwar den Wegweiser, aber keinen Weg und keine Brücke. Es lag zu viel Schnee auf dem Bach. Nach einer
kurzen Suche konnten wir eine stabile Schneebrücke finden.
Der Aufstieg zur (3) Michltalscharte 2652m war sehr steil. Im oberen Teil des Micheltales sahen wir viele
Schneefelder, die wir zur rechten Seite umgingen. Ein Fehler, wie sich bald herausstellte, denn der Weg führte
auf der linken Seite nach oben. Wir mussten im steilen Hang queren. Das kostete viel Kraft und einige
Murmeltierlöcher mussten als Trittstufen herhalten. Oben auf der Scharte lag noch ein höherer Schneewall, den
jeder zu seiner Überraschung überwinden musste. Hinter der Scharte ging es leicht abfallend zum (5) Kleinbachboden
2500m. Hier legten wir endlich eine kurze Pause ein, aber es regnete ununterbrochen. Deshalb waren wir schnell
wieder auf den Beinen und nahmen den letzten Anstieg des Tages zur (6) Rote Lenke 2794m. Von der Ferne konnten
wir noch viele Schneefelder erkennen, aber diese waren eher auf den flachen Abschnitten liegen geblieben und waren
leicht zu begehen. Auf der Scharte erwarteten uns Sturmböen. Wir hatten Mühe auf dem Weg zu bleiben. Dieser ging
mit leichtem Gefälle bergab zur (7) Neuen Reichenberger Hütte 2586m. Die Hütte hatten wir dann nach einer weiteren
halben Stunde völlig durchnässt erreicht. Zum Glück waren wir alleine und konnten uns im Gastraum ausbreiten.
Die Sachen wurden um den Ofen zum trocknen aufgehängt. Für die Schuhe gab uns der Hüttenwirt alte Zeitungen zum
ausstopfen. Wir bekamen die Zimmer über der Küche. Diese hatten sich am Abend etwas aufgewärmt. Nachdem wir uns
ausgeruht hatten, kochte uns der Hüttenwirt ein sehr gutes Essen, welches wir uns schmecken ließen. Wir hatten
uns nun wieder aufgewärmt und nach einem leckeren Kaiserschmarren zum Nachtisch, bereiteten wir uns auf die Nacht
vor.
Bildergalerie:
1) Berger-See-Hütte 2181m- 2) Zopatnitzenalm 2375m
- 3) Lasnitzen 2100m
- 4) Michltalscharte 2652m
- 5) Kleinbachboden 2500m
- 6) Rote Lenke 2794m
- 7) Reichenberger Hütte 2586m
10km 3,5h 65hm 1225hm mittel
Am Morgen lag 10cm hoher Neuschnee vor der Hütte. Es stürmte immer noch und ein leichter Schneefall war weiterhin
vorhanden. Zum Glück waren die Sachen trocken geworden. Nur die Schuhe hatten es nicht geschafft. Zum Frühstück
gab es selbstgemachten Quark, den wir natürlich probierten. Dann erklärte uns der Hüttenwirt noch einmal die
Schlüsselstellen des Abstiegweges, die bei Schnee und Eis etwas schwieriger zu begehen waren. Wir versprachen
uns unten vom Berggasthof zu melden.
Gleich hinter der Hütte hatten wir schon die erste schwierige Stelle zu meister. An einem kleinen Staudamm waren
große Steine zu überwinden, die nicht gerade im Wasser lagen und nun überfroren waren. Aber es kamen alle gut
drüber. Ein erster Wegweiser zeigte uns den Weg in den Abstiegshang. Weit vor uns war ein weiterer Pfahl zu sehen.
Zu diesem liefen wir und fanden den Weg in das zweite Steilstück. Der Schnee wurde langsam weniger und dadurch
konnten wir sicher gehen. Unter uns lag das langgezogene Großbachtal. Entlang am Bach und an den vielen Alpenrosen
kamen wir zur (2) Großbachalm 2198m. An der Alm begann der Fahrweg hinunter in das Tal. Wir konnten über eine
Wiese noch einmal abkürzen und liefen dann den Fahrweg weiter bergab. Der wurde immer steiler und führte durch
Weiden. Wieder erwarteten die Kühe von uns Salz und kamen erst einmal hinterher gelaufen. Wir liefen nun vorbei
an der (3) Sturmitzeralm 1932m und gelangten zum Großbachfall. Von einer Aussichtskanzel konnten wir Fotos machen
und die Wassermassen bestaunen. Von dem Wasserfall war es nicht mehr weit bis zum (4) Berggasthof Prebell 1509m
und der daneben liegenden Islitzeralm. Hier war schon großer Trubel. Wir meldeten uns noch kurz zurück und auf
dem breiten Fahrweg schafften wir auch noch die letzten Meter zum (5) Parkplatz in Ströden 1409m.
Hier endete nun unsere Tour. Wir hatten einige Herausforderungen auf der Wanderung zu meistern gehabt. Aber der
angekündigte Regen hatte sich in Grenzen gehalten. Trotzdem mussten wir diesem einen Tag trotzen und am folgenden
Tag im Schnee den Abstieg meistern. Aber wir haben auch die Schönheiten des Lasörlings erahnen können. Die vielen
Blumen an den Wegrändern waren ein Zeichen dafür.
Bildergalerie:
1) Reichenberger Hütte 2586m- 2) Großbachalm 2198m
- 3) Sturmitzeralm 1932m
- 4) Berggasthof Prebel 1509m
- 5) Ströden 1409m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.