Rennsteigwanderung I
110km 7 Tage 4046hm
Der Rennsteig ist ein Historischer Grenzweg im Thüringer
Wald. Mit 170 Kilometer Länge verbindet er Eisenach mit Blankenstein. Dabei durchquert der Rennsteig den Thüringer
Wald, das Thüringer Schiefergebirge und den Frankenwald. Vor der Grenzöffnung war nur der Abschnitt von Eisenach
bis Neuhaus am Rennweg uneingeschränkt begehbar, da er im weiteren Verlauf die innerdeutsche Grenze sechs Mal
überschritt. Touristisch ist er auf diesem Wegabschnitt sehr gut ausgebaut. Auf 110 Kilometer findet man viele
Unterkünfte, Gasthäuser und Schutzhütten. Gekennzeichnet ist der Wegverlauf mit einem weißen R. Oft wurde dieses
auf einem Stein aufgezeichnet. Davon gab es in früheren Jahren 1300 Steine. In der neueren Zeit wurden auch
geschnitzte Holzschilder aufgestellt. Interessant sind 13 Dreiherrensteine, die die Grenzlinie zwischen Fürstentümern,
Herzogtümern und Königreichen markierten. 10 Dreiherrensteine können direkt am Rennsteig besichtigt werden. Der
Rennsteig wurde im Freistaat Thüringen als Kulturdenkmal eingetragen. Geschützt wurden alle Grenzsteine, Wegweiser,
Wegkreuzungen und Schrifttafeln.
Die Rennsteigwanderung war meine erste Wanderung mit dem Rucksack von Hütte zu Hütte. Im September 1989 wurden wir
von einem Arbeitskollegen angesprochen. Er hatte die Hütten bereits gebucht und musste aus gesundheitlichen Gründen
absagen. Wir waren bei dem einen oder anderen Urlaub auf dem Höhenweg gewandert, aber für eine Mehrtagestour mit
Rucksack fehlte uns die Erfahrung und die Ausrüstung. Wir hatten noch genau zehn Tage Zeit und mussten dann startklar
sein. Die Ausrüstung konnten wir besorgen, selbst die neuen Wanderschuhe schafften wir noch etwas einzulaufen.
Vom Gasthaus Hohe Sonne wanderten wir in 7 Tagen über den Großen Inselsberg und der Ebertswiese nach Oberhof. Von
dort ging es über Frauenwald und Masserberg nach Neuhaus am Rennweg. Übernachtet wurde in den Rennsteighütten. An
jedem Standort standen 2 Hütten mit jeweils 10 Schlafplätzen zur Verfügung. In einer der beide Hütten waren die
sanitären Anlagen und eine Küche in einem Anbau untergebracht. Bei jeder Übernachtung wechselte man die Hütte,
so dass alle 2 Tage der Küchentrakt an der Übernachtungshütte war.
Anmerkung: Ich habe mich erst nach nun mehr 25 Jahren entschlossen diese Tourenbeschreibung auf der Homepage einzustellen.
Das Bildmaterial hatte über die Jahre sehr an Qualität eingebüßt. Dies ist den Bildern bei der Betrachtung deutlich anzumerken.
5,7km 1,5h 100hm 165hm leicht
Wir reisten mit dem Zug nach Eisenach an und fuhren von dort mit dem Bus hinauf zum (1) Gasthaus Hohe Sonne 434m. Hier nahmen wir einen kurzen Imbiss ein und starteten dann auf die erste kurze Etappe der Rennsteigwanderung. Diese führte uns über den (2) Hirschstein 463m bis zum Abzweig zum Altenberger See. Nach einem kurzen Abstieg erreichten wir den Campingplatz (3) Altenberger See 365m. Hier wurden wir in einen Bungalow einquartiert. Beim Abendessen in der Gaststätte auf dem Campingplatz lernten wir bereits 4 Teilnehmer der Tour kennen. Alle hatten schon Erfahrungen auf Wanderungen am Rennsteig gesammelt. Aber mit dem Rucksack und Übernachtung waren alle noch nicht gewandert. Nun waren alle neugierig auf die Etappen der nächsten Tage.
Bildergalerie:
1) Hohe Sonne 434m- 2) Hirschstein 463m
- 3) Altenberger See 365m
18,7km 6h 700hm 320hm mittel
Das Wetter war am Morgen nicht sehr gut. Weitere Teilnehmer waren zur Gruppe dazu gekommen. Wir frühstückten auf dem Campingplatz am (1) Altenberger See 365m. Bei leichtem Regen stiegen wir zum (2) Ruhlaer Häuschen 639m auf. Dort erreichten wir den Rennsteig. Weiter ging es auf dem Rennsteig über den Glöckner und dem Gerberstein. Unterhalb des Gerbersteins gab es die Möglichkeit zum Lutherdenkmal abzuzweigen. An dieser Stelle wurde Luther zum Schein gefangen genommen und zur Wartburg gebracht, um dort die Bibel übersetzten zu können. Von dort führte der Rennsteig uns zum (3) Gasthaus Dreiherrenstein 740m, welches sich oberhalb von Bad Liebenstein am Großen Weißenberg befindet. Hier stießen die Kleinstaaten, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen und Kurhessen zusammen, wovon die Initialen "SG", "SM" und "KH" auf den jeweiligen Seitenflächen des Steines zeugen. Die Wolken hingen sehr tief und es war sehr neblig. Im Gasthaus trafen wir den 9 Teilnehmer in unserer Gruppe und waren damit vollzählig. Nach einer Pause gingen wir dann über den Venetianerstein weiter bergauf. Nun folgt ein steiler Abschnitt bis wir mit dem (4) Großen Inselsberg 916m einen ersten Höhepunkt des Rennsteiges erreichten. Der Berg ist wegen seiner guten Aussicht der am häufigsten besuchte Gipfel des Thüringer Waldes. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis in den Harz und auch der Ettersberg bei Weimar ist zu sehen. Im Anschluss folgte der Abstieg zur (5) Grenzwiese 723m zum ersten Etappen Ziel. Hier standen 2 Rennsteighütten im Finnhüttenstiel. Am Abend stiegen wir in Richtung des Inselsberges auf und aßen in einer nahe gelegenen Gaststätte. Für den Morgen hatten wir die Möglichkeit einen Frühstücksbeutel zu bestellen.
Bildergalerie:
1) Altenberger See 365m- 2) Ruhlaer Häuschen 639m
- 3) Gasthaus Dreiherrenstein 740m
- 4) Großer Inselsberg 915m
- 5) Grenzwiese 723m
10,4km 3h 214hm 220hm mittel
Wir standen früh auf und zauberten ein Frühstück aus unseren Frühstücksbeuteln des Vortages. Dann machten wir uns
auf die kürzeste Tagesetappe der Tour. Von der (1) Grenzwiese 723m war der Große Inselsberg nicht zu erkennen.
Er war wieder im Dunst verborgen. Vorbei an einer alten Sprungschanze aus Holz und einer alten Köhlerhütte ging
es Bergauf zum Trockenberg. Von dort hinunter zur Gabelwiese und im Anschluss steil aufwärts in Richtung des (2)
Großen Jagdberg 814m. An der Schutzhütte am großen Jagdberg legten wir eine kurze Pause ein und stiegen weiter zum
(3) Heuberghaus 688m ab. Weiter ging es zum (4) Spießberg 749m. Kurz davor zweigten wir zum Spießberg Haus ab. Hier
tranken wir einen Kaffee. Der Kellner hatte einen guten Tag erwischt. Bei der Bestellung hatte er eine sehr lustige
Art. Er fragte immer wieder was wir bestellt hatten und addierte dann das Bestellte zusammen. So gab es statt einem
Rhöntropfen drei Gläser zur Verdauung. Wir verließen lieber das Restaurant, bevor es nicht mehr möglich war.
Weiter ging es dann zur (5) Ebertswiese 720m, ein sumpfiges Wiesengelände und Quellbereich der Spitter. In der
Gaststätte wollten wir Mittag essen. Da diese noch voll besetzt war, schickte uns der Wirt erst mal zu unseren
Hütten und bat uns eine Stunde später zu kommen, dann waren genügend Plätze und Essen vorhanden. Nachdem Essen
gingen wir zum Spitterfall. Im unteren Teil der Ebertswiese befindet sich die Spitterbrücke. Hier überquert auf
dem gesamten Rennsteig das einzige Mal ein Bach den Weg. Etwa einen Kilometer unterhalb der Ebertswiese stürzt
sich die Spitter in einem Waldstück in drei Stufen einen Hang hinunter. Mit 20 Metern ist dies der höchste
natürliche Wasserfall von Thüringen. Danach machten wir auch noch einen Abstecher zum Bergsee Ebertswiese, der
in einem Steinbruch entstanden war.
Das Gasthaus an der Ebertswiese hatte geschlossen. Den Abend verbrachten wir deshalb in der Hütte. Der Wirt der
Gaststätte hatte uns freundlicher Weise ein paar Flaschen Bier überlassen.
Bildergalerie:
1) Grenzwiese 723m- 2) Großer Jagdberg 814m
- 3) Heuberghaus 688m
- 4) Spießberg 749
- 5) Ebertswiese 720m
19,9km 6h 350hm 244hm mittel
Von unseren Frühaufstehern wurde der Rest der Gruppe am frühen Morgen geweckt. Auch am Vorabend hatten wir einen
Frühstücksbeutel erwerben können. Mit einer zusätzlichen Essenreserve aus den Rucksäcken wurde ein Frühstück
gezaubert. Wir wanderten von den (1) Rennsteighütten 720m über die Wiese zum Wald, überquerten eine Straße. Der
Rennsteig verlief nun als schmaler Waldweg mit teilweisen feuchten Stellen. Vor einem der bekannten Rennsteigschilder
machten wir ein Gruppenfoto. Es hatte die Tage vorher viel geregnet und der Weg war sehr aufgeweicht. Wir versuchten
die großen Wasserlöcher zu umgehen. Auf dem Waldweg wanderten wir weiter über den Glasberg hinunter zur Alten Ausspanne.
Hier kreuzte der Rennsteig eine alte Straße aus dem 14. Jahrhundert. Das Pflaster ist an einigen Stellen noch erhalten.
Über den Nesselberg erreichten wir dann die Neue Ausspanne. Hierhin wurde in späteren Jahren der Straßenverlauf geändert.
Von dort beginnt im Wegverlauf der Anstieg zum (2) Sperrhügel 881m, der in den Wanderkarten auch als Schalkalder Loibe
bezeichnet wird. Nach etwas mehr als 10 Kilometern beginnt dann der sanfte Aufstieg zum (3) Wachsenrasen 815m. Kurz
vor der Schutzhütte überquerte ein Hirschbulle unseren Weg (es war Brunftzeit). An der Schutzhütte legten wir eine
Pause ein. In einem weiteren Auf und Ab und vorbei an einem Dreiherrenstein erreichten wir nach 4 Kilometern die
Sportstätten mit dem Parkplatz am Grenzadler. Dieser Grenzstein trägt einen Preußischen Adler, denn das Gebiet um
Schmalkalden gehörte bis 1866 zu Preußen. Beim Abstieg war bereits der Anlaufturm der Schanze am Kanzlergrund zu
erkennen.
Weiter ging es dann vorbei an der Schanze am Kanzlergrund zur (4) Schanzenbaude 835m, wo wir unsere Mittagspause
einlegten. Gestärkt ging es dann über das Rondell mit dem bekannten Obelisken zu den (5) Rennsteighütten 826m am
Rennsteiggarten, einem botanischen Garten, wo mittlerweile über 3000 Arten von Gebirgspflanzen aus aller Welt stehen.
Hier bezogen wir unser Quartier. Dem Rennsteiggarten statteten wir einen kurzen Besuch ab, bevor wir uns auf den
Weg nach Oberhof machten (ca.2,5 Km). Dort feierten wir in der Jägerstube des Oberen Hofes das Bergfest unserer
Wanderung. Danach machten wir uns im Dunkeln wieder auf den Rückweg.
Bildergalerie:
1) Ebertswiese 720m- 2) Sperrhügel 881m
- 3) Wachsenrasen 815m
- 4) Schanzenbaude 835m
- 5) Rennsteighütten 826m
17,8km 4,5h 234hm 310hm mittel
Das Aufstehen fiel uns am Morgen recht schwer. Nach dem Bergfest waren wir erst spät ins Bett gekommen. Aber es
stand für den Tag eine lange Etappe an und die musst bewältigt werden. Zwischen der Schmückestraße und dem
Rennsteiggarten stiegen wir auf dem Rennsteig ein. Leicht steigend führte er zur Brandleite hinauf. Über die
Crawinkler Auspanne erreichten wir dann nach zwei Stunden den Gipfel des (2) Großer Beerberg 983m mit der Plänkners
Aussicht. Benannt wurde der Aussichtspunkt nach Julius von Plänkner, der als Topograph erste exakte Beschreibungen
erstellte. Von hier konnten wir nach Suhl herunter schauen, aber auch die Rhönberge erkennen. Um diesen Berg herum
befindet sich das Naturschutzgebiet des Beerbergmoores. Von dort wanderten wir auf breitem Weg vorbei am Jägerstein
hinunter zum (3) Gasthaus Schmücke 916m. Hier wollten wir einkehren und eine Pause einlegen, aber leider war das
Gasthaus geschlossen. Wir gingen weiter auf einem schmalen Pfad und oberhalb der Straße, bis wir zur Schutzhütte
am Mordfleck kamen. Hier legten wir unsere Pause ein.
Weiter verläuft der Rennsteig als Waldweg und später als Hohlweg zum Bahnhof Rennsteig. Hier verkehrte früher
zwischen Stützerbach und Schmiedefeld eine Zahnradbahn, die am Bahnhof umgespannt werden musste. Weitere 2 Kilometer
weiter erreichten wir (4) Allzunah 755m. Hier verließen wir den Rennsteig und wanderten nach Frauenwald wo wir
am Ortseingang unsere Hütten bezogen. Danach gingen wir in den Ort und aßen in einer Gaststätte Riesen Schnitzel.
Nachdem wir uns in der Hütte etwas ausgeruht hatten, wanderten wir noch einmal zurück nach Allzunah (ca. 2Km) und
kehrten dort in eine Kaffeestube ein.
Zum Abend saßen wir dann noch im Aufenthaltsraum gemütlich zusammen. Draußen war es sehr kalt und sternenklar.
Am Himmel konnten wir die Sternebilder erkennen. Um uns herum hörten wir die Hirsche aus den Wäldern röhren.
Bildergalerie:
1) Rennsteighütten 826m- 2) Großer Beerberg 983m
- 3) Gasthaus Schmücke 916m
- 4) Allzunah 755m
- 5) Rennsteighütten 750m
17,7km 5h 313hm 281hm mittel
Auf dieser Etappe wechselten wir vom Kamm des Thüringer Waldes auf den Kamm des Thüringer Schiefergebirges.
Aufbruch war am frühen Morgen, wie jeden Tag. Zuerst wanderten wir von den (1) Rennsteighütten in Frauenwald 750m
zurück nach (2) Allzunah 755m und weiter zur Drei Herrensteinhütte. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Großer
Dreiherrenstein. In seiner vierhundertjährigen Geschichte trafen hier wechselnde Herrschaftsgebiete aufeinander.
Das Herzogtum Sachsen-Eisenach traf auf das Fürstentum Schwarzburg-Arnstadt und die Grafschaft Henneberg, später
waren es das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen auf das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Königreich
Preußen.
Im Anschluss überschritten wir den Gipfel des Morastes und des Großen Burgberges. Im späteren Verlauf kamen wir nach
(3) Neustadt am Rennsteig 785m. Hier kauften wir unser Frühstück ein. Im Schwimmbad in Kahlert gab es dann frische
Mohnzöpfe mit Butter. Gestärkt gingen wir auf dem Weg weiter bis Schwalbenhauptwiese. Dort legten wir wieder eine
Pause ein, bevor wir nach Masserberg aufbrachen. Am Ende des Ortes in Richtung Goldisthal standen (4) Rennsteighütten
780m.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben gingen wir in den Ort zum Einkaufen und Essen. Im Anschluss stiegen wir zur
(5) Rennsteigwarte 841m auf. Der 33m hohe Aussichtsturm auf dem Eselsberg wurde 1974 errichtet, nachdem die
hölzernen Vorgänger durch Blitzschlag und Sturm zerstört wurden. Im weiteren Verlauf erreichten wir den Wegpunkt
Hohe Heide, an dem ein kleiner Drei Herrenstein stand. Auf dem ganzen Rennsteig findet man 13 Steine, die die
Grenzlinie zwischen Fürstentümern, Herzogtümern und Königreichen markierten. Von dort stiegen wir zur (6) Werraquelle
800m ab. Im ersten Jahrtausend wurde die Quelle als eigentlicher Ursprung der Weser gesehen. Heute wird die Werra
neben der Fulda als einer der beiden Hauptquellflüsse der Weser gesehen. Im Jahr 1897 wurde die Quelle mit Naturstein
eingefasst.
Vorbei am Sommerberg, mit Aussicht auf Fehrenbach wanderten wir erschöpft zurück nach Masserberg in unsere Hütte.
Immerhin waren wir zusätzlich eine Schleife von 5 Kilometer gewandert.
Bildergalerie:
1) Rennsteighütten 750m- 2) Allzunah 755m
- 3) Neustadt am Rennsteig 785m
- 4) Rennsteighütten 780m
- 5) Rennsteigwarte 841m
- 6) Werraquelle 800m
19,8km 5h 319hm 276hm mittel
Auch am letzten Morgen der Tour standen wir früh auf. Einige Sachen hatten wir am Abend zum trocknen auf den
elektrischen Ofen gelegt. Wie wir beim herunternehmen der Sachen feststellen mussten, war ein Hemd verbrannt.
Da hatten wir Glück gehabt, dass es nicht zu einer größeren Rauchentwicklung gekommen ist.
Beim Aufbruch an der (1) Rennsteighütte Masserberg 790m war es noch etwas neblig.-Wir sind direkt vom Ort durch
den Wald zum Rennsteig aufgestiegen. Diesen erreichten wir an der Heide Hütte. Kurz davor passierten wir wieder
einen der Dreiherrensteine. Über die Eisfelder Ausspanne wanderten wir zum Gipfel des Großen Sauberges und der
Pechleite zum Ortsteil (2) Friedrichshöhe 800m. Im Gasthaus "Rennsteig" in Friedrichshöhe haben wir unser 2. Frühstück
gegessen. Auf dem Weg hatten wir eine größere Gruppe Wanderer getroffen, die etwas nach uns eintrafen. Wie sich
später herausstellte, ein Chor. Als sie uns zu laut und aufdringlich wurden, wollten wir aufbrechen. Aber vorher
sangen sie für uns das Rennsteig Lied, weil sie uns als Rennsteig-Wanderer erkannt haben. Dann durften wir
gehen.
Auf unseren weiteren moorigen Weg kamen wir dann zum Dreistromstein, ein dreiseitiger Obelisk. Er markiert die
Wasserscheide zwischen Rhein, Werra und Elbe. Gegenüber befindet sich noch ein Dreiherrenstein, der die
Herrschaftsgebiete Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Coburg-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen markierte.
Vorbei am Ort Scheibe Alsbach, mit einer modernen Sprungschanze (Keramik Anlaufspur) erreichten wir dann die (3)
Rennsteigbaude 819m im Bernhardtal. Von dort war es nicht mehr weit bis zu den Rennsteighütten in (4) Neuhaus am
Rennweg 800m. Hier verabschiedeten wir uns von einigen Wanderern, die nicht mehr übernachten wollten. Wir gingen in
den Ort und tranken einen Kaffee und gingen zurück zur Hütte. Dort beschlossen wir auch noch abends mit dem Zug
nach Erfurt zu fahren und von dort die Heimfahrt anzutreten.
Wir hatten 7 Tage auf dem Rennsteig erlebt und waren bei sehr wechselhaftem Wetter 110 Kilometer von Hütte zu
Hütte gewandert. Wir waren geschafft, aber auch stolz darauf, diese Tour durchgehalten zu haben. In diesem
Zusammenhang möchte ich anmerken, dass wir überall, in allen Gaststätten trotz schmutziger Schuhe, nicht mehr
ganz frischer Kleidung und etwas verschwitzt sehr zuvor kommend und nett empfangen und bedient wurden. Die
Rennsteighütten gibt es auch nach mehr als 25 Jahren immer noch und vielleicht wiederholen wir diese Tour noch
einmal.
Bildergalerie:
1) Rennsteighütte Masserberg 790m- 2) Friedrichshöhe 800m
- 3) Rennsteigbaude 819m
- 4) Neuhaus am Rennweg 800m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.