Salzburg-Berchtesgaden
31km 3 Tage 3804hm
Die Berchtesgadener Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Ostalpen rund um Berchtesgaden. Ihr zentrales Massiv
ist der Watzmann und der höchste Gipfel der Hochkönig. Durch das Gebirge führt die Grenze zwischen Deutschland und
Österreich. Herzförmig umrahmen neun Gebirgsstöcke das Berchtesgadener Tal und trennen Bayern vom Salzburger Land.
Trotz intensiver alpiner und touristischer Tradition haben die Berge ihre intakte und ursprüngliche Gebirgslandschaft
erhalten, deren Kerngebiet seit 1978 durch den Nationalpark Berchtesgaden streng geschützt ist. Der Untersberg ist
das nördlichste Massiv der Berchtesgadener Alpen und gilt als der sagenreichste Berg der Alpen. Das ausgeprägte
Gipfelplateau des Untersberges wird von den beiden Hauptgipfel Berchtesgadener Hochthron und Salzburger Hochthron
dominiert. Im Inneren des Untersberges befinden sich zahlreiche Höhlen, darunter die als Schauhöhle erschlossene
Schellenberger Eishöhle. Die Schellenberger Eishöhle ist die einzige erschlossene Eisschauhöhle Deutschlands und
liegt auf 1570 Meter über dem Meeresspiegel.
Wir wanderten auf den ersten zwei Etappen des Fernwanderweges Salzburg - Triest, der in Salzburg startet und die
Alpen überquert. Am Domplatz in Salzburg starteten wir und gingen entlang am Almkanal dem Untersberg entgegen.
Von Glanegg stiegen wir auf dem Dopplersteig zum Zeppezauerhaus auf. Dort konnten wir am Abend einen sehr schönen
Sonnenuntergang über Salzburg anschauen. Am zweiten Tag querten wir erneut über den Dopplersteig zur Toni Lenz Hütte.
Nach einer längeren Pause stiegen wir über den Thomas-Eder-Steig in Richtung der Mittagsscharte auf und wanderten
auf dem Hochplateau zum Stöhrhaus. Am dritten Tag stiegen wir nach Hintergern ab und nahmen den Bus nach Berchtesgaden.
13,8km 5,5h 1302hm 46hm schwer
Wer nicht alleine den Weg nach Triest wandern möchte, kann am Morgen um 10 Uhr in den Kurpark in Salzburg gehen
und nach einer Begleitung Ausschau halten. Das Erkennungszeichen ist ein rotes Band am Rucksack. Wir gingen von
unserem Hostel zum Domplatz in (1) Salzburg 424m und begannen hier unsere Wandertour. Zuerst schauten wir uns den
Dom an und gingen dann zu einer Treppe, die zur Festung Hochsalzburg steil hinaufführte. Wir gingen aber nicht zur
Festung hinauf, sondern nördlich vorbei zum Bürgermeistertor. Von dort ging es wieder bergab und wir sahen bereits
in der ferne die Berchtesgadener Alpen. Wir durchwanderten einen Park und kamen dann am Ausgang an den Almkanal.
Das Kanalsystem wurde bereits im Mittelalter angelegt und diente der Versorgung der landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Der Weg entlang des Kanals sollte uns nun zum Untersberg führen. Auf der Hälfte des Weges kamen wir an der Praxmayermühle
vorbei. Etwas weiter wurde eine künstliche Welle im Kanal installiert, an der viele Surfer schon am Vormittag trainierten.
Dort schauten wir eine Weile zu und gingen dann weiter. Wir querten eine Straße und kamen dann in den Ort Eichelt.
Dort machten wir eine Rast im (2) Gasthaus zur Pflegerbrücke 436m. Im Anschluss gingen wir an der Straße weiter nach
(3) Glanegg 450m und besichtigten den Park am Schloss. Dann gingen wir weiter an der Straße zum Wanderparkplatz und
folgten der Ausschilderung zum Dopplersteig. Dieser begann auch gleich, wie überall im Internet beschrieben. Steile
Stufen führten den Berg hinauf und wir wussten, dass es so bleiben würde. Zu Beginn gab es noch einige Wegabschnitte
ohne Stufen, aber je mehr Höhe wir gewannen, umso mehr Stufen wurden es. Dann konnten wir den Schellenberger Sattel
erkennen. Etwas weiter unterhalb des (4) Abzweiges zum Sattel 1300m, gab es eine Quelle, an der wir die Flaschen
noch einmal auffüllten. Das war aber auch die letzte Wasserstelle, weiter oben gab es keine Quellen mehr. Nun begann
die Steiganlage an den Berghängen entlangzuführen. Es wurden viele Stufen mit Holzbohlen gesetzt, oder direkt in den
Stein am Berg gemeißelt. Diese galt es zu überwinden. Uns überholten immer mehr Läufer, die zum Berg hinauf wollten.
Im September findet hier ein Berglauf statt, für den viele Läufer trainierten. Wir machten Platz, damit die Läufer
gute Zeiten am Ziel stoppen konnten. Zum Abschluss ging es in kurzen Serpentinen hinauf zum Taxhammer Kreuz welches
am Ende des Steiges auf 1560m Höhe steht. Von dort schauten wir noch einmal in Richtung Salzburg und gingen dann
die letzten Meter zur Hütte hinaus.
Auf dem (5) Zeppezauerhaus wurden wir sehr freundlich empfangen. Alle Tische waren so angeordnet, dass wir einen
guten Blick nach Salzburg hatten. Die Festung war zu erkennen und wir konnten hier im schönsten Sonnenschein zu
Abend essen. Dann zogen wir uns etwas wärmere Sachen an und schauten der untergehenden Sonne zu. In der Stadt gingen
die Lichter an, nur an der Festung Hochzalzburg blieben sie auf dieser Seite aus. In der Stadt fanden die Salzburger
Festspiel statt und sicherlich war dort viel los.
Bildergalerie:
1) Salzburg 424m- 2) Gasthof Pflegerbrücke 436m
- 3) Glanegg 450m
- 4) Abzweig 1300m
- 5) Zeppezauerhaus 1663m
8,7km 6,0h 795hm 554hm schwer
Die Sonne schien schon am Morgen mit voller Kraft auf die Hütte. Wir wollten sehr früh starten, um etwas im Schatten
gehen zu können, aber daraus wurde nichts. Zum Frühstück gab es selbstgebackenes Brot. Wir waren schnell fertig und
starteten auf unsere Tagesetappe.
Vom (1) Zeppezauerhaus 1663m stiegen wir zuerst wieder hinunter zum Taxhammer Kreuz. Dort stiegen wir in den Dopplersteig
ein und mussten nun die Stufen zum (2) Abzweig zum Schellenberger Sattel 1300m hinuntersteigen. Die Seile an den Felswänden
halfen dabei, waren an manchen Stellen aber recht tief eingehängt. Wir waren erstaunt, wie viele Läufer am frühen
Morgen den Berg hinauf kamen. Auf dem schmalen Stieg war es schwierig aneinander vorbeizukommen. Deshalb mussten wir
oft warten, denn die Läufer bergauf hatten den Vorrang. Nach ca. einer Stunden Abstieg kamen wir am Abzweig an. Vor
uns war bereits der (3) Schellenberger Sattel 1430m zu sehen. Der Weg führte gleich steil bergauf. Vor uns konnten
wir eine Gams sehen. Beim Fotografieren hörte ich Steine am Berg fallen. Wie sich herausstellte, war die Gams nicht
alleine. Es tummelten sich dort weitere Tiere. Wir stiegen zur Scharte hinauf. Von der Scharte sahen wir bereits
die (4) Toni-Lenz-Hütte 1438m. Aber bis dahin war es noch ein längerer Weg, denn wir mussten noch einmal in eine
Senke absteigen, bevor wir im Gegenanstieg die Hütte erreichten. Dort machten wir eine längere Pause und aßen etwas
Suppe zum Mittag. Wir überlegten uns, ob wir die Eishöhle anschauen wollten, wählten aber dann die Besichtigung
der Höhle wegen des großen Temperaturunterschiedes ab. Draußen waren fasst 30°C und ich war sehr durchgeschwitzt.
Dann in eine Höhle mit Temperaturen an der 0°C-Grenze zu gehen, hätte vielleicht schlechte Folgen gehabt.
Von der Toni-Lenz-Hütte wanderten wir nun weiter auf dem Thomas-Eder-Steig. Vorbei an der Aushöhle kamen wir an
die Steige, die den Berg hinauf zur Mittagscharte führten. Der Thomas-Eder-Steig ist ein anspruchsvoller Bergsteig
durch die rot brüchige Südwand des Großen Heubergkopfs und führt über versicherte und zum Teil in den Fels gesprengte
Steige durch die steilen Wände des Untersbergs. Der Steig war erst 2018 überholt worden. Dadurch waren die Leitern
und Seile in einem sehr guten Zustand. In den Tunneln bekamen wir etwas Schatten und erreichten recht schnell den
(5) Abzweig Mittagsscharte 1636m. Vom Abzweig stiegen wir weiter zum Ochsenkamm auf. Gegenüber erkannten wir die
ehemalige Grenzhütte. Nun gingen wir weiter in einem ständigen Auf und Ab an den Ochsenköpfen, dem Rauheck und dem
Gamsalmkopf vorbei, über das wellige Untersbergplateau. Kurz hinter dem Gamsalmkopf zweigte ein Steig zum Hirschangerkopf
ab. Den ließen wir aber aus und gingen weiter in Richtung der (6) Berchtesgadener Hochtrohn 1972m. Vom Weg war dies
nur ein kurzer Anstieg, der ca. 5 Minuten dauerte. Es bot sich ein sehr schöner Blick. Wir pausierten hier eine
Weile und schauten auf die umliegenden Berge und Täler. Im Anschluss wanderten wir über den westlich abfallenden
Gipfelrücken durch Latschengassen zum (7) Stöhrhaus 1894m hinunter.
Das Stöhrhaus wurde umgebaut. Der Anbau ist noch deutlich zu erkennen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und
machten es uns auf der Terrasse gemütlich. Wir bekamen zwar ein Zimmer im alten Teil der Hütte, aber die Waschräume
waren alle neu eingerichtet worden. Aufgrund des großen Wassermangels fehlen Duschen und die Wasserhähne sind mit
Drucktastern ausgestattet, damit kein unnötiges Wasser vergeudet werden kann. Was uns allerdings gefehlt hat, waren
Haken in den Zimmern und Waschräumen. Nicht mal das Handtuch konnte beim Waschen angehängt werden. Der Hüttenwirt
hatte am Abend einen sehr guten Schweinebraten gezaubert, der sehr gut schmeckt. Dann setzten wir uns noch einmal
auf die Terrasse und genossen die abkühlende Luft. Wir sahen zu, wie die Gewitter aufzogen und dann langsam in
Richtung der Hütte drehten. Bald fing es an zu regnen und zu donnern. Dann war das Stöhrhaus auch schon mitten drin.
Wir schauten dem Spektakel von innen zu und gingen mit der Hüttenruhe zu Bett. Ein anstrengender Tag ging zu Ende,
der für viele bleibende Eindrücke gesorgt hatte.
Bildergalerie:
1) Zeppezauerhaus 1663m- 2) Untere Eckalpe 1131m
- 3) Schellenberger Sattel 1430m
- 4) Toni Lenz Hütte 1438m
- 5) Abzweig Mittagsscharte 1636m
- 6) Hochtrohn 1972m
- 7) Stöhrhaus 1894m
8,4km 3h 0hm 1107hm mittel
In der Nacht hatte es ordentlich geregnet und gewittert. Am Morgen hingen dann die Wolken recht tief, aber es sollte
am Vormittag trocken bleiben. Auf der Hütte wurden mehrere Frühstücksvarianten angeboten. Bei einigen war ein Müsliglas
dabei, welches sehr gut schmeckte. Wir hatten am Morgen etwas länger geschlafen, starteten dann aber gleich nach dem
Essen mit dem Abstieg in das Tal, denn mit der Heimreise sollte es noch ein langer Tag werden.
Vom (1) Stöhrhaus 1894m stiegen wir in Richtung der Zehnkaseralmen ab. Diese erreichten wir bereits nach 45 Gehminuten
etwas oberhalb am Gatterl. Von dort konnte man zu den Almen absteigen und die Buttermilch probieren. Dafür wurde
auf einem Schild am Weidezaun Werbung gemacht. Wir wanderten weiter auf dem Stöhrweg an den vor uns liegenden Wandabbruch
heran, mit Einblick in die glatte Berchtesgadener-Hochthron-Westwand. Der Weg wurde nun im Abstieg steiler und teilte
sich nach ca. 15 Minuten an einem (2) Abzweig 1562m. Wir bogen rechts ab. Geradeaus führte der Roßlandersteig weiter
nach Ettenberg. Wir stiegen auf den Serpentinen hinunter zur Almbachwand und wanderten weiter an den Wandabbrüchen
nach Süden. Dort kamen wir auch an der Station des Versorgungsliftes des Stöhrhauses vorbei. Bis hierher mussten die
Lebensmittel und Getränke heraufgebracht werden um die Letzten Meter für den steilen Aufstieg mit dem Lift zu überwinden.
Nach einer weiteren Stunde kamen wir zu einer (3) Weggabelung 1280m, an der der Weg nach Hintergern nach links abbog.
Etwas weiter unterhalb gab es eine Quelle, an der wir unsere Wasserflaschen noch einmal auffüllen konnten. Durch einen
Wald stiegen wir nun weiter ab, bis wir die ersten Häuser der Siedlung Untersberg sahen. Auf der Straße gingen wir
dann hinunter zum (4) Alpengasthof Dürrlehen 835m. Dort machten wir eine längere Pause und warteten auf den Bus,
der uns dann nach Berchtesgaden zurückbringen sollte. Zur Haltestelle am (5) Gasthof in Eben-Bichel 785m mussten wir
noch einmal ca. einen Kilometer laufen. Im Bus konnten wir mit unserer Bahncard 25 noch etwas am Fahrpreis sparen,
zum Glück hatten wir diese eingepackt. Als wir in den Bus einstiegen, fing es an zu regnen. Also war es die richtige
Entscheidung, denn bis Berchtesgaden wären es noch einmal zwei Stunden Gehzeit gewesen.
Es waren sehr schöne Tage, die wir auf der Wandertour von Salzburg nach Berchtegaden verbracht hatten. Das Wetter
bot uns einen wundervollen Blick auf die Felswände des Unterberges und in das Tal bis nach Salzburg. Der Sonnenuntergang
über der Stadt wird uns in Erinnerung bleiben. Aber es waren sehr anspruchsvolle Tagesabschnitte, die uns konditionell
viel abverlangten. Uns werden die Worte des Hüttenwirtes vom Zeppezauernhaus an die Anstrengungen erinnern. Als wir
ihm erzählten, dass wir uns auf unsere Wandertour für den Triglav vorbereiten, antwortete er uns, dass wir uns lieber
am Triglav auf den Untersberg hätten vorbereiten sollen. Ich glaube, das sagt alles über den Anstieg zum Zeppezauerhaus.
Bildergalerie:
1) Stöhrhaus 1894m- 2) Abzweig Roßlandersteig 1562m
- 3) Weggabelung Hintergern 1280m
- 4) Alpengasthof Dürrlehen 835m
- 5) Gasthof in Eben-Bichel 785m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.