Adamello-Höhenweg
49km 5 Tage 8595hm
Im Jahr 2013 sind wir durch die Brenta
gewandert und haben dabei auf die Gipfel und Gletscher des Adamello und der Presanella geschaut. Auf dieser Tour
entstand der Wunsch für eine Wandertour in dieser Gebirgsgruppe. Die Adamellogruppe liegt am Südrand der Ostalpen,
zwischen dem Gardasee und dem Ortler. Die höchsten Gipfel sind bis zu 3500 Meter hoch und damit die südlichsten
Dreitausender der Ostalpen. Auf der Tour erwartete uns ein raues, hochalpines Flair in mediterraner Umgebung. Die
Mitte der Gruppe bildet ein zentrales Bergmassiv, welches mit großen Plateaugletschern bedeckt ist. Von dort verlaufen
viele Seitenkämme in alle Himmelsrichtungen, die auch auf unserer Tour überschritten werden mussten. Von Nord nach
Süd zieht sich durch diese Gebirgsgruppe der Adamellohöhenweg Nr. 1. An mehreren Stellen entlang des Weges fanden
wir Relikte aus dem Gebirgskrieg, teilweise folgten wir Pfaden die während des Ersten Weltkrieges angelegt wurden.
Einige Stellen waren recht ausgesetzt, deshalb waren Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unabdingbar. Der
Adamellohöhenweg zog sich von Scharte zu Scharte und Hochtal zu Hochtal. In den Hochtälern wurden Stauseen zur
Energiegewinnung angelegt. Alle Hütten lagen an diesen Seen in einer wunderschönen Landschaft, die in den Hochtälern
von Wiesen und Flussläufen durchzogen ist.
Wir starteten in dem kleinen Ort Vezza d'Oglio und stiegen am ersten Tag zum Rifugio Sandro Occhi all'Aviolo auf.
Dort trafen wir auf den Adamellohöhenweg und wanderten zum Rifugio Garibaldi. Über das Rifugio Baitone und dem Rifugio
Gnutti gelangten wir in das Valle Adamè. Dabei überschritten wir den Passo del Miller, der mit 2818m der höchste Punkt
auf der Tour war. Geplant waren an den letzten Tagen das Rifugio Maria e Franco und Rifugio Tita Secchi zu erreichen
und den vom Rifugio Bazena mit dem Hüttentaxi zurück zum Ausgangspunkt zu fahren. Am Rifugio Lissone mussten wir
aber die Tour aufgrund einer angekündigten Wetterverschlechterung abbrechen und in das Valle di Saviore absteigen.
6,7km 3h 980hm 23hm mittel
Wir starteten unsere Wandertour in der kleinen Ortschaft (1) Vezza d'Oglio 1080m. Dorthin fuhren wir mit dem Bus
von unseren Übernachtungsorten. Die Fahrzeuge stellten wir in Temù an der Seilbahn ab, denn dorthin sollte uns das
Taxi zurückbringen. Wir mussten von der Bushaltestelle zwar etwas kurz den Abstieg in das Val Paghera suchen,
fanden dann aber schnell eine Ausschilderung. In dem Tal stehen viele Rottannen, die im örtlichen Dialekt "paghèr"
genannt werden. Daher das Tal seinen Namen hat. Es erstreckt es sich auf einer Länge von ca. 10km in Richtung Süden.
Wir wanderten nun hinunter und fanden auch hier einen Wanderparkplatz, der gut mit Autos gefüllt war. Dann fanden
wir zu unserer Überraschung eine Ausschilderung zum Rifugio Sandro Occhi all'Aviolo, die eine Gehzeit von 5,5 Stunden
anzeigte. Also mussten wir noch einmal die Wanderkarte studieren und stellten fest, dass dies eine Variante über
einen Gipfel war, die wir nicht geplant hatten. Deshalb blieben wir auf dem Fahrweg und wanderten weiter taleinwärts.
Der Fahrweg stieg stetig bergan. Am Ende des Tales, am Rande des Adamello Nationalparks, befand sich das (2) Rifugio
Alla Cascata 1453m. Hier machten wir eine längere Pause und tranken etwas. Die Tageswanderer konnten bis hierher
mit dem Auto fahren.
Nach der Pause begann dann hinter dem Parkplatz der steile Anstieg zur Hütte hinauf. Zuerst steil im Wald auf viel
Wurzelwerk, dann kamen wir in felsiges Gelände, in dem der Weg auch an einigen Stellen mit Ketten gesichert war.
Nach ca. 1,5h kamen wir dann zur Aviolo Mulde, in der das (3) Rifugio Sandro Occhi all'Aviolo 1930m stand. Neben
der Hütte befand sich der Aviolo See, mit klaren und eisigen Wassern, umgeben von Lärchen, Tannen, Bergkiefern
und den seltenen Zirbelkiefern. An der nördlichen Seite der Baitone-Gruppe waren die hängenden Gletscher zu erkennen.
Etwa 15 Minuten vom Rifugio entfernt befindet sich auf der rechten Talseite ein von der Parkverwaltung eingerichteter
Beobachtungspunkt für Tiere, der Wissenschaftlern und Schulklassen zur Verfügung gestellt wird. Auf der Hütte wurden
wir sehr freundlich empfangen und bekamen mehrere Zimmer zugeteilt. Dadurch hatten alle Platz und konnten sich
einrichten. Die Dusche war etwas teurer, aber in die Toiletten gab es warmes Wasser. Für den ersten Tag war das
ausreichend.
Am Abend wurden die Tische für die Mahlzeit eingedeckt. Es gab einige Schwierigkeiten bei der Verständigung mit
der Übersetzung der Gerichte. Letztendlich standen andere Gerichte als erwartet auf dem Tisch. Aber auch diese
passten für uns. Deshalb wurden die Teller getauscht und für jeden Wanderer war etwas dabei. Für den nächsten Tag
hatten wir einen anstrengenden Abschnitt geplant, deshalb waren auch bald alle im Bett, denn wir wollten früh
starten.
Bildergalerie:
1) Vezza d'Oglio 1080m- 2) Rifugio Alla Cascata 1453m
- 3) Rifugio Aviolo 1930m
10,6km 7,5h 1514hm 833hm schwer
Schon am zweiten Tag erwartete uns die erste lange Etappe, bei der wir in das Hochgebirge eintauchten. Das Frühstück
auf der Hütte war sehr einfach. Wir hatten zusätzliche Verpflegung eingepackt. Das Hüttenteam stellte aber zusätzlich
etwas Brot auf den Tisch. Damit wurde jeder am Morgen satt.
Direkt am (1) Rifugio Sandro Occhi all'Aviolo 1930m stiegen wir nun in den Adamellohöhenweg Nr.1 ein. Ein leicht
ausgetretener Pfad schlängelte sich langsam den Berg hinauf. Bald kamen wir in felsiges Gelände, welches mit großen
Felsblöcken übersät war. Markierungen zeigten uns die Richtung an, in die wir das Gelände durchsteigen sollten.
Hier ahnten wir noch nicht, dass alle Wege in den nächsten Tagen so aussehen würden. Stetig kamen wir höher und
nach etwas über zwei Stunden kamen wir dann zum (2) Passo Gole Larghe 2804m Vom Pass hatten wir eine schöne Sicht
auf das Avio Tal (Val d'Avio) und dem Gipfel des Adamello. In der Ferne konnten wir unsere Hütte erkennen. Bis
dahin war es aber immer noch ein weiter Weg. Auf der anderen Seite des Passes ging es nun über Blockwerk und
Gletscherschliffe abwärts. Weiterhin musste geklettert werden. Dann kamen wir in etwas steileres Gelände, welches
mit Gras bewachsen war. Hier gab es einen schmalen Pfad, der von den Murmeltieren durchlöchert worden war. Immer
wieder trat man in diese Löcher, die zum Teil unter den Grasnaben versteckt waren. Kurz vor dem Stausee erschreckte
ich mich sehr, als auf dem Weg eine Kreuzotter auf mich zugekrochen kam und sich etwas aufrichtete. Ich versuchte
mit den Wanderstöcken die Schlange auf Abstand zu halten und sie verkroch sich schließlich in einem Busch. Dann
gelangten wir zum Fahrweg am Ufer des Stausees (3) Lago Benedetto 1929m. Hier legten wir eine Pause ein.
Weiter gingen wir am Rand des Stausees entlang und stiegen am Ende neben den Wasserfällen zu einer Steilstufe auf.
Bald öffnet sich das Tal zu einer Wiese. Auf dieser bog der Weg kurz vor der Malga Lavedole nach links und führte
über die Brücke. Erneut ging es steil in Serpentinen die Felsen zur Versorgungsseilbahn hinauf. Von dort zog sich
der Weg immer am Berg entlang in Richtung Adamello. Zum Abschluss wurde der Weg wieder steiler und wir stiegen
die Serpentinen weiter nach oben. Langsam kam die Staumauer des letzten heutigen Stausees in den Blick, an dem
auch das Rifugio liegt. Knapp unterhalb der Staumauer befand sich eine kleine Kapelle. Sie wurde dem (Über-)Leben
und Sterben am Berg gewidmet. Ein paar Meter weiter oben sieht man dann auch endlich das (4) Rifugio Giuseppe Garibaldi
2548m, hier am Lago Vernocolo, an dem die Hütte liegt. Im Krieg diente sie als Versorgungsstützpunkt, heute ist
sie Ausgangspunkt für die Aufstiege zum Adamello.
Auf der Hütte bezogen wir unsere Zimmer, die mit Metallbetten ausgestattet waren. Dann setzten wir uns an den Stausee
und betrachteten die Landschaft mit dem vor uns hoch aufragenden Adamello. Am Abend servieren die Hütten
innen
ein kleines Menü. Wir planten die Tour für den nächsten Tag und merkten schnell, dass auch diese mit ähnlichen
Anstrengungen versehen war. Also wurde das Frühstück in die frühen Morgenstunden verlegt und mit der Hüttenruhe
verschwanden wir in den Betten.
Bildergalerie:
1) Rifugio Aviolo 1930m- 2) Passo Gole Larghe 2804m
- 3) Lago Benedetto 1929m
- 4) Rifugio Garibaldi 2548m
12,5km 7,5h 749hm 1115hm schwer
Die Sonne schien und wir genossen das spärliche Frühstück, welches wir aus unserer mitgebrachten Verpflegung
auffüllten. Dann wurden die Sachen gepackt und wir starteten die zweite lange Etappe der Tour. Zunächst führte der
Pfad um den Stausee am (1) Rifugio Garibaldi 2548m herum zu einer kleinen Brücke, die über den Abfluss des kleinen
Gletschers gebaut wurde. Neben uns war wieder der Gipfel des Monte Adamello zu sehen. Unterhalb der schattigen Hänge
lagen noch kleine Gletscherreste und zwischendrin ein Gletschertor. Im Anschluss wanderten wir recht steil hinauf
zu einer schmalen Scharte, der (2) Bocchetta del Pantano 2646m. Auf dem Pfad lagen bereits große Granitblöcke,
die mühsam zu übersteigen waren und einen ersten Vorgeschmack für die nun folgende Wegführung im weiteren Tagesverlauf
gab. Von der Scharte konnten wir bereits zur Staumauer des (3) Lago Pantano 2380m schauen. Dorthin mussten wir nun
hinunter steigen. Vor der Mauer gab es alte Relikte aus dem Krieg. Alte Stellungen und Unterkunftsgebäude waren
noch zu erkennen. Wir konnten über die Staumauer gehen, dieser Weg scheint aber nicht immer geöffnet zu sein.
Am Ende der Mauer lag ein Steinbock und beobachtete aus wenigen Metern Entfernung unseren Fußmarsch.
Dann bogen wir links ab und stiegen auch gleich steil rechts den Berg hinauf. Hier gab es einen kleinen Trampelpfad
durch die Wiese, der schon etwas zugewachsen war. Dann begann wieder das Klettern über großes Blockwerk. Kurz vor
der Scharte wurde der Weg noch steiler und am Ende waren Kettensicherungen angebracht worden. Von dem (4) Passo di
Premassone 2756m hatten wir eine sehr schöne Aussicht. Vor uns der Adamellogipfel, unter uns die Stauseen und in
der Ferne das Rifugio Garibaldi, wo wir am frühen Morgen gestartet waren. Der Abstieg gestaltete sich ebenfalls
schwierig. Großes Blockwerk war zu übersteigen und der Weg zog sich in die Länge. Nach 2 Stunden standen wir dann
am kleinen (5) Rifugio Tonolini 2467m, in dem wir unsere Mittagspause einlegen. Der Wirt machte uns eine Pfanne
mit Spiegeleiern und Speck, die wir in der gemütlichen Hütte aßen. Für unser Tagesziel waren vor der Hütte noch
3 Stunden angeschrieben, das war aber der Weg über den Passo Cristallo, den wir nicht gehen wollten. Wir stiegen
zum Lago Baitone ab. Am anderen Ende des Stausees erreichen wir nach kurzer Gehzeit das (6) Rifugio Baitone 2218m.
Von dort gingen wir weiter bergab, bis wir zum Passo del Gatto kamen. Der nun folgende Weg führte unterhalb der
Felsen entlang und war stellenweise mit Ketten gesichert. Immer wieder gab es Hinweisschilder für Stellungen des
Krieges. Hinweise waren überall zu sehen und in eine Unterstandshöhle konnten wir hineinschauen. In einem kurzen
Gegenanstieg kamen wir dann im Val Miller zum (7) Rifugio Serafino Gnutti 2166m.
Die Hütte ist recht klein. Im unteren Teil gibt es einen großen Schlafsaal mit 34 Plätzen. Am Abend wurde dann
wieder reichlich zum Abendessen aufgetischt. Wir aßen die Spagetti, denn am nächsten Tag stand noch einmal eine
schwierige Tagesetappe an. Wir ließen den Abend ruhig ausklingen und gingen dann in unser Lager.
Bildergalerie:
1) Rifugio Garibaldi 2548m- 2) Bocchetta del Pantano 2646m
- 3) Lago Pantano 2380m
- 4) Passo di Premassone 2756m
- 5) Rifugio Tonolini 2467m
- 6) Rifugio Baitone 2218m
- 7) Rifugio Gnutti 2166m
10,3km 9h 1184hm 1247hm schwer
Eigentlich wollten wir früh starten, damit wir genügend Zeit für die lange Tagesetappe hatten. Aber die Wirtsleute
legten die Frühstückszeit für 7 Uhr fest, obwohl 5-7 Uhr angeschlagen war. Damit fehlte mussten wir mehr Zeit in
der Tageshitze gehen und die verlorene Stunde sollte uns am Ende des Tages fehlen.
Wir starteten am Morgen gleich mit dem Aufstieg zum höchsten Punkt unserer Tour. Von der Hütte ging es zuerst auf
einem Pfad um den Stausee herum, aber dann standen wir schon vor den ersten Blockfeldern, die es zu überschreiten
galt. An dieser Stelle hatten wir noch einmal einen Blick zurück auf das (1) Rifugio Gnutti 2166m mit seinem Stausee
Lago di Miller, welches langsam in das Sonnenlicht rückte. Weiter auf blockigen Granitgestein ging es nun den Pass
hinauf. Zuletzt halfen uns Seile beim Aufstieg. Am (2) Passo Miller 2818m schauten wir noch einmal zurück auf den
tief unter uns liegenden Stausee samt Hütte. Hinter dem Pass ging es steil hinunter. Nach ca. einer Stunde konnten
wir das (3) Rifugio Prudenzini 2238m im Valle Salarno sehen. Über der Hütte war bereits die nächste Scharte zu sehen,
die es im zweiten Tagesabschnitt zu bezwingen galt. Im weiteren Abstieg zum Rifugio wechselte nun auch der Untergrund.
Statt der harten Granitblöcke liefen wir nun wieder auf weichen Wiesen und sogar Wegabschnitten, die mit Eisenbahnbohlen
gegen das Abrutschen gesichert waren.
Auf dem Rifugio Prudenzini legten wir die Mittagspause ein. Die Portion Spaghetti wurden schon im Internet für gut
befunden. Der Hüttenwirt überzeugte uns mit einer Portion Spaghetti Carbonara, die schon etwas anders gekocht waren
als im italienischen Restaurant in Berlin. Dann machten wir uns wieder an den nächsten Aufstieg. Zunächst führt
der Weg in das Tal hinauf und querte im Anschluss über eine Brücke den Fluss Torrente Poia di Salarno. Dann folgte
der Aufstieg zum (4) Passo di Poia 2757m. Dabei hatten wir einen sehr guten Blick auf den riesigen Adamello-Gletscher.
Je weiter wir nach oben kamen, umso anstrengender wurde wieder die Kletterei über die großen Felsblöcke. Dabei musste
genau auf die Wegmarkierungen geachtet werden, damit man nicht in einer Sackgasse endete. Nach etwas mehr als 2 Stunden
hatten wir den Paso di Poia erreicht. Dort machten wir an einer windgeschützten Stelle eine Pause. Hinter dem Pass
öffnet sich das Valle Adamè, das mit Granittrümmern nur so übersät war. Die ersten Meter hinter dem Pass waren zudem
sehr steil. Dann ging es zügig bergab, bis wir am Torrente Poia ankamen. Der Fluss zieht sich mäanderförmig am Talboden
entlang und führt das kalte Wasser des Adamellogletscher. Am Fluss angekommen bogen wir rechts ab und liefen flussabwärts
zum (6) Rifugio Baita Adamè 2110m.
In der Hütte wurden wir sehr freundlich empfangen. Die Hütte wird von einem Verein geführt und dient als logistischer
Stützpunkt für Bergsteiger und Kletterer. Weiterhin werden viele Kurse und Workshops angeboten. Nach unserer Ankunft
konnten wir uns frisch machen und dann wurde das Abendessen serviert. Aus dem Hüttenteam hatte ein Mitglied Geburtstag.
Dafür wurde nach dem Essen ein frisch zubereiteter Kuchen serviert. Dann besprachen wir die Tour des nächsten Tages.
Es war ein Wetterwechsel angesagt worden und wir mussten nach Alternativen für unsere nächsten Abschnitte suchen.
Bildergalerie:
1) Rifugio Gnutti 2166m- 2) Passo Miller 2818m
- 3) Rifugio Prudenzini 2238m
- 4) Passo di Poia 2757m
- 5) Rifugio Baita Adamè 2110m
9,1km 3h 0hm 950hm mittel
Wir hatten sehr gut geschlafen. Das Lager war recht geräumig und wir hatten bequeme Betten bekommen. Das Frühstück
auf der Hütte war sehr gut. Es gab sogar selbstgemachten Kuchen. Wir überlegten noch einmal, wie wir die Tour
fortführen wollten. Am Morgen gab es dann schon den ersten Regenschauer. Diesen warteten wir ab und starteten an
der (1) Rifugio Baita Adamè 2110m. Der Weg führte am rechten Ufer an dem wild mäandrierenden Poja-Fluss mit seinen
rundgeschliffenen Granitsteinen entlang. An einigen Stellen hatte der Fluss den Weg bereits weggespült. An der
Malga Adamè wurden bereits die Schafe zusammengetrieben und verließen die Alm gleich nach uns. Auf dem Weg war
somit viel los und die Herde machte sich lautstark bemerkbar. Nach einer Stunde erreichten wir am Talende das (2)
Rifugio Città di Lissone 2021m. Die Hütte wurde 1991 nach einem Brand neu errichtet. Wir sprachen mit dem Hüttenwirt
und er riet uns vom Weitergehen ab. Auch andere Wandergruppen saßen auf der Terrasse und machten neue Pläne. Wir
bekamen von ihm eine Empfehlung für eine Übernachtung im Valle di Saviore, die wir mit seiner Hilfe reservierten.
Für den Abstieg fanden wir einen Weg, der oberhalb des Tales entlang führte und als Weg Nr. 20 in den Ortsteil La
Rasega hinunter führte. Das Wetter hatte sich gebessert und wir wollten den Tag noch nutzen. Wir wanderten weiter
auf dem Höhenweg Nr.1 und waren erstaunt, dass wir schon nach wenigen Metern erste Kletterstellen vorfanden. Aus
der Ferne sah der Weg recht breit aus. Immer mehr mit Ketten gesicherte Passagen galt es zu überwinden. Dann zweigte
der Weg vom Adamellohöhenweg ab und verlief etwas weiter unterhalb. Zusehens wurde das Gehen schwerer. Der Weg war
an einigen Stellen bereits zugewachsen. Dann erreichten wir eine kleine Brücke, die bereits eingestürzt war und
beschlossen umzukehren. Nach etwa 1,5 Stunden standen wir wieder am Rifugio Lissone. Nun blieb uns nur der direkte
Abstieg in das Tal. Über den kleinen Stausee vor der Hütte war eine Seilbrücke gespannt worden. Dies probierten
einige Gruppenmitglieder aus. Schnell war klar, dass es mit dem Rucksack noch schwieriger war. Deshalb wurden
diese um den See herum getragen und die Seilbrücke ausprobiert. Danach stiegen wir dann in das Valle di Saviore
ab. Der Weg schlängelte sich am Berg steil hinunter und war mit vielen Steinen belegt, so dass das Gehen weiterhin
schwierig blieb. An der Malga Lincino kamen wir dann auf die Fahrstraße und wanderten weiter bergab bis zum (3)
Stella Alpina 1372m. Hier gab es eine Mittagspause mit einem Panini und Getränken. Dann war es nicht mehr weit,
bis zu unserer Unterkunft in La Rasega. Wir waren in der kleinen Bed&Breakfest Pension (4) La Tana Dell'Orso 1198m,
übersetzt heißt dies Bärenhöle, untergekommen. Dort wurden wir freundlich empfangen. Es gab ein kühles Bier,
selbstgebackenes Brot mit Salami und Käse. Wir saßen vor dem Haus und konnten uns entspannen.
Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe, wo es viele Variationen der Pasta gab. Wir
hatten uns zwar auf eine Pizza gefreut, aber weit wollten wir dafür nicht mehr laufen. Am nächsten Morgen ließen
wir uns von der Pension abholen und fuhren zu unseren Autos zurück.
Es war eine sehr anstrengende Tour, mit deren Verlauf wir so nicht gerechnet hatten. Es gab nur wenige Wege und
viel Felsblockkletterei. Die Markierungen waren sehr gut, aber die angezeigten Gehzeiten waren nur selten zu
schaffen. Es war sehr schade, dass wir den Weg nicht zu Ende gehen konnten, aber mit den Erfahrungen der letzten
Jahre mussten wir uns bei dem angekündigten Wetterumschwung so entscheiden, sonst wären wir wieder auf einer Hütten
sitzen geblieben.
Bildergalerie:
1) Rifugio Baita Adamè 2110m- 2) Rifugio Lissone 2021m
- 3) Stella Alpina 1372m
- 4) La Tana Dell'Orso 1198m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.