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Brenta-Dolomiten-Trek

Tour IT5: September 2013

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Das Brenta Massiv liegt in der norditalienischen Provinz Trento, östlich der Adamellogruppe und nördlich vom Gardasee. Das Gestein besteht aus dem Hauptdolomit. Deshalb hat sich auch der Begriff Brenta-Dolomiten (Dolomiti di Brenta) verbreitet. Das Gebiet wurde bereit 1967 zum Nationalpark erklärt. Aufgrund der natürlichen Verwitterung des Gesteins entstanden die charakteristischen Felsbänder, die entlang der senkrechten Felswände verlaufen und für die Bergsteiger großartige Ausblicke ermöglichen. Auf der Tour kann man auf die malerisch gelegenen Hochtäler schauen, an deren Rändern viele Berghütten errichtet wurden. Sie bieten ideale Ausgangspunkte für die hochalpinen Wanderungen und Klettersteige. Auf unserer Dolomitentour konnten wir vom Santnerpass im Rosengarten die Brentagruppe erkennen und erklärten diese für das Wanderziel des nächsten Jahres.
Auf dem Brenta-Dolomiten-Trek umrundeten wir den südlichen Teil der Brentagruppe. Als Startpunkt wählte ich den Ort Molveno auf der östlichen Seite der Brenta. Dieser liegt traumhaft am Molvenosee, auf den wir beim Aufstieg mit der Korbseilbahn hinunterschauen konnten. Von der Pradelhochebene stiegen wir zur Pedrotti Hütte auf. Über die Agostini Hütte und die zwölf Apostel Hütte gelangten wir am dritten Tag zur Brentei Hütte. Von der Brentei Hütte stiegen wir am Nachmittag zur Alimonta Hütte auf, die im Herzen der Brenta errichtet wurde. Am nächsten Tag wanderten wir in Richtung Madonna di Campiglio. An der Vallesinella schauten wir uns die bekannten Wasserfälle an und stiegen zur Graffer Hütte auf, die allerdings in einem Skigebiet liegt. Von der Graffer Hütte bestiegen wir den letzten Klettersteig der Tour, der uns zur Tuckett Hütte brachte. Am letzten Tag stiegen wir dann den langen Weg über die Tuckettscharte nach Molveno ab.

1. Tag: Aufstieg zur Tosa und Pedrotti Hütte

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Am Morgen trafen wir uns an der Korbseilbahn in (1) Molveno 864m. Das Outdoorfestival hatte für diesen Tag den Downhill-Workshop angesetzt. Es dauerte schon einige Zeit bis alle Mountainbikes mit ihren Fahrern in den Körben verstaut und auf dem Berg waren. Erst im Anschluss kamen wir an die Reihe und fuhren im Stehen mit unseren Rucksäcken hinauf zum (2) Pradel 1364m. Es war Tempo beim Einsteigen gefordert, damit der Rucksack nicht alleine die Auffahrt antrat. Auch das Aussteigen war noch einmal etwas schwieriger, aber die Betreiber griffen einem sofort unter die Arme und man hatte schnell festen Boden unter sich. Auf dem Pradel sammelten wir uns und mit Blick auf die Regenwolken, gingen wir auch sofort los. Bis zur ersten Hütte war der Weg mit einer Stunde ausgeschildert. Auf relativ gleicher Höhe wanderten wir auf dem Sentiero delle Grotte bis zur (3) Croz Altissimo Hütte (Rifugio Croz dell'Altissimo) 1438m. Auf dem Weg dorthin liefen wir bereits auf den ersten Felsbändern, die für die Brenta typisch sind. Leider fing es schon zu regnen an. Der Wetterbericht hatte diesen erst für einen späteren Zeitpunkt vorhergesagt. Von der Hütte war es ein recht kurzer Aufstieg zur (4) Selvata Hütte 1642m. Auf der Hütte legten wir eine Pause ein und warteten den Regenschauer ab. Der Kamin war bereits angeheizt. Die kurze Zeit reichte aber nicht zum Trocknen unserer Sachen aus. Der Regen verzog sich etwas und wir setzten den Aufstieg fort. Endlich rissen die Wolken etwas auf und wir konnten hoch über uns die (5) Pedrotti Hütte 2491m erkennen, die sich etwas schemenhaft zeigte. Der Weg zog sich zum Schluss in Serpentinen den Felsen hinauf und wir erreichten nach 2,5 Stunden die Hütte. Etwas unterhalb steht die Tosa Hütte, welche gelegentlich noch benutzt wird. Am Abend zogen dann die Wolken etwas höher und wir konnten nun auch die umliegenden Gipfel sehen.
Die Hütte war recht voll. Am Abend wurde die Bestellung des Abendessens in dieser großen Gruppe zu einer Herausforderung. Einige Wanderer nahmen das 3-Gänge-Menü aus der Halbpension, andere nur ein Hauptgericht. Erstaunlich war für uns, wie schnell alles serviert wurde. Zum Abschluss hatten wir dann die schwierige Aufgabe bekommen, für 14 Wanderer die Rechnung zu teilen und das Geld einzusammeln. Aber auch dafür hatten wir Spezialisten in der Gruppe. Ab jetzt stand fest, dass jede Bestellung sofort beglichen wird.


  • 1) Molveno 864m
  • 2) Pradel 1367m
  • 3) Croz Altissimo Hütte 1438m
  • 4) Selvata Hütte 1642m
  • 5) Tosa und Pedrotti Hütte 2491mTosa und Pedrotti Hütte 2491m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zur XII Apostel Hütte

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Am Morgen schien die Sonne und wir hatten einen ersten tollen Blick aus dem Zimmerfenster. Die Wolken lagen unter uns über dem Tal und die Gipfel ragten darüber hinaus. Aber das Wetter war weiterhin wechselhaft angesagt. Ein großer Teil der Gruppe entschied sich für den Klettersteig " Sentiero Brentari". Da aber auch am Nachmittag ein weiterer Klettersteig zu begehen war, entschieden wir uns für den Weg über die Forcolotta die Noghera Scharte.
Von der (1) Pedrotti Hütte 2491m wanderten wir zuerst mit auf dem Aufstiegsweg zum Klettersteig und zweigten dann auf dem Weg 320 in den Talkessel ab. Der Weg "Sentiero Palmieri" senkte sich zuerst in Richtung des Talkessels "Poza Tramontana", verlief aber etwas oberhalb der Talsohle und stieg dann steil zur (2) Forcolotta di Noghera Scharte 2415m an. Hinter der Scharte mussten wir einige Meter steil absteigen. Im Anschluss führte der Weg immer weiter um den Berg herum. Dabei durchquerten wir das sogenannte Amphitheater des Val d' Ambiez. Zum Schluss gelangten wir auf einen Fahrweg, der uns wieder nach oben zur (3) Agostini Hütte 2410m hinaufführte. Pünktlich zur Mittagszeit waren wir hier und wärmten uns bei einer sehr guten Gemüsesuppe auf.
Im Anschluss machten wir uns nun auf den Weg zum Klettersteig "Etore Castiglioni", der uns zur (5) XII Apostel Hütte 2489m bringen sollte. Von der Hütte führte der Weg in westliche Richtung über ein Geröllfeld an die Felswände heran. Nach einer dreiviertel Stunde standen wir am Einstieg zum Klettersteig. Über uns befanden sich 3 Leitern, die erst senkrecht an der Felswand eingelassen waren. Die dritte Leiter war seitlich angebracht und führte auf einen ersten Absatz. Wir legten das Klettersteigset an und begannen mit dem Aufstieg. Die Leitern teilten sich in mehrere Abschnitte und waren immer wieder über kurze Passagen auf den Felsbändern zu erreichen. Weiter oberhalb waren kurze Abschnitte leicht überhängend und hier zeigte sich, wie schwer der Rucksack wirklich war, als er etwas nach hinten zog. Dann noch eine kurze Leiter hinauf und wir standen auf der (4) Bocca die Due Denti (zwei Zähne) 2859m. Von der Scharte konnten wir bereits die XII Apostel Hütte sehen. Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg, der sich durch ein langes Felsgebiet zog. Hier ging es auf und ab und bald standen wir auf der letzten Felsplatte, die zur Hütte hinauf führte. Die Landschaft erinnerte etwas an das steinerne Meer. Von der Hütte konnten wir gut erkennen, warum die Scharte Due Denti hieß. Sie sieht aus, wie ein Gebiss mit den letzten zwei Zähnen. Auf der Hütte bekamen wir ein neu eingerichtetes Zimmer im Erdgeschoss, welches sogar eine eigene Toilette hatte. Was für ein Luxus.
Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse und genossen den Sonnenschein. Die Sachen konnten endlich richtig trocknen. Am Abend wurde der Kamin angeheizt und wieder wurden wir mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnt. Mit einer anderen Gruppe diskutierten wir den Übergang für den nächsten Tag. Der Weg beinhaltete einen kleinen Gletscher und der Wirt hatte von Steigeisen abgeraten. Das sahen die Wanderer anders, die sich nicht ohne Gerödel auf den Übergang gewagt hatten.


  • 1) Pedrotti Hütte 2491m
  • 2) Forcolotta di Noghera 2415m
  • 3) Agostini Hütte 2410m
  • 4) Bocca die Due Denti 2859m
  • 5) XII Apostel Hütte 2489m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zur Alimonta Hütte

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Für diesen Tag stand eigentlich eine leichte Tour an, aber die Überquerung des Gletschers machte uns schon einige Sorgen. Aber zuerst genossen wir die tollen Blicke am Morgen, die wir über die Gipfel der Adamellogruppe schweifen lassen konnten. Das Wetter war wieder wechselhaft angesagt und die ersten Wolken waren auch schon am Horizont zu sehen. Das Frühstück nahmen wir in großer Runde ein. Dann wollten wir los, um rechtzeitig den Übergang in das Valle di Brenta zu schaffen.
Vor der (1) XII Apostel Hütte 2489m starteten wir auf dem großen Felsplateau, welches schon etwas an das steinerne Meer in Berchtesgaden erinnerte. Die Scharte war bereits zu sehen und der Weg schlängelte sich über die Felsen nach oben. Nach ca. einer Stunde standen wir dann oben auf der (2) Bocca di Camosci 2784m und sahen unter uns den Gletscher. Der markierte Weg führte direkt über das Eis und wurde von uns aufgrund der fehlenden Steigeisen nicht favorisiert. Zuerst stiegen wir steil zum Camosci Gletscher hinunter und bewegten uns dann auf der linken Seite im Geröll zur Gletschersohle weiter. Hier konnten wir ganz gut gehen, mussten aber immer aufpassen, dass unter dem Geröll kein Eis lag, da wir sonst sofort wegrutschten. Mit einigen Umgehungen an der Gletscherkante kamen wir dann im unteren Teil auf die vorhandenen Schneefelder und konnten direkt queren. Allerdings benötigten wir auf der gegenüberliegenden Seite etwas Zeit, um den Abstiegsweg wieder zu finden. Einige Markierungen sorgten für etwas Verwirrung. Wahrscheinlich waren diese schon etwas älter. Dann standen wir vor einer kleineren Felskletterei, die sich etwas weiter unten als Klettersteig herausstellte. Also legte ein Teil der Gruppe zur Sicherheit das Klettersteigset an, auch wenn es an der Felskante nicht allzu weit nach unten ging. So war es aber sicherer. Nun zogen die Wolken in den Talkessel hinein. Der Weg führte um die steilen Felswände des Crozozon di Brenta herum. Davon konnten wir nicht viel sehen. Nachdem wir diesen Teil überwunden hatten, fiel der Weg in das Val Brenta alta ab und führte durch die Talssohle zum Gegenanstieg, der sich noch einmal in die Länge zog. Irgendwann tauchte die (3) Brentei Hütte 2182m vor uns im Nebel auf.
Auf der Hütte legten wir eine längere Pause ein und probierten die Suppen der Tageskarte. Der Kamin war noch nicht ganz auf Temperatur. Dadurch war es noch etwas kühl und durch die feuchten Sachen froren die meisten von uns weiterhin.
Der zweite Teil der Tagesetappe war nun der Aufstieg zur (4) Alimonta Hütte 2591m. Vor uns konnten wir schon die Felsformationen erkennen. Der Weg führte an den Felswänden vorbei und stieg steil an. Zum Schluss war noch eine größere Felsstufe zu überwinden, dann standen wir schon vor der Hütte, die ebenfalls auf einem großen Felsplateau errichtet war.
Die Hütte war sehr neu eingerichtet. Sogar eine warme Dusche war vorhanden und wir bekamen wieder ein schönes Zimmer zugewiesen. Am Nachmittag fing es dann kräftig an zu regnen. Zum Glück waren wir rechtzeitig auf der Hütte angekommen. Wir saßen am Abend gemütlich zusammen und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag. Aber wir sahen nicht, dass es draußen bereits schneite und die hohen Übergänge damit ausschieden.


  • 1) XII Apostel Hütte 2489m
  • 2) Bocca di Camosci 2784m
  • 3) Brentei Hütte 2182m
  • 4) Alimonta Hütte 2591m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Graffer Hütte

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Über Nacht hatte es geschneit. Am Morgen standen wir vor der Hütte und hatten eine Traumkulisse vor uns. Die Hütte steht eingerahmt von Felsen auf einem Felsplateau. Vor uns öffnete sich, wie auch schon am Vortag, der Blick zur Adamellogruppe, deren höchster Gipfel weit herausragte. Heute teilte sich die Gruppe. Ein kleiner Teil wollte sich auf den verschneiten Klettersteig wagen. Andere Teilnehmer wanderten den Brenta- Dolomiten-Trek weiter. Als Hüttenwanderer wollte ich noch weitere Stempel sammeln und machte mich mit einigen Begleitern auf den Weg in das Tal zur Vallesinella Hütte und den bekannten Wasserfällen.
Von der (1) Alimonta Hütte 2591m stiegen wir auf gleichem Weg des Vortages zur (2) Brentei Hütte 2182m ab. Nach 45 Minuten standen wir schon vor der Hütte und wählten den Weg nach Norden in Richtung der Casinei Hütte. Der Weg verlief auf einem Felsband auf gleicher Höhe und zu unserer linken Seite bot sich ein großartiger Blick auf die Tosa und dem danebenliegenden Gletscher. Auf diesem waren wir am Vortag abgestiegen. Dann bog der Weg in einen Tunnel ein. Nachdem wir diesen verlassen hatten, bot sich ein Panoramablick auf Madonna di Campiglio. Weiter über das Felsband kamen wir an die Weggabelung zur Tuckett Hütte, die unser Ziel des nächsten Tages war. Diese Gabelung lag zwischen zwei Bergkuppen. Von nun an führte der Weg steil in das Tal hinunter und tauchte in einen Wald ein. Bald zeigte sich zwischen den Bäumen die (3) Casinei Hütte 1825m. Hier gab es nur eine kurze Pause und schon waren wir auf dem Weg zur (4) Vallesinella Hütte 1513m unterwegs. Hier wollten wir die Mittagspause einlegen. Zu unserem Erstaunen fanden wir aber nach einer weiteren Stunde nur eine große Baustelle vor. Die Hütte war bereits abgerissen und ein Kran setzte gerade die ersten neuen Elemente aufeinander. Ein Mitarbeiter des Nationalparks empfahl die (5) Cascate di Mezzo Hütte 1398m, die nur 10 Minuten weiter weg war und an den Wasserfällen lag. Schlecht für uns war, dass es noch weitere 100 Höhenmeter weiter runterging, die wir im Anschluss wieder aufsteigen mussten. Aber die Aussicht auf eine Mittagssuppe überzeugte, diese auf sich zu nehmen. Der Weg verlief weiter auf einem Fahrweg und mit einem Mal war der Wasserfall zu sehen. Über eine breite Front fiel das Wasser über die Felsen hinunter. In diesem Ausmaß hatte ich es noch nicht gesehen. Davor lag die Hütte mit ihrer großen Aussichtsterrasse. Aber leider war auch diese geschlossen und mit hungrigem Magen mussten wir den Aufstieg bewältigen.
Von der Vallesinella Hütte führte der Weg weiter talaufwärts zur Vallesinella Alm. An dieser angekommen bog der Weg nach links ab und zog sich in Serpentinen eine Steilstufe hinauf. Über uns standen die hohen Gipfel der Brenta mit der Vallesinella. Auf dem Hochplateau, unterhalb des Monte Spinale, windet sich der Weg durch eine hügelige Landschaft. Dann kam der erste Sessellift zum Vorschein und gleich dahinter tauchte die (6) Graffer Hütte 2261m auf. Diese liegt mitten in einem Skigebiet und direkt hinter der Hütte verläuft die Seilbahn hinauf zum Passo del Croste.
Wir bekamen auf der nicht geheizten Hütte ein paar kleine Zimmer und nutzten erst einmal die warmen Duschen. Im Anschluss bot der Hüttenwirt zum Kaffee leckere Torten an, die genau für unseren Hunger das Richtige waren. Zum Abendessen wurden die Tische in einem separaten Bereich eingedeckt. Es gab unter anderem Schweinshaxe. Solche Gerichte hatten wir noch nicht auf den Hütten bekommen. Den Abend ließen wir bei einem Bier oder Wein ausklingen. Am nächsten Tag wollten wir den letzten Klettersteig der Tour bewältigen.


  • 1) Alimonta Hütte 2591m
  • 2) Brentei Hütte 2182m
  • 3) Casinei Hütte 1825m
  • 4) Vallesinella Hütte 1513m
  • 5) Cascate di Mezzo Hütte 1398m
  • 6) Graffer Hütte 2261m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Übergang zur Tuckett Hütte

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Für den Übergang zur Tuckett Hütte hatte ich den klassischen Sentiero Brentei ausgewählt. Dieser führt im Rahmen eines Klettersteiges auf den bekannten Felsbändern entlang. Er gilt aber als leichter Klettersteig und daran wollten sich alle Teilnehmer ausprobieren.
Von der (1) Graffer Hütte 2261m schlugen wir den Weg in Richtung des Passo del Croste ein. Hielten uns aber weiter rechts und wanderten erst einmal in Richtung der Tuckett Hütte. Bald teilte sich der Weg und wir orientierten uns an der Ausschilderung des Bochette Weges. Durch die hügelige und felsige Landschaft stiegen wir in Richtung des Passes auf. Dort angekommen, wendete sich der Weg in Richtung Süden und führte weiter an der östlichen Seite der Brentagruppe entlang. Über die Felsbänder gewannen wir weiter an Höhe. Auf ca. 2650m erreichten wir dann den (2) Klettersteigeinstieg. Hier wurde auf einem Schild noch einmal vor unsicheren Klettersteigsets gewarnt. Wir legten unsere Ausrüstung an und stiegen weiter auf. Wer denkt, dass man den Weg an Seilen bewältigt, irrt sich, denn die Halteseile waren eher selten. Nur an etwas kritischen Stellen waren diese vorhanden. Auf den Felsbändern selbst waren keine Seile angebracht. An zwei Scharten gab es dann aber genügend Seile zum Klettern. Die Scharten waren sehr steil zu klettern und gut gesichert. Neben uns öffneten sich etwas die Wolken und wir konnten zum ersten Mal den Molvenosee unter uns erkennen. Dann öffneten sich die Felsen an der (3) Campanile di Vallesinella 2889m. Vor uns lag wieder eines dieser großen Felsplateaus. Über dieses Plateau gab es eine Möglichkeit auf dem Sentireo Dellagiacoma zur (4) Tuckett Hütte 2272m abzusteigen. Alternativ bestand die Möglichkeit um die Cima Sella auf Leitern herum zu steigen und den Tuckettgletscher für den Abstieg zu nutzen. Ich entschied mich für die erste Variante. Über mehrere Felsstufen führte der Weg an Seilen gesichert nach unten und bald konnten wir die Tuckett Hütte vor uns sehen.
Auf der Hütte hatten wir wieder Glück. Der Wirt gab uns ein großes 20 Bett-Zimmer in der Nachbarhütte unterm Dach. Wir hatten genügen Platz und konnten es uns bequem machen. Langsam trafen alle Teilnehmer an der Hütte ein. Plötzlich wurde es draußen laut. Ein starker Hagel prasselte auf das Dach. Die Körner waren fast so groß, wie Kirschkerne. Zum Glück hatten wir unser Ziel schon erreicht. Die Hütte war sehr gemütlich und wir ließen am Abend bei gutem Essen und einem Glas Wein die Tour ausklingen. Am nächsten Tag stand der steile Abstieg nach Molveno an und davor der Aufstieg über den Gletscher zur Tuckettscharte. Aber darin hatten wir schon etwas Übung.


  • 1) Graffer Hütte 2261m
  • 2) Klettersteigeinstieg 2650m
  • 3) Campanile di Vallesinella 2889m
  • 4) Tuckett Hütte 2272m
Abbildung Höhenprofil

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6. Tag: Abstieg nach Molveno

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Normaler Weise sind die Etappen am letzten Tag unserer Touren nicht mehr so schwierig, aber auf dieser Tour gab es keine andere Lösung, weil wir noch einmal über eine Scharte steigen mussten, um auf die östliche Seite der Brenta zu kommen. Wir hatten alle gut geschlafen und am Morgen trafen wir uns pünktlich zum Frühstück. Wieder der tolle Blick auf die Adamello- und Ortlergruppe, mit der Cevedale. Auf dieser habe ich bereits vor einigen Jahren schon gestanden.
Von der (1) Tuckett Hütte 2272m ist die (2) Tucketscharte 2649m bereits zu sehen. Vor uns hatten schon einige Wanderer mit dem Aufstieg begonnen. Über Nacht war es sehr kalt geworden und es hatte Frost gegeben. Dadurch war der Hagel liegen geblieben und gab uns auf dem Gletscher einen guten Halt. Ich glaube schon, dass im Sommer bei wenig Schnee der Gletscher nicht ohne Hilfsmittel begehbar ist. Auch hier sollte man wenigstens Gerödel im Rucksack bei sich haben. Aber wir stiegen zügig den Gletscher hinauf und standen nach einer Stunde auf der Scharte. Die Sonne kam nun hinter den Gipfeln heraus und um uns herum war alles in das Sonnenlicht getaucht. Für den Abstieg waren wir unsicher, ob wir das Kletterset benötigen. Am Bochette Weg, der vor uns steil abfiel und als Klettersteig eingezeichnet war, konnten wir Seile erkennen. Deshalb entschieden wir uns das Klettersteigset anzulegen. Im Nachhinein war das verschenkte Zeit, denn die Seile waren beim Abstieg nicht gerade hilfreich und viel zu weit vom Weg entfernt. Ich denke, wenn hier viel Schnee an der Stelle liegt, dass dann die Seile wichtig sind. Unter uns konnten wir ein großes Geröllfeld sehen, welches sich in einer Ebene befand. Hier trennten sich die Wanderwege. Wir stiegen weiter in Richtung Molveno ab. Etwa eine dreiviertel Stunde wanderten wir auf dem Weg weiter, bis wir an der nächsten Stufe standen und der Abstiegsweg in Richtung der (3) Croz Altissimo Hütte (Rifugio Croz dell'Altissimo) 1438m begann. Hier hatten wir die Möglichkeit auf einen kleinen Gipfel zu steigen und noch einmal das Panorama um uns herum zu genießen. Unter uns war bereits der Molvenosee zu erkennen. Bis zur Hütte waren es immer noch 1000 Höhenmeter und die sollten richtig steil werden. Über mehrere Stufen stiegen wir nun weiter ab. Immer wieder gab es Stellen, die mit Leitern gesichert waren. Bald standen wir auf einem großen Geröllfeld. Entlang dieses Gerölls kamen wir weiter hinunter in das Tal und trafen an der Croz Altissimo Hütte auf den Aufstiegsweg, den wir 6 Tage zuvor für den Aufstieg zur Pedrotti Hütte genutzt hatten. Hier schloss sich der Kreis.
Auf der Hütte machten wir nach dem Abstieg eine längere Pause. Für den Abstieg gab es mehrere Alternativen. Über den Fahrweg konnte man direkt nach Molveno absteigen oder den Felsweg zurück zum Korblift gehen. Ich entschied mich für den Weg zur La Montanara Hütte um noch einmal den Blick in die Brenta und nach Molveno zu genießen. Zuerst wanderte ich weiter auf dem Weg zum Pradel. Auf der Hälfte des Weges zweigt der Sentirio delle Grotte e Brenta, der steil an den Felswänden nach oben anstieg. In Serpentinen gewinnt man schnell an Höhe. Immer wieder war die Tuckett Scharte zu erkennen. Dann wendete sich der Weg in einen Wald, durch den ich die (4) La Montanara Hütte 1521m erreichte. Vor der Hütte war eine große Schautafel mit dem Brenta Panorama aufgestellt und alle Gipfel ließen sich zuordnen. Mit diesem Anblick fiel der Abschied aus der Brenta noch schwerer. Von der Hütte fuhr der Sessellift hinunter nach Pradel und dort stieg ich in den Korblift um. Dieser brachte mich zurück nach (5) Molveno 864m, wo ich für eine weitere Nacht ein Hotelzimmer gebucht hatte und mich von der Tour erholen konnte.
Wir haben die Brenta auf den Felsbändern umwandert und sind über die steilen Scharten gestiegen. Bei gutem Wetter hat man von dort traumhafte Ausblicke. Die wurden uns durch die Wolken zum Teil verwehrt, aber wir konnten immer wieder erahnen, welche Panoramen sich vor uns auftaten. Die Hütten waren alle modernisiert und sehr gemütlich. Selbst die Reservierung war bei allen per E-Mail möglich. Unsere Wanderung auf dem Brenta-Dolomiten-Trek hatte alle unsere Erwartungen erfüllt. Natürlich lässt sich diese Runde mit weiteren Klettersteigen kombinieren. Aus diesem Grund sind viele Wanderer hier unterwegs und erkunden die Brenta, so wie wir es getan haben.


  • 1) Tuckett Hütte 2272m
  • 2) Tuckett Scharte 2649m
  • 3) Croz Altissimo Hütte 1438m
  • 4) La Montanara Hütte 1521m
  • 5) Molveno 864m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Italien
  Italien / Trento
Fernwanderwege
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Klettersteig / schwer


Informationen zur Einstufung:
  • Lange Tagesetappe die viel Konzentration und Trittsicherheit erfordern
  • Klettersteige der Kategorie A/B bis C .
  • leer
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anreise erfolgte von Berlin nach München und weiter mit dem Auto über Innsbruck zur Brennerautobahn (A22). Den Brenner weiter bis Bozen und nach Trento Centro. Dann Richtung Madonna di Campiglio und in der Stadt Sarche nach Madonna di Campiglio und Molveno abbiegen. Von dort der Strada Statale 421 über S. Lorenzo bis nach Molveno folgen. Ab der Autobahn dauert die Anfahrt ca. 30 Minuten.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Die Autos konnten an der Seilbahn in Molveno abgestellt werden.

   Kosten für Maut

In Italien besteht auf den Autobahnen eine Mautpflicht. Die Maut kostete in Italien 10,00 ?.
Bei der Befahrung der Autobahn in Österreich wird eine Vignette benötigt. Für den Abschnitt der Brennerautobahn entstehen zusätzliche Kosten von ca. 8,00 ?.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  73
  • Kompasskarte:  51
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Schneelagen an den Übergängen beachten.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
Weitere Tourenvorschläge:
Ortler Gruppe
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 7 Tage Logo für Kalender 2009
Dolomiten
Bild zur Tourenempfehlung
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Sextener Dolomiten
Bild zur Tourenempfehlung
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Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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