Dolomitenweg II
90km 7 Tage 9958hm
Die Dolomiten sind eine Gebirgskette in den südlichen Kalkalpen. Sie bilden mit ihren Naturparks eine
einzigartige Naturlandschaft mit klaren Bergseen und hohen Gipfeln. In den tieferen Lagen findet man sonnige
Wiesen und schattige Wälder.
Die Dolomiten werden auch "bleiche Berge" aufgrund ihres hellen Dolomitgesteins genannt, Im Jahre 2009 wurden
sie zum offiziellen UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Das Herz der Dolomiten bilden die großen Gebirgsketten der
Sellagruppe, des Langkofels, der Marmolata, des Schlern und des Rosengarten.
Wir hatten eine Rundtour durch die bekanntesten Gebirgsgruppen geplant und wollten den Rosengarten mit seinen
imposanten Felsformationen umrunden. Dabei waren neben den Wanderungen von Hütte zu Hütte auch die Erprobung
einiger Klettersteige eingeplant.
Wir starteten unsere Tour in St. Ulrich und fuhren mit der Standseilbahn zum Raschötzkamm hinauf. Dort begann
unsere Wanderung auf dem Dolomitenweg II, der von der Plose durch den Nationalpark Puez-Geisler führt, wo wir
auf der Schlüterhütte und der Puezhütte übernachteten. Wir wanderten weiter zum Grödnerjoch und wechselten hier
in die Sellagruppe, mit Ziel Pisciadùhütte. Den Sellastock überquerten wir auf einem kurzen Stück und stiegen zum
Sellajoch ab. Vorbei am Langkofel wanderten wir zur Plattkofelhütte. Von dort war der Naturpark Schlern-
Rosengarten zum greifen nahe. An der Hütte begannen wir mit dem Übergang in den Rosengarten. Durch das Valle di
Duron stiegen wir zur Antermoia Hütte auf, Von dort drangen wir weiter in den Rosengarten ein, wo uns eine
Vielzahl an Hütten und Aussichtspunkten erwartete. Am letzten Tag umrundeten wir den südlichen Zipfel des
Rosengarten und fuhren an der Kölner Hütte mit der Seilbahn in das Tal. Der Bus brachte uns nach zweistündiger
Fahrzeit wieder zurück nach St. Ulrich.
15,2km 5h 620hm 320hm mittel
Am Morgen trafen wir uns in (1) St. Ulrich 1265m an der Talstation der Raschötzseilbahn. Mit uns wartete eine
sehr große Gruppe. die ebenfalls zum Gasthaus wandern wollte. Die Bahn wurde aber mehrfach auf den Berg
geschickt. Wir kamen ohne großes Warten schnell nach oben. Am Gasthaus angekommen standen wir schon in den
Wolken. Die in den Reisebeschreibungen versprochenen Aussichten auf die Sellagruppe, Langkofel und Schlern war
leider nicht vorhanden.
Also wanderten wir von der (2) Raschötzer Hütte 2093m auf dem Ziehweg in Richtung des Bogelsattel. In leichtem
Auf und Ab gingen wir auf breitem Fahrweg und standen nach ca. 1 Stunde an der (3) Brogles Hütte 2045m. Da es
noch früh am Tage war, entschieden wir uns nur zu einer kurzen Pause. Die Hütte lag tief in den Wolken und war
kaum zu sehen. An der Hütte schwenkten wir auf den Adolf-Munkel-Weg, der auch Geislerweg genannt wird, da er
unterhalb der Geislergruppe entlang führt. Zuerst fiel der Weg weiter ab, um in Anschluss im Gegenanstieg steil
aufwärts zu führen. Am Abzweig zur Glatsch Alm schwenkten wir auf den abwärts führenden Wegund wanderten weiter
in das Tal kamen und an der Brücke über den Fluss "Zenon" auf denn Fahrweg trafen. In einem langen Anstieg kamen
wir zur (4) Gampenalm. Endlich war der Himmel aufgerissen. Bei strahlendem Sonnenschein kehrten wir ein und
genossen den Ausblick in das Villnösstal. Unterhalb der Alm wurden von Einheimischen lederne Peitschen
geschwungen. Der Knall war weit zu hören. Nach dem wir uns ausgeruht und gestärkt hatten, machten wir uns an den
letzten Aufstieg des Tages. Die (5) Schlüterhütte 2297m war schon zu erkennen und schnell hatten wir die Hütte
erreicht.
Wir bekamen ein eigenes Zimmer für die Gruppe, wo wir uns ausbreiten konnten. Am Abend bestiegen wir den Hausberg der Hütte und konnten das Alpenpanorama genießen. Hier hielten wir es eine Stunde aus und machten uns dann auf den Weg zum Abendessen.
Bildergalerie:
1) St. Ulrich 1265m- 2) Raschötzer Hütte 2093m
- 3) Brogles Hütte 2045m
- 4) Gampenalm 2062m
- 5) Schlüterhütte 2297m
10,5km 4h 755hm 560hm mittel
Für den zweiten Tag stand eine recht kurze Tour auf dem Plan. Wir wollten uns langsam steigern, denn die langen
Tourentage hatten wir noch vor uns. Viele Wanderer planen diesen Abschnitt bis zum Grödnerjoch oder gehen sogar
bis zur Piz Boe Hütte weiter.
Wir hatten gut geschlafen und packten gemütlich am Morgen unsere Sachen. Gleich hinter der (1) Schlüterhütte
2297m fing der Weg an zu steigen. Schnell standen wir auf dem (2) Bronsoijoch 2421m. Von hier konnten wir schon
den langen Weg hinüber zur Roascharte sehen. Der Weg führte zuerst den Berg hinunter, wo wir über das (3)
Kreuzjoch 2293m gingen. Vor uns konnten wir die Gruppen im Aufstieg erkennen, die am Morgen früher gestartet
waren. Der Hang war sehr steinig und immer wieder wurden größere Brocken losgetreten. Vorsicht war hier geboten.
Überall stand der seltene Dolomitenmohn am Wegesrand.
Von der (4) Roascharte 2617m hatten wir leider keine gute Aussicht. Der Himmel war immer noch zugezogen. Dafür
konnten wir gleich an der gegenüberliegenden Scharte einen Steinschlag sehen. Einige Seilschaften drehten sofort
um, die gerade auf dem Weg zum Einstieg in den Klettersteig zur (5) Nivesscharte waren. Wir überlegten lange,
ob wir den kurzen Aufstieg am Klettersteig nehmen sollten, oder doch über das Tal zur Siellescharte gehen
sollten. Da wir an diesem Tag die Kletterausrüstung prüfen wollten, beschlossen wir dies an dem leichten
Klettersteig auszuprobieren, denn mit Ausrüstung ist der Übergang eindeutig sicherer. Den Abschnitt hatten wir
in kürzester Zeit überwunden und wanderten anschließend auf abfallendem Weg hinüber zur (6) Puezhütte 2475m.
Dort angekommen fing es an zu regnen. Damit brauchten wir keine Pläne für den Nachmittag mehr machen. Wir
hatten wieder ein Lager für unsere Gruppe. Dieses Mal etwas sehr eng. Die Betten waren in drei Etagen
angeordnet. Das erlebt man nicht so oft und viel Kopffreiheit war in den Lagern nicht gegeben. Am Abend planten
wir die Tour des nächsten Tages, wobei der Klettersteig am Aufstieg zur Piscadùhütte eine große Rolle spielte.
Bildergalerie:
1) Schlüter Hütte 2297m- 2) Bronsoijoch 2421m
- 3) Kreuzjoch 2293m
- 4) Roascharte 2617m
- 5) Nivesscharte 2740m
- 6) Puezhütte 2475m
12,2km 6h 790hm 690hm schwer
Der Himmel war mit Wolken verhangen. Am 3. Tag wollten wir den ersten Klettersteig überwinden. Bei Regen wäre
aber die Begehumng zu gefährlich gewesen. Wir mussten nun hoffen, dass sich das eine Wetterbesserung am Tage
eintritt. Ersteinmal mussten wir bis zum Grödnerjoch gehen. In dieser Zeit konnte noch viel passieren.
An der (1) Puezhütte 2475m begann der Weg leicht abfallend. Wir sahen schon bald den ersten Enzian am Wegesrand,
der sich auf den Wiesen und an geschützten Stellen ausbreitete. Dann kamen wir durch gewaltige Felsformationen
zum (2) Ciampacjoch 2366m. Am Joch besteht die Möglichkeit der Besteigung des Sass de Ciampac. Aber die Aussicht
war an diesem Tag nicht gegeben. Wir wanderten weiter. Leider begann es zu regnen und wir begannen mit dem
Aufstieg zum (3) Crespeinjoch 2522m. Dieses war bald geschafft und vom Joch konnten wir schon unser nächstes
Ziel erkennen. Das (4) Cirjoch 2469m lag zum greifen nahe. Wir mussten nur ein kleines Stück auf dem Weg
absteigen und am Berg entlang zum Joch weiter gehen, wo am Ende ein kleiner Aufstieg auf uns wartete.Oben
angekommen, baute sich eine großartige Kulisse der Sella vor uns auf. Man hatte das Gefühl, das man mit der
Nase degegen stupsen könnte. Unter uns stand ein kleines Felslabyrinth, durch welches sich unser Abstiegsweg
schlängelte. Wir wanderten langsam hinunter. Große Gruppen kamen uns entgegen und langsam setzte stärkerer
Regen ein. Vor uns lag die (5) Jimmyhütte 2220m, die wir nun für eine Pause nutzen wollten. Schnell füllte
sich die Hütte mit den vielen Wanderern und die Kellner konnten einem leid tun. Überall lagen die nassen
Rucksäcke und das Durchkommen wurde immer schwieriger. Aber die Hütte war gut organisiert.
Als es aufhörte zu regnen, kam auch gleich die Sonne heraus und wir gingen davon aus, dass der Klettersteig
schnell abtrocknen würde. Also beschlossen wir es doch zu versuchen. Wir überquerten das (6) Grödnerjoch 2121m
und stiegen auf der gegenüberliegenden Seite gleich wieder zur Sella auf. Der Weg zog sich unterhalb der
Felswände entlang. Nach einer halben Stunde kamen wir zum Einstieg des Normalweges, der zur (8) Pisciadùhütte
2585m hinauf geht. Durch einen schluchtenartigen Einschnitt führt der Weg steil empor und ist mit Drahtseilen
zur Hilfestellung gesichert. Hier teilte sich die Gruppe, denn nicht alle wollten mit über den Klettersteig
gehen.
Wir mussten nun noch einmal ein ganzes Stück absteigen, mit dem Wissen, dass wir diese Höhenmeter auch wieder
nach aufsteigen müssen. Dann sahen wir endlich den Wasserfall. Der Pisciadu Klettersteig (Via Ferrata
Tridentina) beginnt etwas unterhalb und führt an der rechten Seite hinauf. Dort angekommen, legten wir die
Kletterausrüstung an und machten uns an den Aufstieg. Es ging steil los und unser Können wurde auch gleich
gefordert. Oberhalb des Wasserfalls gab es einen Ausstieg zur Hütte, die schon über uns zu shene war. Aber
nun kam das spektakulärste Stück. Der Klettersteig wurde schwerer und bald kam die bekannte Hängebrücke zum
Vorschein, die den Klettersteig beschließt. Von der Brücke hatte man den Blick durch die beiden Felsspalten
und an den Wänden gab es ein Schattenspiel. Nach einer Pause guingen wir das letzte Stück zur Hütte. Sie
steht auf einer Felskante in der Nähe des Piscadùsees in einer schönen Kulisse zwischen den Gipfeln der Sella.
Am Abend war natürlich der Klettersteig das große Thema und die Besteigung war ein lange gehegter Wunsch von mir.
Nun hatte ich es geschafft und stolz gingen wir nach einem geselligen Abend zu Bett.
Bildergalerie:
1) Puezhütte 2475m- 2) Ciampacjoch 2366m
- 3) Crespeinjoch 2522m
- 4) Cirjoch 2469m
- 5) Jimmyhütte 2220m
- 6) Grödnerjoch 2121m
- 7) Exnerturm 2496m
- 8) Pisciadùhütte 2585m
19,7km 7h 1096hm 1366hm mittel
Es wurde die längste Etappe der Tour. Wir wollten die Sellgruppe überschreiten und in das Val Lasties absteigen,
um in Gegenanstieg am Langkofel auf den Friedrich-August-Weg zu stoßen, der uns zur Plattkofelhütte führte.
Von der (1) Pisciadùhütte 2585m stiegen wir auf der linken Seite des Sees am westlichen Hang der Cima Pisciadù
hinauf. Schon nach wenigen Minuten war eine stark verseilte Passage zu überwinden, auf der ein Klettersteigset
mehr Sicherheit gegeben hätte. Von hier gingen wir weiter in das Val de Tita hinein, bis wir oberhalb des Tales
an eine leichte, mit Drahtseilen gesicherte, Kletterpassage kamen. Über diese kamen wir erreichten wird das (2)
Hochplateau der Sella 2965m. Von hier konnten wir auf die umliegenden Gebirgsgruppen der Dolomiten schauen.
Langkofel, Rosengarten und Marmolada waren zu erkennen. Auf der Geislergruppe konnten wir den Wanderweg des
Vortages und die Puezhütte gut erkennen.
Von der Hochebene führte der Weg in Schlangenlinien in Richtung Zwischenkofel. Am Abzweig in das Val Lasties,
stand der Bergerturm als große Säule vor uns. Von hier stiegen wir weiter über Felsstufen ab. Durch hoch
aufragende Felstürme schlängelte sich der Weg weiter hinunter in das Tal. Auf einer Felsstufe teilte sich der
Weg. Hier machten wir eine Pause und überlegten lange, wie wir weiter gehen wollten. Die Wanderführer empfehlen
den Aufstieg auf der Fahrstraße zum Sellajoch. Wer aber dort selbst mit dem Auto gefahren ist, weiß wie wenig
Platz schon für die Fahrzeuge ist und dass für einen Wanderer keiner mehr bleibt. Deshalb stiegen wir in
Richtung des (3) Rifugio Monti Pallidi 1848m ab. Hier gab es eine sehr gute Kürbiskernsuppe. Die Hütte war an
diesem Tag auf den Ansturm von Besuchern nicht vorbereitet und so gab es ein lustiges Rätselraten mit der netten
Kellnerin, was man noch bestellen konnte. Es musste mehrfach umdisponiert werden. Aber dem Personal konnten wir
dies bei der guten Laune nicht übel nehmen.
Gut gestärkt und ausgeruht machten wir uns nun an den Gegenanstieg zum Langkofel. Zuerst mussten wir aber noch
weiter bis zur kleinen Siedlung Pradel absteigen. Am Hotel Lupo Bianco querten wir den Fluß und wanderten auf
dem Fahrweg steil Berg auf. Überall am Wegesrand standen die Herbstzeitlosen und tauchten die Wiesen in ein
zartes Rosa. Nach etwa einer Stunde kamen wir an (4) Valentini Hütte 2218m an und machten eine kurze Rast. Hier
gelangten wir auf den Friedrich-August-Weg, der um den Plattkofel herum führt und nach dem König Friedrich
August III von Sachsen benannt wurde. Er verbrachte viel Zeit in den Bergen und mischte sich bei seinen
Wanderungen unter das Volk. Deshalb war er in der Region sehr beliebt und der Wanderweg wurde nach ihm benannt.
Zuerst mussten wir ein Skigebiet queren und kamen dann zur (5) Friedrich August Hütte 2308m. An der Hütte
konnten wir einige Spezialitäten der Alm erwerben. Unser nächstes Ziel war die (6) Sandro Pertini Hütte 2300m.
Hier hätten wir ebenfalls übernachten können. Die Hütte bot neuerdings Übernachtungsplätze in einem gemütlichen
Ambiente an. Vor der Hütte genossen wir noch kurz das Panorama, bevor wir uns auf den letzte Abschnitt des Tages
machten. Nach einem kurzen Anstieg wanderten wir am Hang um die Plattkofelalm herum und standen kurz vor
Sonnenuntergang vor der schon weit sichtbaren (7) Plattkofelhütte 2295m.
Die privat geführte Hütte war sehr gut ausgestattet. Am Abend saßen wir in gemütlicher Runde und alle waren über
die Länge der Tagesetappe erstaunt. Für den nächsten Tag stand ein weiterer Klettersteig zur Diskussion. Der
Kesselkogel sollte als höchster Punkt des Rosengarten bestiegen werden.
Bildergalerie:
1) Pisciadùhütte 2585m- 2) Hochplatteau Sella 2965m
- 3) Monti Pallidi Hütte 1848m
- 4) Valentini Hütte 2218m
- 5) Friedrich August Hütte 2308m
- 6) Sandro Pertini Hütte 2300m
- 7) Plattkofelhütte 2295m
12,1km 5h 960hm 650hm mittel
Von der Plattkofelhütte führen mehrere Weg in den Rosengarten. Der bekannteste Weg verläuft über den Schlern an
der Tierser Alp Hütte. Da ich diesen Abschnitt schon einmal gegangen bin, entschied ich mich für den Einstieg
über die Antermoia Hütte, durch das Valle di Duron.
Am Morgen gab es auf der Palttkofelhütte ein Frühstücksbuffet, an dem wir uns stärkte. Von der (1)
Plattkofelhütte 2295m gingen wir dann zur gleichnamigen Alm hinunter. Diese durchquerten wir und bogen gleich
hinter dem markanten Felsen nach rechts ab. Entlang des Baches stiegen wir in das Tal ab. Zuerst führte der Weg
über die Wiesen der Alm, später kamen wir in einen schattigen Fichten, wo der Weg steiler wurde. In der Nähe der
(2) Micheluzzi Hütte 1860m gelangten wir in das Valle di Duron. Vor uns bauten sich die ersten Ausläufer des
Rosengartens am Talende auf. Wir wanderten auf breitem Fahrweg weiter bis zur Miravalle Alm, wo wir auf den
Aufstiegsweg zur Antermoia Hütte trafen. Der steile Aufstieg führte uns in vielen Kehren hinauf zum (3) Passo di
Duron. Hier oben angekommen, standen wir vor einer beeindruckenden Kulisse. Unter uns die Antermoia Hütte und
dahinter der Kesselkogel, der der höchste Gipfel des Rosengarten ist.
Vom Pass stiegen wir das kurze Stück zur (4) Antermoia Hütte 2476m ab und legten dort eine längere Pause ein.
Im Anschluss starteten wir auf die letzte Tagesetappe. Der größere Teil der Gruppe hatte sich für den
Klettersteig über den Kesselkogel entschieden. Allerdings zogen dunkle Wolken auf und auch die Wettervorhersage
war nicht so gut gewesen. Deshalb nahm ich den kürzeren Weg über den (5) Antermoia Pass 2770m. Das Wetter wurde
zum Abend aber zusehends besser. Die Gipfelbesteiger wurden mit einem großartigen Ausblick belohnt.
Gleich hinter der Hütte trafen wir auf den Antermoiasee, den wir umrundeten und weiter durch das Geröllfeld zum
Fuße des Kesselkogel wanderten. Hier nahmen wir den Weg zum Pass, der links abzweigte. Durch viele Felsblöcke
kletterterten wir zum Antermoia Pass hinauf. Dort angekommen, wendete sich der Weg nach rechts um den Berg
herum. Hier kamen wir auf einen großen Felsvorsprung, wo wir das gesamte Tal mit der großartigen Kulisse der
Vaiolettfelsen und Türme vor uns sahen. Rechter Hand sahen wir unser Tagesziel, die (6) Grasleitanpasshütte
2600m. Auf der Hütte waren viele Wanderer unterwegs und die laute Geräuschkulisse drang bis zu uns nach oben.
Aber als hätte es einen Startschuss gegeben, standen alle auf und wanderten in Richtung Vaiolethütte hinunter.
Wir stiegen nun den etwas beschwerlichen Weg zur Hütte hinunter und bekamen auch gleich unser Quartier
zugewiesen. Sogar eine kostenlose Dusche konnten wir nutzen. Nun warteten wir auf unserer Kletterer, die am
späten Abend als kleine Punkte an der Felswand erschienen.
Die Grasleitenpasshütte ist sehr klein und bietet nur 30 Wanderern eine Unterkunft. Diese teilten sich ein
Lager und einen Schlafboden. Am Abend gab es dann ein kleines Menü und wir planten die Touren des nächsten
Tages. Wir wollten in das Herz des Rosengarten zu den Vaiolettürmen und zum Santnerpass vorstoßen.
Bildergalerie:
1) Plattkofelhütte 2295m- 2) Micheluzzi Hütte 1860m
- 3) Passo di Duron 2516m
- 4) Antermoia Hütte 2476m
- 5) Antermoia Pass 2770m
- 6) Grasleitanpasshütte 2600m
15,6km 6h 755hm 1135hm mittel
Am Morgen verabschiedeten wir uns von der (1) Grasleitenpasshütte 2600m und von Wanderern unserer Gruppe, die
leider vorzeitig zurückkehren mussten. Bei herrlichem Sonnenscheinstiegen wir (2) Vajolethütte 2243m auf breitem
Fahrweg ab. Dort angekommen teilte sich die Gruppe. Ein Teil wollte den Klettersteig an der Rotwandhütte machen
und wanderte gleich weiter. Wir hatten den Aufstieg zum Santener Pass geplant.
Gleich begann der Aufstieg sehr steil in das Gartltal hinein. Seile halfen an den steilsten Stellen. Erste
Gruppen kamen uns entgegen. Sie hatten auf der (3) Gartlhütte 2621m übernachtet. Diese erreichten wir nach ca.
einer Stunde. Nach dem schwierigen Aufstieg legten wir eine kleine Pause ein und saßen vor der Hütte. Vor uns
ragten die Vaiolettürme in die Höhe, die auch als Flammen der Dolomiten bezeichnet werden. Über dem Tal konnten
wir seitlich auf die Marmolada schauen. Weiter oberhalb sahen wir bereits den Santner Pass, der nur noch 100
Höhenmeter über uns lag. Dorthin führte der Weg direkt unterhalb der Laurinswand entlang. Nach zwanzig Minuten
erreichten wir den Pass mit der (4) Santnerpasshütte 2734m und konnten über die weite Ebene die großen
Gebirgsgruppen des Ortler und der Texelgruppe sehen. Davor lagen die Städte Bozen und Merane. Zur linken Seite
waren die Gipfel der Brenta und der Adamelloguppe zu erkennen. Die Brenta wird unser Ziel im nächsten Jahr sein.
Ein tolles Panorama. Wir ließen uns Zeit und machten Fotos.
Dann stiegen wir ab. Schnell standen wir wieder vor der Gartlhütte, die schon im Schatten lag. Nun folgte der
lange Abstieg über den steilen Hang. Hier wurde es immer voller. Viele Wanderer befanden sich im Aufstieg. An
der Vaiolethütte angekommen, legten wir unsere Mittagspause ein. Entschieden uns aber für die Preushütte, die
direkt daneben steht. Hier war es etwas leerer. Um weitere Hüttenstempel zu bekommen, entschied ich mich den
Weg unterhalb des Rosengartens weiter zu gehen. Dieser führte über das Plateau der Campedie (Gottes Acker).
Der Rest der Gruppe nahm den Weg "Via de Ladini", der als Panoramaweg um die Gipfel des Rosengartens herumführt
und viele Blicke über das Fassatal hinaus bietet.
Ich stieg zunächst weiter in das Val de Vaiolet ab und gelangte zum (6) Edelweishütte (Stella Alpina) 1960m.
Hier waren viele Menschen unterwegs. Bis zu dieser Hütte kann man mit einem Shuttle heranfahren und als
Ausgangspunkt für die Wanderungen nutzen. Von hier wanderte ich zum Plateau Campedie mit seinen Hütten. Das
Plateau erreicht man ebenfalls vom Fassatal mit der Seilbahn. Von hier hat man den großartigen Blick auf
Vajolettürme, die Larsecgruppe, die Ostwand der Rosengartenspitze und über das Fassatal zur Marmolada, die
sich als großer Kollos in der Ferne aufbaut.
Für den Aufstieg zur Rotwandhütte wechselte ich auf den Fasser Höhenweg. Anfangs führte er durch schöne Zirm-
und Fichtenwälder auf leicht auf- und absteigenden Weg. Später wanderte ich an interessanten Gesteinsformationen
auf ausgesetztem Weg vorbei, bis zum Vaél Stall. Hier gabelte sich der Weg. Die Malga Vaèl bietet einheimische
Produkte an. Nun begann der große Aufstieg zur (7) Rotwandhütte 2280m, die schon weit am Rande der Felswände zu
sehen war. Sofort wird der Weg steiler, bis man auf einem kleinen Plateau oberhalb der Alm ankommt, welches als
Weidefläche genutzt wird. Schnell hatte ich die Wiesen der Alm passiert und nach einem letzten Aufstieg stand
ich oben an der Hütte. Diese war sehr gut besucht. Am Nachmittag trafen sich hier die Kletterer, die die
Klettersteige an der Hütte begangen war. Auch unsere Gruppe traf bald ein und wir bezogen unser Quartier.
Am Abend gab es viel zu erzählen. Alle hatten einen schönen Tag mit vielen Aussichten gehabt. Die Klettersteigbegeher waren auf dem Ferrata Masarè über den Kamm geklettert. Wir hatten einen großen runden Geburtstag in der Gruppe zu feiern. Hier zeigt sich wieder der Nachteil der angeordneten Hüttenruhe. Leider musste unser Geburtstagskind früh zu Bett gehen. Es natürlich verständlich, dass das Personal irgendwann auch seine Ruhe braucht.
Bildergalerie:
1) Grasleitenpasshütte 2600m- 2) Vajolethütte 2243m
- 3) Gartlhütte 2621m
- 4) Santnerpasshütte 2734m
- 5) Edelweißhütte 1960m
- 6) Campediehütte 2000m
- 7) Rotwandhütte 2280m
5km 1,5h 140hm 50hm leicht
Unser Ziel am letzten Tag der Tour war war eine kurze Etappe zur Kölner Hütte, von der uns der Lift in das Tal
bringen sollte. Am Morgen machten wir uns nach dem guten Frühstück gestärkt auf den Weg. Ersteinmal wanderten
wir von der (1) Rotwandhütte 2280m auf dem Hirzelweg nach Süden auf etwas gleichbleibender Höhe um den südlichen
Punkt des Rosengarten herum. Dort trafen wir auf den bekannten (2) Bronzeadler 2258m, der drei Meter hoch ist
und zu Ehren von Dr. Theodor Christomannos aufgestellt wurde. Er hatte sich für die touristische Erschließung
des Gebietes eingesetzt. Hinter dem Adler erhebt sich die Lattemar Gruppe. Vor dieser Kulisse wurde noch ein
letztes Gruppenfoto gemacht. Dann wanderten wir weiter um den Südzipfel herum, wo sich der Weg nach Norden
wendete. Unter uns lag die Paulinahütte, die mit dem Lift vom Karerpass zu erreichen ist. Vor uns war schon die
(3) Kölner Hütte (Rosengartenhütte) 2339m zu erkennen, die wir nach einer weiteren Stunde erreichten.
Hier angekommen, merkte man schon, dass alle nach Hause wollten. Schnell bestiegen wir den Lift zur (4) Frommer
Alm 1743m. Dort warteten wir auf den Bus Nr. 185, der nach Bozen fuhr. Die Bahnfahrer blieben in dem Bus sitzen.
Wir stiegen in Blumau in den Bus nach St. Ulrich um. Aber vorher gab es noch einen sehr guten Espresso in einer
kleinen Bar, nahe der Bushaltestelle. Nach 2 ½ Stunden waren wir wieder am Ausganngspunkt unserer Dolomitentour.
Von hier trat jeder die individuelle Heimreise an.
Eine spektakuläre Hüttentour ging hier zu Ende. Leider fehlten an den ersten Tagen die viel gepriesenen
Ausblicke auf die Dolomiten. Aber mit den Tagen wurde das Wetter besser und wir konnten die Klettersteige
überwinden und bei bestem Sonnenschein durch den unvergesslichen Rosengarten wandern. Der Höhepunkt war für
mich der Aufstieg zu den Vaiolettürmen, die man selbst von dem Kalterer See und Bozen aus sehen kann und die
sich aus der Rosengartengruppe abheben. Auf den Hütten sind wir sehr freundlich empfangen worden und die
Ausstattung war sehr gut. Eine Tour, die man einfach weiter empfehlen kann.
Bildergalerie:
1) Rotwandhütte 2280m- 2) Bronzeadler 2258m
- 3) Kölner Hütte 2339m
- 4) Frommer Alm 1743m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.