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Dolomitenweg II

Tour IT3: September 2012

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Die Dolomiten sind eine Gebirgskette in den südlichen Kalkalpen. Sie bilden mit ihren Naturparks eine einzigartige Naturlandschaft mit klaren Bergseen und hohen Gipfeln. In den tieferen Lagen findet man sonnige Wiesen und schattige Wälder.
Die Dolomiten werden auch "bleiche Berge" aufgrund ihres hellen Dolomitgesteins genannt, Im Jahre 2009 wurden sie zum offiziellen UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Das Herz der Dolomiten bilden die großen Gebirgsketten der Sellagruppe, des Langkofels, der Marmolata, des Schlern und des Rosengarten.
Wir hatten eine Rundtour durch die bekanntesten Gebirgsgruppen geplant und wollten den Rosengarten mit seinen imposanten Felsformationen umrunden. Dabei waren neben den Wanderungen von Hütte zu Hütte auch die Erprobung einiger Klettersteige eingeplant.
Wir starteten unsere Tour in St. Ulrich und fuhren mit der Standseilbahn zum Raschötzkamm hinauf. Dort begann unsere Wanderung auf dem Dolomitenweg II, der von der Plose durch den Nationalpark Puez-Geisler führt, wo wir auf der Schlüterhütte und der Puezhütte übernachteten. Wir wanderten weiter zum Grödnerjoch und wechselten hier in die Sellagruppe, mit Ziel Pisciadùhütte. Den Sellastock überquerten wir auf einem kurzen Stück und stiegen zum Sellajoch ab. Vorbei am Langkofel wanderten wir zur Plattkofelhütte. Von dort war der Naturpark Schlern- Rosengarten zum greifen nahe. An der Hütte begannen wir mit dem Übergang in den Rosengarten. Durch das Valle di Duron stiegen wir zur Antermoia Hütte auf, Von dort drangen wir weiter in den Rosengarten ein, wo uns eine Vielzahl an Hütten und Aussichtspunkten erwartete. Am letzten Tag umrundeten wir den südlichen Zipfel des Rosengarten und fuhren an der Kölner Hütte mit der Seilbahn in das Tal. Der Bus brachte uns nach zweistündiger Fahrzeit wieder zurück nach St. Ulrich.

1. Tag: Aufstieg zur Schlüterhütte

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Am Morgen trafen wir uns in (1) St. Ulrich 1265m an der Talstation der Raschötzseilbahn. Mit uns wartete eine sehr große Gruppe. die ebenfalls zum Gasthaus wandern wollte. Die Bahn wurde aber mehrfach auf den Berg geschickt. Wir kamen ohne großes Warten schnell nach oben. Am Gasthaus angekommen standen wir schon in den Wolken. Die in den Reisebeschreibungen versprochenen Aussichten auf die Sellagruppe, Langkofel und Schlern war leider nicht vorhanden.
Also wanderten wir von der (2) Raschötzer Hütte 2093m auf dem Ziehweg in Richtung des Bogelsattel. In leichtem Auf und Ab gingen wir auf breitem Fahrweg und standen nach ca. 1 Stunde an der (3) Brogles Hütte 2045m. Da es noch früh am Tage war, entschieden wir uns nur zu einer kurzen Pause. Die Hütte lag tief in den Wolken und war kaum zu sehen. An der Hütte schwenkten wir auf den Adolf-Munkel-Weg, der auch Geislerweg genannt wird, da er unterhalb der Geislergruppe entlang führt. Zuerst fiel der Weg weiter ab, um in Anschluss im Gegenanstieg steil aufwärts zu führen. Am Abzweig zur Glatsch Alm schwenkten wir auf den abwärts führenden Wegund wanderten weiter in das Tal kamen und an der Brücke über den Fluss "Zenon" auf denn Fahrweg trafen. In einem langen Anstieg kamen wir zur (4) Gampenalm. Endlich war der Himmel aufgerissen. Bei strahlendem Sonnenschein kehrten wir ein und genossen den Ausblick in das Villnösstal. Unterhalb der Alm wurden von Einheimischen lederne Peitschen geschwungen. Der Knall war weit zu hören. Nach dem wir uns ausgeruht und gestärkt hatten, machten wir uns an den letzten Aufstieg des Tages. Die (5) Schlüterhütte 2297m war schon zu erkennen und schnell hatten wir die Hütte erreicht.

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Wir bekamen ein eigenes Zimmer für die Gruppe, wo wir uns ausbreiten konnten. Am Abend bestiegen wir den Hausberg der Hütte und konnten das Alpenpanorama genießen. Hier hielten wir es eine Stunde aus und machten uns dann auf den Weg zum Abendessen.


  • 1) St. Ulrich 1265m
  • 2) Raschötzer Hütte 2093m
  • 3) Brogles Hütte 2045m
  • 4) Gampenalm 2062m
  • 5) Schlüterhütte 2297m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zur Puezhütte

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Für den zweiten Tag stand eine recht kurze Tour auf dem Plan. Wir wollten uns langsam steigern, denn die langen Tourentage hatten wir noch vor uns. Viele Wanderer planen diesen Abschnitt bis zum Grödnerjoch oder gehen sogar bis zur Piz Boe Hütte weiter.
Wir hatten gut geschlafen und packten gemütlich am Morgen unsere Sachen. Gleich hinter der (1) Schlüterhütte 2297m fing der Weg an zu steigen. Schnell standen wir auf dem (2) Bronsoijoch 2421m. Von hier konnten wir schon den langen Weg hinüber zur Roascharte sehen. Der Weg führte zuerst den Berg hinunter, wo wir über das (3) Kreuzjoch 2293m gingen. Vor uns konnten wir die Gruppen im Aufstieg erkennen, die am Morgen früher gestartet waren. Der Hang war sehr steinig und immer wieder wurden größere Brocken losgetreten. Vorsicht war hier geboten. Überall stand der seltene Dolomitenmohn am Wegesrand.
Von der (4) Roascharte 2617m hatten wir leider keine gute Aussicht. Der Himmel war immer noch zugezogen. Dafür konnten wir gleich an der gegenüberliegenden Scharte einen Steinschlag sehen. Einige Seilschaften drehten sofort um, die gerade auf dem Weg zum Einstieg in den Klettersteig zur (5) Nivesscharte waren. Wir überlegten lange, ob wir den kurzen Aufstieg am Klettersteig nehmen sollten, oder doch über das Tal zur Siellescharte gehen sollten. Da wir an diesem Tag die Kletterausrüstung prüfen wollten, beschlossen wir dies an dem leichten Klettersteig auszuprobieren, denn mit Ausrüstung ist der Übergang eindeutig sicherer. Den Abschnitt hatten wir in kürzester Zeit überwunden und wanderten anschließend auf abfallendem Weg hinüber zur (6) Puezhütte 2475m. Dort angekommen fing es an zu regnen. Damit brauchten wir keine Pläne für den Nachmittag mehr machen. Wir hatten wieder ein Lager für unsere Gruppe. Dieses Mal etwas sehr eng. Die Betten waren in drei Etagen angeordnet. Das erlebt man nicht so oft und viel Kopffreiheit war in den Lagern nicht gegeben. Am Abend planten wir die Tour des nächsten Tages, wobei der Klettersteig am Aufstieg zur Piscadùhütte eine große Rolle spielte.


  • 1) Schlüter Hütte 2297m
  • 2) Bronsoijoch 2421m
  • 3) Kreuzjoch 2293m
  • 4) Roascharte 2617m
  • 5) Nivesscharte 2740m
  • 6) Puezhütte 2475m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zur Piscadùhütte

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Der Himmel war mit Wolken verhangen. Am 3. Tag wollten wir den ersten Klettersteig überwinden. Bei Regen wäre aber die Begehumng zu gefährlich gewesen. Wir mussten nun hoffen, dass sich das eine Wetterbesserung am Tage eintritt. Ersteinmal mussten wir bis zum Grödnerjoch gehen. In dieser Zeit konnte noch viel passieren.
An der (1) Puezhütte 2475m begann der Weg leicht abfallend. Wir sahen schon bald den ersten Enzian am Wegesrand, der sich auf den Wiesen und an geschützten Stellen ausbreitete. Dann kamen wir durch gewaltige Felsformationen zum (2) Ciampacjoch 2366m. Am Joch besteht die Möglichkeit der Besteigung des Sass de Ciampac. Aber die Aussicht war an diesem Tag nicht gegeben. Wir wanderten weiter. Leider begann es zu regnen und wir begannen mit dem Aufstieg zum (3) Crespeinjoch 2522m. Dieses war bald geschafft und vom Joch konnten wir schon unser nächstes Ziel erkennen. Das (4) Cirjoch 2469m lag zum greifen nahe. Wir mussten nur ein kleines Stück auf dem Weg absteigen und am Berg entlang zum Joch weiter gehen, wo am Ende ein kleiner Aufstieg auf uns wartete.Oben angekommen, baute sich eine großartige Kulisse der Sella vor uns auf. Man hatte das Gefühl, das man mit der Nase degegen stupsen könnte. Unter uns stand ein kleines Felslabyrinth, durch welches sich unser Abstiegsweg schlängelte. Wir wanderten langsam hinunter. Große Gruppen kamen uns entgegen und langsam setzte stärkerer Regen ein. Vor uns lag die (5) Jimmyhütte 2220m, die wir nun für eine Pause nutzen wollten. Schnell füllte sich die Hütte mit den vielen Wanderern und die Kellner konnten einem leid tun. Überall lagen die nassen Rucksäcke und das Durchkommen wurde immer schwieriger. Aber die Hütte war gut organisiert.
Als es aufhörte zu regnen, kam auch gleich die Sonne heraus und wir gingen davon aus, dass der Klettersteig schnell abtrocknen würde. Also beschlossen wir es doch zu versuchen. Wir überquerten das (6) Grödnerjoch 2121m und stiegen auf der gegenüberliegenden Seite gleich wieder zur Sella auf. Der Weg zog sich unterhalb der Felswände entlang. Nach einer halben Stunde kamen wir zum Einstieg des Normalweges, der zur (8) Pisciadùhütte 2585m hinauf geht. Durch einen schluchtenartigen Einschnitt führt der Weg steil empor und ist mit Drahtseilen zur Hilfestellung gesichert. Hier teilte sich die Gruppe, denn nicht alle wollten mit über den Klettersteig gehen.
Wir mussten nun noch einmal ein ganzes Stück absteigen, mit dem Wissen, dass wir diese Höhenmeter auch wieder nach aufsteigen müssen. Dann sahen wir endlich den Wasserfall. Der Pisciadu Klettersteig (Via Ferrata Tridentina) beginnt etwas unterhalb und führt an der rechten Seite hinauf. Dort angekommen, legten wir die Kletterausrüstung an und machten uns an den Aufstieg. Es ging steil los und unser Können wurde auch gleich gefordert. Oberhalb des Wasserfalls gab es einen Ausstieg zur Hütte, die schon über uns zu shene war. Aber nun kam das spektakulärste Stück. Der Klettersteig wurde schwerer und bald kam die bekannte Hängebrücke zum Vorschein, die den Klettersteig beschließt. Von der Brücke hatte man den Blick durch die beiden Felsspalten und an den Wänden gab es ein Schattenspiel. Nach einer Pause guingen wir das letzte Stück zur Hütte. Sie steht auf einer Felskante in der Nähe des Piscadùsees in einer schönen Kulisse zwischen den Gipfeln der Sella. Am Abend war natürlich der Klettersteig das große Thema und die Besteigung war ein lange gehegter Wunsch von mir. Nun hatte ich es geschafft und stolz gingen wir nach einem geselligen Abend zu Bett.


  • 1) Puezhütte 2475m
  • 2) Ciampacjoch 2366m
  • 3) Crespeinjoch 2522m
  • 4) Cirjoch 2469m
  • 5) Jimmyhütte 2220m
  • 6) Grödnerjoch 2121m
  • 7) Exnerturm 2496m
  • 8) Pisciadùhütte 2585m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Plattkofelhütte

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Es wurde die längste Etappe der Tour. Wir wollten die Sellgruppe überschreiten und in das Val Lasties absteigen, um in Gegenanstieg am Langkofel auf den Friedrich-August-Weg zu stoßen, der uns zur Plattkofelhütte führte.
Von der (1) Pisciadùhütte 2585m stiegen wir auf der linken Seite des Sees am westlichen Hang der Cima Pisciadù hinauf. Schon nach wenigen Minuten war eine stark verseilte Passage zu überwinden, auf der ein Klettersteigset mehr Sicherheit gegeben hätte. Von hier gingen wir weiter in das Val de Tita hinein, bis wir oberhalb des Tales an eine leichte, mit Drahtseilen gesicherte, Kletterpassage kamen. Über diese kamen wir erreichten wird das (2) Hochplateau der Sella 2965m. Von hier konnten wir auf die umliegenden Gebirgsgruppen der Dolomiten schauen. Langkofel, Rosengarten und Marmolada waren zu erkennen. Auf der Geislergruppe konnten wir den Wanderweg des Vortages und die Puezhütte gut erkennen.
Von der Hochebene führte der Weg in Schlangenlinien in Richtung Zwischenkofel. Am Abzweig in das Val Lasties, stand der Bergerturm als große Säule vor uns. Von hier stiegen wir weiter über Felsstufen ab. Durch hoch aufragende Felstürme schlängelte sich der Weg weiter hinunter in das Tal. Auf einer Felsstufe teilte sich der Weg. Hier machten wir eine Pause und überlegten lange, wie wir weiter gehen wollten. Die Wanderführer empfehlen den Aufstieg auf der Fahrstraße zum Sellajoch. Wer aber dort selbst mit dem Auto gefahren ist, weiß wie wenig Platz schon für die Fahrzeuge ist und dass für einen Wanderer keiner mehr bleibt. Deshalb stiegen wir in Richtung des (3) Rifugio Monti Pallidi 1848m ab. Hier gab es eine sehr gute Kürbiskernsuppe. Die Hütte war an diesem Tag auf den Ansturm von Besuchern nicht vorbereitet und so gab es ein lustiges Rätselraten mit der netten Kellnerin, was man noch bestellen konnte. Es musste mehrfach umdisponiert werden. Aber dem Personal konnten wir dies bei der guten Laune nicht übel nehmen.
Gut gestärkt und ausgeruht machten wir uns nun an den Gegenanstieg zum Langkofel. Zuerst mussten wir aber noch weiter bis zur kleinen Siedlung Pradel absteigen. Am Hotel Lupo Bianco querten wir den Fluß und wanderten auf dem Fahrweg steil Berg auf. Überall am Wegesrand standen die Herbstzeitlosen und tauchten die Wiesen in ein zartes Rosa. Nach etwa einer Stunde kamen wir an (4) Valentini Hütte 2218m an und machten eine kurze Rast. Hier gelangten wir auf den Friedrich-August-Weg, der um den Plattkofel herum führt und nach dem König Friedrich August III von Sachsen benannt wurde. Er verbrachte viel Zeit in den Bergen und mischte sich bei seinen Wanderungen unter das Volk. Deshalb war er in der Region sehr beliebt und der Wanderweg wurde nach ihm benannt. Zuerst mussten wir ein Skigebiet queren und kamen dann zur (5) Friedrich August Hütte 2308m. An der Hütte konnten wir einige Spezialitäten der Alm erwerben. Unser nächstes Ziel war die (6) Sandro Pertini Hütte 2300m. Hier hätten wir ebenfalls übernachten können. Die Hütte bot neuerdings Übernachtungsplätze in einem gemütlichen Ambiente an. Vor der Hütte genossen wir noch kurz das Panorama, bevor wir uns auf den letzte Abschnitt des Tages machten. Nach einem kurzen Anstieg wanderten wir am Hang um die Plattkofelalm herum und standen kurz vor Sonnenuntergang vor der schon weit sichtbaren (7) Plattkofelhütte 2295m.
Die privat geführte Hütte war sehr gut ausgestattet. Am Abend saßen wir in gemütlicher Runde und alle waren über die Länge der Tagesetappe erstaunt. Für den nächsten Tag stand ein weiterer Klettersteig zur Diskussion. Der Kesselkogel sollte als höchster Punkt des Rosengarten bestiegen werden.


  • 1) Pisciadùhütte 2585m
  • 2) Hochplatteau Sella 2965m
  • 3) Monti Pallidi Hütte 1848m
  • 4) Valentini Hütte 2218m
  • 5) Friedrich August Hütte 2308m
  • 6) Sandro Pertini Hütte 2300m
  • 7) Plattkofelhütte 2295m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Übergang zur Grasleitenpasshütte

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Von der Plattkofelhütte führen mehrere Weg in den Rosengarten. Der bekannteste Weg verläuft über den Schlern an der Tierser Alp Hütte. Da ich diesen Abschnitt schon einmal gegangen bin, entschied ich mich für den Einstieg über die Antermoia Hütte, durch das Valle di Duron.
Am Morgen gab es auf der Palttkofelhütte ein Frühstücksbuffet, an dem wir uns stärkte. Von der (1) Plattkofelhütte 2295m gingen wir dann zur gleichnamigen Alm hinunter. Diese durchquerten wir und bogen gleich hinter dem markanten Felsen nach rechts ab. Entlang des Baches stiegen wir in das Tal ab. Zuerst führte der Weg über die Wiesen der Alm, später kamen wir in einen schattigen Fichten, wo der Weg steiler wurde. In der Nähe der (2) Micheluzzi Hütte 1860m gelangten wir in das Valle di Duron. Vor uns bauten sich die ersten Ausläufer des Rosengartens am Talende auf. Wir wanderten auf breitem Fahrweg weiter bis zur Miravalle Alm, wo wir auf den Aufstiegsweg zur Antermoia Hütte trafen. Der steile Aufstieg führte uns in vielen Kehren hinauf zum (3) Passo di Duron. Hier oben angekommen, standen wir vor einer beeindruckenden Kulisse. Unter uns die Antermoia Hütte und dahinter der Kesselkogel, der der höchste Gipfel des Rosengarten ist.

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Vom Pass stiegen wir das kurze Stück zur (4) Antermoia Hütte 2476m ab und legten dort eine längere Pause ein. Im Anschluss starteten wir auf die letzte Tagesetappe. Der größere Teil der Gruppe hatte sich für den Klettersteig über den Kesselkogel entschieden. Allerdings zogen dunkle Wolken auf und auch die Wettervorhersage war nicht so gut gewesen. Deshalb nahm ich den kürzeren Weg über den (5) Antermoia Pass 2770m. Das Wetter wurde zum Abend aber zusehends besser. Die Gipfelbesteiger wurden mit einem großartigen Ausblick belohnt.
Gleich hinter der Hütte trafen wir auf den Antermoiasee, den wir umrundeten und weiter durch das Geröllfeld zum Fuße des Kesselkogel wanderten. Hier nahmen wir den Weg zum Pass, der links abzweigte. Durch viele Felsblöcke kletterterten wir zum Antermoia Pass hinauf. Dort angekommen, wendete sich der Weg nach rechts um den Berg herum. Hier kamen wir auf einen großen Felsvorsprung, wo wir das gesamte Tal mit der großartigen Kulisse der Vaiolettfelsen und Türme vor uns sahen. Rechter Hand sahen wir unser Tagesziel, die (6) Grasleitanpasshütte 2600m. Auf der Hütte waren viele Wanderer unterwegs und die laute Geräuschkulisse drang bis zu uns nach oben. Aber als hätte es einen Startschuss gegeben, standen alle auf und wanderten in Richtung Vaiolethütte hinunter. Wir stiegen nun den etwas beschwerlichen Weg zur Hütte hinunter und bekamen auch gleich unser Quartier zugewiesen. Sogar eine kostenlose Dusche konnten wir nutzen. Nun warteten wir auf unserer Kletterer, die am späten Abend als kleine Punkte an der Felswand erschienen.
Die Grasleitenpasshütte ist sehr klein und bietet nur 30 Wanderern eine Unterkunft. Diese teilten sich ein Lager und einen Schlafboden. Am Abend gab es dann ein kleines Menü und wir planten die Touren des nächsten Tages. Wir wollten in das Herz des Rosengarten zu den Vaiolettürmen und zum Santnerpass vorstoßen.


  • 1) Plattkofelhütte 2295m
  • 2) Micheluzzi Hütte 1860m
  • 3) Passo di Duron 2516m
  • 4) Antermoia Hütte 2476m
  • 5) Antermoia Pass 2770m
  • 6) Grasleitanpasshütte 2600m
Abbildung Höhenprofil

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6. Tag: Übergang zur Rotwandhütte

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Am Morgen verabschiedeten wir uns von der (1) Grasleitenpasshütte 2600m und von Wanderern unserer Gruppe, die leider vorzeitig zurückkehren mussten. Bei herrlichem Sonnenscheinstiegen wir (2) Vajolethütte 2243m auf breitem Fahrweg ab. Dort angekommen teilte sich die Gruppe. Ein Teil wollte den Klettersteig an der Rotwandhütte machen und wanderte gleich weiter. Wir hatten den Aufstieg zum Santener Pass geplant.
Gleich begann der Aufstieg sehr steil in das Gartltal hinein. Seile halfen an den steilsten Stellen. Erste Gruppen kamen uns entgegen. Sie hatten auf der (3) Gartlhütte 2621m übernachtet. Diese erreichten wir nach ca. einer Stunde. Nach dem schwierigen Aufstieg legten wir eine kleine Pause ein und saßen vor der Hütte. Vor uns ragten die Vaiolettürme in die Höhe, die auch als Flammen der Dolomiten bezeichnet werden. Über dem Tal konnten wir seitlich auf die Marmolada schauen. Weiter oberhalb sahen wir bereits den Santner Pass, der nur noch 100 Höhenmeter über uns lag. Dorthin führte der Weg direkt unterhalb der Laurinswand entlang. Nach zwanzig Minuten erreichten wir den Pass mit der (4) Santnerpasshütte 2734m und konnten über die weite Ebene die großen Gebirgsgruppen des Ortler und der Texelgruppe sehen. Davor lagen die Städte Bozen und Merane. Zur linken Seite waren die Gipfel der Brenta und der Adamelloguppe zu erkennen. Die Brenta wird unser Ziel im nächsten Jahr sein. Ein tolles Panorama. Wir ließen uns Zeit und machten Fotos.
Dann stiegen wir ab. Schnell standen wir wieder vor der Gartlhütte, die schon im Schatten lag. Nun folgte der lange Abstieg über den steilen Hang. Hier wurde es immer voller. Viele Wanderer befanden sich im Aufstieg. An der Vaiolethütte angekommen, legten wir unsere Mittagspause ein. Entschieden uns aber für die Preushütte, die direkt daneben steht. Hier war es etwas leerer. Um weitere Hüttenstempel zu bekommen, entschied ich mich den Weg unterhalb des Rosengartens weiter zu gehen. Dieser führte über das Plateau der Campedie (Gottes Acker). Der Rest der Gruppe nahm den Weg "Via de Ladini", der als Panoramaweg um die Gipfel des Rosengartens herumführt und viele Blicke über das Fassatal hinaus bietet.
Ich stieg zunächst weiter in das Val de Vaiolet ab und gelangte zum (6) Edelweishütte (Stella Alpina) 1960m. Hier waren viele Menschen unterwegs. Bis zu dieser Hütte kann man mit einem Shuttle heranfahren und als Ausgangspunkt für die Wanderungen nutzen. Von hier wanderte ich zum Plateau Campedie mit seinen Hütten. Das Plateau erreicht man ebenfalls vom Fassatal mit der Seilbahn. Von hier hat man den großartigen Blick auf Vajolettürme, die Larsecgruppe, die Ostwand der Rosengartenspitze und über das Fassatal zur Marmolada, die sich als großer Kollos in der Ferne aufbaut.
Für den Aufstieg zur Rotwandhütte wechselte ich auf den Fasser Höhenweg. Anfangs führte er durch schöne Zirm- und Fichtenwälder auf leicht auf- und absteigenden Weg. Später wanderte ich an interessanten Gesteinsformationen auf ausgesetztem Weg vorbei, bis zum Vaél Stall. Hier gabelte sich der Weg. Die Malga Vaèl bietet einheimische Produkte an. Nun begann der große Aufstieg zur (7) Rotwandhütte 2280m, die schon weit am Rande der Felswände zu sehen war. Sofort wird der Weg steiler, bis man auf einem kleinen Plateau oberhalb der Alm ankommt, welches als Weidefläche genutzt wird. Schnell hatte ich die Wiesen der Alm passiert und nach einem letzten Aufstieg stand ich oben an der Hütte. Diese war sehr gut besucht. Am Nachmittag trafen sich hier die Kletterer, die die Klettersteige an der Hütte begangen war. Auch unsere Gruppe traf bald ein und wir bezogen unser Quartier. Am Abend gab es viel zu erzählen. Alle hatten einen schönen Tag mit vielen Aussichten gehabt. Die Klettersteigbegeher waren auf dem Ferrata Masarè über den Kamm geklettert. Wir hatten einen großen runden Geburtstag in der Gruppe zu feiern. Hier zeigt sich wieder der Nachteil der angeordneten Hüttenruhe. Leider musste unser Geburtstagskind früh zu Bett gehen. Es natürlich verständlich, dass das Personal irgendwann auch seine Ruhe braucht.


  • 1) Grasleitenpasshütte 2600m
  • 2) Vajolethütte 2243m
  • 3) Gartlhütte 2621m
  • 4) Santnerpasshütte 2734m
  • 5) Edelweißhütte 1960m
  • 6) Campediehütte 2000m
  • 7) Rotwandhütte 2280m
Abbildung Höhenprofil

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7. Tag: Übergang zur Kölner Hütte

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Unser Ziel am letzten Tag der Tour war war eine kurze Etappe zur Kölner Hütte, von der uns der Lift in das Tal bringen sollte. Am Morgen machten wir uns nach dem guten Frühstück gestärkt auf den Weg. Ersteinmal wanderten wir von der (1) Rotwandhütte 2280m auf dem Hirzelweg nach Süden auf etwas gleichbleibender Höhe um den südlichen Punkt des Rosengarten herum. Dort trafen wir auf den bekannten (2) Bronzeadler 2258m, der drei Meter hoch ist und zu Ehren von Dr. Theodor Christomannos aufgestellt wurde. Er hatte sich für die touristische Erschließung des Gebietes eingesetzt. Hinter dem Adler erhebt sich die Lattemar Gruppe. Vor dieser Kulisse wurde noch ein letztes Gruppenfoto gemacht. Dann wanderten wir weiter um den Südzipfel herum, wo sich der Weg nach Norden wendete. Unter uns lag die Paulinahütte, die mit dem Lift vom Karerpass zu erreichen ist. Vor uns war schon die (3) Kölner Hütte (Rosengartenhütte) 2339m zu erkennen, die wir nach einer weiteren Stunde erreichten.
Hier angekommen, merkte man schon, dass alle nach Hause wollten. Schnell bestiegen wir den Lift zur (4) Frommer Alm 1743m. Dort warteten wir auf den Bus Nr. 185, der nach Bozen fuhr. Die Bahnfahrer blieben in dem Bus sitzen. Wir stiegen in Blumau in den Bus nach St. Ulrich um. Aber vorher gab es noch einen sehr guten Espresso in einer kleinen Bar, nahe der Bushaltestelle. Nach 2 ½ Stunden waren wir wieder am Ausganngspunkt unserer Dolomitentour. Von hier trat jeder die individuelle Heimreise an.
Eine spektakuläre Hüttentour ging hier zu Ende. Leider fehlten an den ersten Tagen die viel gepriesenen Ausblicke auf die Dolomiten. Aber mit den Tagen wurde das Wetter besser und wir konnten die Klettersteige überwinden und bei bestem Sonnenschein durch den unvergesslichen Rosengarten wandern. Der Höhepunkt war für mich der Aufstieg zu den Vaiolettürmen, die man selbst von dem Kalterer See und Bozen aus sehen kann und die sich aus der Rosengartengruppe abheben. Auf den Hütten sind wir sehr freundlich empfangen worden und die Ausstattung war sehr gut. Eine Tour, die man einfach weiter empfehlen kann.


  • 1) Rotwandhütte 2280m
  • 2) Bronzeadler 2258m
  • 3) Kölner Hütte 2339m
  • 4) Frommer Alm 1743m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Italien
  Italien / Südtirol
Fernwanderwege
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Klettersteig / mittel


Informationen zur Einstufung:
  • Klettersteige der Kategorie A/B bis C an der Piscaduseehütte und im Rosengarten.
  • Trittsicherheit auf einem Teil der Wegstrecke gefordert.
  • Lange Etappe am vierten Tag, die viel Konzentration und Trittsicherheit erfordert.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anreise erfolgte von Berlin nach München und weiter mit dem Auto über Innsbruck zur Brennerautobahn (A22). Über den Brenner dann in Richtung Bozen, bis nach Klausen fahren. Von der Ausfahrt Klausen-Gröden erreicht man auf der gut beschilderten Höhenstraße nach etwa 20 Minuten St. Ulrich.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Die Autos können an der Secadabahn im Parkhaus oder im Zentrum von St. Ulrich abgestellt werden. Aber alle Parkplätze sind kostenpflichtig und kosten für eine Woche zwischen 25 und 50 EUR. Am besten bei einer Übernachtung die Autos an der Unterkunft belassen, dass hatte bei uns in allen Fällen geklappt.

   Kosten für Maut

In Italien besteht auf den Autobahnen eine Mautpflicht. Die Maut kostete in Italien 7,00 ?.
Bei der Befahrung der Autobahn in Österreich wird eine Vignette benötigt. Für den Abschnitt der Brennerautobahn entstehen zusätzliche Kosten von ca. 8,00 ?.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  59
  • Alpenverein:  52/1
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Schneelagen an den Übergängen beachten.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
Weitere Tourenvorschläge:
Sarntaler Alpen
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 4 Tage Logo für Kalender 2013
Brentagruppe
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 6 Tage Logo für Kalender 2013
Sextener Dolomiten
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 7 Tage Logo für Kalender 2014

 

Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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