Berliner Höhenweg
76km 5 Tage 7815hm
Die hochalpine Kulisse der Zillertaler Alpen hebt sich mit seinen dunklen hohen Gipfeln vor den Gletschern und
den umliegenden grünen Bergkuppen der Tuxer und Kitzbühler Alpen ab. Unterteilt werden die Gebirgszüge von engen
und tief ausgeschnittenen Tälern, in die Bäche als Wasserfälle hinabstürzen. Im Herzen der Zillertaler Alpen
hatte die Sektion Berlin des Alpenvereins rund um den Schlegeisspeicher einige Hütten gebaut und mit alpinen
Wanderwegen verbunden. Weitere Alpenvereine banden ihre Hütten an diesen Wanderweg mit an und so entstand der
Berliner Höhenweg. Der Weg führt über hohe Scharten und Gipfel von Tal zu Tal.
Die zweite Tour im Sommer 2003 führte uns in dieses imposante Wandergebiet. Nachdem wir in dem heißen Sommer eine
Schönwettertour in den
Stubaier Alpen gemacht hatten, verlief dann aber alles anders als geplant. Ein starker Wintereinbruch in den
Alpen machte die Begehung des Berliner Höhenweges unmöglich. So entwickelten wir während der Tour eine alternative
Variante, um unsere Hüttentour durchzuführen. Die Tour führte uns über die Furtschagelhütte, das Friesenberghaus.
Von hier mussten wir in das Tal absteigen um zur Berliner Hütte zu gelangen. Auch die Greizer Hütte war nur über
den Umweg durch das Tal zu erreichen. Zum Abschluss der Tour konnten wir aber auf dem Berliner Höhenweg die Kasseler
Hütte erreichen und dort von der Grünewandhütte mit dem Hüttentaxi zurück nach Mayerhofen fahren.
7km 2,5h 515hm 0hm mittel
Am Morgen kamen wir nach langer Nachtfahrt in Mayerhofen an. Dort stellten wir das Auto auf einem Parkplatz für
die Hüttenwanderer ab. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir zum Bahnhof, von wo der Bus zum (1)
Schlegeisspeicher 1782m abfuhr. Am Schlegeisspeicher angekommen, gingen wir zuerst zum (2) Bergrestaurant
"Schlegeis" 1782m an der Staumauer und frühstückten nach unser langen Nacht. Im Gasthaus trafen wir eine nette
Frau, die uns eine Führung in der Staumauer anbot. Da wir genug Zeit hatten, entschieden wir uns an der Führung
teilzunehmen. Interessant waren die vielen Messeinrichtungen, die die Staumauer auf Veränderungen überprüften.
Als wir die Staumauer verließen, mussten wir feststellen, dass das Wetter umgeschlagen hatte. Es schneite stark
und die Sicht war sehr eingeschränkt. Nun waren wir am überlegen, wie wir die Tour fortführen könnten. Da ich
schon einmal an der Hütte war, kannte ich den Weg und sah keine so großen Probleme für den Aufstieg. Also
machten wir uns auf den Weg zum (3) Furtschagelhaus 2295m. Unterwegs sah die Landschaft schon sehr winterlich
aus. Vor vier Wochen waren wir noch bei großer Hitze durch die Stubaier Alpen gewandert.
Auf der Hütte angekommen, machten wir es uns erst einmal gemütlich und bezogen unser Lager. Dann überlegten wir
gemeinsam, wie wir die nächsten Tage weiter wandern könnten. Das Schönbichler Horn war auf jeden Fall nicht
begehbar. Somit war der Übergang zur Berliner Hütte nicht mehr möglich und wir mussten einen Weg zurück durch
das Tal wählen.
Mit dieser Erkenntnis gingen wir dann in unser Lager zur Nachtruhe.
Bildergalerie:
1) Schlegeisspeicher 1782m- 2) Restaurant Schlegeis 1782m
- 3) Furtschagelhaus 2295m
14km 5h 770hm 565hm mittel
Am Morgen mussten wir feststellen, dass es weiterhin geschneit hatte. Ein Übergang über das Schönbichler Horn war
somit nicht möglich, da vor der Hütte ca. 20 cm Schnee lagen. Wir stiegen erst einmal von der (1)
Furtschagelhaus 2295m zum (2) Schlegeisspeicher 1782m ab und wollten dann entscheiden, auf welche Hütte wir noch
an diesem Tag aufsteigen wollen. Auf dem Abstiegsweg nahm die Schneedecke schnell ab und so war auch der Weg
leicht zu finden. Leider regnete es weiter und somit war klar, dass in der Höhe weiterhin Schnee fiel. Auf der (3)
Dominikushütte 1805m überlegten wir nun, wie wir die Tour weiter führen wollten. Da der Berliner Höhenweg nicht
mehr begehbar war, wollten wir nun erst einmal zum (4) Friesenberghaus 2498m aufsteigen. Wir setzten uns eine
zeitliche Grenze für die Wegsuche und machten uns an den Aufstieg. Wir trafen schon am Anfang ein paar Münchener
Wanderer, die den Weg kannten und uns eine Spur traten. Der Schneefall wurde aber stärker und nach einiger Zeit
hatten wir die Spur verloren. Bald war die Hütte zu sehen und so hatten wir wieder eine Orientierung.
Die Hütte war sehr gemütlich eingerichtet. Der Wirt gab uns ein kleines Lager im ersten Stock, damit wir
hinterher sagen konnten, dass wir in 2498m übernachtet haben, denn die Marke war über der Haustür angebracht. Auf
der Hütte verbrachten wir einen netten Abend in kleiner Runde und gingen bald zu Bett. Vor der Hütte aber
schneite es weiter.
Bildergalerie:
1) Furtschagelhaus 2295m- 2) Schlegeisspeicher 1782m
- 3) Dominikushütte 1805m
- 4) Friesenberghaus 2498m
16,5km 6h 850hm 715hm mittel
Über Nacht hatte es nun weiter geschneit. Am Morgen waren über 50 cm Schnee gefallen. Der Abstiegsweg war also
nicht mehr zu finden. Am Morgen gab es auf der Hütte große Diskussionen. Eine Gruppe wollte zur Olperer Hütte
aufbrechen. Der Hüttenwirt riet von dem Übergang ab und bot uns an, den Weg in das Tal zu spuren. Dieses Angebot
nahmen wir dankbar an. Nach dem Frühstieg machten wir uns an den Abstieg vom (1) Friesenberghaus 2498m. Am (2)
Schlegeisspeicher 1782m machten wir eine Pause am Gasthaus Zamsgatterl und nahmen im Anschluss den Bus zum (3)
Gasthaus "Breitlahner" 1256m. Hier begann der lange Aufstieg zur (6) Berliner Hütte 2472m. Den ersten Stopp
machten wir nach einer Stunde auf der (4) Grawandhütte 1640m. Weiter wanderten wir auf breiten Fahrweg zur (5)
Alpenrosenhütte 1837m. Von hier aus wurden bei unserem ersten Aufstieg die Berliner Hütte mit Pferden versorgt.
Heute gibt es nun einen Lift, mit dem die Versorgung der Hütte gesichert wird. Leider begann es beim Aufstieg
wieder an zu regnen und wir waren froh, als wir endlich die Hütte erreichten. Glücklicher Weise gibt es einen
großen Trockenraum und wir konnten dort alle Sachen aufhängen.
In der Hütte waren alle Lager belegt. Wir bekamen an dem lustigen "Kassenhäuschen" ein Bettenlager, welches
oberhalb des Essensaales lag. Die Fenster des Zimmers zeigten in Richtung des Saales und die Betten sahen aus,
wie in einer "Puppenstube". Die Hütte selbst steht unter Denkmalschutz und gestaltet sich innen wie ein Museum.
Jeder Flur ist mit alten Gegenständen bestückt. Im Treppenhaus hing ein großer Kronleuchter. Bei der Anmeldung am
"Kassenhäuschen" fanden wir viele alte Hinweisschilder, die hier angebracht waren. Der Essensaal ist sehr groß
und sehenswert, aber leider nicht so gemütlich. Nach einer längeren Suche des Waschraumes, die Hütte ist riesig,
gingen wir dann zu Bett.
Bildergalerie:
1) Friesenberghaus 2498m- 2) Schlegeisspeicher 1782m
- 3) Gasthaus am Breitlahner 1256m
- 4) Grawandhütte 1640m
- 5) Alpenrosenhütte 1837m
- 6) Berliner Hütte 2472m
19,5km 6h 800hm 1250hm mittel
Am Morgen regnete es leider immer noch und die Wolken hingen sehr tief. Wir entschieden uns nun doch den Abstieg
in das Tal zum (4) Gasthaus "Breitlahner" 1256m. Gern hätte ich bei meinem dritte Besuch der Hütte endlich
auch einmal zum Schwarzen See gesehen, aber der Hüttenwirt hatte vom dem Übergang zur (6) Greizer Hütte 2227m war
über die Mörchenscharte abgeraten. Von der (1) Berliner Hütte 2472m ging es vorbei an der zur (2)
Alpenrosenhütte 1837m und der (3) Grawandhütte 1640m. Unten angekommen setzten wir uns in den Bus und fuhren
nach (5) Ginzling 985m. Hier angekommen machten wir uns gleich an den Aufstieg. Zur Greizer Hütte. Das Wetter
wurde immer besser und so begannen wir mit dem Aufstieg durch den Floitengrund. Der Weg führte uns vorbei an dem
Steinbockhaus, wo wir noch einmal eine Pause einlegten. Weiter ging es zum Aufstiegsweg zur Hütte. Hier kreuzte
auch der Berliner Höhenweg, von der Berliner Hütte kommend. In steilen Serpentinen führte der Weg zur Greizer
Hütte, die lange vor erreichen schon zu sehen war.
Auf der Hütte machten wir es uns auf der Terrasse bequem und genossen den grandiosen Ausblick auf die umliegenden
Gipfel. Die Hüttenwirtin bietet den größten Käsekuchen an, den ich jemals gesehen habe. Viele Gäste probierten
diesen und befanden diesen für gut. Mit Blick auf das Abendessen verzichteten wir dann aber doch. Nach dem Essen
konnten wir dann ein wunderschönes Alpenglühen an den Gipfeln betrachten.
Die Hüttenwirtin überredete uns für den Übergang zur Kasseler Hütte. Wir wollten am Morgen früh aufstehen und den
letzten Abschnitt der Tour auf dem Berliner Höhenweg absolvieren.
Bildergalerie:
1) Berliner Hütte 2472m- 2) Alpenrosenhütte 1837m
- 3) Grawandhütte 1640m
- 4) Gasthaus am Breitlahner 1256m
- 5) Ginzling 985m
- 6) Greizer Hütte 2227m
19km 6,5h 780hm 1570hm mittel
Am Morgen machten wir uns sehr früh auf den Weg zur (3) Kasseler Hütte 2177m. Das Wetter war nun sehr gut und
die tief verschneite Landschaft lag in der aufgehenden Sonne. Zuerst stiegen wir von der (1) Greizer Hütte 2227m
zur (2) Lapenscharte 2701m auf. Hier lag sehr viel Schnee und das Gehen viel an manchen Stellen sehr schwer. Die
Markierungen waren nicht immer sehr hoch angebracht und auf dem Abstieg hinter der Scharte verloren wir
kurzeitig die Orientierung in einem Steinfeld. Nach einer intensiven Suche fanden wir ein Stück unterhalb wieder
eine Markierung und weiter ging es auf dem Weg. Die Hütte kam bald auf der gegenüberliegenden Seite des Tals in
Sicht. Hier teilte sich auch der Weg. Ein Weg ging hinunter in das Tal und zum Aufstiegsweg der Hütte. Wir
entschieden uns für den Weg, der oberhalb des Tales herum führte. Durch ein leichtes Auf und Ab kamen wir immer
wieder in die verschneiten Regionen der Berge, die zum Teil auch vereist waren. Nach ca. 4 Stunden erreichten
wir dann die Kasseler Hütte, die in schöner Lage am Hang gebaut wurde.
Nach einer längeren Pause machten wir uns auf den Weg zur (4) Grünenwandhütte 1438m, die oberhalb des
Stillupspeicher liegt. Der Abstieg führte in steilen Serpentinen in das Tal und dort weiter auf leichten Fahrweg
zur Grünewandhütte. Unten am Versorgungslift war ein alter Feldfernsprechapparat angeschlossen. Hierüber können
die Wanderer mit der Hütte wegen des Rucksacktransport sprechen.
Auf der Grünenwandhütte konnten wir uns noch einmal den gesamten Weg und die schöne Landschaft mit dem Fernglas
betrachten. Für den Weg nach Mayerhofen mieteten wir uns in das Hüttentaxi ein. Der Fahrer war so nett
und setzte uns an unserem Auto ab. Nach der Umpackerei machten wir uns dann auf den langen Heimweg.
Bildergalerie:
1) Greizer Hütte 2227m- 2) Lapenscharte 2701m
- 3) Kasseler Hütte 2177m
- 4) Grünenwandhütte 1438m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.