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Berliner Höhenweg

Tour S3: September 2003

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Die hochalpine Kulisse der Zillertaler Alpen hebt sich mit seinen dunklen hohen Gipfeln vor den Gletschern und den umliegenden grünen Bergkuppen der Tuxer und Kitzbühler Alpen ab. Unterteilt werden die Gebirgszüge von engen und tief ausgeschnittenen Tälern, in die Bäche als Wasserfälle hinabstürzen. Im Herzen der Zillertaler Alpen hatte die Sektion Berlin des Alpenvereins rund um den Schlegeisspeicher einige Hütten gebaut und mit alpinen Wanderwegen verbunden. Weitere Alpenvereine banden ihre Hütten an diesen Wanderweg mit an und so entstand der Berliner Höhenweg. Der Weg führt über hohe Scharten und Gipfel von Tal zu Tal.
Die zweite Tour im Sommer 2003 führte uns in dieses imposante Wandergebiet. Nachdem wir in dem heißen Sommer eine Schönwettertour in den Stubaier Alpen gemacht hatten, verlief dann aber alles anders als geplant. Ein starker Wintereinbruch in den Alpen machte die Begehung des Berliner Höhenweges unmöglich. So entwickelten wir während der Tour eine alternative Variante, um unsere Hüttentour durchzuführen. Die Tour führte uns über die Furtschagelhütte, das Friesenberghaus. Von hier mussten wir in das Tal absteigen um zur Berliner Hütte zu gelangen. Auch die Greizer Hütte war nur über den Umweg durch das Tal zu erreichen. Zum Abschluss der Tour konnten wir aber auf dem Berliner Höhenweg die Kasseler Hütte erreichen und dort von der Grünewandhütte mit dem Hüttentaxi zurück nach Mayerhofen fahren.

1. Tag: Aufstieg zur Furtschagelhütte

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Am Morgen kamen wir nach langer Nachtfahrt in Mayerhofen an. Dort stellten wir das Auto auf einem Parkplatz für die Hüttenwanderer ab. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir zum Bahnhof, von wo der Bus zum (1) Schlegeisspeicher 1782m abfuhr. Am Schlegeisspeicher angekommen, gingen wir zuerst zum (2) Bergrestaurant "Schlegeis" 1782m an der Staumauer und frühstückten nach unser langen Nacht. Im Gasthaus trafen wir eine nette Frau, die uns eine Führung in der Staumauer anbot. Da wir genug Zeit hatten, entschieden wir uns an der Führung teilzunehmen. Interessant waren die vielen Messeinrichtungen, die die Staumauer auf Veränderungen überprüften. Als wir die Staumauer verließen, mussten wir feststellen, dass das Wetter umgeschlagen hatte. Es schneite stark und die Sicht war sehr eingeschränkt. Nun waren wir am überlegen, wie wir die Tour fortführen könnten. Da ich schon einmal an der Hütte war, kannte ich den Weg und sah keine so großen Probleme für den Aufstieg. Also machten wir uns auf den Weg zum (3) Furtschagelhaus 2295m. Unterwegs sah die Landschaft schon sehr winterlich aus. Vor vier Wochen waren wir noch bei großer Hitze durch die Stubaier Alpen gewandert.
Auf der Hütte angekommen, machten wir es uns erst einmal gemütlich und bezogen unser Lager. Dann überlegten wir gemeinsam, wie wir die nächsten Tage weiter wandern könnten. Das Schönbichler Horn war auf jeden Fall nicht begehbar. Somit war der Übergang zur Berliner Hütte nicht mehr möglich und wir mussten einen Weg zurück durch das Tal wählen.
Mit dieser Erkenntnis gingen wir dann in unser Lager zur Nachtruhe.


  • 1) Schlegeisspeicher 1782m
  • 2) Restaurant Schlegeis 1782m
  • 3) Furtschagelhaus 2295m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zum Friesenberghaus

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Am Morgen mussten wir feststellen, dass es weiterhin geschneit hatte. Ein Übergang über das Schönbichler Horn war somit nicht möglich, da vor der Hütte ca. 20 cm Schnee lagen. Wir stiegen erst einmal von der (1) Furtschagelhaus 2295m zum (2) Schlegeisspeicher 1782m ab und wollten dann entscheiden, auf welche Hütte wir noch an diesem Tag aufsteigen wollen. Auf dem Abstiegsweg nahm die Schneedecke schnell ab und so war auch der Weg leicht zu finden. Leider regnete es weiter und somit war klar, dass in der Höhe weiterhin Schnee fiel. Auf der (3) Dominikushütte 1805m überlegten wir nun, wie wir die Tour weiter führen wollten. Da der Berliner Höhenweg nicht mehr begehbar war, wollten wir nun erst einmal zum (4) Friesenberghaus 2498m aufsteigen. Wir setzten uns eine zeitliche Grenze für die Wegsuche und machten uns an den Aufstieg. Wir trafen schon am Anfang ein paar Münchener Wanderer, die den Weg kannten und uns eine Spur traten. Der Schneefall wurde aber stärker und nach einiger Zeit hatten wir die Spur verloren. Bald war die Hütte zu sehen und so hatten wir wieder eine Orientierung.
Die Hütte war sehr gemütlich eingerichtet. Der Wirt gab uns ein kleines Lager im ersten Stock, damit wir hinterher sagen konnten, dass wir in 2498m übernachtet haben, denn die Marke war über der Haustür angebracht. Auf der Hütte verbrachten wir einen netten Abend in kleiner Runde und gingen bald zu Bett. Vor der Hütte aber schneite es weiter.


  • 1) Furtschagelhaus 2295m
  • 2) Schlegeisspeicher 1782m
  • 3) Dominikushütte 1805m
  • 4) Friesenberghaus 2498m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zur Berliner Hütte

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Über Nacht hatte es nun weiter geschneit. Am Morgen waren über 50 cm Schnee gefallen. Der Abstiegsweg war also nicht mehr zu finden. Am Morgen gab es auf der Hütte große Diskussionen. Eine Gruppe wollte zur Olperer Hütte aufbrechen. Der Hüttenwirt riet von dem Übergang ab und bot uns an, den Weg in das Tal zu spuren. Dieses Angebot nahmen wir dankbar an. Nach dem Frühstieg machten wir uns an den Abstieg vom (1) Friesenberghaus 2498m. Am (2) Schlegeisspeicher 1782m machten wir eine Pause am Gasthaus Zamsgatterl und nahmen im Anschluss den Bus zum (3) Gasthaus "Breitlahner" 1256m. Hier begann der lange Aufstieg zur (6) Berliner Hütte 2472m. Den ersten Stopp machten wir nach einer Stunde auf der (4) Grawandhütte 1640m. Weiter wanderten wir auf breiten Fahrweg zur (5) Alpenrosenhütte 1837m. Von hier aus wurden bei unserem ersten Aufstieg die Berliner Hütte mit Pferden versorgt. Heute gibt es nun einen Lift, mit dem die Versorgung der Hütte gesichert wird. Leider begann es beim Aufstieg wieder an zu regnen und wir waren froh, als wir endlich die Hütte erreichten. Glücklicher Weise gibt es einen großen Trockenraum und wir konnten dort alle Sachen aufhängen.
In der Hütte waren alle Lager belegt. Wir bekamen an dem lustigen "Kassenhäuschen" ein Bettenlager, welches oberhalb des Essensaales lag. Die Fenster des Zimmers zeigten in Richtung des Saales und die Betten sahen aus, wie in einer "Puppenstube". Die Hütte selbst steht unter Denkmalschutz und gestaltet sich innen wie ein Museum. Jeder Flur ist mit alten Gegenständen bestückt. Im Treppenhaus hing ein großer Kronleuchter. Bei der Anmeldung am "Kassenhäuschen" fanden wir viele alte Hinweisschilder, die hier angebracht waren. Der Essensaal ist sehr groß und sehenswert, aber leider nicht so gemütlich. Nach einer längeren Suche des Waschraumes, die Hütte ist riesig, gingen wir dann zu Bett.


  • 1) Friesenberghaus 2498m
  • 2) Schlegeisspeicher 1782m
  • 3) Gasthaus am Breitlahner 1256m
  • 4) Grawandhütte 1640m
  • 5) Alpenrosenhütte 1837m
  • 6) Berliner Hütte 2472m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Greizer Hütte

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Am Morgen regnete es leider immer noch und die Wolken hingen sehr tief. Wir entschieden uns nun doch den Abstieg in das Tal zum (4) Gasthaus "Breitlahner" 1256m. Gern hätte ich bei meinem dritte Besuch der Hütte endlich auch einmal zum Schwarzen See gesehen, aber der Hüttenwirt hatte vom dem Übergang zur (6) Greizer Hütte 2227m war über die Mörchenscharte abgeraten. Von der (1) Berliner Hütte 2472m ging es vorbei an der zur (2) Alpenrosenhütte 1837m und der (3) Grawandhütte 1640m. Unten angekommen setzten wir uns in den Bus und fuhren nach (5) Ginzling 985m. Hier angekommen machten wir uns gleich an den Aufstieg. Zur Greizer Hütte. Das Wetter wurde immer besser und so begannen wir mit dem Aufstieg durch den Floitengrund. Der Weg führte uns vorbei an dem Steinbockhaus, wo wir noch einmal eine Pause einlegten. Weiter ging es zum Aufstiegsweg zur Hütte. Hier kreuzte auch der Berliner Höhenweg, von der Berliner Hütte kommend. In steilen Serpentinen führte der Weg zur Greizer Hütte, die lange vor erreichen schon zu sehen war.
Auf der Hütte machten wir es uns auf der Terrasse bequem und genossen den grandiosen Ausblick auf die umliegenden Gipfel. Die Hüttenwirtin bietet den größten Käsekuchen an, den ich jemals gesehen habe. Viele Gäste probierten diesen und befanden diesen für gut. Mit Blick auf das Abendessen verzichteten wir dann aber doch. Nach dem Essen konnten wir dann ein wunderschönes Alpenglühen an den Gipfeln betrachten.
Die Hüttenwirtin überredete uns für den Übergang zur Kasseler Hütte. Wir wollten am Morgen früh aufstehen und den letzten Abschnitt der Tour auf dem Berliner Höhenweg absolvieren.


  • 1) Berliner Hütte 2472m
  • 2) Alpenrosenhütte 1837m
  • 3) Grawandhütte 1640m
  • 4) Gasthaus am Breitlahner 1256m
  • 5) Ginzling 985m
  • 6) Greizer Hütte 2227m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Übergang zur Kasseler Hütte / Abstieg

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Am Morgen machten wir uns sehr früh auf den Weg zur (3) Kasseler Hütte 2177m. Das Wetter war nun sehr gut und die tief verschneite Landschaft lag in der aufgehenden Sonne. Zuerst stiegen wir von der (1) Greizer Hütte 2227m zur (2) Lapenscharte 2701m auf. Hier lag sehr viel Schnee und das Gehen viel an manchen Stellen sehr schwer. Die Markierungen waren nicht immer sehr hoch angebracht und auf dem Abstieg hinter der Scharte verloren wir kurzeitig die Orientierung in einem Steinfeld. Nach einer intensiven Suche fanden wir ein Stück unterhalb wieder eine Markierung und weiter ging es auf dem Weg. Die Hütte kam bald auf der gegenüberliegenden Seite des Tals in Sicht. Hier teilte sich auch der Weg. Ein Weg ging hinunter in das Tal und zum Aufstiegsweg der Hütte. Wir entschieden uns für den Weg, der oberhalb des Tales herum führte. Durch ein leichtes Auf und Ab kamen wir immer wieder in die verschneiten Regionen der Berge, die zum Teil auch vereist waren. Nach ca. 4 Stunden erreichten wir dann die Kasseler Hütte, die in schöner Lage am Hang gebaut wurde.
Nach einer längeren Pause machten wir uns auf den Weg zur (4) Grünenwandhütte 1438m, die oberhalb des Stillupspeicher liegt. Der Abstieg führte in steilen Serpentinen in das Tal und dort weiter auf leichten Fahrweg zur Grünewandhütte. Unten am Versorgungslift war ein alter Feldfernsprechapparat angeschlossen. Hierüber können die Wanderer mit der Hütte wegen des Rucksacktransport sprechen.
Auf der Grünenwandhütte konnten wir uns noch einmal den gesamten Weg und die schöne Landschaft mit dem Fernglas betrachten. Für den Weg nach Mayerhofen mieteten wir uns in das Hüttentaxi ein. Der Fahrer war so nett und setzte uns an unserem Auto ab. Nach der Umpackerei machten wir uns dann auf den langen Heimweg.


  • 1) Greizer Hütte 2227m
  • 2) Lapenscharte 2701m
  • 3) Kasseler Hütte 2177m
  • 4) Grünenwandhütte 1438m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Österreich
  Österreich / Tirol
Tourenplan
Skizze zum Tourenverlauf
Skizze zum Tourenverlauf
Höhenprofil
Höhenprofil zum Tourenverlauf

Für diese Tour stehen keine GPX-Dateien zum Download bereit.
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Hochtour / mittel


Informationen zur Einstufung:
  • Trittsicherheit auf der gesamten Wegstrecke gefordert.
  • Leichte Blockkletterei auf dem Weg zur Neuen Kasseler Hütte.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anfahrt erfolgt von München über den Fernpass oder auf der Inntalautobahn in Richtung Innsbruck. Weiter bis zur Ausfahrt Zillertal und von dort noch 30 km auf der Zillertal Straße Nr. 169 bis nach Mayrhofen.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

In Mayerhofen haben wir von der Tourismusinformation einen Parkplatz benannt bekommen, der extra für Hüttenwanderer vorgesehen ist und bewacht wird. Dafür war eine Gebühr im Tourismusbüro zu entrichten.

   Kosten für Maut

Bei der Befahrung der Autobahn in Österreich wird eine Vignette benötigt.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  37
  • Alpenverein:  35/1
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Keine. Schneelagen an den Übergängen beachten.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
Weitere Tourenvorschläge:
Stubaier Alpen
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 5 Tage Logo für Kalender 2003
Zillertaler Alpen
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 5 Tage Logo für Kalender 2004
Hohe Tauern
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 3 Tage Logo für Kalender 2007

 

Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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