Rundtour im
Bregenzerwaldgebirge
51km 4 Tage 5872hm
Das Bregenzerwaldgebirge befindet sich im äußersten Nordwesten der Ostalpen, östlich des unteren Alpenrheintals
und südöstlich des Bodensees. Es liegt im nördlichen Teil des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg. Das
Bregenzerwaldgebirge beeindruckt durch seine landschaftliche Vielfalt. Die grünen Voralpenhügel gehen nahtlos in
Gipfel über, die bis zu 200 Meter hoch sind. Die Wege führen oft durch schattige Wälder. Durchzogen wird die
Landschaft aber auch durch wilde Flusstäler und selten findet man einen der verborgenen Bergseen. Viele beschilderte
Wanderwege führen zu den schönsten Plätzen und Aussichtspunkten. Im Gebirge wurden Themenwege geschaffen, auf denen
über das Leben in den Bergen und die Besonderheiten der Natur berichtet wird. Geprägt wird die Landschaft ebenso
von der Almen. Dort werden die würzigen Bergkäse hergestellt und den Wanderern auf den Brettljausen angeboten.
Am Anreisetag fuhren wir zum Rolls Roys Museum und gingen von dort in die Alplochschlucht. Dann parkten wir das
Auto an der Seilbahn.
Wir starten unsere Tour in Dornbirn an der Karrenseilbahn und gingen von dort über das Berggasthaus Schuttannen
und den Almen zur Emser Hütte auf. Am nächsten Tag wanderten wir über die Hörnlekette zum Hohen Freschen, unserem
höchsten Punkt auf der Hüttentour. Vom Gipfel stiegen wir zum Freschenhaus ab. Am dritten Tag wollten wir über den
Binnelgrat und dem Salzbödenkopf zur Bregenzer Hütte wandern. Dabei waren einige verseilte Stellen zu überwinden.
Da es am Morgen stark regnete, war der Grat nicht begehbar und wir wählten den Weg über das Mellental mit seinen
sehenswerten Wasserfällen. Am letzten Tag stiegen wir über die Lustenauer Hütte zur Hochälpelehütte auf und gingen
im Anschluss hinunter nach Bödele zum Losenpass. Von dort fuhren wir mit dem Bus zurück zur Karrenseilbahn.
Am Anreisetag fuhren wir zuerst das Tal an der Dornbirner Ach weiter hinein, bis nach Gütle zum Parkplatz am Rolls Roys Museum. Von dort machten wir eine kurze Wanderung hinein in die Rappenlochschlucht. Vorbei am Staufensee und dem Wasserfall an der Staumauer ging es dann weiter in die Alplochschlucht, die für die Touristen begehbar gemacht wurde. Ein sehr schönes Naturschauspiel. Die Schluchten sind beide nicht sehr lang und am Kraftwerk gibt es einen kleinen Imbiss, an dem wir eine Pause einlegten.
Bildergalerie:
8,6km 3,5h 546hm 180hm leicht
Wir stellten nach unserem Ausflug in die Rappenloch- und Alplochschlucht unser Auto auf dem Parkplatz am Campingplatz
und gingen die wenigen Meter zur (1) Talstation der Seilbahn 587m zurück. Dort bekamen wir schnell eine Gondel und
konnten hinauf zur (2) Bergstation der Karrenseilbahn 971m hinauffahren. Von dort hatten wir einen sehr guten Blick
auf Dornbirn und zum Bodensee. Wir bekamen im Restaurant einen Platz direkt an der gläsernen Begrenzung und aßen
noch eine Tagessuppe, bevor wir uns auf unsere Hüttentour begaben. Direkt von der Bergstation gingen wir den breiten
Fahrweg weiter bergab. Bald kamen wir zum Berggasthaus Kühberg, welches geschlossen hatte. Hier begann der Weg
anzusteigen und wir wanderten weiter durch die schattigen Wälder zum (3) Berggasthof Schuttannen 1150m. Dort kehrten
wir ein und tranken etwas. Nach der Pause gingen wir weiter bergauf. Nur wenige Gehminuten weiter gibt es den Berggasthof
Schihütte, der ebenfalls in gemütlicher Atmosphäre zum Verweilen einlädt. Der Weg verlief entlang der Skihänge und
bog dann nach Osten ab. Wieder durchwanderten wir ein längeres Waldstück, bis wir zur (4) Hinterbergalpe 1376m kamen.
Auf den Wiesen grasten Kühe und Ziegen. Der Blick schweifte über die Höhenzüge, die wir die nächsten Tage bewandern
wollten. Der Hohe Freschen, der höchste Gipfel auf unserer Tour war mit seinem markanten spitzen Gipfel bereits zu
erkennen. Wir probierten bei der Wirtin den selbstgemachten Eistee mit Minze und teilten uns eine Bretteljause mit
Schinken und Almenkäse. Eine sehr gute Entscheidung. Aber wir mussten weiter, denn noch war es ein längeres Wegstück
bis zu unserem Tagesziel. Weiter bergauf wanderten wir auf dem Fahrweg und erreichten bald den höchsten Punkt des Tages.
Von dort konnten wir die (5) Alpe Schöner Mann 1384m bereits sehen, die nach dem dahinter liegenden Berg benannt wurde.
Nun wurde der Weg steile und wir kamen an die Weggabelung unterhalb des Strahlkopfes. Ein markanter Felsen mit hellem
Gestein. Diese Felsen prägen auch den Ort Ebnit, der vor mehreren dieser Felsen erbaut wurde. Gleich hinter der
Weggabelung erreichten wir die (6) Emser Hütte 1283m. Hier wurden wir sehr freundlich empfangen. Vor der Hütte saßen
viele Mountenbiker, die zur Hütte hoch geradelt waren. Und immer wieder kamen neue Gruppen an der Hütte an. Wir nahmen
ebenfalls auf der Terrasse Platz und genossen die abendliche Stimmung. Auch das Abendessen wurde hier serviert. Nach
einem Williams, mit Honig von dem Bienenvolk vor der Hütte, bezogen wir dann unsere Zimmerlager und gingen zu Bett.
Bildergalerie:
1) Talstation Karrenseilbahn 587m- 2) Bergstation Karrenseilbahn 971m
- 3) Schuttannen 1150m
- 4) Hinterbergalpe 1376m
- 5) Alpe Schöner Mann 1384m
- 6) Emser Hütte 1283m
12,1km 5,5h 1198hm 637hm schwer
Am Morgen wachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf. Der Hüttenwirt hatte uns ein sehr gutes Frühstück mit Rührei versprochen und Wort gehalten. Es gab alles, was wir uns wünschten. Dann packten wir die Sachen und machten uns auf den Weg. Von der (1) Emser Hütte 1290m stiegen wir über den Kugelweg nach oben zum Kamm auf. Es ging sofort steil unter den Schatten spendenden Bäumen bergauf. Wir konnten vom Grat den Bodensee sehen. Nach ca. einer Stunde kamen wir aus dem Wald heraus und standen auf einer grünen Wiese. Vor uns war der erste Gipfel des Tages, die (2) Hohen Kugel 1645m, zu sehen. Wir gingen zum Gipfel hinauf und waren von der Aussicht begeistert. Vor uns lag nach Westen der Bodensee und nach Süden das gesamte Rätikon und der Alpstein.
Vom Gipfel führte der Weg weiter auf dem Kamm entlang. Es ging immer steiler werden hinunter zum Treietpass. Dort
wurden gerade die Kühe von der Staffelalm weggetrieben. Ein lautes Glockenläuten begleitete uns beim Abstieg.
Hinter dem Pass stiegen wir zum (3) Vorderen Hörnle 1624m auf. Auf halber Höhe gab es ein Warnhinweis, dass dieser
Weg nur mit absoluter Trittsicherheit und nur für geübte Bergwanderer geeignet ist. Es gibt ein paar Wegstellen,
an denen der Grat sehr schmal wird. Nach dem Vorderen Hörnle stiegen wir zum (4) Hörnle 1517m auf und hinunter zum
(5) Dümelesattel 1452m. Am Sattel pausierten wir noch einmal im Schatten und dann kam der längste Anstieg des Tages
auf uns zu. Zuerst führte uns der Weg noch auf dem bewaldeten Hörnlegrat weiter hinauf, dann wurde das Gelände offen
und steinig. Über den Valuragrat stiegen wir nun in einer leichten Felskletterei weiter zum Gipfel des (6) Hohen
Freschen 1965m hinauf. Der Weg war sehr ausgesetzt und an wenigen Stellen mit Drahtseilen gesichert. Vor uns
konnten wir bereits den Wegweiser am Abstiegsweg zur Binnelalpe sehen. Dort angekommen, waren es nur noch wenige
Meter bis zum Gipfelkreuz. Dafür mussten noch die letzten Stufen auf einer Leiter hinaufgestiegen werden. Am Gipfelkreuz
hatten wir wieder diese Ausblicke auf Bodensee und Rätikon. Eine schöne Landschaft. Unter uns war das (7) Freschenhaus
1846m zum Greifen nahe. Wir ruhten uns auf dem Gipfel etwas aus und gingen dann den flachen Weg bergab. Bald merkten
wir, dass der Weg in einem großen Bogen zur Hütte führte und wir doch noch ein längeres Wegstück zu laufen hatten.
Aber auch das schafften wir.
Auf der Hütte nahmen wir auf der Terrasse Platz. Die Aussicht war einfach sehr schön. Zum Abend wählten wir eine
Bretteljause und ich bestellte mir die Kartoffelsuppe mit Gemüse nach einem speziellen Rezept des Hauses. Die Suppe
war wirklich sehr schmackhaft und die Jause reichte für zwei Wanderer. Dann ließen wir den Abend bei einem traumhaften
Sonnenübergang vor der Hütte ausklingen.
Bildergalerie:
1) Emser Hütte 1283m- 2) Hohe Kugel 1645m
- 3) Vorderhörnle 1656m
- 4) Hörnle 1581m
- 5) Dümelesattel 1452m
- 6) Hoher Freschen 2004m
- 7) Freschenhaus 1846m
22,6km 9h 1071hm 1612hm mittel
Am Morgen schauten wir aus dem Fenster und waren schon etwas verwundert. Es regnete und langsam gesellten sich
auch noch Gewitter dazu. Die Hüttenwirtin hatte das Frühstück früh angesetzt und nun saßen wir etwas ratlos in
der Hütte. Das Gewitter zog nicht ab und die Wettervorhersagen änderten sich ständig. Bei dieser Witterung war
der Weg über den Hohen Freschen und dem Binnelrat nicht begehbar. Wir mussten uns also eine Ersatzvariante raussuchen,
die über das Mellental führte. Das waren mehr Kilometer und Höhenmeter, die zu bewältigen waren.
Um 10:30 Uhr starteten wir dann in Regensachen am (1) Freschenhaus 1846m. Es hörte zum Glück schnell auf zu regnen.
Wir gingen zuerst in Richtung des Hohen Freschen. Nach einer halben Stunde erreichten wir den (2) Abzweig 1917m
in das Mellental. Der Weg fiel sofort steiler werden ab und führte uns auf sehr aufgeweichten und rutschigen Pfaden
hinunter zur (3) Lindachalpe 1140m. Die letzten Höhenmeter wanderten wir auf dem Fahrweg bergab. An der Alpe stand
ein Tisch mit einem Getränkekühlschrank für Wanderer bereit. Hier pausierten wir und suchten nach einer passenden
Route zum Firstgrat. Wir entschieden uns für den Weg über die Köbelalpe. Dorthin führte ein Fahrweg und der Weg
durch das Gelände war recht kurz. Uns schien der Weg bei der Wetterlage etwas sicherer, denn auch am späten Nachmittag
waren noch einmal Fronten mit Schlechtwetter angesagt worden. Wir wanderten im Anschluss weiter das Mellental hinunter.
Dabei kamen wir an mehreren Wasserfällen vorbei, über die natürlich bei diesem Wetter viel Wasser vom Berg herunterfloss.
Nach einer Stunde Gehzeit kamen wir zum Abzweig des Fahrweges zur (5) Köbelealpe 1412m und begannen mit dem langen
Aufstieg. Vorbei an der Hinslingoalm und der Waldalpe stiegen wir den Berg weiter hinauf. An der Köbelealpe wurden
wir freundlich empfangen und mit kühlen Getränken versorgt. Allerdings war es schon recht spät und für den Abend
waren weiterhin Gewitter angesagt worden. Wir stiegen nun zum (6) Firstgrat 1724m hinauf. Der Weg war nicht mehr
allzu steil und wir kamen schnell voran. Den Grat überschritten wir in der Nähe des Guntenkopf. Vor uns sahen wir
das Unwetter heranziehen. Wir stiegen schnellstmöglich zur Obersehrenalpe ab und gingen dann den Fahrweg zur
Untersehrenalpe weiter. Vor den dunklen Wolken zogen wir die Regensachen über. Was dann kam, hatten wir aber nicht
erwartet. In Mitten des Gewitters wurden aus den Regentropfen Kirschkern große Hagelkörner. Das zwickte überall
am Körper. Von den Bergen kamen von allen Seiten immer größer werdende Sturzbäche herunter. Der Fahrweg war mit
einmal Knöchel hoch überschwemmt. Es half nichts, wir mussten da durch. Nun waren die Wanderschuhe endgültig voll
mit Wasser. Wir wanderten über den Hottersattel weiter zur (7) Weißenfluhalpe 1367m und kehrten dort ein. Wir
wollten draußen bleiben, aber die Wirtin holte uns rein und meinte, dass das alles trocknet, wenn etwas nass wird.
Wir konnten uns etwas aufwärmen und waren geneigt in der Alm zu bleiben. Aber wir hatten uns auf der (8) Bregenzer
Hütte 1290m angemeldet und dort wartete man auf uns. Also mussten wir wieder in die nassen Schuhe rein und die
letzte halbe Stunde über die matschige Wiese zur Hütte gehen.
Dort hatte man uns erwartet. Leider gab es keinen Trockenraum. Wir konnten die Sachen über das Treppengeländer
hängen. Uns war schon jetzt klar, dass die Sachen zum nächsten Tag nicht trocken werden. Wir konnten warm duschen
und der Hüttenwirt bot uns trotz der fortgeschrittenen Zeit noch Essen an. Das hatte ich auf früheren Touren auch
schon anders erlebt. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und tranken noch ein Bier. Dann fielen wir müde in das Bett
und hofften für den nächsten Tag auf gutes Wetter.
Bildergalerie:
1) Freschenhaus 1846m- 2) Abzweig 1917m
- 3) Lindachalpe 1140m
- 4) Abzweig 915m
- 5) Köbelealpe 1412m
- 6) Firstgrat 1724m
- 7) Weißenfluhalpe 1367m
- 8) Bregenzer Hütte 1290m
7,3km 2,5h 220hm 400hm mittel
Nach der anstrengenden Wanderung des Vortages hatten wir uns etwas später zum Frühstück angemeldet. Das Wetter sah
gut aus und unsere Sachen waren so leidlich getrocknet. Nur die Schuhe waren weiterhin vollgesaugt mit Wasser. Da
halfen auch die frischen Socken nichts. Wir packten die Sachen und als wir vor die (1) Bregenzer Hütte 1290m traten,
war der Himmel bereits wieder bezogen. Wir wanderten den Fahrweg weiter und hörten bald schon wieder ein Gewitter
heranziehen. Zum Glück erreichten wir die (2) Lustenauer Hütte 1243m, bevor es anfing zu regnen. Damit hatte hier
niemand gerechnet. Die Wettervorhersagen hatten erst am Nachmittag die Gewitter prognostiziert. Zum Glück zog das
Gewitter vorbei. Wir begannen nun mit dem Aufstieg zum Hochälpele. Ein mit Bohlen ausgelegter Weg führte uns durch
eine sumpfige Wiese. Dann stiegen wir zum Sattel oberhalb der Gschwendter Alpe hinauf. Von dort konnten wir noch
einmal zum Firstgrat hinüberschauen, den wir am Vortag überschritten hatten. Auf dem Sattel schwenkte der Weg nach
rechts in einen Wald. Ab hier mussten wir über die vielen Wurzeln steigen. An sumpfigen stellen waren auch hier
Bohlen ausgelegt worden, die mit Drahtgittern belegt waren, um die Rutschgefahr zu mindern. Die letzten Meter zum
Gipfel stiegen wir über den Fahrweg auf und erreichten dort die (3) Hochälpelehütte 1460m.
Hier legten wir eine Pause ein und schauten uns noch einmal die Wanderkarte an. Der Hüttenwirt empfahl uns den
Abstieg nach (4) Bödele/Losenpass 1153m. Der Weg hinunter zum Rolls Roys Museum nach Gütle war aus seiner Sicht
zu rutschig und bei den tief hängenden Blättern auch nur schwer zu finden. Wir fanden die Idee gut und begannen
mit dem Abstieg. Zuerst querten wir weiter den Hang, der mit zwei Skiliften ausgebaut war und kamen dann noch
einmal zu einem Aussichtspunkt, von dem wir über den Bodensee schauen konnten. Der Weg ging nun steil nach Oberlose
hinunter. Den Ort durchquerten wir und stiegen dann die letzten Meter nach Bödele ab. Die Bushaltestelle befand
sich am Losenpass direkt gegenüber dem Hotel. Wir kehrten dort ein und gönnten uns einen Eisbecher. Vom Hotel
konnten wir zur Nagelfluhkette hinüberschauen. Dort hatten
wir im letzten Jahr eine Schneeschuhtour unternommen.
Die Tour war recht anstrengend. Es waren viele Höhenmeter zu überwinden. Bei Regen sind nicht alle Wege begehbar
und die Alternativrouten werden dann sehr lang, wie wir am dritten Tag selbst erfahren mussten. Auf jeden Fall
eine landschaftlich sehr schöne Tour. Uns werden die Ausblicke und der tolle Sonnenuntergang über dem Bodensee
in Erinnerung bleiben.
Bildergalerie:
1) Bregenzer Hütte 1290m- 2) Lustenauer Hütte 1243m
- 3) Hochälpelehütte 1460m
- 4) Bödele/Losenpass 1153m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.