Schladminger Tauern I
25km 4 Tage 3220hm
Die Schladminger Tauern sind ein Teil der Niederen Tauern, die sich in mehrere Gebirgsgruppen unterteilen.
Sie zeichnen sich durch eine interessante Bergwelt aus. Viele Gipfel lassen sich auf dem Höhenweg besteigen.
Dabei kann man die vielen Bergpflanzen und Wildtiere bewundern. Eine Vielzahl von Bergseen und Wasserfälle
sind am Wegrand zu sehen. Gleichzeitig bilden die Tauern ein großes Quellgebiet, welches mit vielen kleinen
Zuläufen die Wildbäche und Wasserfälle in den Tälern speist.
Als wir 2009 auf dem Dachstein standen, zeigte uns der Bergführer die Schladminger Tauern und sagte, dass wir
dort mal eine Tour machen sollten. Nun war es so weit. Geplant war eine Hüttentour für Einsteiger, die in einer
Landschaft mit vielen Seen und einfachen Anstiegen. Dafür eignete sich der erste Abschnitt des Schladminger
Höhenweges. Den durchwanderten wir von der Keinprechthütte zur Oberhütte, um die steileren Stück im Anstieg zu
überwinden waren. Wir wählten Wege, die um die Berge herumführten und die Scharten, an den etwas niedrigeren
Übergängen. Auf dem Weg wechseln sich Alpenvereins- und private Hütten ab. Der Startpunkt war Schladming. Von
hier fuhren wir mit dem Bus zum Startpunkt der Tour.
5km 2h 660hm 0hm leicht
Nach langer Anfahrt über die Autobahn in Richtung Süden, kamen wir am Nachmittag in Schladming an. Parken
sollten wir auf den Parkplätzen der Seilbahnen, die im Sommer gratis sind. Nur wurde die Seilbahn zum Planai
gerade umgebaut und der Parkplatz war geschlossen. Aber ein paar Meter weiter gab es den Parkplatz Nummer 3,
der direkt hinter dem Rathaus und an der Endhaltestelle der Busse liegt. Nach einem kurzen Stadtbummel machten
wir uns dann fertig für die Wanderung und packten unseren Rucksack für die Tour. Der Bus fährt 3x am Tage in
das Obertal. Wir nahmen den Bus am Nachmittag, der leider erst gegen 16 Uhr fährt.
Der Bus brachte uns dann zur (1) Eschachalm 1213m. Nach einer Stunde Fahrzeit kamen wir dort an und machten
uns sofort auf den Weg. In zwei Stunden wollten wir den Aufstieg schaffen. Wir nahmen den Fahrweg, der nicht
ganz so steil ist und stiegen zur (2) Neualm 1618m auf. Dort erwarteten uns mehrere Pferde, die neugierig in
unseren Rucksack schauen wollten. Sie verfolgten uns bis zum Obertalbach. Weiter ging der Weg in das Tal hinein
in Richtung des Brettspitz, der am Ende des Tales thronte. Nun noch einmal einen kurzen steilen Anstieg
überwinden und schon hatten wir unser Hüttenziel, die (3) Keinprechthütte 1872m erreicht. Leider war hier schon
Hüttenschluss, obwohl ich auf unsere spätere Anreise bei der Anmeldung hingewiesen hatte. Aber eine Kleinigkeit
fand sich dann doch und so mussten wir doch nicht hungrig in unsere Lager krabbeln.
Bildergalerie:
1) Eschachalm 1213m- 2) Neualm 1618m
- 3) Keinprechthütte 1872m
10km 5h 550hm 430hm leicht
Am Morgen konnten wir bei Sonnenschein auf der Terrasse der Hütte frühstücken. Die Hütte liegt in einer kleinen
Mulde und rund herum ragen die Gipfel empor. Dann machten wir uns auf den Weg. Aber erst einmal war die
Enttäuschung groß. Eine Wanderin hatte die Schuhe vertauscht und war damit, im wahrsten Sinne des Wortes, über
alle Berge. Zum Glück passten die stehen gelassenen Schuhe gerade noch. Die Stimmung war trotzdem auf dem
Tiefpunkt. In der Hoffnung die Wanderin auf der nächsten Hütte zu treffen, gingen wir los.
Von der (1) Keinprechthütte 1872m stiegen wir erst einmal zur (2) Neualm 1618m, auf den Aufstiegsweg des
Vortages, ab. An der Alm machten wir eine kurze Pause. Die Pferde waren allerdings nicht mehr dort. Dann wählten
wir den Weg zum (3) Duisitzkarsee 1660m. Im leichten Auf und Ab, später dann langsam ansteigend, ging es um die
Berge herum zum See. Direkt am Seeufer liegt die Fahrlechhütte. Etwas dahinter die Duisitzkarseehütte. Wir
machten hier unsere Mittagspause. Nach dem wir uns ausgeruht hatten, stiegen wir die steilen Serpentinen zum (4)
Murspitzsattel 2013m auf. Immer wieder genossen wir den Blick auf den See und die umliegenden Gipfel. Vom Sattel
war dann das Dachsteinmassiv mit seinen markanten Gipfeln zu sehen. Wir wandern weiter in Richtung der Giglachseen.
Überall blühen die Alpenrosen am Wegesrand und auf den Wiesen weideten die Pferde. Am See angekommen mussten wir
noch einen kleinen Anstieg zur (5) Ignaz-Mattis-Hütte 1986m überwinden. Von der Terrasse hatten wir einen schönen
Blick auf den See. Am Abend konnten wir dann unser Essen von der Karte auswählen. Der Appetit war groß und welch
ein Wunder, auch die vertauschten Schuhe tauchten wieder auf. Die Wanderin hatte tatsächlich nicht bemerkt, dass
die Schuhe zwei Nummern größer waren. Nun waren alle glücklich. Wir genossen die Abendsonne auf der Terrasse,
bevor wir unser Lager bezogen.
Bildergalerie:
1) Keinprechthütte 1872m- 2) Neualm 1618m
- 3) Duisitzkarsee 1660m
- 4) Murspitzsattel 2088m
- 5) Ignaz-Mattis-Hütte 1986m
6km 3h 370hm 495hm leicht
Für den dritten Tag war nur der kurze Übergang zur Oberhütte geplant. Wir ließen uns am Morgen etwas Zeit und frühstückten auf der Terrasse, wo die wenigen Sonnenplätze sehr begehrt waren. Von hier konnten wir schon einen Teil des Aufstiegsweges erkennen. Nach dem Frühstück packten wir unseren Rucksack und starteten an der (1) Ignaz-Mattis-Hütte zur (2) Giglachseehütte 1955m. Diese war auf dem Weg oberhalb des See nach wenigen Minuten erreicht. An der Hütte begann dann der Aufstieg zum (3) Znachsattel 2059m. Der Weg stieg schnell an und auch die Scharte war bald erreicht. Von hier hatten wir einen ersten schönen Blick auf das Dachsteinmassiv. Nach kurzer Fotopause stiegen wir weiter zur Akarscharte 2315m auf. Erst sehr steil, dann immer flacher werden, zog sich der Weg zur Scharte hinauf. Immer wieder sahen wir die Giglachseen und die Hütten weit unter uns. An der Scharte angekommen lockte doch die (4) Steirische Kalkspitze 2459m, für die man bei einem Abstecher 40 Minuten einplanen sollte. Allerdings ist hier absolute Trittsicherheit erforderlich. Der Aufstiegsweg ist nicht markiert. Also gut aufpassen, denn einige Wege sind Sackgassen. Aber der Blick vom Gipfel lohnt sich, sogar der Großglockner war zu erkennen. Den hatten wir schon vor 3 Jahren bestiegen. Wieder an der Scharte angekommen, machten wir uns an den Abstieg zum Obersee mit der (5) Oberhütte 1860m. Der Weg führt an einigen Stellen in steilen Serpentinen talwärts. Nach einer weiteren Stunde hatten wir die Hütte erreicht. Auch ein Esel versuchte sich Eintritt zu verschaffen. Er wohnte beim Bauern, der die Kühe auf der Weide versorgte. Die Hütte ist privat bewirtschaftet und bietet etwas mehr Komfort. Wir ruhten uns am Nachmittag aus und genossen am Abend die Ruhe. Aber auch das Wetter wurde langsam schlechter. Wir wollten den ersten Bus an der Ursprungsalm bekommen und stellten den Wecker am frühen Morgen.
Bildergalerie:
1) Ignaz-Mattis-Hütte 1986m- 2) Giglachseehütte 1955m
- 3) Znachsattel 2059m
- 4) Steirische Kalkspitze 2459m
- 5) Oberhütte 1860m
4km 1,5h 230hm 485hm mittel
Das schlechte Wetter hatte sich am Abend angekündigt, aber wir hatten Hoffnung, dass es erst etwas später zu
uns gelangt. Um fünf Uhr schreckten wir aus dem Schlaf auf. Draußen schüttete es und der Regen trommelte auf
das Dach der Hütte. Trotzdem standen wir am frühen Morgen auf, denn wir wollten den ersten Bus in das Tal
erreichen.
Nach dem kleine Frühstück machten wir uns schnell auf den Weg. Der Regen hatte etwas nachgelassen. Der erste
Teilabschnitt führte uns von der (1) Oberhütte 1860m direkt zum (2) Brotrinnl 2088m. Erst stieg der Weg leicht
an, dann ging es zum Schluss in steilen Serpentinen zur Scharte hinauf. Nach einer halben Stunde hatten wir
diese schon erreicht. Es regnete wieder stärker und die Abstiegswege verwandelten sich langsam in kleine Bäche.
Überall saßen die Alpensalamander und wir mussten aufpassen, dass wir nicht auf die schwerfälligen Tiere traten.
Nach einer weiteren Stunde erreichten wir dann die (3) Ursprungsalm 1604m. In der Alm konnten wir uns umziehen
und heißen Tee trinken. Dann brachte und der Bus zurück nach Schladming, wo wir unsere Sachen im Auto verstauten
und unsere Heimreise antraten.
Der Schladminger Höhenweg hat mich sehr überrascht. In schöner Landschaft kann man hier die Tauern durchwandern.
Wir konnten sehen, wie begehrt der Wanderweg ist. Auf den Hütten stiegen überall die Wanderer ein, die den Weg
in Richtung Golling- und Preintalerhütte wandern wollten. In den nächsten Jahren werde ich bestimmt auch einmal
diesen Teil des Weges erkunden.
Bildergalerie:
1) Oberhütte 1860m- 2) Brotrinnl 2088m
- 3) Ursprungsalm 1604m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.